Überlegungen zur Übersetzungsabstimmung meines bestellten VMs mit einem erweiterter Ritzelrechner

Beiträge
5.537
Moin!

Ich möchte hier den Weg meiner Entscheidungsfindung bei der Übersetzungsabstimmung meines zukünftigen DFs (CLICK) vor- und gleichzeitig zur Diskussion stellen. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei seinen eigenen Überlegungen weiter.

Aufgrund der Erfahrungen mit dem Mango habe ich mir einen eigenen kleinen „Ritzelrechner“ in Excel aufgebaut, um vom Mango auf das DF extrapolieren zu können. Gegenüber den üblichen Ritzelrechnern habe ich zusätzlich noch die Fahrzeugdaten(1) wie Gewicht, cwA, Rollwiderstand(2) und Wirkungsrad mit in die Überlegungen einfließen lassen, da VMe „extreme“ Fahrräder sind, was das Systemgewicht als auch die erreichbaren Endgeschwindigkeiten betrifft.

Auslegung min. Entfaltung: Der Gewichtsunterschied zwischen dem DF und meinem Mango (15kg!) und auch die Wirkungsradverbesserung (Wegfall Zwischengetriebe, steiferer Antrieb) werden sich am „Berg“ stark bemerkbar machen, so daß bei der Betrachtung der erreichbaren minimalen Entfaltung diese Faktoren nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Der zulässige „Verlängerungsfaktor“ für die min. Entfaltung am DF beträgt ca. 20%. Die Erhöhung der min. Entfaltung von 1.66m (Mango) auf 2.05m (DF) ist also im grünen Bereich. Damit sollte ich alles fahren können, was ich bisher auch mit dem Mango geschafft habe. Erstrecht vor dem Hintergrund, daß ich die minimale Entfaltung des Mangos inzwischen fast gar nicht mehr benötige(3). Mein üblicher Anfahrgang beim Mango (53-24 / 3.92m) läge auch beim DF (61/25 / 4.71m mit Verlängerungsfaktor 3.97m) auf dem großen Kettenblatt (mit noch zwei möglichen Gängen nach unten), so daß ich mich vom Schalten nicht umgewöhnen muß und das 34er Kettenblatt wirklich nur noch ein Rettungsanker für Steigungen >5% sein wird. Das Resultat dieser Überlegungen findet sich im folgenden „Auslegungsblatt“ „DF 34-61 10f-12-32.png“ in den Zellen T27:U30 wieder:
DF 34-61 10f-12-32.png
Auslegung max. Entfaltung und Gangsprünge: Bei VMen bewegt man sich bei der Fahrt im Flachen in einem Geschwindigkeitsbereich, wo es meiner Meinung nach nicht mehr sinnvoll ist, mit den üblichen Gangsprüngen in Prozent basieren auf den Übersetzungen zu arbeiten, sondern man besser mit „Leistungssprüngen“ arbeiten sollte. In den Auslegungsblättern ist in den Spalten Q der Leistungsbedarf in dem entsprechendem Gang bei meiner max. Dauer-Trittfrequenz in der Ebene angegeben. Das wäre im Mango (siehe „Mango 30-39-53 9f-11-32.png“) ca. 40km/h bei 150W(4).
Mango 30-39-53 9f-11-32.png

Dumm bei meiner aktuellen Mango-Übersetzung ist, daß ausgerechnet zwischen Gang 7 (Dauerleistunsbereich 150W in der Ebene) und Gang 8 der größte Leistungssprung liegt, der sich auch im Alltag am stärksten bemerkbar macht(5). Diese Lücke im Dauerleistungsbereich in der Ebene wollte ich beim DF von vornherein ausschließen. Bei einer 10fach 11-32 tritt aber auch wieder genau im Bereich der 150W in der Ebene der Sprung auf (siehe „DF 34-61 10f-11-32.png“).
DF 34-61 10f-11-32.png

Ich habe mich deshalb für 10fach 12-32 entschieden. Die maximalen Leistungssprünge sind kleiner und treten bei kleineren Geschwindigkeiten auf. Ich werde das Excel-Tabelle noch mal etwas aufbohren, um zu prüfen, ob diese Sprünge sich bei leichten Steigungen (<2%) evtl. negativ bemerkbar machen könnten. Im Vergleich zur 11-32 verliere ich aber ca. 5km/h in der „getretenen“ Höchstgeschwindigkeit, wobei man dann mit ca. 70km/h aber schon in Bereiche kommt, wo ich zur Zeit beim Mango (hier natürlich bergab rollend) langsam über das Abbremsen nachdenke.

Schaltbarkeit:
Im Vergleich zum Mango, wo das große und mittlere Blatt fast vollschaltbar sind (auf dem mittleren KB gab es nur auf dem kleinsten Ritzel leichte Rasselgeräusche der Kette), verliere ich beim DF auf dem kleinsten Kettenblatt einen „Rettungsanker“-Gang, es werden statt 5 nur die 4 kleinsten Gänge nutzbar sein. Da ich aber zu 99% auf dem großen Blatt fahre, spielt das keine große Rolle. Nur das Schaltverhalten wird sich ändern müssen: beim Mango mußte ich beim Wechsel auf das kleinste KB (vom mittleren KB kommend) an der Kassette nur einen Gang zurückschalten, beim DF werden das aber gleich 4 Gänge sein. D.h. beim Fahren in Geschwindigkeitsbereichen um 15km/h könnte sich das Fehlen des dritten Kettenblatts in mächtig viel Schaltarbeit vorne und hinten Auswirken. Auf meiner Arbeitsstrecke liege ich zum Glück immer knapp darüber, bei Brevets wird sich dann zeigen, ob 2fach vorne wirklich reicht.

Anbei zum selbst herumspielen die Excel-Tabelle. Anzupassen sind alle gelben Felder sowie die beiden Zellen für die Zähnezahl Zwischengetriebe, Kettenblätter (jeweils nur bei Gang 1 hinten) und Kassette (nur bei Gang I vorne). Nicht mehr schaltbare Gänge werden orange hinterlegt, noch (mit Geräuschen) fahrbare Gänge mit blaßorange.

Nochmals als abschließende Bemerkung: Als enorm hilfreich bei der Auswahl des Antriebes eines neuen Rades sind Erfahrungen mit einem bereits gefahrenen Rad! Ohne meine Mango-Erfahrungen würde ich auch mit dem besten Ritzelrechner im Dunkeln tappen. Mit ein bißchen Recherche zu Fahrzeugdaten und Reverse Engineering bei Kreuzotter sollte man mit der gleichen Methode auch andere Umstiege als vom Mango zum DF bewerten können. Das wichtigste ist aber immer noch: man muß wissen, was man treten kann, wie seine Alltagsstrecken aussehen (stärkste Steigungen) und welche Gänge man wo mit welchen Geschwindigkeiten mit seinem vorhandenen Rad bisher hauptsächlich fährt. Ob sich das ganze herum theoretisieren gelohnt hat, wird sich dann spätestens Anfang Oktober zeigen…

Gruß Hartmut

(1) Die Fahrzeugdaten habe ich durch Reverse Engineering aus verschiedensten Quellen zusammengeklaut (Kreuzotter, Fahrberichte anderer User, eigene Erfahrungen…). Die Daten erheben keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit, geben die Wirklichkeit aber meines Erachtens für einen Vergleich brauchbar wieder.

(2) Beim Mango ist der cR von ContiGP Reifen angegeben, da ich diese in den letzten 2.5 Jahren auf dem Mango gefahren bin und weiß, welche Geschwindigkeiten ich mit diesen Reifen in meinem Alltag üblicherweise fahre. Inzwischen (seit sie halbwegs bezahlbar sind) bin ich vorne auf dem Mango auf Schwalbe Ultremo umgestiegen, die ich auch auf dem DF fahren werde.

(3) Als ich vor 3 Jahren mit dem Mango angefangen habe, bin ich hauptsächlich auf dem mittleren Kettenblatt gefahren, an stärkeren Steigungen oft auf das kleine runter. Das große Kettenblatt habe ich fast nur bei leichtem Gefälle genutzt. Inzwischen fahre ich zu 99% auf dem großen Kettenblatt. Selbst die Steigungen, die ich am Anfang meiner VM-Karriere mit 30-32 (1.66m Entfaltung) fahren mußte, fahre ich inzwischen mit 53-32 (2.94m Entf.) ohne Probleme.

(4) Ich fahre zwar keine Leistungsmeßkurbel im Mango, aber ich habe inzwischen ein recht gutes Körpergefühl und weiß vom Ergometerfahren her, wie sich 150W „anfühlen“. Fahrten mit Pulsmessung im Mango und Vergleiche mit den Einheiten auf dem Ergometer bestätigen mir immer wieder, daß meine Annahmen nicht so weit weg von der Realität sind.

(5) Danke an @tüfti und @Kraeuterbutter die hier (CLICK) schön beschrieben haben, wie man eine 9fach Kassette optimaler abgestimmt aufbaut. Die anderen Threads zur „eigenen“ Kassette haben mich bisher eher abgeschreckt.
 

Anhänge

  • Übersetzungen_Df.zip
    17,5 KB · Aufrufe: 150
Hallo Hartmut,

ist etwa das was ich mir zurechtgerechnet habe, ich hätte für den Anfang eine 33/60
mit 10 fach 12/32 diese geändert auf 12-13-14-15-16-17-19-22-26-32.

Gruß
 
Moin Hartmut,
ich habe 2-fach und auch die Differenz von 27 Zähnen. Bei meiner 10-fach 11-36 lassen sich aber nur die ersten 3 Gänge schalten, ohne dass die Kette auf dem Boden entlang schleift (verbaut ist ein Schaltwerk mit mittlerem Käfig).
Mit Deinen 34 auf 32 würde ich mir dann auch zutrauen, die Osterdorfer Brevets im VM zu fahren und nicht bei den >12% auszusteigen und zu schieben.
VG, Jürgen
 
Hallo Hartmut,

ist etwa das was ich mir zurechtgerechnet habe, ich hätte für den Anfang eine 33/60
mit 10 fach 12/32 diese geändert auf 12-13-14-15-16-17-19-22-26-32.

Gruß

Wie kann so eine Kassette geschafft werden? Kannst du zwei kassetten kombinieren oder wie?
 
Hallo PBL,
seit ich Liegerad fahre, habe ich mir schon immer aus verschiedenen Ritzel - Paketen meine "eigenen" zusammengestellt. Beim Rennrad habe ich das nie gemacht, aber auf der Liege ist es ja kein Problem, wenn es mal nicht so richtig durchgeschaltet hat. Also selber zusammen stellen, nach Deinen Vorstellungen, so habe ich auch immer die 11er Ritzel weggelassen, weil die auch schon im Neuzustand immer so ein (Kurben - zittern) oder ? verursachten.
Ich habe mir fürs DF vorne 34 / 53 und hinten 11 - 36 bestellt, wenn ich dann noch schneller brauche, bin ich glücklich und werde einfach Umrüsten!
Viele Grüße
Dieter
 
Ich finde es nur schwierig genau zu wissen was möglich ist. Zb. für Ritzelpakete mit Spider. Und sind alle kassetten möglich zu separieren?
 
Ich finde es nur schwierig genau zu wissen was möglich ist
Genau das ist auch mein Problem. Bis auf @tüfti und @Kraeuterbutter Beiträge zu den 9fach Kassetten kamen mir die 10fach Kassetten Umbauten für Wunschkombinationen ziemlich aufwändig vor. Außerdem habe ich ein Problem damit, 2 von 3 nagelneuen Kassetten gleich auf den Schrott wandern zu lassen, nur um eine fahrfertige zu haben.

Gruß Hartmut
 
Hallo PBL, also mit den ganz, ganz neuen 10ner Ritzel - Paketen kenne ich mich noch nicht aus. Da kann ich Dir leider nicht mit Fachwissen dienen. Da gibt es welche, bei denen sind so drei - vier Ritzel, (die großen), am Stück CNC gefräst.

Viele Grüße
Dieter
 
Genau das ist auch mein Problem. Bis auf @tüfti und @Kraeuterbutter Beiträge zu den 9fach Kassetten kamen mir die 10fach Kassetten Umbauten für Wunschkombinationen ziemlich aufwändig vor.
Meiner war noch einfacher - zwei 10-fach-Kassetten CS-HG62-10 jeweils in der Mitte geteilt und "über Kreuz" die unterstrichenen Teile zusammengesetzt (dass die Abstufung für VMs nicht viel taugt, ändert ja nichts am Prinzip):
11-32: 11-12-14-16-18-20-22-25-28-32
11-36: 11-13-15-17-19-21-24-28-32-36
Der Sprung 18-21 hat auf Anhieb funktioniert, ich musste nichtmal irgendwas verdrehen.

Der wesentliche Unterschied zu CS-HG61-9 ist, dass bei 10-fach die größten beiden Ritzel auf einem Stahlspider vernietet sind. Die bekomme ich da höchstens noch runter, aber nicht wieder drauf; Nils Holgersson hat seinen Umbau an einem Spider mal hier beschrieben.
Ansonsten habe ich auf Deore-Niveau keine weltbewegenden Änderungen gegenüber 8-fach festgestellt. Die Ritzel sind - mit Ausnahme der größten beiden bei 10-fach - nach wie vor einzelne Stahlscheiben, die kleinsten haben den Spacer direkt als Bund angeschmiedet und lassen sich lose aufstecken, und alles ab 14 oder 15 Zähne aufwärts ist mit zwischengelegten Kunststoffspacern zu einem Block verbunden. Nur wird der Block jetzt durch Niete zusammengehalten statt durch Inbusschrauben. Wenn man die Nietköpfe auf der linken Kassettenseite abschleift und das größte Ritzel (bzw. den Spider bei 10-fach) abhebelt, fällt alles auseinander.


Viele Grüße,
Stefan
 
dass bei 10-fach die größten beiden Ritzel auf einem Stahlspider vernietet
Die beiden großen Ritzel auf dem Spider sind nicht das Problem, die würde ich lassen. Bei den kleinen Ritzeln möchte ich möglichst lang 1-Zahn-Sprünge. Jetzt muß ich doch glatt mal gucken, was es so an Kassetten gibt, die man mixen könnte... Was natürlich bleibt, ist der ganzen fabrikneue Schrott den man fabriziert, um eine funktionstüchtige Kassette zu mixen. Geht mir eigentlich gegen den Strich :sick:

Nils Holgersson hat seinen Umbau
Das war der aufwändige Umbau, den ich gemeint habe (und der mich vor eigenen Versuchen abgeschreckt hat). Kurz noch mal überflogen, Nils hat 9fach mit 10fach gemischt und Ritzel vom 9fach auf den Spuder von 10fach gepackt :eek:

Gruß Hartmut
 
Sollte doch auch gehen, wenn man die Ritzel einzeln kauft, oder? Ich hatte mir mal für´s Up ein 30er "Rettungsring" für die Berge gekauft. Hersteller war Marchioso oder so ähnlich.
 
Hallo zusammen,

wie plant Ihr denn vorne die Schaltung zu realisieren? D.h. welchen Umwerfer, welches Blatt?
Ich selbst fahre auf dem S vorne 39/61 (wobei das 61er das TA Kettenblatt ist). Der Umwerfer ist von SRAM. Dabei treten folgende Probleme auf: Das TA-Kettenblatt hat keine Steighilfen, daher ist das Schalten nur sehr vorsichtig möglich, weil man immer etwas "übersteuern" muss. Ein weiteres Problem ist die Kapazität das Käfigs, die etwas zu gering ist, so dass es entweder oben oder unten leicht schleift.

-- Alex
 
Die beiden großen Ritzel auf dem Spider sind nicht das Problem, die würde ich lassen. Bei den kleinen Ritzeln möchte ich möglichst lang 1-Zahn-Sprünge. Jetzt muß ich doch glatt mal gucken, was es so an Kassetten gibt, die man mixen könnte... Was natürlich bleibt, ist der ganzen fabrikneue Schrott den man fabriziert, um eine funktionstüchtige Kassette zu mixen.

Deswegen hab ich Samstag abend die 9-fach-Kassette an der Cheetah mit Teilen aus den übrigen beiden halben 10-fach-Kassetten optimiert - nur noch 33% Abfall statt 50%. In 11-12-14-16-18-21-24-28-32 ein 13er eingefügt und 24-28 durch ein 25er ersetzt. Bei 10-fach hätte ich dafür den Spider öffnen müssen... Falls die Cheetah mal auf 10-fach umgebaut wird, werde ich das vielleicht sogar tun, denn für die Tour gestern war der Umbau genau richtig.

Anderes Thema - bzw. zurück zum Ausgangsbeitrag:
Ich bin nicht sicher, ob ich das Konzept mit den "Leistungssprüngen" richtig kapiert habe. Die Leistung in Spalte Q ist das, was das Fahrzeug in der Ebene braucht, wenn Du im betreffenden Gang mit der Trittfrequenz max_ok trittst, richtig? Und Du willst jetzt so abstimmen, dass die Sprünge in diesem Wert nicht zu hoch werden? Bei den längeren Gängen klingt das interessant, das könnte die Beobachtung widerspiegeln, dass man sich bei höheren Geschwindigkeiten immer so kleine Gangsprünge wünscht (mehr quadratische Anteile im Widerstand, weniger lineare). Bei den kürzeren grübele ich darüber nach, ob auf die Art das Verhalten an Steigungen richtig abgebildet wird.


Viele Grüße,
Stefan
 
Bei den kürzeren grübele ich darüber nach, ob auf die Art das Verhalten an Steigungen richtig abgebildet wird.
Ich habe meine Tabelle bereits etwas modifiziert und Steigungen mit eingebaut, Steigungen sind eher unkritisch, was die Sprünge der Gänge angeht. Alternativ zu "Sprünge in %" (ich glaube statt % sollte man doch lieber die nötige Mehrleistung angeben, ist greifbarer...) werde ich dann noch "Leistungslücken" von Trittfrequenz max_ok im Gang n zu Trittfrequenz min_ok im Gang n+1 ausgeben. Idealerweise sollte man den nächsten Gang mit niedrigerer Trittfrequenz (aber immer noch im ok-Bereich!) bei gleicher Leistung treten können, dann haben die Gänge genug Überdeckung.

10-fach-Kassetten optimiert
soweit ich verstanden habe, sind die 10fach HG62 so aufgebaut:
  • die jeweils 2 kleinsten Ritzel sind einzeln und haben integrierte Distanzringe
  • die nächsten 6 Ritzel sind zu einem Block vernietet, den man aber trennen kann. Zwischen den Ritzeln müßte es Distanzschieben geben (oder haben die auch integrierte Distanzringe?) und alle diese Ritzel haben die nötige Verzahnung zum Freilauf.
  • die beiden größten Ritzel sitzen auf einem Spider
Man kann also problemlos ein Ritzel mit Distanzscheibe aus dem 6er-Block durch eins der kleineren Ritzel mit integrierten Distanzring ersetzen?

9-fach-Kassette an der Cheetah mit Teilen aus den übrigen beiden halben 10-fach-Kassetten optimiert
passen die Abstände der Ritzel noch, wenn man 9fach und 10fach mixt? Wie ist das Schaltverhalten?

Gruß Hartmut
 
Noch zu beachten wäre: stärke der Ritzel auch unbedingt messen, wenn man ein anderes Baujahr - Fabrikat rein mischen will, sowie die Distanzringe.
Es muss alles wieder passen in der Endbreite für ein gutes Schalten. Wenn nachher nicht alle Gänge sauber durchzuschalten sind, ist irgendwo ein
Distanzfehler drin.
Viele Grüße
Dieter
 
soweit ich verstanden habe, sind die 10fach HG62 so aufgebaut:
  • die jeweils 2 kleinsten Ritzel sind einzeln und haben integrierte Distanzringe
  • die nächsten 6 Ritzel sind zu einem Block vernietet, den man aber trennen kann. Zwischen den Ritzeln müßte es Distanzschieben geben (oder haben die auch integrierte Distanzringe?) und alle diese Ritzel haben die nötige Verzahnung zum Freilauf.
  • die beiden größten Ritzel sitzen auf einem Spider
Im Prinzip ja. Noch ein paar weitere Details:
  • Zumindest ein 11er Abschlussritzel (andere hatte ich nicht in der Hand) hat einen leicht verlängerten Bund, und das Ritzel an der 2. Position hat extra dafür eine Vertiefung. Ein 13er aus 11-13-15-... hat so eine Vertiefung, ein 13er aus 11-12-13-... nicht. Ich hab jetzt ein 13er aus 11-13-15-... (mit Vertiefung) an die 3. Position hinter ein 12er aus 11-12-14-... gesetzt - die Auflagefläche des 12ers zum 13er ist da grenzwertig, das Paket hat aber seine ersten 170km ohne Mucken hinter sich.
  • Bei 10-fach ist der Spacer zwischen Spider und folgendem Ritzel dicker als die übrigen, der muss also an seiner Stelle bleiben (was ggf. mit dem folgenden Punkt kollidiert).
  • Bei den großen Ritzeln ab ca. 24 Zähne haben die Spacer sechs Strahlen dran, um die Ritzel gegeneinander abzustützen. Kürzen kann man die schlecht, denn die Strahlen sind etwas dünner als der übrige Spacer und haben erst außen am Ende wieder einen Kopf mit der richtigen Dicke. Diese Spacer muss man im Prinzip zusammen mit dem rechts daneben befindlichen Ritzel übernehmen, wenn man nicht auf die Strahlen verzichten will.
  • Ob der Distanzring als Bund am Ritzel integriert ist, hängt von der Größe ab (bis 13er integriert, danach separat), daher hängt die Dicke des vernieteten Blocks von der Abstufung ab. Ist aber letztlich egal, man nimmt entweder ein Ritzel mit Bund oder ein Ritzel und einen Spacer.
Man kann also problemlos ein Ritzel mit Distanzscheibe aus dem 6er-Block durch eins der kleineren Ritzel mit integrierten Distanzring ersetzen?
Ja, mit der (für diese Stelle) eher theoretischen Ausnahme eines Abschlussritzels, einerseits wegen des verlängerten Bundes, andererseits wegen der Riffelung für den Abschlussring. Aber auch ein 11er Abschlussritzel vor das 12er Abschlussritzel einer anderen Kassette zu setzen geht vermutlich nicht.
Praktisch läuft es wohl meist darauf hinaus, 1-2 Ritzel mit Bund vor dem Block einzufügen und den Block schmaler zu machen und ggf. in sich umzubauen.

passen die Abstände der Ritzel noch, wenn man 9fach und 10fach mixt? Wie ist das Schaltverhalten?
12->13, 13->14 und 13->12 schaltet unauffällig, 14->13 geht manchmal gut und manchmal ziemlich zäh. Im Moment vermute ich da als Ursache die nicht abgestimmten Schaltgassen.
Der Abstand des 13er zum 14er ist natürlich ein wenig kleiner als für 9-fach vorgesehen. Mit einer KMX 10-fach-Kette macht aber zumindest das keine Probleme (sollte ja auf dem 13er und 12er rasseln oder schwer vom nächstkleineren draufschalten). Es ist auch noch genug Luft zum Anziehen des Abschlussrings. Mit mehreren Ritzeln/Spacern würde ich sowas aber nicht machen, das kann ja nicht nur Probleme mit dem Schaltraster geben.


Viele Grüße,
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse Zusammenstellung von @Guzzi, seltsam, dass es hier stoppte?

Deshalb mal hier meine Randbedingungen und Wünsche als Starter.
Bin DF-VM Pendler, fahre dabei gerne Umwege, bin aber ansonsten nur wenig mit dem VM unterwegs.
Außer Brücken und Unterführungen isses hier rundum schon sehr flach.
Als Teilnehmer der WM in Mannheim war ich mit einem 28-559 Erlkönig hinten bei der Fahrt zur Arbeit viel im höchsten Gang mit 61-11 unterwegs.
In Unkenntnis der Strecken in Mannheim wurde zur Sicherheit ein 70er Blatt vorne montiert. Weil der original Umwerfen damit nicht klappt, flog er ersatzlos raus.
Manuelles Umwerfen ist zwar möglich, aber wenig zielführend und auch nicht erstrebenswert, siehe weiter unten.
Mit einer 11, 12, 13, 15, 17,… 36er Kassette fehlte mir das 14er. Also umgebaut auf 11-28. (Das 36er hätte ich gerne behalten, ging aber nicht weil 28, 32, 36 auf einem Spider vernietet sind.)
Jetzt wäre schon die Frage berechtigt, ob 70-28 für mein bischen Hubraum nicht etwas dick ist?
Nein, nicht wirklich, da wo ich fahre reicht mir sogar 25.
Weil die Kette glaube ich noch auf 70-36er Länge ist, kann ich jetzt mit dem 34er Blatt leider nur noch das 28er Ritzel fahren. Hab‘ ich jetzt aber über rund 5000 km auch nicht vermisst.
Mit 2 m Abrollumfang für einen 42er Winterreifen resultiert dann mit 34-28 eine Entfaltung von etwa 2,5 m/U.
Damit kann ich mich eigentlich nicht aus der Rhein/Main-Ebene raus bewegen?
So was machen?
Aufs 25er Ritzel kann ich verzichten. Option wäre den 28-36er Spider auf Ritzelstärke plus Distanzring abzufräsen und nur den 36er Teil zu verwenden.
Besser würde mir sogar gefallen ein 40er Ritzel von Miche zu montieren. Da habe ich aber Bedenken, dass es sich a) in die Verzahnung der Kassette eingräbt, b) das Schaltwerk damit nicht klar kommt.
So sähe die zugehörige Entfaltung dann aus:
Screenshot_2017-10-21-16-53-37.png Screenshot_2017-10-21-16-53-37.png




@veloeler holt ja aktuell sein DF mit 11-40 ab. Mal sehen wie das alles aussieht!
 

Anhänge

  • Screenshot_2017-10-21-16-53-47.png
    Screenshot_2017-10-21-16-53-47.png
    170,3 KB · Aufrufe: 69
Mit meiner Beinlänge(!) ist die Wunschkettenblatt-Kombi 34/56 im DF nicht fahrbar (Kette schleift am Umwerfer). Mit 34/53 gibt es (weiterhin) die Einschränkung, dass im kleinsten (und ev. zweitkleinsten) Gang (34 vorne, 40 hinten) das Schaltwerk sich unbelastet nicht bewegen kann (also besser in diesen Gängen nicht ausssteigen...).
 
Zurück
Oben Unten