Und hey, auch ich leiste mir mal den Luxus, nicht permanent superaktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.... fahre also routiniert rechts und schwupp kommt sowohl von vorne als auch von hinten was..
Ja, geschieht häufig. Auch Abdrängen, Ausbremsen und weitere verbotene Taktiken.
Am 29.12. fuhr ein Überholer nicht bloß 30 cm von meinem Lenker entfernt, sondern m.M.n. noch weniger als 30 cm vom Außenspiegel des Entgegenkommenden entfernt an mir vorbei. Gelebter Wahnsinn, nicht kurierbar.
Crystal Meth in Fahranfängern, ein Dutzend durch (zu sporadische) Straßenkontrollen herausgefischte KFZ-Nutzer und -Nutzerinnen auf 15 km Distanz pro Monat, mehrere positive Drogenschnelltests, mehr Teilnehmer seit Jahren bis Jahrzehnten ohne Fahrerlaubnis, als einer für realistisch hielte. Tja. Mir ist die Lebenszeit zu schade, um mir Sorgen zu bereiten.
Ich realisiere bei Fahrten mit Wimpel, dass mein Stresslevel niedriger ist als ohne, weil ich ohne Wimpel auf aktives Handeln / Fahren / Verkehrsteilnahme angewiesen bin, wenn ich überleben möchte.
Das bist Du auch mit Wimpel - eventuell etwas weniger, mag sein - doch als aufmerksamer Teilnehmer im Straßenverkehr muss einer immer für andere Verkehrsteilnehmer mitdenken.
Die meisten meiner Fahrten sind Trainingsfahrten, ..
Bei mir Alltagsfahrten. Training direkt inklusive. Trotz Motorunterstützung nach Wunsch.
Alltag umfasst alles: von sämtlichen Einkäufen über sämtliche fahrradtransportable Güter zu zwei Renovierungsobjekten, die letzten Jahre mittelschwerer Hund, 10 Liter Leitungswasser, Getränke, Essen, Maschinen mit 3 - 5 kg das Stück, Zement- und Betonsäcke mit 25 - 35 kg üblicher Masse, gefertigte Projekte, Material usw.
Bah! Nicht einverstanden!
Ich soll in mein Dasein als Radfahrer schon gleich von vornherein eine gewisse Wahrscheinlichkeit getötet zu werden mit einpreisen???
Sorry, @TitanWolf: Ich bin *nicht* einverstanden!
Nicht bezogen auf Deine Funktion als Radfahrer: Straßenverkehr ist ein gefährlicher, potentiell tödlicher Bereich.
Für alle Teilnehmer.
Meine Aussage war:
Gefährdet fühle ich mich nur moderat. Falls ein KFZ mit 80-100 km/h hinein fährt, hilft selbst KFZ-Hülle und Airbag nur bedingt, geschweige denn ein Fahrrad. Risiko des Straßenverkehrs.
Fühle mich selten akut gefährdet. Demnach nutze ich das beschriebene "best practice" Modell zusammen mit "denke für andere Verkehrsteilnehmer partiell mit und kalkuliere ihre Aktionen mit ein".
Risiko ist immer gegeben, auch im gepanzerten SUV - gegen einen vollgeladenen LKW schützt dieser auch nur bedingt.
Menschen unterlaufen Fehler, Menschen entscheiden sich sogar bewusst zu Fehlern. Dieses Risiko ist überall vorhanden.
Und ich bereite mir keine Sorgen darüber. Entspannt zu fahren, die Natur zu genießen - deutlich angenehmer.
Du bist gedanklich schon im worst-case-szenario.
Worst-case-Szenarios sind mit einkalkuliert, ja. Um nicht unerwartet mit Situationen konfrontiert zu werden. Dies bedeutet nicht, jene zu erwarten.
Dein Ernst jetzt?
Du gäbst einem 12kg Kinderhänger den Vorzug vor einem Wimpel?
..
Ich glaube Dir gerne, dass der Abstand *etwas* größer wird. Und? Um wie viel? 20cm?
16 kg Anhänger. Einen Meter Abstand zusätzlich. Nicht selten. Überholende fahren teils komplett auf die Gegenfahrbahn, so dass ich ob des Abstands sogar positiv verwundert bin.
Der Unterschied ist lokal wirklich beachtlich. Deutlich freundlicheres Miteinander mit Anhänger. Klar: gedacht wird, dass sich darin Kinder befinden. Das reicht bereits aus.
Bedenke: es ist keine Freude, mehrfach am Tag mit 25-30 kg auf dem Rücken hin und her zu fahren. Mit 50 kg rät der Rücken strikt davon ab - und bei 70+ kg funktioniert es nur sinngemäß mit Anhänger oder Lastenquad, nicht komplett auf dem Rücken.
Durchaus mein Ernst, sonst hätte ich es nicht geschrieben.
Und was ist nun Dein Schluss daraus?
Sollte ich mich also vorsorglich von der Brücke stürzen, weil ich meine Form von Mobilität ohnehin nicht überleben werde?
Oder wie sieht Deine conclusio aus?
Nach außen offensiv, innerlich mit defensiven Ausweichmöglichkeiten oder Präventivmaßnahmen gegen Rowdyaktionen im Straßenverkehr kalkuliert fahren.
Sei so gut und biete doch auch mal *Auswege* an! Die *Gefahren* kenne wir alle.
Meine Lösung heißt Abstandswimpel.
Ich habe nie in Anspruch genommen, dass diese Lösung perfekt ist.
Siehe oben. Oder technische Möglichkeiten, dementsprechende Signale auf KFZ-Niveau zu "senden": Hupe, (Warn)Blinker, Bremslicht. Sofern für Dich möglich und gewünscht. Bei jedem Mofa Standard.
Für mich ist es einfacher, akzeptierter und durchdringender (ohne: "der Wahnsinnige hat eine Flagge / Alukabel seitlich montiert!"-Spezialeffekt) gegenüber dem Abstandshalter.
Wenn für Dich der Abstandshalter einfacher, akzeptierter oder gefühlt sicherer ist: sei willkommen, ihn zu nutzen. Für mich bringt er keinen Unterschied in gefühlter Sicherheit, somit spare ich ihn ein.
Tacheles: Warum gibst Du einem leeren Kinderanhänger den Vorzug vor einem 150g-Wimpel, wenn Du etwas für den Überholabstand tun möchtest?
Nachdem meine Versuche so verblüffend gute Ergebnisse gezeitigt haben, denke ich darüber nach, eine solche Fahne auch am / im Velomobil an- bzw. unterzubringen.
Mögen mir die Götter den Mut geben, ein Loch in mein Quest zu sägen! : - D
Weil er nicht leer ist, minimal liegt der Rucksack darin, anstelle meine Bewegungsfreiheit einzuschränken - und ich kann unbeschwerter radeln.
Ein Loch ist nicht notwendig, nutze einfach eine kompakte Saugglocke.