Sitzmatte Zuschnitt/Verarbeitung

Ich habe Bedenken, dass die Ränder ausfransen oder nach dem Ketteln drücken könnten.
Ja, keinesfalls nur die Kontur ausschneiden, sondern die Ränder umklappen. Ich habe meistens die Matte gleich doppelt genommen – d.h. so, dass sich die Ränder hinten in der Mitte berührt haben, und dann mit einer Schnur zusammengezogen.
 
Reicht es die Form des Sitzes zu übertragen
und dann mit der Schere auszuschneiden?
Oder sollte man die Ränder danach noch ketteln lassen?
Die Ränder offenzulassen wird nicht angenehm sein, da ragen steife Nylondrähte raus und pieken. Ich habe mal aus etwas steiferem, ansonsten "baugleichem" Material eine einlagige Matte gemacht, dabei habe ich ein 2,5cm oder 3cm breites Textilband am Rand beidseitig festgenäht, um die pieksigen Ränder abzudecken. Dafür kann man ziemlich exakt die Sitzkontur ausschneiden, vielleicht mit 1cm Überstand, nur im Bereich der Oberschenkel würde ich mehr Überstand lassen, so dass die Matte eher über die Sitzkante klappt als dass sie sich zusammenschiebt. Aber das Band anzunähen ist ziemlich aufwendig, und das Material von extremtextil dürfte im Gebrauch relativ schnell flach werden. Ich musste in den ersten paar Wochen auch noch einzelne pieksende Drähte herausschneiden.
Wenn Du sowas Einlagiges machen willst, schau dir zuerst mal an den Kanten an, wie das Material zusammenhält. Durch geschicktes Schneiden kannst Du viel Fusselei und Piekserei vermeiden.

Umklappen zu einer doppellagigen Matte geht einfacher (hatte ich für die Hornet gemacht). Auch hier würde ich im Bereich der Oberschenkel deutlich was über die Sitzkontur überstehen lassen, jedenfalls hat sich bei mir die Matte dort noch deutlicher zusammengeschoben als die einlagige Variante. 4-5cm Überstand fände ich nicht zu viel. Ich hatte die Matte direkt auf dem Sitz gebunden (das ist wohl die treffendste Bezeichnung), so ist die Kontur am einfachsten abzunehmen; erst die seitlichen Ränder möglichst scharf umgelegt und alle 10-12cm dicht am Knick runtergebunden, dann in den Rundungen oben und unten nach und nach Keile ausgeschnitten, die stehengebliebenen Dreiecke ebenfalls umgelegt und heruntergebunden und die Schnittkanten zusammengefädelt.
Ventisit macht das auf jeden Fall anders. Außerdem ist dort die Rückseite gummiert, damit sie auf dem Sitz nicht so leicht rutscht.
 
Du kannst das Abstandsgewirke mit einer normalen Schere schneiden. Evtl. dauert das etwas. Habe für eine Matratze mal eine Akku-Grasschere genommen. Damit geht das richtig flott. Für das Schlafklima kann man das auch sehr empfehlen.

Ausfransen kann nichts - und pieksen (bei den von uns genutzten Qualitäten) auch nicht.

Ich hatte erst am Montag einen Vertreter von Müller-Textil in der Firma. Werde den nächste Woche anrufen, da mich interessiert, welche Qualität von Ventisit eingesetzt wird.
 
Werde den nächste Woche anrufen, da mich interessiert, welche Qualität von Ventisit eingesetzt wird.
Kannst Du dabei fragen, ob die auch stärker diagonal "verstrebte" Varianten haben? So im direkten Vergleich mit z.B. @roland65 habe ich den Eindruck, dass ich die Sitzauflagen deutlich schneller flachdrücke, und dabei kippen immer die Drähte seitlich um. Mehr Kilometer macht auf jeden Fall Roland, deswegen vermute ich, dass das Fahrergewicht einen Einfluss hat.
 
Das Wegkippen hat nicht unbedingt etwas mit "diagonaler Verstrebung" zu tun. Ist vielmehr das Know-how im Strickprozess. Meines Wissens beherrschen das nur 2 Unternehmen. D.h. diese erfüllen die hohen Anforderungen bei (deutschen) Autositzen.
 
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