Trike/Velomobil Eigenbau

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Hallo,

erstmal zu meiner Person:

Ich bin 20 Jahre alt und studiere Geographie und Sozialwissenschaften auf gymnasiales Lehramt. Nebenbei bin ich DFB-Lizensierter Fussballtrainer und trainiere hauptamtlich eine Mädchenmannschaft (Jg 1998) bei einem relativ großen Verein in Hamburg. Zudem bin ich seit vier Jahren leidenschaftlicher und ambitionierter Hobbyradsportler (2008: 13.000km und ein paar zerquetschte = mein Rekord..)

Nach endlos viele Radkilometer im Regen kam ich auf die Idee eines "überdachten Fahrrades". Nach einigem "googlen" merkte ich, dass ich wohl nicht der erste war und das ein solches Rad auch unter dem Namen Velomobil bekannt ist. Nach anfänglicher Euphorie plante ich (schon relativ detailiert) den Eigenbau eines VM. Wie es dann so ist kam unter anderem das Abitur dazwischen und die Pläne wurden erstmal auf Eis gelegt.

Jetzt, zwei Jahre reifer, bin ich entschlossen (und durch Motorrad- und Fahrradschrauberei wohl auch erfahrener), mir endlich den "Traum" vom Velomobil zu erfüllen.

Nun mein eigentliches Anliegen:

Ich möchte ein Velomobil mit folgenden Fähigkeiten:

-hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich ( ~ 40km/h auf mind. 40km)
-hoher Topspeed (Vmax)
-gute Straßenlage
-</=20kg

Es muss nicht sonderlich bequem sein (ich fahre ne Kawasaki Ninja... :D) und wird Strecken von 60km wohl nie übersteigen, sondern eher für die Kurzstrecken zum Fussball (~7km/Weg), zur Bahn (~ 8km/Weg) oder eventuell auch mal zur Uni (~25km/Weg).

Es soll also (auf den Punkt gebracht) ein richtiger Renner werden.

Ich habe mich für die Form eines Trikes ("Tadpole") entschlossen. Deshalb auch in diesem Unterforum und nicht m Bereich "Velomobil".

Nun habe ich mir schon einige Selbstbauten und deren Probleme in diesem Forum gelesen und teilweise auch analysiert. Dennoch würde ich gerne, bevor ich in eine bauvorbereitende Planung gehe, eure Tipps und Meinungen einholen.

Vorgestellt habe ich mir einen Aluminiumrahmen (Gewicht, rostfrei..), 20" Vorne und ein 24" oder 26" Hinterrad (da laufen die Meinungen bezüglich Fliehkräfte ja auseinander..) Möglicherweise könnte man ja auch zwei 24" vorne und ein 26" Hinten einbauen. Da stellt sich natürlich die Frage, wie sich das auf die Fahrweise bzw. Haltbarkeit auswirkt..
Mein größtes Problem wird wohl der Bau der Vorderachsen bezüglich der Lenkung sein. Ich hätte gerne einen Lenker und keine zwei "Lenkhalme" (wie zB beim Scorpion).

Da ich überwiegend auf (relativ guten) Straßen und weniger auf Radwegen unterwegs sein möchte, stellt sich mir auch die Frage nach der Federung.. Vorne werde ich wohl eine starre Achse bauen, aber wie sieht es mit hinten aus? Da habe ich mir eingentlich eine Federung vorgestellt, habe aber bei meinem MTB die Erfahrung gemacht, dass ich durch eine HR-Federung ziemlich viel Kraft einbüße (und genau das soll ja nicht sein). Damals habe ich mir dann ein Hardtail gekauft und war gleich deutlich schneller...
Also: BRAUCHT man eine HR-Federung oder kann man sie auch vernachlässigen?

Insgesamt soll der Racer nicht über 1.000€ (Student :eek:) kosten.. Das ist eine Riesenaufgabe, ich weiss. Doch Jens Voigt sagte mal: "Ein Mann ohne Ziel ist wie ein Pfeil ohne Spitze".

PS: Die Verkleidung wollte ich aus GFK modellieren. Sehr zeitintensiv aber ich denke, ausser Carbon gibt es da nicht wirklich was vergleichbar leichtes und stabiles, oder?

Vielen Dank für eure Hilfen, ich hoffe, der Roman hat euch nicht abgeschreckt :eek:
Nach dem Trainingslager (~16.8) möchte ich mich intensiv mit dem Trike/VM beschäftigen (hab ja Semesterferien). Es wäre toll, wenn ihr mir mit kreativen Ideen, Innovationen oder oder oder weiterhelfen könntet. Beim Bau folgt natürlich ein Bildbericht :)

Beste Grüße aus dem Norden von Hamburg

Basti
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Das ist eine Riesenaufgabe, ich weiss.

Ich glaube, Du weißt noch nicht wie riesig die Aufgabe ist ... :D

Wenn Du wirklich selbst bauen möchtest, solltest Du erstmal ein paar Tage die Forenbeiträge studieren und dann evtl. doch den folgenden Tipp beherzigen: kauf Dir lieber ein (gebrauchtes), fertiges Velomobil ...
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Von Alu würde ich mich an Deiner Stelle direkt verabschieden, allein schon wegen der Kosten. Ich unterstelle Dir auch mal, dass Du als Geo-Student kein WIG-Schweißgerät zu Hause rumstehen hast. Nimmst Du 6061er Alu, muss der Rahmen nach dem Schweißen IIRC auch noch warmausgelagert werden.
Wenn Du den Rahmen ordentlich auslegst, kannst Du auch mit Stahl fast das Gewicht von Alu erreichen, bei einer besseren Schweißbarkeit...
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

[...]
Wenn Du den Rahmen ordentlich auslegst, kannst Du auch mit Stahl fast das Gewicht von Alu erreichen, bei einer besseren Schweißbarkeit...

Oh, ich dachte, Stahl wäre deutlich (DEUTLICH) schwerer als Alu.. Ein Schweißgerät steht im Gerätehaus der Feuerwehr.. Da muss ich nur meinen Gerätewart bitten und der schweißt mir das zusammen (ich weiss allerdings nicht, was für ein Gerät das ist..)

Danke für die Info:)
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Möglicherweise könnte man ja auch zwei 24" vorne und ein 26" Hinten einbauen.

Such mal nach Bildern vom Velajo und schau wie gross so ein Velomobil wird. Wenn man als Student kein Geld hat, wird der Wohnraum sicherlich begrenzt sein.

Lauenbrueck ist vielleicht auch noch mit eurem Semesterticket zu erreichen, um es sich live anzuschauen.

Auch wenn ich es schick finde und es knapp neben meiner RR-Trainingsrunde liegt, kann ich schon von den Bildern her sagen, dass ich es nirgendwo unterbringen kann. Mein Scorpion passt gerade so durch die Tuer und auf seinen Abstellplatz

Peter
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Ist es auch. Aber es geht ja nicht nur um das Gewicht, sondern auch um die Materialeigenschaften - Zugfestigkeit, Streckgrenze...
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Such mal nach Bildern vom Velajo und schau wie gross so ein Velomobil wird. Wenn man als Student kein Geld hat, wird der Wohnraum sicherlich begrenzt sein.

Darüber brauche ich mir keine Gedanken zumachen. Ich wohn in einem Doppelhaus und hab eine Garage, die momentan nur vom Motorrad besetzt ist. Meine Eltern wohnen aber auch noch bei mir :D
 
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AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Hallo,
Ich möchte ein Velomobil mit folgenden Fähigkeiten:
Es gibt einen Bausatz fuer ein VM Tadpole, Alu, Alleweder-A4 ein sehr ausgereiftes VM und der Bausatz unter 3000Euro ... kompett mit einfachen Handwerkzeugen, notfalls im Wohnzimmer zusammenzubauen.

Es gibt hier sehr umangreiche blogs von erfolgreichen Alleweder-Selberbauern hier im Forum. Moderne VM sind in der Regel in Monocaque-Bauweise(Selbstragende Karosserie) gefertigt, weil ein fertiges Trike+Verkleidung zumal beim selbstbau leicht zu schwer wird.

mfG
Matthias
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

hallo basti

bist Du handwerklich vorbelastet?
Wäre kein fehler.

Wieviel zeit willst Du denn investieren?
Bauen ist immer cool,aber es wäre ne ziemliche hammerleistung
wenn Du alle von Dir formulierten ziele
(eigenbau überhaupt,geschwindigkeit,gewicht) erreichen würdest.
Das geht nicht gegen Dich,aber selbst erfahrenen selbstbauern dürfte dies schwer fallen.

Ob jetzt Delta oder Tadpole,
beides sind trikes und als basis eines VMs erstmal nicht ungeeignet.
Deltas halte ich aber für einfacher zu bauen.
Die lenkung ist unkomplizierter.

Wenn Du dann also schonmal so ein eh schon relativ schweres trike gebaut hättest,
würde ich zur stoffbespannung für's erstlingsmodell raten.

Im prinzip wäre es wohl das beste erstmal schrotteile zusammenbrutzeln
und einfach learning by doing betreiben,
oder aber dem rat zum bausatz oder gebrauchtmobil folgen.

gruss henner :)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

hallo basti

bist Du handwerklich vorbelastet?
Wäre kein fehler.

Wieviel zeit willst Du denn investieren?
Bauen ist immer cool,aber es wäre ne ziemliche hammerleistung
wenn Du alle von Dir formulierten ziele
(eigenbau überhaupt,geschwindigkeit,gewicht) erreichen würdest.
Das geht nicht gegen Dich,aber selbst erfahrenen selbstbauern dürfte dies schwer fallen.

Ob jetzt Delta oder Tadpole,
beides sind trikes und als basis eines VMs erstmal nicht ungeeignet.
Deltas halte ich aber für einfacher zu bauen.
Die lenkung ist unkomplizierter.

Wenn Du dann also schonmal so ein eh schon relativ schweres trike gebaut hättest,
würde ich zur stoffbespannung für's erstlingsmodell raten.

Im prinzip würde ich erstmal schrotteile zusammenbrutzeln und einfach learning by doing betreiben,
oder aber dem rat zum bausatz oder gebrauchtmobil folgen.

gruss henner :)

Hi,

ich habe zwei Jahre in der Werkstatt eines hochqualitativen Sportradladens gearbeitet und schraube eigentlich alles selber. Geschweißt habe ich noch nicht (das würde ich ja auch einen Kameraden von der FF machen lassen!).

Ich möchte soviel Zeit investieren, wie nötig. Ich habe noch bis Oktober Semesterferien und demnach auch bis dahin Zeit. Wenn ich dann nicht fertig bin, baue ich eben ab März weiter (nächsten Semesterferien) oder halt zuvor im Winter.

Ich habe vor Wochen (aber auch heute hier im Forum) diese Anleitung gefunden (http://www.liegerad-online.de/), war aber bisher noch unentschlossen. Zuerst müsste ich das Gewicht des Eigenbaus wissen. Erst dann kann ich beurteilen, ob das was für mich ist oder nicht. Die Lenkung beim Tadpole macht mir bisher auch die meisten Sorgen...

Ich möchte sehr viel Liebe und Sorgfalt in das VM stecken. Ein Kauf reizt mich dagegen nicht (abgesehen von den finanziellen Mitteln). Ich möchte etwas mit meinen eigenen Händen erschaffen und darauf stolz sein können! Zudem gibt es keinen anderen Weg zu lernen.
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Hallo,

also ich baue gerade auch ein Trike nach Bauplan. Den Plan kann man günstig bei Atomic-Zombie herunterladen. Kann ich nur empfehlen. Musst du mal googeln.
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Von Alu würde ich mich an Deiner Stelle direkt verabschieden, allein schon wegen der Kosten. Ich unterstelle Dir auch mal, dass Du als Geo-Student kein WIG-Schweißgerät zu Hause rumstehen hast. Nimmst Du 6061er Alu, muss der Rahmen nach dem Schweißen IIRC auch noch warmausgelagert werden.
Wenn Du den Rahmen ordentlich auslegst, kannst Du auch mit Stahl fast das Gewicht von Alu erreichen, bei einer besseren Schweißbarkeit...

Sorry, aber gutes Alu ist nicht teuer , als guter Stahl!
Zudem lässt sich Alu auch mit MIG / Mag Geräten schweissen !
Gruß Frank
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

Sorry, aber gutes Alu ist nicht teuer , als guter Stahl!
Zudem lässt sich Alu auch mit MIG / Mag Geräten schweissen !
WIG ist da einfach um Längen besser, Du hast den Wärmeeintrag und die Naht besser unter Kontrolle.
Ich habe auch mal testweise Alu mit einem Trafo geschweißt. Die Polung muß nur ander herum gelegt werden und Du mußt eine Spezialelektrode verwenden. Aber schön ist da wirklich was anderes .... :rolleyes:

Die Qualität einer Arbeit ist aber nicht nur von einer perfekten Naht abhängig. Man muß auch etwas von Metallen und Schweißkonstruktionen verstehen. Das wird leider häufig von den Eigenbauern übersehen.

M.f.G. Andreas
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

N'abend Basti,

also, ich finde, Dass Deine Anforderungen / Ideen noch nicht recht zusammenpassen. Du wirst definitiv irgendwas daran ändern müssen, wenn das Projekt ein Erfolg werden soll. Im einzelnen:

Ich möchte ein Velomobil mit folgenden Fähigkeiten:

-hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich ( ~ 40km/h auf mind. 40km)
-hoher Topspeed (Vmax)
-gute Straßenlage
-</=20kg

[...] Es soll also (auf den Punkt gebracht) ein richtiger Renner werden.

Willkommen im Club! Seitdem ich die Liegerad EM besucht habe, plane ich auch an einem Rennfahrzeug herum... mal sehen, was draus wird. Aber: Was Du vorhast, erfordert viel Zeit in Betrachtung des Fahrwerks, der Aerodynamik und absoluten Leichtbau. Theoretisch absolut nichttrivial. Meine Erfahrung ist die, dass man sich die nötigen Kenntnisse aneignen kann - aber nur, wenn man es drauf hat, sich komplexes theoretisches Wissen durch Selbststudium anzueignen, und dann auch nur mit viiel Zeit. Die <= 20 kg halte ich mit einem Metallrahmen für unmöglich, wenn, dann mit selbsttragendem Carbon/Kevlar Rahmen in Sandwichbauweise.

Vorgestellt habe ich mir einen Aluminiumrahmen (Gewicht, rostfrei..), 20" Vorne und ein 24" oder 26" Hinterrad (da laufen die Meinungen bezüglich Fliehkräfte ja auseinander..) Möglicherweise könnte man ja auch zwei 24" vorne und ein 26" Hinten einbauen. Da stellt sich natürlich die Frage, wie sich das auf die Fahrweise bzw. Haltbarkeit auswirkt..
Mein größtes Problem wird wohl der Bau der Vorderachsen bezüglich der Lenkung sein. Ich hätte gerne einen Lenker und keine zwei "Lenkhalme" (wie zB beim Scorpion).

Vergleichsweise kleine Probleme. Für die Planung eines Leichtbaufahrzeugs sind außerdem m.E. Rechnergestützte Tools nahezu unabdingbar (mindestens 3D-Programm, besser CAD).

BRAUCHT man eine HR-Federung oder kann man sie auch vernachlässigen?

Beim Trike sage ich: nein. Bei einem VM wie Du es planst, sage ich aber: ja. Ich würde sogar eine VR-Federung vorsehen. Ohne gute Federung wirst Du nur mit Ballonreifen und/oder sehr niedrigen Drücken fahren können, wenn Du die Maschine nicht nur auf der Rennstrecke bewegen willst. Und selbst bei der EM gab es einige Schlaglöcher. Du kannst ja am Wochenende mal nach Rütenbrock fahren und die Rennmobile begutachten...

Insgesamt soll der Racer nicht über 1.000€ (Student :eek:) kosten..

Damit werden Deine Vorstellungen nicht umsetzbar sein. Für <=20 kg braucht man High-Tech Komponenten. Allein der Bau meines Thrust hat >1500 € Material gekostet. Man braucht außerdem auch bissl Werkzeug.

PS: Die Verkleidung wollte ich aus GFK modellieren. Sehr zeitintensiv aber ich denke, ausser Carbon gibt es da nicht wirklich was vergleichbar leichtes und stabiles, oder?

Mir fällt neben Kevlar nur noch Basalt ein - ausserdem Hanf, aber ist vom Aufwand her alles mit GFK vergleichbar. Die Kosten für das benötigte Werkzeug übersteigen die 1000€ aber locker. Ich habe letztes Jahr einiges an CFK-Material zum Testen gekauft, kam auf ca. 350 €. Allein eine gute Schere kostet 100. Insgesamt wird Dich der Kauf eines Gebrauchten billiger kommen, aber ich weiss, das ist nicht was Du willst... Du willst eigene Vorstellungen realisieren, da geht's Dir wie mir. Dann muss man aber auch investieren, und zwar nicht nur Zeit.

Ich studiere die Forenbeiträge seit nunmehr zwei Wochen

Nicht genug. Du musst Bücher über Aerodynamik, Fahrwerke, Metallverarbeitung, Faserverbundmaterialien und Fahrradtechnik lesen. Schau Dir marktgängige VMs und Trikes an, fahr Probe. Besuch andere Eigenbauer, sprich mit ihnen. Recherchiere im Internet.

Ich habe zwei Jahre in der Werkstatt eines hochqualitativen Sportradladens gearbeitet und schraube eigentlich alles selber.

Gut, aber wird nicht reichen. Dein Vorhaben ist bei weitem komplexer als das Einstellen einer Kettenschaltung oder das Einspeichen und Zentrieren eines Laufrades (was allein schon eine Kunst ist).

Ich möchte soviel Zeit investieren, wie nötig. Ich habe noch bis Oktober Semesterferien und demnach auch bis dahin Zeit. Wenn ich dann nicht fertig bin, baue ich eben ab März weiter (nächsten Semesterferien) oder halt zuvor im Winter.

Ich schätze, ich würde für so ein Projekt min. 2 Jahre brauchen, habe aber Vorkenntnisse. Ansonsten wären es eher 4 Jahre...

Übrigens zum Thema Alu: 6061er kommt nicht in Frage, zu schlechte Materialeigenschaften. 7020er wäre das Material der Wahl, muss aber temperaturbehandelt werden (vgl. http://www.downhillschrott.com/dhs/wissen/aluminium_d.html). Ist außerdem in Kleinmengen schwer zu kriegen und zu schweissen. Mit MIG/MAG habe ich es nicht hinbekommen, kann aber an schlechtem Werkzeug oder persönlicher Unfähigkeit liegen. WIG soll besser sein, erfordert aber viel Übung. Metalltechnisch gesehen ist (guter) Edelstahl aus meiner Sicht eine gute Alternative, aber damit kommst Du wieder gewichtsmäßig nicht hin. Mich reizen Metallrahmen nicht mehr, nachdem ich drei gebaut habe.. Carbon/Kevlar rulez !

Ich hoffe, Du bist Dir über die Komplexität jetzt besser im Klaren.. aus meiner Sicht brauchst Du vor allem mehr Zeit und Geld. Das Ziel <20kg würde ich beim ersten Prototypen außer Acht lassen. Auch das Fahrwerk wird noch nicht perfekt sein. Also: weitere Prototypen bauen, was wieder Zeit und Geld kostet. Wenn Du bereit bist, das zu akzeptieren, ist der Rest von Deinen persönlichen Fähigkeiten abhängig.

viele Grüße und viel Glück für das Projekt,
Jan
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

@Andreas
Auch WIG muss man beherrschen :D
Und Alu mit dem Trafo schweissen muss wirklich nicht sein. MIG / Mag ist bei passender Vorarbeit recht einfach zu brauchbaren Ergebnisse zu kommen.

Ist letztendlich egal, mir ging es nur um dies grundsätzlich Verteufelung von ALu, die meist nur aus Vorurteilen und Unwissenheit besteht.
Gruß Frank
 
AW: Trike/Velomobil Eigenbau

N'abend Basti,

also, ich finde, Dass Deine Anforderungen / Ideen noch nicht recht zusammenpassen. Du wirst definitiv irgendwas daran ändern müssen, wenn das Projekt ein Erfolg werden soll. Im einzelnen:



Willkommen im Club! Seitdem ich die Liegerad EM besucht habe, plane ich auch an einem Rennfahrzeug herum... mal sehen, was draus wird. Aber: Was Du vorhast, erfordert viel Zeit in Betrachtung des Fahrwerks, der Aerodynamik und absoluten Leichtbau. Theoretisch absolut nichttrivial. Meine Erfahrung ist die, dass man sich die nötigen Kenntnisse aneignen kann - aber nur, wenn man es drauf hat, sich komplexes theoretisches Wissen durch Selbststudium anzueignen, und dann auch nur mit viiel Zeit. Die <= 20 kg halte ich mit einem Metallrahmen für unmöglich, wenn, dann mit selbsttragendem Carbon/Kevlar Rahmen in Sandwichbauweise.

Die Geschichte mit dem Selbststudium kann ich recht gut (bin ja in Übung...) dennoch gehe ich mit deiner Aussage, 20kg sind mit einem Metallrahmen nicht möglich, konform. Mittlerweile bin ich schon so weit, dass allein das Trike um die 20kg wiegen soll. Die Verkleidung bringt dann dementsprechend wieder Gewicht mit..
Auf 5kg kommt es bei mir eigentlich auch nicht wirklich an, da ich selber nur 63kg mitbringe...

Vergleichsweise kleine Probleme. Für die Planung eines Leichtbaufahrzeugs sind außerdem m.E. Rechnergestützte Tools nahezu unabdingbar (mindestens 3D-Programm, besser CAD).

jap

Beim Trike sage ich: nein. Bei einem VM wie Du es planst, sage ich aber: ja. Ich würde sogar eine VR-Federung vorsehen. Ohne gute Federung wirst Du nur mit Ballonreifen und/oder sehr niedrigen Drücken fahren können, wenn Du die Maschine nicht nur auf der Rennstrecke bewegen willst. Und selbst bei der EM gab es einige Schlaglöcher. Du kannst ja am Wochenende mal nach Rütenbrock fahren und die Rennmobile begutachten...

Die Maschine soll nicht auf der Rennstrecke, sondern tatsächlich nur auf die öffentliche Straße.. Ich tendiere momentan auch richtung VR und HR-Federung.. allein schon wegen der Geschwindigkeiten...

Damit werden Deine Vorstellungen nicht umsetzbar sein. Für <=20 kg braucht man High-Tech Komponenten. Allein der Bau meines Thrust hat >1500 € Material gekostet. Man braucht außerdem auch bissl Werkzeug.
Das Werkzeug wird mich keinen Cent kosten. Ich habe Zugang zu einer Top ausgestatteten KFZ-Werkstatt und darüber hinaus auch Zugang zur Werkstatt der Freiwilligen Feuerwehr meines Dorfes da aktives Mitglied (welches wohl bald zum Hochwasser muss, wenn das so weiter geht :mad:)

Mir fällt neben Kevlar nur noch Basalt ein - ausserdem Hanf, aber ist vom Aufwand her alles mit GFK vergleichbar. Die Kosten für das benötigte Werkzeug übersteigen die 1000€ aber locker. Ich habe letztes Jahr einiges an CFK-Material zum Testen gekauft, kam auf ca. 350 €. Allein eine gute Schere kostet 100. Insgesamt wird Dich der Kauf eines Gebrauchten billiger kommen, aber ich weiss, das ist nicht was Du willst... Du willst eigene Vorstellungen realisieren, da geht's Dir wie mir. Dann muss man aber auch investieren, und zwar nicht nur Zeit.

Wie gesagt, Werkzeug wird nicht das Problem sein. Wir haben damals mit GFK meine Motorradverkleidung repariert und teilweise neu modelliert...

Nicht genug. Du musst Bücher über Aerodynamik, Fahrwerke, Metallverarbeitung, Faserverbundmaterialien und Fahrradtechnik lesen. Schau Dir marktgängige VMs und Trikes an, fahr Probe. Besuch andere Eigenbauer, sprich mit ihnen. Recherchiere im Internet.

Genau das habe ich vor. Ich habe mir im Campus Katalog der Uni Hamburg schon einige Werke herausgesucht. Die Geschichten mit dem LIVE sehen habe ich auch vor. Natürlich habe ich nicht nur die Forumbeiträge gelesen, sondern auch schon intensiv im Internet gelesen.

Gut, aber wird nicht reichen. Dein Vorhaben ist bei weitem komplexer als das Einstellen einer Kettenschaltung oder das Einspeichen und Zentrieren eines Laufrades (was allein schon eine Kunst ist).

Vollkommen meine Meinung. Die Fahrradkomponenten stellen für mich das geringste Problem dar..

Ich schätze, ich würde für so ein Projekt min. 2 Jahre brauchen, habe aber Vorkenntnisse. Ansonsten wären es eher 4 Jahre...

Übrigens zum Thema Alu: 6061er kommt nicht in Frage, zu schlechte Materialeigenschaften. 7020er wäre das Material der Wahl, muss aber temperaturbehandelt werden (vgl. http://www.downhillschrott.com/dhs/wissen/aluminium_d.html). Ist außerdem in Kleinmengen schwer zu kriegen und zu schweissen. Mit MIG/MAG habe ich es nicht hinbekommen, kann aber an schlechtem Werkzeug oder persönlicher Unfähigkeit liegen. WIG soll besser sein, erfordert aber viel Übung. Metalltechnisch gesehen ist (guter) Edelstahl aus meiner Sicht eine gute Alternative, aber damit kommst Du wieder gewichtsmäßig nicht hin. Mich reizen Metallrahmen nicht mehr, nachdem ich drei gebaut habe.. Carbon/Kevlar rulez !

Alu ist aus den bereits bekannten Problemen schon ausgeschieden. Möglicherweise werde ich die für mich benötigten "Stahlträger" errechnen und entsprechend das VM nur auf mich + x% Gepäck anpassen. Aber das weiss ich noch nicht. Carbon/Kevlar ist für das erste Projekt schon ganz schön happig, werde mich diesbezüglich trotzdem mal informieren... Wird aber wohl auch nicht ganz günstig sein.. :eek:

Ich hoffe, Du bist Dir über die Komplexität jetzt besser im Klaren.. aus meiner Sicht brauchst Du vor allem mehr Zeit und Geld. Das Ziel <20kg würde ich beim ersten Prototypen außer Acht lassen. Auch das Fahrwerk wird noch nicht perfekt sein. Also: weitere Prototypen bauen, was wieder Zeit und Geld kostet. Wenn Du bereit bist, das zu akzeptieren, ist der Rest von Deinen persönlichen Fähigkeiten abhängig.

viele Grüße und viel Glück für das Projekt,
Jan

Genau, dazu bin ich sogar bereit. Es geht ja nicht nur um den Besitz und das Fahren... aber wem erzähl ich das :rolleyes:

Vielen, vielen Dank für deine detaillierte und mit sicherheit auch zeitraubende Analyse!! Vorallem die Fahrwerksgeschichte (Federn) bringen mich weiter. Das Meiste war, wenn auch nicht so deutlich, bereits irgendwo im Hinterkopf, nun ist es aber klarer. Die Komplexität, das kam wohl nicht ganz so rüber :)rolleyes:) war von Anfang an bereits bekannt. Wie schon im Eröffnungsbeitrag geschrieben, habe ich die Idee/den Plan schon seit etwa Anfang 2008...

Also nochmal: Herzlichen Dank:)

LG Basti
 
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