Sram Schaltnabe für Quad auf Zwischengetriebe mit Rückwärtsgangfunktion umbauen .

bbike · 12.07.2020

Hallo
Angeregt durch ein Forenmitglied im Nachbarforum https://www.pedelecforum.de/forum/i...irad-mit-frontmotor-bauen.78582/#post-1477322 habe ich mir eine Schaltnabe so umgebaut das man damit auch rückwärts fahren kann .
Ich suche sowas schon länger aber ich muß zugeben eigendlich für ein komplett anderes Projekt was weder mit Pedelec bzw mit Tret-Trikes oder Tret-Quds zu tun hat . Aber ich kann mir gut vorstellen das es beim Quad oder zb Velocar ganz nützlich sein kann . Nachdem mein Interesse geweckt war habe ich natürlich nach brauchbare Information auch hier gesucht und wurde zwar fündig aber meist ging es darum ob es überhaupt nützlich ist . Ob ich das Teil überhaupt jemals einsetze ist erst mal dahingestellt aber ich baue mir immer mal zwischendurch Komponeten die noch keinen festgelegten Plan der Zuortnung haben . Es sollte halt nix oder wenig Zusatzkosten verschlingen und ich will eigendlich nur life wissen ob es funktioniert .
@Fripon ich denke du bist der gleiche wie im Pedelecforum , danke für diese Anregung .
Umgebaut habe ich eine Sram S7 und zusätzlich gebraucht habe ich eine BSA Mutter ( Rechtsgewinde ) und einen Freilauf .
Für das Zusatzritzel ein kleines Kettenblatt und eine Aluscheibe . Ich hatte alles da und gestern gleich umgebaut .
Die Seite mit den Stützhebel an der Nabe habe ich zuerst demontiert und statt des Hebels jetzt die Mutter befestigt und den Freilauf aufgeschraubt .

Der erste Funktionstest hat gezeigt das es damit wirklich funktionieren müsste .

Danach habe ich wieder alles zerlegt und mein Zusatzritzel an das Nabengehäuse angebaut .

Hier jetzt mein Zwischengetriebe . Die Einbaubreite beträgt jetzt 135 mm . Ich habe 7 Vorwärtsgänge und 4 Rückwärtsgänge . Auch die Rücktrittbremsfunktion ist gegeben sofern diese genutzt werden soll .

Grüße

bbike · 12.07.2020

Hallo
Ich habe nochmal Versuche mit älteren 3 Gang Naben gemacht weil jemand schrieb es ginge mit jeder die Rücktrittbremse hat .
Hier meine Erfahrung damit ohne felsenfest zu behaupten das diese Aussage möglicherweise falsch sein könnte .
Die Sachs 3 Gang hat funktioniert aber nicht optimal . Wenn man sehr langsam getreten hat konnte ich nicht rückwärts fahren bzw blieb die Nabe stehen . Die ältere Shimano 3 Gang macht fürchterliche Knackgeräusche beim rückwärts treten und für mich hört sich das nicht gesund an .
Die 3 Gang Sram fand ich von den 3 am besten . Wenn man bei dieser auf der Seite wo normal der Hebel befestigt wird noch ein Stützlager verbaut läuft diese rückwärts auch sehr leicht . Außerdem habe ich festgestellt das meine im Rückwärtsgang den ersten Gang erst eingelegt hat . Also es wär besser man würde das schon vorher machen damit sich nicht der Schaltzug total entspannt und im schlimmsten Fall irgendwo aushängt .
Grüße

Aslan · 16.02.2022

bbike schrieb:
Hallo
Angeregt durch ein Forenmitglied im Nachbarforum https://www.pedelecforum.de/forum/i...irad-mit-frontmotor-bauen.78582/#post-1477322 habe ich mir eine Schaltnabe so umgebaut das man damit auch rückwärts fahren kann .
Ich suche sowas schon länger aber ich muß zugeben eigendlich für ein komplett anderes Projekt was weder mit Pedelec bzw mit Tret-Trikes oder Tret-Quds zu tun hat . Aber ich kann mir gut vorstellen das es beim Quad oder zb Velocar ganz nützlich sein kann . Nachdem mein Interesse geweckt war habe ich natürlich nach brauchbare Information auch hier gesucht und wurde zwar fündig aber meist ging es darum ob es überhaupt nützlich ist . Ob ich das Teil überhaupt jemals einsetze ist erst mal dahingestellt aber ich baue mir immer mal zwischendurch Komponeten die noch keinen festgelegten Plan der Zuortnung haben . Es sollte halt nix oder wenig Zusatzkosten verschlingen und ich will eigendlich nur life wissen ob es funktioniert .
@Fripon ich denke du bist der gleiche wie im Pedelecforum , danke für diese Anregung .
Umgebaut habe ich eine Sram S7 und zusätzlich gebraucht habe ich eine BSA Mutter ( Rechtsgewinde ) und einen Freilauf .
Für das Zusatzritzel ein kleines Kettenblatt und eine Aluscheibe . Ich hatte alles da und gestern gleich umgebaut .
Die Seite mit den Stützhebel an der Nabe habe ich zuerst demontiert und statt des Hebels jetzt die Mutter befestigt und den Freilauf aufgeschraubt .
Anhang anzeigen 211657 Anhang anzeigen 211658
Der erste Funktionstest hat gezeigt das es damit wirklich funktionieren müsste .
Anhang anzeigen 211659
Danach habe ich wieder alles zerlegt und mein Zusatzritzel an das Nabengehäuse angebaut .
Anhang anzeigen 211660
Hier jetzt mein Zwischengetriebe . Die Einbaubreite beträgt jetzt 135 mm . Ich habe 7 Vorwärtsgänge und 4 Rückwärtsgänge . Auch die Rücktrittbremsfunktion ist gegeben sofern diese genutzt werden soll .
Anhang anzeigen 211661

Grüße

Ich bin durch diesen Post von Dir auf diesen Thread hier aufmerksam geworden - sehr interessant! Ich verwende auch sehr gerne die S7 (habe sie beispielsweise in mein Twenty-MBB und in mein Falt-Up eingebaut).
Was ich nicht ganz verstanden habe:

wie funktioniert mit den Rückwärtsgängen? Bedeutet das, man kann nicht mehr rückwärts leer treten, sondern hat dann automatisch den Rückwärtsgang drin?
Und wie schaltest Du die 4 Rückwärtsgänge (warum sind es 4 und nicht 7?)
Auf dem letzten Foto: Das Ritzel mitsamt diesem Adapter ist ja offensichtlich an den linksseitigen Speichenflansch angeschraubt, richtig? Wie hast Du das gemacht - einfach entsprechende Löcher in den Speichenflansch gebohrt?
Das Ritzel dient als Abtriebsritzel, richtig? Also das normale Ritzel (rechts im letzten Bild) wird von der Kurbel angetrieben, das linke Ritzel geht zu den Laufrädern, wenn ich das richtig verstehe...
Wofür ist dann der Freilauf ganz links gut? Da ist ja jetzt gar nichts dran angeschlossen...

Fragen über Fragen...

Fanfan · 16.02.2022

Aslan schrieb:
Was ich nicht ganz verstanden habe:

wie funktioniert mit den Rückwärtsgängen? Bedeutet das, man kann nicht mehr rückwärts leer treten, sondern hat dann automatisch den Rückwärtsgang drin?

Und wie schaltest Du die 4 Rückwärtsgänge (warum sind es 4 und nicht 7?)

Auf dem letzten Foto: Das Ritzel mitsamt diesem Adapter ist ja offensichtlich an den linksseitigen Speichenflansch angeschraubt, richtig? Wie hast Du das gemacht - einfach entsprechende Löcher in den Speichenflansch gebohrt?

Das Ritzel dient als Abtriebsritzel, richtig? Also das normale Ritzel (rechts im letzten Bild) wird von der Kurbel angetrieben, das linke Ritzel geht zu den Laufrädern, wenn ich das richtig verstehe...

Wofür ist dann der Freilauf ganz links gut? Da ist ja jetzt gar nichts dran angeschlossen...

Fragen über Fragen...

Die zentrale Idee beim Schumacher-Umbau ist, die Drehmomentstütze der Rücktrittbremse durch einen rückwärts freilaufenden Freilauf zu ersetzen.
Die Mechanik in der Nabe ist in ihrer Funktion unverändert, in jedem Falle greift die Bremse an der Nabenhülse, wenn Du rückwärts trittst. Aber je nachdem, ob die Nabehnhülse vorwärts oder rückwärts läuft, kommen dabei unterschiedliche Abstützungen zum Tragen: Bei Vorwärtsfahrt legt links der sperrende Freilauf den linken Spreizkonus und damit den Bremsmantel am Rahmen fest, so wie es früher die Drehmomentstütze der Bremse getan hat. Bei Rückwärtsfahrt wird der Bremsmantel zwischen Nabenhülse und rechtem Spreizkonus eingeklemmt, und weil der rechte Spreizkonus am Antrieb hängt, entsteht eine Reibkupplung zum Antrieb. Die gab's auch vor dem Umbau schon (sonst hättest Du im Rücktritt mit Kraft rückwärts durchtreten können), aber wegen des Freilaufs links fehlt jetzt die Abstützung gegen den Rahmen, so dass nur noch dei Reibkupplung übrig ist.

@rikschaprofi erwähnte auch schonmal, dass so ein Rückwärtsgang in einem schweren Fahrzeug problematisch sein kann: Wenn Du eine Steigung nicht mehr hochkommst, kannst Du das Zurückrollen nicht mehr mit der Rücktrittbremse aufhalten, stattdessen dreht's dir die Kurbel rückwärts.

Es kann sein, dass das bei deiner Nabe alles nicht funktioniert. Da Du "nicht mehr rückwärts leer treten" schriebst, hat die vermutlich keine Rücktrittbremse.

Aslan · 16.02.2022

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung @Fanfan - jetzt verstehe ich es schon besser

Aber komplett klar ist es mir trotzdem noch nicht... ich versuche mal, das, was ich glaube, verstanden zu haben, in Worte zu fassen:

Die BSA-Mutter (ich verstehe das schon richtig als Tretlagerschale mit Außengewinde, ja? Die zufälligerweise dasselbe Gewinde hat wie der Freilauf, richtig?) nimmt die Stelle des wegfallenden Drehmomenthebels ein. Die BSA-Mutter mit dem darauf aufgeschraubten Freilauf wird von der im Bild 3 sichtbaren Mutter auf der Achse gehalten, damit steht der innere Teil des Freilaufs immer unbeweglich fest.
Der drehbare Teil des Freilaufs "ersetzt" sozusagen die Drehmomentstütze.
Sobald man rückwärts tritt, greift die Rücktrittbremse, und der Freilauf ermöglicht es, daß sich das Rad rückwärts dreht (also das, was passiert, wenn man vergißt, die Strütze festzuschrauben - dann dreht sie sich ja beim Rücktritt auch entgegen der Drehrichtung des Laufrads... richtig?)
Die Rücktrittbremse ist also nicht, wie ich irrtümlich angenommen hatte, deaktiviert, sondern weiterhin in Funktion.
Und den Drehmomenthebel einfach abzusägen würde nicht funktionieren, weil dann diese Reibkupplung nicht greifen würde.
Beim Vorwärtsfahren ist sozusagen alles wie vorher.

Habe ich das so richtig verstanden?

Fanfan schrieb:
Es kann sein, dass das bei deiner Nabe alles nicht funktioniert. Da Du "nicht mehr rückwärts leer treten" schriebst, hat die vermutlich keine Rücktrittbremse.

Nein, ich habe gerade keine konkrete Nabe vorhanden (alle, die ich bisher hatte, waren mit Rücktrittbremse); ich hatte nur irrtümlich angenommen, bei dem von @bbike und Dir beschriebenen Umbau sei die Rücktrittbremse deaktiviert worden.

bbike schrieb:
ich baue mir immer mal zwischendurch Komponeten die noch keinen festgelegten Plan der Zuortnung haben .

Genauso sehe ich das auch; wenn man sowas auf Vorrat liegen hat, kommt früher oder später der geeignete Moment, wo man genau dieses Teil perfekt gebrauchen kann.

Was mir immer noch nicht klargeworden ist (sorry für die "lange Leitung"):

Aslan schrieb:
Und wie schaltest Du die 4 Rückwärtsgänge (warum sind es 4 und nicht 7?)

Alles in allem halte ich diese Umbau-Idee jedenfalls für genial!

Fanfan · 16.02.2022

Aslan schrieb:
ich versuche mal, das, was ich glaube, verstanden zu haben, in Worte zu fassen:

Stimmt so glaube ich.

Was mir immer noch nicht klargeworden ist (sorry für die "lange Leitung"):

Das hängt von der konkreten Nabe ab.
Von den Sperrklinken/Freiläufen der Nabe greift im Rückwärtslauf keine mehr, also bestimmt die Rücktrittbremse die Drehzahl, und die hängt bei den Die 3-, 5- und 7-Gang-Naben von Sachs/SRAM am Planetenträger. Diese Naben laufen im mittleren Gang in der 1:1-Übersetzung, in den Gängen darunter hängt der Antrieb (Ritzel) am Hohlrad und der Abtrieb an die Nabenhülse erfolgt vom Planetenträger aus. In den Gängen darüber hängt der Antrieb am Planetenträger und der Abtrieb erfolgt vom Hohlrad aus. Bei 1:1 weiß ich's nicht mehr, entweder An- und Abtrieb am Planetenträger oder An- und Abtrieb am Hohlrad (ich hätte gedacht, der Antrieb hängt da schon am Hohlrad, aber dass die Siebengangnabe rückwärts auf vier Gänge kommt, spricht dagegen). Wenn es mehrere Unter- bzw. Übersetzungen gibt, wird im Planetengetriebe das Verhältnis gewechselt, indem jeweils ein anderes Sonnenrad an der Achse fixiert wird.
Für diese Naben gilt daher: Solange der Planetenträger mit dem Antreiber gekoppelt ist, hat man eine 1:1-Übersetzung, da die Übersertzung ins Schnelle nur auf das Hohlrad wirkt, dessen Sperrklinken aber nicht greifen. Wenn der Antreiber am Hohlrad hängt, ergibt sich dieselbe Übersetzung wie bei Vorwärtsfahrt im gleichen Gang, immer ins Langsame. Die Frage ist, ob das Rücktreten ein Umkuppeln des Antriebs auslöst, für einige Dreigangnaben erinnere ich mich an einen Hinweis dazu. Aber bei der Siebengangnabe passiert das wohl nicht, sonst könnten sich nicht vier Gänge ergeben.

Alles in allem halte ich diese Umbau-Idee jedenfalls für genial!

Das sowieso.