TR Trike Eigenbau - grundsätzliche Fragen

K

keimweg

Ich bin seit kurzem am Überlegen (im Moment hat das Ganze aber noch eher den Status eines Hirngespinstes), ob ich meine bastlerischen Fähigkeiten am Selbstbau eines Dreirades erproben sollte. Gedacht wäre es als Fahrzeug für meine Schwiegermutter, die damit im langsamen Tempo kleinere Runden drehen würde. Es müsste aufgrund des Körpergewichtes stabil sein, die Sitzhöhe sollte auch nicht allzu tief sein. Das Gewicht des Fahrzeuges spielt keine Rolle und schnell gefahren wird damit auch nicht.

Als Modell schwebt mir aufgrund der einfachen Bauweise etwas in Art der "Forelle" von Wolfgang Bion vor, als Material würde ich Stahl bevorzugen.

Bei der Bearbeitung stehen zur Auswahl (Hart-)Löten (auf Wolfgang Bions Seite beschrieben, keine persönliche Erfahrung damit), Elektroschweißen (vor langer Zeit in der Schule gelernt) oder Schraubverbindungen (welche Nachteile gibt es da?). Was sind die Vor- und Nachteile der drei Methoden (Kosten, Erlernbarkeit, Stabilität,...)?

Alles was ich zum Thema Dreirad und Eigenbau im Forum (und auch sonst im Internet) gefunden habe, habe ich mir durchgelesen, allerdings wäre ich trotzdem für weitere Ratschläge sehr dankbar.

Liebe Grüße aus Wien,

Sascha
 
AW: Trike Eigenbau - grundsätzliche Fragen

Hallo Sascha,

Ich bin seit kurzem am Überlegen (im Moment hat das Ganze aber noch eher den Status eines Hirngespinstes), ob ich meine bastlerischen Fähigkeiten am Selbstbau eines Dreirades erproben sollte. Gedacht wäre es als Fahrzeug für meine Schwiegermutter

ein Erstlingswerk, sollte man meiner Meinung nach IMMER für sich selbst bauen. Da du vermutlich wie fast jeder Bastler (mich eingeschlossen) erstmal ein paar Fehler machen wirst. Die Geduld diese auszumerzen bringen Außenstehende sicher nicht auf, oder hast du noch ne Rechnung mit deiner Schwiegermutter offen und willst sie strafen??? ;)
Wenn du nur ein einfaches Trike zum rundgondeln suchst, kannst du über dieses nachdenken.

viele Grüße

Christoph

P.S. Einen Eigenbau kann ich dir für dich nur empfehlen, macht riesig Spaß beim Bauen und Fahren. Als Verbindung würde ich zu löten (aufwendig/elegant) oder schweißen raten. Schraubverbindungen neigen bei dynamischer belastung zum lockerwackeln.
 
AW: Trike Eigenbau - grundsätzliche Fragen

das EZ-3 ist zu schwer
selbst das fiele unter "Schwiegermutter-Bestrafung"

Jupp
 
AW: Trike Eigenbau - grundsätzliche Fragen

Hallo Sacha,

das EZ-3 vom Link wiegt 30kg, es gibt das Rad auch in Alu mit 22kg Gewicht.
22kg finde ich nicht sooo schlecht, siehe:

http://cgi.ebay.de/Fahrrad-Dreirad-...--EZ-3-AX_W0QQitemZ320215895710QQcmdZViewItem

und dazu:

https://www.velomobilforum.de/forum/showthread.php?p=144259


Zum Selbstbau:
Ich habe nur wenig Erfahrung mit Hartlöten und ein klein wenig mehr mit Elektroschweißen. Ich glaube (weiß es nicht sicher), daß Hartlöten wesentlich arbeitsintensiver ist, da die Werkstücke sehr exakt zueinander passen müssen. Die sich ergebenden Spaltmaße sollten sehr klein sein (< 1/10 mm), dann hälts erst richtig.
Nach dem Löten macht das Säubern auch etwas Arbeit.
Positiv ist, daß man schön nachkorrigieren kann.

Ich habe ab und zu Kleinigkeiten (Haus- und Hofreparaturen) gelötet. Mittlerweile finde ich Schweißen problemloser.

Zum Schweißen kann ich sicherer antworten.
Da ist es kein Problem, größere Ungenauigkeiten, Luftspalte zu überbrücken. Bis in den mm-Bereich. Sehr feinfühlig läßt sich mit einem teureren WIG-Schweißgerät arbeiten, mit Elektroden oder MIG-Schweißgeräten geht es etwas rustikaler zu. Ich hatte auch vor 25 Jahren nur im Rahmen der Ausbildung zum Elektriker rudimentäre Schweißversuche absolviert. Und dann nie mehr. Kann man sich aber gut wieder selbst beibringen, wenn man sich das vornimmt.

Aber:
Ausreichend Schweißen "können" wirst du erst NACHDEM du das erste Rad fertiggestellt hast. Das ist die Erfahrung vieler und auch von mir. Nach knapp 1000 km muß ich jetzt meine Sünden ausbügeln (manche Schweißnähte reißen wieder ein...)
Und erst jetzt habe ich mehr "Gefühl" von den auftretenden Belastungen und wie ich es hätte anders Schweißen sollen.

Also ich wäre fürs Schweißen, aber das erste Rad würde ich nicht für jemand anderen bauen. Wenn da jemand bergab Probleme bekommt oder genau auf einem Bahnübergang ein Rad abknickt...
So ein Rahmen ist ja kein Gegenstand, der irgendwo weiter weg steht, funktioniert und evt. defekt gehen kann. Es ist ein Teil, das nur genau dann kaputtgehhen kann wenn eine Person sich damit fortbewegt.


Das Erfolgserlebnis, mit einem selbstgebauten Rad tatsächlich fahren zu können ist allerdings ungeschlagen.


Peter
 
AW: Trike Eigenbau - grundsätzliche Fragen

Danke für die Antworten!

@Christoph: Kaufen möchte ich kein Rad, weil es mir dabei auch ums Basteln geht. Ich würde das Trike zunächst einmal sowieso selbst ausgiebig testen und meiner Schwiegermutter dann erst geben, außerdem sehe ich sie sehr oft und könnte dann immer das Rad inspizieren und gegebenenfalls etwas nachkorrigieren. Zum Thema Löten/Schweißen/Schrauben: Da Löten anscheinend aufwändiger ist, scheidet das schon mal aus, könnte man geschraubte Verbindungen nicht mit so einem "Schraubenkleber" (keine Ahnung wie das genau heißt) oder überhaupt mit Superkleber fixieren?

@Peter: Die auftretenden Belastungen sind (abgesehen vom hohen Körpergewicht) nicht dramatisch, da meine Schwiegermutter höchstens Runden von 20 bis 30 Minuten im ebenen Gelände fahren würde (und das mit langsamer Geschwindigkeit).


Liebe Grüße aus Wien,

Sascha
 
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