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komplett vom Auto aufs Rad
Als wir noch in Altona-Altstadt wohnten (zwischen Altonaer Bhf und Reeperbahn, Supermarkt zu annähernd JEDER Zeit in laufbarer Umgebung, gefühlte 80% des sozialen Umfelds im 5km Umkreis, ebenso Kita und Jobs, ansonsten 1a-ÖPNV [allerdings suboptimale Radbedingungen]) hatten wir kein Auto und kamen prima klar - auch wenn wir uns hin und wieder eines mieteten (Touren zu Hochzeit in der Eifel / Rügen / ähnliches) oder bei Freunden liehen (recht spontaner Transport von IKEA o.ä.) Ein Anhänger half da sehr (damals zwei Kleinkinder, WeihnachtslebensmittelundGetränkekauf möglich!). Damals hatten beide ERwachsene je ein RAd, die Große ein Laufrad (für mehr war kein Platz im "Keller".
Nach dem Umzug in die Jülich Börde änderte sich das schlagartig! Meine 10km zur Arbeit fahre ich per Rad. Komme dabei allerdings quasi an keinerlei konsumorientierter Infrastruktur (Bäcker/Supermarkt/Geldautomat/Dönerbude/.... ich fahre fast nur über land) vorbei. Job meiner Frau ist 35km entfernt. Sie fährt mit dem Auto und kommt zeitlich gerade pünktlich um den Lütten an der Schule aufzupicken. Grundschule (kein ÖPNV) 10km. Das fahren wir eine Handvoll-Mal im JAhr. Ohne Begleitung fände ich die Strecke jedoch suboptimal für Grundschüler (wg mehrmaliger Überquerung stark befahrener LAndstraßen). ÜberFreizeitaktivitäten der Kinder (wird jenseits der Kleinkindzeit mehr) je >8 und <12 km. Bei heutiger Schulbelastung so schon schwer in den Alltag zu integrieren. Mit verlängerten FAhrzeiten noch schwieriger. Die Schulkameradinnen meiner Gr0ßen (sie fährt mit dem Bus ca 40 Minuten zur weiterführenden Schule) sind in einem Radius von ca 15-20 km um die Schule verteilt. Treffen ist Logistik! Trotzdem fährt die Große (11Jahre) immer mal wieder 8km zu einer Schulfreundin und mit dieser durchaus auch noch ins 5km weiter liegende Freibad. Aber dafür brauchts dann schon einen freien Tag.
Kurz und gut: in diesem Setup fährt man (also nicht jeder, sondern die Familie) schnell >20.000km im Jahr mit dem Auto - auch wenn man es gerne anders hätte. Interessant: Jeder Familienangehörige hat ein Fahrrad, außer mir (Sohnemann hätte aber gerne ein LR). Die Kinder noch Klapproller, Inliner, Skateboard,... Ich fahre mit LR oder Aufrechtrad zur Arbeit und zum Training (und sonst überall hin, wenn ich alleine fahre und keine Termingründe dagegensprechen). Hin und wieder auch mit dem Tretoller (im Moment fehlt ein bischen die ZEit, ich brauche dann je Weg zur Arbeit und/oder Training ca. 15 min mehr und muss mich ausgiebiger Umziehen/Waschen. Wenn ich Single-Way radle (Auto zur Werkstatt, mit Frau irgendwo treffen und anschließend gemeinsam weiter,...) nehme ich das Faltrad.