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So liebe Freunde der großen Kettenblätter, ein neues und ganz besonderes Wesen hat den Geburtskanal verlassen und zieht im dezenten
achatgrau seine ersten Spuren über rheinischen Asphalt. Das vermutlich leichteste seiner Art mit 20.4kg kommt als besondere Ausgabe
noch aus der Hand des Düsentrieb - Meisters. Es ist schon komisch, ich hab das erste und das letzte Fahrzeug, das Daniel in Zusammenarbeit mit Fa. Beyss gebaut hat.
Es hat das bisher leichteste Chassis, den leichtesten Radkasten, eine der steifsten und leichtesten Carbonschwingen dieser Bauart und einen extra leichten Sitz. Selbst die Haube ist mit 750g (mit Visier, Fixierung und 2 Spiegeln) nicht nur extremer Leintbau, sondern dabei bemerkenswert steif.
Diverse Teile sind getuned, wie konifizierte Alulenkhebel, abgedrehte Vordernaben (nicht nur ein bisschen Kühlrippen sondern richtig leicht), diverse speziell abgedrehte Aluhülsen für die Trommelbremsnaben, am kompletten Fahrzeug praktisch nur Titanschrauben, oder wo möglich Aluschrauben, Titangewindestangen oder Carbonstangen für das Lenkgestänge, ausgebohrte Radachsen, spezielle Präzisionskugelköpfe natürlich abgedreht, vorne tiefgelegt, Radinnenverkleidung, direkt ins Carbongehäuse eingepresste Industrielager anstadt konventionellem Tretlager, verstellbarer Mast, verstellbare Aufnahme des Federbeins hinten, Armlehnen, stärker untersetze Lenkung.... und Vieles mehr.
Das Hinterrad hat die 571 Größe, American Classic Nabe, 2,0mm Speichen, das 90iger Kettenblatt vorne wird noch aufgrund
übermäßiger Materialstärke kräftig abgedreht. Kurbeln Rotor 3D mit Power2Max.
Zahnkranz Dura Ace 10 fach, allerdings auf 9 Ritzel gestutzt: 12-13-14-15-16-17-19-24-32, dreier Spider ausgetauscht gegen
24 und 32 Ritzel von 9fach Kassette.
Ein Traum ;-) von Velomobil. Und die Farbe steht ihm! Da hats selbst mein gehegtes R nicht leicht dagegen.
Meine ersten Fahrten waren durchwachsen, hatte ich micht doch an ein sehr steifes und hochwertig gebautes R von Daniel gewöhnt und wir sind irgendwie zusammengewachsen. Mit diesem R hab ich irgendwie die Leistung gut aufs Hinterrad gekriegt. Das neue S war bei den ersten Probefahrten hibbelig von der Lenkung, schwänzelte ständig und ich war ständig noch etwas unbeholfen am Korrigieren. An die Panzerlenkung muss ich mich halt doch gewöhnen als bisheriger Tillerfahrer. Auch die Sitzposition ist anders als im R (nicht schlechter, aber ich muss mich erst dran gewöhnen), die Tretlagerüberhöhung könnte bei meiner Einstellung etwas niedriger sein als im R, die Kurbel hat nur noch 165mm, die Sitzneigung ist etwas anders... kurzum, ich bin am Anfang nicht auf die Geschwindigkeit gekommen, wie mit dem R und das bei fast peinlichen Wattzahlen. Über die letzten Tage ist es besser geworden, mehr und mehr hatte ich das Gefühl, das mein S doch dem R überlegen ist.
Heute bin ich, nachdem ich vorgestern im S Alles gegeben hab, bei sommerlichen 20°C und fast keinem Wind mit noch müden Beinen wieder gefahren. Meine alte Strecke nach Straelen, bei der ich ziemlich genau weiss, an welcher Stelle welche Geschwindigkeit mit dem R anliegt. Was soll ich sagen, anders als mit dem R, bei dem ich mit frischen Beinen für 65-67km/h Endgeschwindigkeit schon leiden musste, bin ich dieses Mal über 10km 70 gefahren, das hatte ich unter besten Bedingungen mit dem R nicht. Langsam aber konstant ging die Geschwindigkeit von 65 immer weiter hoch bis ich bei 70 war (nach meinem Garmin eher 71). Damit war ich fürs erste hochzufrieden und wollte die Geschwindigkeit einfach nur halten und es ging Auch auf dem Rückweg wieder 70, unglaublich!!
Vor 3 Jahren als es bei mir losging, war ich erst zufrieden, wenn auf weiter Strecke die 6 vorne stand, ich hoffe nicht, dass sich jetzt die Zahl ändert. Heute kann ich noch nicht sagen, wo es geschwindigkeitsmäßig hingeht, ich hoffe ich bin nach diesen ersten 200km noch nicht richtig adaptiert ;-) und da kommt noch was. Aber auch am S wird natürlich auch noch das Eine oder Andere optimiert, da kommt vielleicht noch 1-2km Endgeschwindigkeit dazu.
Achso bei 70km/h (ohne Wind) war die Lenkung deutlich gutmütiger, als an den Tagen zuvor. Ich hatte bei der Geschwindigkeit keinen Stress mehr. Auch das Bremsen mit den separat angesteuerten Bremsnaben ist nicht mehr kritisch. Und die Kurvenlage, ein Gedicht, die Seitkräfte sind deutlich höher als im R.
Bei der Beschleunigung merke ich zumindest etwas das niedrigere Gewicht, so um 3 kg kann man schon spühren.
Ein paar kleine Dinge muss ich in den nächsten Wochen noch verändern: Erst mal Licht und Blinker, dann muss ich noch an meinen Zahnkranz, der 1 und 2 Gang rasselt ziehmlich, die Spacer und Ritzel sind halt vom 9 fach, da muss ich noch was abhobeln. Auch der Gangwechsel von 24Z auf 19Z ist richtig gemein, da kommt also zumindest noch ein HG61 23 Ritzel rein und das 24 geht raus. Die American Classics Nabe macht etwas Mucken, das Lagerspiel ist gehörig und trotz Konterschrauben kann man da nicht viel ausrichten, weil innen ist ein Industrielager. Aber gerade die Elastizität des Hinterrades plus das Lagerspiel bestimmen das Schwänzelt bei höherer Geschwindigkeit. Das hatte ich übrigens auch beim R, aber nur solange der Reifen noch nicht plan gefahren war, dann wars weg. Der 23mm GP 4000 am S hat ja noch die Mittelnaht.
Was soll ich sagen, ich würde mal vorsichtig vermuten, daß ich mit dem S im Allgemeinen und meinem getunten S im Speziellen, was Effizienz und Anmut ;-) angeht, das derzeit hochwertigste VM im heimischen Stall stehen hab, neben Daniels natürlich, auch wenn seins schwerer ist
Ich verneige mich vor dem akribischen Erbauer ein tolles Velomobil und ich hab beim Fahren täglich mehr Spass damit!
achatgrau seine ersten Spuren über rheinischen Asphalt. Das vermutlich leichteste seiner Art mit 20.4kg kommt als besondere Ausgabe
noch aus der Hand des Düsentrieb - Meisters. Es ist schon komisch, ich hab das erste und das letzte Fahrzeug, das Daniel in Zusammenarbeit mit Fa. Beyss gebaut hat.
Es hat das bisher leichteste Chassis, den leichtesten Radkasten, eine der steifsten und leichtesten Carbonschwingen dieser Bauart und einen extra leichten Sitz. Selbst die Haube ist mit 750g (mit Visier, Fixierung und 2 Spiegeln) nicht nur extremer Leintbau, sondern dabei bemerkenswert steif.
Diverse Teile sind getuned, wie konifizierte Alulenkhebel, abgedrehte Vordernaben (nicht nur ein bisschen Kühlrippen sondern richtig leicht), diverse speziell abgedrehte Aluhülsen für die Trommelbremsnaben, am kompletten Fahrzeug praktisch nur Titanschrauben, oder wo möglich Aluschrauben, Titangewindestangen oder Carbonstangen für das Lenkgestänge, ausgebohrte Radachsen, spezielle Präzisionskugelköpfe natürlich abgedreht, vorne tiefgelegt, Radinnenverkleidung, direkt ins Carbongehäuse eingepresste Industrielager anstadt konventionellem Tretlager, verstellbarer Mast, verstellbare Aufnahme des Federbeins hinten, Armlehnen, stärker untersetze Lenkung.... und Vieles mehr.
Das Hinterrad hat die 571 Größe, American Classic Nabe, 2,0mm Speichen, das 90iger Kettenblatt vorne wird noch aufgrund
übermäßiger Materialstärke kräftig abgedreht. Kurbeln Rotor 3D mit Power2Max.
Zahnkranz Dura Ace 10 fach, allerdings auf 9 Ritzel gestutzt: 12-13-14-15-16-17-19-24-32, dreier Spider ausgetauscht gegen
24 und 32 Ritzel von 9fach Kassette.
Ein Traum ;-) von Velomobil. Und die Farbe steht ihm! Da hats selbst mein gehegtes R nicht leicht dagegen.
Meine ersten Fahrten waren durchwachsen, hatte ich micht doch an ein sehr steifes und hochwertig gebautes R von Daniel gewöhnt und wir sind irgendwie zusammengewachsen. Mit diesem R hab ich irgendwie die Leistung gut aufs Hinterrad gekriegt. Das neue S war bei den ersten Probefahrten hibbelig von der Lenkung, schwänzelte ständig und ich war ständig noch etwas unbeholfen am Korrigieren. An die Panzerlenkung muss ich mich halt doch gewöhnen als bisheriger Tillerfahrer. Auch die Sitzposition ist anders als im R (nicht schlechter, aber ich muss mich erst dran gewöhnen), die Tretlagerüberhöhung könnte bei meiner Einstellung etwas niedriger sein als im R, die Kurbel hat nur noch 165mm, die Sitzneigung ist etwas anders... kurzum, ich bin am Anfang nicht auf die Geschwindigkeit gekommen, wie mit dem R und das bei fast peinlichen Wattzahlen. Über die letzten Tage ist es besser geworden, mehr und mehr hatte ich das Gefühl, das mein S doch dem R überlegen ist.
Heute bin ich, nachdem ich vorgestern im S Alles gegeben hab, bei sommerlichen 20°C und fast keinem Wind mit noch müden Beinen wieder gefahren. Meine alte Strecke nach Straelen, bei der ich ziemlich genau weiss, an welcher Stelle welche Geschwindigkeit mit dem R anliegt. Was soll ich sagen, anders als mit dem R, bei dem ich mit frischen Beinen für 65-67km/h Endgeschwindigkeit schon leiden musste, bin ich dieses Mal über 10km 70 gefahren, das hatte ich unter besten Bedingungen mit dem R nicht. Langsam aber konstant ging die Geschwindigkeit von 65 immer weiter hoch bis ich bei 70 war (nach meinem Garmin eher 71). Damit war ich fürs erste hochzufrieden und wollte die Geschwindigkeit einfach nur halten und es ging Auch auf dem Rückweg wieder 70, unglaublich!!
Vor 3 Jahren als es bei mir losging, war ich erst zufrieden, wenn auf weiter Strecke die 6 vorne stand, ich hoffe nicht, dass sich jetzt die Zahl ändert. Heute kann ich noch nicht sagen, wo es geschwindigkeitsmäßig hingeht, ich hoffe ich bin nach diesen ersten 200km noch nicht richtig adaptiert ;-) und da kommt noch was. Aber auch am S wird natürlich auch noch das Eine oder Andere optimiert, da kommt vielleicht noch 1-2km Endgeschwindigkeit dazu.
Achso bei 70km/h (ohne Wind) war die Lenkung deutlich gutmütiger, als an den Tagen zuvor. Ich hatte bei der Geschwindigkeit keinen Stress mehr. Auch das Bremsen mit den separat angesteuerten Bremsnaben ist nicht mehr kritisch. Und die Kurvenlage, ein Gedicht, die Seitkräfte sind deutlich höher als im R.
Bei der Beschleunigung merke ich zumindest etwas das niedrigere Gewicht, so um 3 kg kann man schon spühren.
Ein paar kleine Dinge muss ich in den nächsten Wochen noch verändern: Erst mal Licht und Blinker, dann muss ich noch an meinen Zahnkranz, der 1 und 2 Gang rasselt ziehmlich, die Spacer und Ritzel sind halt vom 9 fach, da muss ich noch was abhobeln. Auch der Gangwechsel von 24Z auf 19Z ist richtig gemein, da kommt also zumindest noch ein HG61 23 Ritzel rein und das 24 geht raus. Die American Classics Nabe macht etwas Mucken, das Lagerspiel ist gehörig und trotz Konterschrauben kann man da nicht viel ausrichten, weil innen ist ein Industrielager. Aber gerade die Elastizität des Hinterrades plus das Lagerspiel bestimmen das Schwänzelt bei höherer Geschwindigkeit. Das hatte ich übrigens auch beim R, aber nur solange der Reifen noch nicht plan gefahren war, dann wars weg. Der 23mm GP 4000 am S hat ja noch die Mittelnaht.
Was soll ich sagen, ich würde mal vorsichtig vermuten, daß ich mit dem S im Allgemeinen und meinem getunten S im Speziellen, was Effizienz und Anmut ;-) angeht, das derzeit hochwertigste VM im heimischen Stall stehen hab, neben Daniels natürlich, auch wenn seins schwerer ist
Ich verneige mich vor dem akribischen Erbauer ein tolles Velomobil und ich hab beim Fahren täglich mehr Spass damit!
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