Tieflieger Eigenbau

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Spinebreaker

Einen farbenfrohen Tag auch,

ich habe jetzt ein M5 und ein Sinner Deamnon. Mit beidenb Rädern bin ich total zufrieden, doch nun finde ich dass es an der Zeit für einen Eigenbau ist.
Geplant ist ein Tieflieger. Die Testfahrt bei Arvet in Hörnerkirchen (Einige kennen ihn vielleicht) auf dem ZR hatte mich irgendwie überzeugt.
Ich noch Lehrling und habe zwar dadurch Geld zum wegschmeißen, jedoch reicht es nicht für ein derartiges Gerät.
Deshalb habe ich jetzt einen Eigenbau ins Auge gefasst.
Der Plan ist den Ramen aus 4-Kantrohr zu schweißen.
Man erzählte mir von 40x1,5er Rohr welches angeblich günstig im Baumarkt erwerblich sei. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?
Ein Schweißgerät habe ich. Ein bisschen Erfahrung was das schweißen angeht habe ich auch. Einzig das Schwingenlager und den Lenkkopf würde ich vom Profi machen lassen (Das muss ja 100%ig grade sein). Wo könnte man sowas machen lassen und was würde das ungefähr kosten?
Gabel, Lenkung usw. kommt alles vom Schrott bzw. liegt schon zuhause herum.

Gruß
Moritz
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Schwingenlager und Lenkkopf kann man sich aus alten Schrottfahrrädern rausflexen :)

Das Material bekommt man z.b. bei www.kleinteile24.de sehr günstig und meist in besser Qualität als im Baumarkt
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Hallo Moritz,

Man erzählte mir von 40x1,5er Rohr welches angeblich günstig im Baumarkt erwerblich sei. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?

Bei mir im Eisenhandel gab es nur 40x40x2mm. Richtig schwer, für die ersten (Schweiss-) Versuche sicher optimal.
Beim zweiten Rad habe ich 40x30x1,5 aus dem Baumarkt (Bauhaus) genommen, und das geht auch, wenn man nicht sehr über 80kg wiegt.

Schau doch mal hier rein,

Mein erstes Rad wurde überhaupt nicht "gerade", ist recht schief geworden. Und fährt trotzdem gut, vom schiefen Rahmen merkt man überhaupt nichts beim Fahren. Nur Mut.

Peter N.
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Deshalb habe ich jetzt einen Eigenbau ins Auge gefasst.
Der Plan ist den Ramen aus 4-Kantrohr zu schweißen.
Guter Plan! :D
Man erzählte mir von 40x1,5er Rohr welches angeblich günstig im Baumarkt erwerblich sei. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?
Ein Schweißgerät habe ich. Ein bisschen Erfahrung was das schweißen angeht habe ich auch. Einzig das Schwingenlager und den Lenkkopf würde ich vom Profi machen lassen (Das muss ja 100%ig grade sein). Wo könnte man sowas machen lassen und was würde das ungefähr kosten?
Nana, keine falsche Bescheidenheit.
Das gerade zu bekommen ist nicht wirklich schwer, brauchst nur einen Winkel(messer) und etwas Geduld.
Ich lege das zuerst nur lose zusammen und spanne die Teile wenn möglich mit Schraubzwinge/Schraubstock zusammen.
Dann nochmal messen, ggf. kleine Metallstücke unterlegen um es 100% winklig auszurichten.
Dann einfach mal anpunkten und die Spannvorrichtung entfernen.
Oft ist es dann immer noch gerade, wenn nicht kann man es noch sehr gut richten. (leichte Hammerschläge bewirken in dem Zustand einiges)

Ich wüsste auch ehrlichgesagt keine Alternative. Wenn du es zu einer Schlosserei gibst... die werden dafür wohl keine Rahmenlehre haben/anfertigen. Weiß allerdings nicht mit Sicherheit wie sowas dort wohl gemacht würde. Im Zweifel die Methode des geringsten Aufwands. ;)
Und ein Rahmenbauer hat zwar diverse Lehren zur Verfügung...aber eben alle auf normalradgeometrie abgestimmt, hilft dir also wahrscheinlich auch wenig.
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Meinen Eigenbau habe ich auch aus 40x40x1,5 Vierkantrohr gebaut. Habe es im Stahlhandel gekauft.
Eine andere Einkaufsquelle wäre zB. online bei pro-kilo.de
Wichtigste Werkzeuge waren:
- gute Säulenbohrmaschine mit passenden Bohrern
- Rechter Winkel und Schiebelehre
- Gehrungssäge
- Flex
- Schutzgasschweißgerät
- Feilen
- M10 Gewindestange mit Scheiben und Muttern

Mit der Säulenbohrmaschine und dem passenden Bohrer (ähnlich Lochsäge) sollte es möglich sein, ie Bohrungen für das Steuerrohr rechtwinklig in den Rahmen zu bohren. Also in Fahrtrichtung gesehen genau mittig. Für die Neigung des Steuerrohrwinkels dann die beiden Bohrungen entsprechend versetzt anbringen, die obere etwas weiter hinten, die untere weiter vorne. Den Versatz kannst Du entsprechend deinem gewünschten Steuerrohrwinkel und den Abmessungen des Rahmenrohres ausrechnen (Dreieck berechnen wie in der Schule, Steuerrohrwinkel gibst Du vor, Länge der Rahmensenkrechten sollte in deinem Fall 40mm sein, "Versatzstrecke" ist im rechten Winkel dazu) oder auf Papier 1:1 aufzeichnen und nachmessen.
Unter Zuhilfenahme einer Feile kannst Du dann schon dein Steuerrohr ziemlich exakt einpassen.
Bau von Gabel und Schwinge geht ganz gut auf einem alten, dicken Stück MPX-Platte aus der Restekiste vom Holzzuschnitt. Da kannst Du die wichtigen Linien wie Mittelachse, Radachse exakt aufzeichnen und mit aufgeschraubten Holzleisten oder -klötzchen deine exakt vorbereiteten EInzelteile ausrichten. Vor dem Verschweißen/Heften die Teile mit Schraubzwingen fixieren.
Den Rahmen kannst Du so ebenfalls bauen, Vierkantrohr auf einer geraden Werkbank festgespannt sollte sich nicht verdrehen können.
Alles kein Hexenwerk, nur etwas mitdenken und lieber dreimal zuviel nachmessen und kontrollieren als einmal zu wenig.
Wenn Du die einzelnen Bauteile ordentlich gebaut hast mußt Du sie nur noch in einer geraden Linie fluchtend zusammen bekommen. Gabel ins Steuerrohr müßte "von alleine" passend sein (Steuersatz einbauen!) wenn bis hierhin mit Sorgfalt gearbeitet wurde.
Wie genau sich die Hinterradschwinge anbringen läßt hängt auch davon ab wie Du die Aufnahme konstruierst hast. Bei mir sind dazu zwei Aufnahmen an den Rahmen geschweißt. Diese Aufnahmen habe ich zuerst an der Schinge angebracht, also das Lager komplett montiert. Dann habe ich die Schwinge passend zum Rest des Rahmens ausgerichtet und nun erst die Aufnahmen an den Rahmen geheftet.
Zum Ausrichten habe ich mir eine Hilfsvorrichtung gebaut. In meinem Fall war das ein langes und absolut gerades 40x60x3 Aluvierkantrohr welches zufällig vorhanden war. Das habe ich auf der Säulenbohrmaschine im gewünschten Radabstand durchbohrt und zwei kurze Gewindestangen durchgesteckt. Die waren dank der rechtwinkligen Bohrungen auf der Säulenbohrmaschine dann auch exakt parallel zueinander. Diese Gewindestangen simulierten die Achsen von Vorder- und Hinterrad. Damit das zukünftige Fahrrad auch exakt mittig auf dem Hilfsrahmen ausgerichtet weren konnte habe ich Muttern so auf die Gewindestangen geschraubt das Gabel und Schwinge genau mittig und nicht anders waren. Die Muttern kontern ist wichtig damit sich der mit Schiebelehre ermittelte Abstand nicht beim Arbeiten verändern kann.
Auf diese Weise haben die an der Schwinge angebrachten Halterungen gar keine andere Chance als exakt mittig fluchtend an den Rahmen zu stossen.
Leider habe ich keine Fotos mehr zur Verfügung; mit Worten ist das leider nicht so anschaulich zu erklären. Hoffe, Du kannst es Dir einigermassen vorstellen. Sonst frag einfach noch mal nach ;-)
Grüße
holger
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Zwischenfrage:

Beim wem und wo kann man am besten Schweißen lernen ?
Oder bei einigem handwerklichen Geschick einfach kaufen und loslegen ?
(Schutzgas-Schweißgeräte inkl. Flasche und Zubehör sind eben nicht zu unterschätzende Investitionskosten und lohnen sich für einen einzigen Rahmen nicht)
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Am Trike habe ich auch lieber den örtlichen Schlosser schweißen lassen, der arbeitet auch nach der Methode "anpunkten, nachrichten, durchschweißen". Und das war bisher inkl. Material billiger als ein günstiges Schweißgerät.
Im Praktikum habe ich aber auch mit einem einfachen Elektroschweißgerät Geländer und einen Heuwender geschweißt, der immer noch hält (20 Jahre her). Stahlvierkantrohr mit 1,5 mm Dicke kannst Du auf jeden Fall auch mit einem Elektroschweißgerät schweißen. Schutzgas ist dazu nicht nötig. (Was anderes wäre es bei dünnen Blechen.)

C.
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Hallo Moritz,

Vierkantrohr bietet sich geradzu an für einen Eigenbau ! Damit alles gerade wird, kannst du den Rahmen mit Hilfe von Schraubzwingen und z.B. Aluprofilen einspannen.

40x40x1,5 mm reichen absolut.

Infos gibt's z.B. hier:
http://www.liegerad-online.de/jive.htm

Hier sind viele Bilder von der Entstehung meines Eigenbaus:
http://www.pixum.de/album/1136876/

Grüße,
Sandro
 

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Beim wem und wo kann man am besten Schweißen lernen ?
Oder bei einigem handwerklichen Geschick einfach kaufen und loslegen ?

Also mittlerweile würd ich sagen einfach kaufen und loslegen.
(wenn du vor hast auch wirklich einiges damit anzustellen)

Meiner Meinung nach ist Schutzgas einiges einfacher zu lernen als Elektrode. Der Lichtbogen ist erheblich einfacher zu erzeugen und zu halten, man kann sich die Zeit nehmen, die man Anfangs eben noch braucht und muss nicht sofort auf Teufel komm raus losbraten.

Aber da ich nie einen Schweißkurs gemacht habe kann ich auch nicht sagen, ob man dort was verpasst.

Elektrode habe ich mir jedenfalls selbst beigebracht, WIG habe ich einmal zugeschaut und dann auch direkt hinbekommen.
Der Rest ist Übung.
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Aber da ich nie einen Schweißkurs gemacht habe kann ich auch nicht sagen, ob man dort was verpasst.

Elektrode habe ich mir jedenfalls selbst beigebracht, WIG habe ich einmal zugeschaut und dann auch direkt hinbekommen.
Der Rest ist Übung.

Na ja, mit der Übung gebe ich dir recht, aber alles andere................
Und ja, wer vernünftig und sicher schweissen möchte, zumal gewerblich, sollte sich min. 1-2 Wochen für einen Lehrgang Zeit nehmen.
Da wird einfach grundsätzliches Wissen gelehrt, was durch zuschauen und mal probieren nie erlernt werden kann!!
Gruß Frank
 
AW: Tieflieger Eigenbau

Das war natürlich nur auf privates Schweißen für den Eigenbedarf bezogen, nicht das da jetzt ein falscher Eindruck entstanden ist.

Danke für den Tipp von nem Profi ;), sieht also so aus, als wäre das mal eine lohnende Investition. Nicht weil ich vorhabe gewerblich zu schweißen, sondern eher um die Sache mal in allen Facetten zu durchdringen.
 
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