Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

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Bitte Emotionen mal Abschalten und rationelle Gründe beleuchten.
Grund meiner Zweifel ist die "Geländetauglichkeit".
Als frischer Besitzer eines "geländegeigneten" Trikes (KMX), einer Rennliege (ZZ-Fast) und eines Stadtrades (Batavus Relaxx) stelle ich fest:
Liegend fühle ich mich eigentlich nur auf guten Asphalt wohl.
Mag da ein gutes Federungskonzept etwas rausholen aber für jede gute Liege ist ein unbefestigter Holperweg doch viel schlechter als mit einem durchschnitts-Up. Das proklamier ich mal als Tatsache!
Die Zukunft, ob nun Finanzkollaps, Oel-Peak oder Feudalherrschaft der Banker, scheint mit weniger Dosen einher zu gehen. Aber wo kein Geld für Autos ist, ist auch kein Geld mehr für Strassen.
Werden wir die Autos los, verlieren wir auch Wege mit guter fahrbarer Oberfläche.
Nachdem ich gestern einen Holper-Feldweg mit Pfützen mit dem Trike gefahren bin, sehe ich das KMX nicht als Geländetaugliches Gefährt.
Der gleiche Weg mit der Rennliege geht gar nicht und mit dem Relaxx ist die Freude eher mittelmäßig. Ganz Anders hingegen mit meinem ATB, fast macht es schon Spass solche Wege zu fahren.
Wie sich solch ein Weg im VM fahren läßt mag ich gar nicht vermuten.
Wenn die Gelder knapp werden und die Wege verkommen...sind dann Liegerad-Konzepte obsolet?
Ich fürchte fast ja.:(
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Was die Geländetauglichkeit von Liegern angeht stimme ich Dir voll zu, aber.......
Aber wo kein Geld für Autos ist, ist auch kein Geld mehr für Strassen.
Werden wir die Autos los, verlieren wir auch Wege mit guter fahrbarer Oberfläche.

Wenn wir die Autos los sind, werden die bis dahin noch befahrbaren Straßen ja sehr viel weniger belastet und sehr viel länger Schlaglochfrei bleiben.

Ich denk mal, wenn keine Autos mehr fahren, werden wir sehr viel mehr gut befahrbare Wege haben, als die Wege mit denen wir uns jetzt begnügen müssen.

Ich freu mich schon aufs Autobahn fahr´n:)

Gruß
Geli
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Allerdings sollten mit dem Wegfall von Dosen auch die Instandhaltungskosten für Strassen und Wege geringer werden. Ich denke mal, dass da schon einige Velos fahren müssen um eine Strasse zu beschädigen. Bleiben noch die Witterungs/Winterschäden.
Vielleicht kann man bei geringerer Belastung auch auf andere Beläge ausweichen die günstiger/witterungsbeständiger sind?

...wenn ich andererseits bedenke das hier in HH immer noch neue 'Radwege' mit Pflastersteinen angelegt werden...
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

In der Richtung hatte ich auch zuerst gedacht. Allerdings vergisst Du die Frostaufbrüche etc.
Letztlich könnten wir jetzt eine sehr umfassende Diskussion in Sachen kurzsichtiger Verkehrspolitik in der Vergangenheit (Nebenbahnensterben, viel zu lange Transportwege für Konsumgüter, Zentralisierung medizinischer und anderer Rettungseinrichtungen) und daraus folgender kommender Verkehrsprobleme anstellen, aber mir sind da noch viel zu viele Unsicherheitsfaktoren für eine halbwegs aussagekräftige Vorausschau enthalten.
Ich schätze ganz vorsichtig, dass das Fahrrad in einer Nahverkehrsstruktur der Zukunft ähnlich wie schon heute in den "Entwicklungsländern" eine viel wichtigere Rolle als heute einnehmen wird, allerdings auf technologisch deutlich einfacherer Basis als heute. Dahingehend erlebe ich Kosis Frage als berechtigt.
Sicher ist für mich nur: Je früher wir mit dem Umdenken anfangen, desto mehr können wir noch abwenden. Aber das ist ein Allgemeinplätzchen.

Grüße, Martin
 
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AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

für jede gute Liege ist ein unbefestigter Holperweg doch viel schlechter als mit einem durchschnitts-Up. Das proklamier ich mal als Tatsache!
Einspruch, Euer Ehren! – Auch wenn es mich auf der Rückfahrt vom »1. Altmühltal-Liegeradtreffen« auf der Schotterpiste des Main-Donau-Kanals nördlich von Erlangen ganz übel »geschmissen« hat, wäre ich niemals auch nur auf die Idee gekommen, die Strecke von Bamberg nach Riedenburg und zurück mit meinem »Buckelbike« (ungefedertes Koga-Miyata Terraliner Oval, 1999 als »Mountainbike« gekauft) statt mit meinem Liegerad (vollgefederte Speedmachine) anzugehen. Stundenlanges Rütteln und Schütteln in den Händen und im Allerwertesten brauch ich nicht; liegend war's zumindest eine »Erfahrung«. Die Speedmachine ist zwar kein ATB, aber »Flussradwanderwege« (Saale, Mulde, Werra, etc.) lassen sich damit recht kommod bewältigen.

Andreas – der im übrigen am liebsten »geteert und gefedert« fährt :)
 
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AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Das ist eine interessante Überlegung, dazu habe ich mir gerade gestern aus gegebenem Anlass auf Leipzigs Schlaglochpisten Gedanken gemacht. Ich war mit dem Up unterwegs und hatte nach einiger Zeit wieder "Genital-Aua", was für mich in diesem Jahr der Grund war, aufs Liegerad umzusteigen.

Meinen Erfahrungen zufolge ist das Azub Max mit 2x26" sowohl auf Schlaglochpisten als auch auf unbefestigten und holprigen Wald- und Feldwegen gegenüber dem Up im Vorteil. Zwar rumpelt es da auch gewaltig, aber im Gegensatz zum Up werden die Stöße über eine größere Fläche auf den Körper übertragen (anstatt nur über wenige cm2 auf dem Sattel). Bei größeren Unebenheiten ist das Up im Vorteil, weil man da aus dem Sattel gehen oder die Bordsteine hochhüpfen kann, aber das kommt bei mir seltener vor. Aus dem Grund halte ich mein Azub Max sowohl für alltags- als auch zukunfstauglich ;o). Vielleicht trauen sich in Zukunft mehr Hersteller an ein vollgefedertes 2x26"-Konzept heran.

Ob ein Trike oder VM mit seinen drei Spuren grundsätzlich "geländegeignet" sein kann, würde ich anzweifeln. Wenn vor mir zwei breite Schlaglöcher mit 10 cm Abstand sind, dann reichen beim Einspurer diese 10 cm, aber beim Dreispurer hätte man Probleme.

Ich denk mal, wenn keine Autos mehr fahren, werden wir sehr viel mehr gut befahrbare Wege haben, als die Wege mit denen wir uns jetzt begnügen müssen.

Wenn ich die Winterschäden selbst auf wenig befahrenen Nebenstraßen sehe, habe ich da eher meine Zweifel.

Ich freu mich schon aufs Autobahn fahr´n:)

Das habe ich vor der Eröffnung von Autobahnabschnitten schon gemacht, das macht wirklich Spaß :). Allerdings ist der Belag doch recht rau.
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Wenn ich die Winterschäden selbst auf wenig befahrenen Nebenstraßen sehe, habe ich da eher meine Zweifel.

Da hab ich grad nach dem letzten Winter andere Erfahrungen.
Einige Straßen rund um einen Badesee, wo kein Schwein wohnt und die im Winter gar nicht befahren wurden, haben nur ein paar Risse, aber keine fehlenden Asphaltplacken.

Das habe ich vor der Eröffnung von Autobahnabschnitten schon gemacht, das macht wirklich Spaß

Neid;)

........... und wenn man bedenkt, all diese breiten Bundes- und Landstraßen nur für Fahrräder.
Selbst bei starken Frostschäden wird sich bei der Breite genügend lochfreie Fläche zum Radfahren finden.

Gruß
Geli
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Wenn wir die Autos los sind, werden die bis dahin noch befahrbaren Straßen ja sehr viel weniger belastet und sehr viel länger Schlaglochfrei bleiben.
Ich gehe mal nicht davon aus das wir die Autofahrer mit gepflegten und intakten Wegen beerben. Es wird eher ein langsames Abnehmen des Autoverkehrs mit langsamer verwahrlosung der Strasse. Besonders der Lastverkehr wird noch eine ganze Zeit über nicht oder kaum mehr gewartete Strassen brausen. Da wird nicht ein Schalter umgelegt und sofort sind Top gepflegte Wege Autofrei....
Ferner unterschätz nicht was Sonne, Wasser, Wind und Löwenzahn mit den Strassen machen können....schau dir die Radwege an!
 
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AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Einspruch, Euer Ehren! – Auch wenn es mich auf der Rückfahrt vom »1. Altmühltal-Liegeradtreffen« auf der Schotterpiste des Main-Donau-Kanals nördlich von Erlangen ganz übel »geschmissen« hat, wäre ich niemals auch nur auf die Idee gekommen, mit meinem »Buckelbike« (ungefedertes Koga-Miyata Terraliner Oval, 1999 als »Mountainbike« gekauft) statt mit meinem Liegerad (vollgefederte Speedmachine) anzugehen. Stundenlanges Rütteln und Schütteln in den Händen und im Allerwertesten brauch ich nicht; liegend war's zumindest eine »Erfahrung«. Die Speedmachine ist zwar kein ATB, aber »Flussradwanderwege« (Saale, Mulde, Werra, etc.) lassen sich damit recht kommod bewältigen.

Andreas – der im übrigen am liebsten »geteert und gefedert« fährt :)
Du gehst jetzt aber von gepflegten Mittelmaß aus.
So richtig verwahrloste Wege haben Krater durch die man mit Federung nicht durchkommt. Da fährt man Zigzak, nimmt die Beine zur Hilfe steigt ab, reisst die Gabel hoch. ...und wie wäre der/dein Weg jetzt mit einem Fully-MTB gewesen?
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Du gehst jetzt aber von gepflegten Mittelmaß aus.
Leider nein, deine treffende Beschreibung weckt böse Erinnerungen. :eek: Mein Sturz erfolgte auf einem längeren Stück »Buckelpiste« mit verschlammten Schlaglöchern. Die resultierende Schürfwunde am Knie war – bei kompletter Selbstbehandlung – teuerer als der eigentliche Ausflug nach Riedenburg inklusive zwei Übernachtungen auf dem Campingplatz, Biergarten und sonstige Verpflegung unterwegs, und hat gut acht Wochen gedauert, bis sie verheilt war. Die Benutzung des MDK erfolgt ausdrücklich auf eigene Gefahr. An der konkreten Stelle wäre ein Fully-MTB sicher vorteilhaft gewesen, aber wie transportiere ich damit die Camping-Ausrüstung über 200 Tageskilometer??

Im übrigen liegt zwischen verwahrlosten Holperwegen und pflegebedürftigen Autobahnen ein weites Spektrum an Strecken, die gut und sicher mit dem Liegerad zu bewältigen sind. Schon angesichts der hießigen Radwege, insbesondere auf aufgelassenen Bahnstrecken (Itzgrund, Steinachgrund, etc.) kommen mir zwei Gedanken: (1) Wann werde ich als radfahrender Benutzer für Ausbau und Unterhalt dieser herrlichen Strecke zur Kasse gebeten? (2) Auf dieser Strecke wird nie wieder ein Güter- und Personentransport im Schienenverkehr stattfinden.

Andreas
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

(2) Auf dieser Strecke wird nie wieder ein Güter- und Personentransport im Schienenverkehr stattfinden.
Gibt es einen besseren Platzhalter für eine ferne Reaktivierung einer stillgelegten Bahnstrecke als einen Radweg? Schwierig wird es, wenn teilweise der Grund bereits verkauft, die Strecke überbaut wurde.
 
...Ich bin Jacks unbändiges Verlagen Rad zu fahren...

oh ich mag Zivilisations-untergangs-Zenarien.. ich finde in "The Road" hätte ruhig mal ein Quest vorkommen dürfen.. leider waren alle Straßen voller ausgebrannter Wracks.. auch bei "Book of Eli" kam kein Mango vor..
Bei Mad max war weit und Breit kein WAW zu sehen... und die ganze Terminator reihe kam ohne Velajo aus..

Gerne würde ich mich erstmal in Ideen ergehen, das wir aufgrund des knapper werdenden Öls autofreie Sonntage wieder einführen, und wir mit den Liegerädern so die Autobahnen zum zurücklegen weiter Strecken zu festgelegten und planbaren Zeiten übernehmen.

Alles andere ist mir zu grauselig um einen Gedanken daran zu verschwenden, wenn es wirklich keine Autos mehr gibt, haben wir vermutlich grade echt andere Probleme, weil sich die leute gegenseitig versuchen die letzten Rohstoffe zu entreißen.....


"In der Welt die ich sehe, jagst Du Elche in den bewaldeten gebieten rund um das Rockefeller center.. Du trägst Lederhosen, die den rest deines Lebens Halten werden.."
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Generell stimme ich der mangelnden Geländetauglichkeit des Liegerads zu.
So wie ich in den 80er Jahren mit meinem BMX-Rad durch's Gelände preschen konnte, wird das selbst mit einem vollgefederten Lieger definitiv nicht gehen.
Allein schon das Lenker hoch reißen ...

An ein Ende befestigter Wege Aufgrund weniger werdender Autos glaube ich dagegen eher nicht.
Und zwar nicht nur, weil ich auch in Zukunft nicht an abnehmenden Autoverkehr glaube (auch wenn ich dies hoffe).
Dann fahren die Blechpanzer halt mit Elektroantrieb mittels Brennstoffzelle, weniger Gewicht und/oder Platz werden sie damit aber nicht beanspruchen.

Und zum Thema abnehmender Autoverkehr:
Als ich vor knapp 20 Jahren in die sehr zentral gelegene Jarrestadt in Hamburg-Winterhude (ein in den 20er Jahren errichteter Wohnstadtteil) gezogen bin, bot die Hauptstraße des Quartiers noch genug Platz, um drei PKW sehr bequem, oder 2 Busse locker nebeneinander fahren zu lassen, und es war immer noch genug Platz um Radfahreren auszuweichen.
Mittlerweile ist es durch 2. und 3. Reihe-Parken so eng geworden, dass die Stadtbusse sich nur noch an den beiden Verkehrsinseln der Zebrastreifen begegnen können.
Diese "Hauptstraße" hat übrigens keine Radwege, man "darf" also auf der Straße (Slalom)fahren.

Obwohl in den letzen 10 Jahren unter den Rasenflächen zwischen den Wohnblöcken dieverse Tiefgaragen gebaut wurden, reicht dies schon lange nicht mehr, um der Auto-Kaufwut meiner Nachbarn zu trotzen.
An Alternativen zum Auto mangelt es auch nicht, neben den beiden Buslinien die mitten durch die Jarrestadt führen, gibt es max. 10 Fußweg entfernt eine U-Bahnstation.
Der Versuch eine "Autofreie Siedlung" an der Peripherie des Quartiers (nahe es U-Bahnhofs) zu errichten, hat leider auch nicht viel gebracht.

3 PKW-Stellplätze wurden im Keller des in dern 50er Jahren wieder aufgebauten Hauses in dem ich wohne eingeplant.
Für 12 Wohnungen und 2 Ladengeschäfte.
Diesen Grad der Motorisierung konnte aber wohl niemand voraus ahnen.

Aber wer weiß, vielleicht hatte Kaiser Wilhelm II. ja doch recht, als er prognostizierte:
"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit."

Na denn: Hüaaaaaaa :D
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Das sich an der derzeitigen Verkehrsituation in Bezug auf Fahrradfahrer etwas Gravierendes ändert werden wohl frühestens unsere Enkel spüren. Im Moment nimmt die Verkehrsdichte doch Jahr um Jahr immer mehr zu. Es rollen immer mehr LKWs auf den Straßen (Nicht nur den Autobahnen). Im Zuge der Globalisierung ist Deutschlands Straßennetz zum gigantischen Lagerraum für Waren jeglicher Art geworden. Und daran wird sich so schnell nichts zum Positiven ändern. Selbst wenn die Spritpreise für Normalsterbliche unbezahlbar werden, werden die täglichen Bedarfsgüter weiterhin mit LKWs durch die Gegend gekarrt. Dann wird der Mehrpreis für den Sprit eben auf den Endpreis der Waren aufgeschlagen. Letzendlich sind die Menschen doch selbst schuld an dieser Misere, wer z.B. das ganze Jahr Lebensmittel geniessen will, die regional nur über einen relativ kurzen Zeitraum wachsen bzw. angebaut werden muß mit den daraus resultierenden Belastungen leben. Erst muß sich unser Konsumverhalten gravierend ändern (Regionale Lebensmittel und Gebrauchsgüter den Importen aus anderen Kontinenten vorziehen) Daß das nicht von Heute auf Morgen möglich ist dürfte wohl klar sein, wenn aber jeder nur einen kleinen Teil dazu beträgt haben wir schon einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Und zum Thema Liegerad auf Feld- und Waldwegen: Wer dort mit schmaler Straßenbereifung und ungefedert fährt wird ganz zwangsläufig scheitern. Ganz anders sieht es mit entsprechen breiten Reifen und einer guten Federung aus. An meinem Toxy CL
habe ich z.B. die 47er Schwalbe M+ drauf, damit düse ich auf Schotterwegen und ähnlichem Geläuf höchst komfortabel und alles andere als langsam rum. Da hat schon so mancher Moutainbikefahrer gestaunt. Zum Schnellfahren auf Asphalt sind solche Reifen natürlich nicht die erste Wahl. Aber das Thema hatten wir hier ja schon mehrmals.

Uwe
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Bitte Emotionen mal Abschalten und rationelle Gründe beleuchten.
Grund meiner Zweifel ist die "Geländetauglichkeit".
Als frischer Besitzer eines "geländegeigneten" Trikes (KMX), einer Rennliege (ZZ-Fast) und eines Stadtrades (Batavus Relaxx) stelle ich fest:
Liegend fühle ich mich eigentlich nur auf guten Asphalt wohl.
Mag da ein gutes Federungskonzept etwas rausholen aber für jede gute Liege ist ein unbefestigter Holperweg doch viel schlechter als mit einem durchschnitts-Up. Das proklamier ich mal als Tatsache!
Die Zukunft, ob nun Finanzkollaps, Oel-Peak oder Feudalherrschaft der Banker, scheint mit weniger Dosen einher zu gehen. Aber wo kein Geld für Autos ist, ist auch kein Geld mehr für Strassen.
Werden wir die Autos los, verlieren wir auch Wege mit guter fahrbarer Oberfläche.
Nachdem ich gestern einen Holper-Feldweg mit Pfützen mit dem Trike gefahren bin, sehe ich das KMX nicht als Geländetaugliches Gefährt.
Der gleiche Weg mit der Rennliege geht gar nicht und mit dem Relaxx ist die Freude eher mittelmäßig. Ganz Anders hingegen mit meinem ATB, fast macht es schon Spass solche Wege zu fahren.
Wie sich solch ein Weg im VM fahren läßt mag ich gar nicht vermuten.
Wenn die Gelder knapp werden und die Wege verkommen...sind dann Liegerad-Konzepte obsolet?
Ich fürchte fast ja.:(

Ich bin überzeugt, daß alles ganz einfach wird:

Autos, Straßen --> dieses Konzept gibts erst seit rund 50 Jahren!
Wird das Geld für Autos und Straßen knapp, dann:
  • Lebensmittel kommen wieder vom Landwirt/Erzeuger in der Nähe
  • Arbeitsstellen werden wieder in die Städte oder in die unmittelbare Nähe rücken
  • MIV/ÖIV wird reduziert durch den Wegfall der langen Strecken
  • Zeitkontingente bleiben die Gleichen (siehe Knoflacher)
  • Radfahren, egal ob mit Liege oder Aufrechtem wird nahezu ausnahmslos der Freizeitbeschäftigung dienen,
  • wir werden einfach zu Fuß gehen und mehr soziale Kontakte pflegen

Ich weiß, diese Sicht ist verklärt und schönfärberisch, aber mich stimmt sie äußerst optimistisch :)

Einen wunderschönen Tag
Karl
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Dergleichen dürfte allerdings nicht konfliktfrei abgehen: Das Auto hat unsere gesamte Verkehrsstruktur verändert und irrwitzig Rohstoffressourcen und Boden gefressen, dazu dürften sich etliche Branchen wie die Stahl- und die Reifenindustrie samt aller globalen Verkettungen ebenso ungern ihre Macht nehmen lassen wie sehr viele unserer Zeitgenossen, für die die körperliche Bequemlichkeit das höchste erstrebenswerte irdische Gut ist. Die Fraktion der Bedenkenträger und Besitzstandwahrer, die vor allem auf ihr "Mächtle" achten, ist ungeheuer groß.
Meines Erachtens ist diese eine Folge innerer Bequemlichkeit samt mangelnder Selbstkritikfähigkeit und der Unfähigkeit, sich interessiert auf neue Situationen einzustellen.
Deutlich früher als für den allgegenwärtigen MIV dürfte es für die Luftfahrtindustrie samt Ferntourismus eng werden und die Energieerzeugung auf regenerativer Basis wurde auch in den Zeiten, in denen es noch in Freiheit möglich war, aus marktpolitischen Gründen etc. weitgehend verschlafen: "Never change a winning team."
Gesetzt den Fall, dass sich doch noch die Vernunft auf einigen Gebieten durchsetzt, so hoffe ich auf eine enge Verzahnung von Schienenverkehr und muskelbetriebenem bzw. auf niedrigem Energieniveau elektrounterstütztem Individualnahverkehr.
Dergleichen wurde meines Erinnerns schon Ende der 80-er und Anfangs der 90-er Jahre z.B. auf den Baseler Solarmessen detailliert durchdiskutiert, verschwand aber irgendwie wieder in der Versenkung. Jedenfalls tauchten diese Themenkreise in deutschen Zeitungen kaum auf.

Wir müssen uns klar machen, dass alle Energieerzeugung auf Basis fossiler Rohstoffe inherent rückwärtsgewandt ist: Erdöl. Kohle usw. ist in der Vergangenheit entstanden und wird nicht so schnell nachproduziert. Die Energie, die ich in die Pedale gebe, um sie per ausgefeiltem Übersetzungsmechanismus, wie es ein Fahrrad effektiv ist, in Geschwindigkeit umzusetzen, erzeuge ich jetzt.- Obwohl auch zur Produktion der dazu notwendigen Lebensmittel immer noch viel fossile Energie verwendet wird.
Irgendwie muss ich bei unserem industriell hohen Lebensstandard immer an einen Menschen denken, der von sich selber irrtümlich glaubt, er sei wirtschaftlich hochkompetent, obwohl er letztlich nur Mittel und Wege gefunden hat, das Geld, das ihm vererbt wurde, möglichst genussbringend zu verpulvern.

Grüße, Martin
 
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AW: ...Ich bin Jacks unbändiges Verlagen Rad zu fahren...

oh ich mag Zivilisations-untergangs-Zenarien.. ich finde in "The Road" hätte ruhig mal ein Quest vorkommen dürfen.. leider waren alle Straßen voller ausgebrannter Wracks.. auch bei "Book of Eli" kam kein Mango vor..
Bei Mad max war weit und Breit kein WAW zu sehen... und die ganze Terminator reihe kam ohne Velajo aus..
Waren da in Mad Max nicht ein paar?

..."In der Welt die ich sehe, jagst Du Elche in den bewaldeten gebieten rund um das Rockefeller center.. Du trägst Lederhosen, die den rest deines Lebens Halten werden.."
Die Frage ist eigentlich...im übertragenen Sinne: "Sind Liegeräder zum Elchjagen geeignet, oder ist ein Up besser?.. weil man damit freihändig fahren kann..zum Bogenschießen.
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

unter diesem Aspekt ist der 29er Trend nicht zu stoppen ...
am besten noch als Fully
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

unter diesem Aspekt ist der 29er Trend nicht zu stoppen ...
am besten noch als Fully

Ich tippe eher auf eine Überflutung ala Waterworld nachdem die Erderwärmung sich durch das Auftauen der Permafrostböden in Russland selbst verstärkt. Die Human Powered Boat Szene wird rasant wachsen; Velomobilisten sollten schon mal die Fußlöcher zulaminieren....
 
AW: Sind Liegeräder, Trikes und VMs geeignet für die Zukunft?

Ob Liegeräder zukunftstauglich sind? Ich denke nicht mehr oder weniger als normale Räder. Ich habe auch mit meinem Reiserad keine Freude an schlechten Straßen, es holpert und bremst und belastet meine Sitzfläche.

Ich denke nicht, dass die Räder wieder einfacher werden und man wie zu Opas Zeiten fährt, es wird ein technisches Potential in die Räder eingebaut werden, was jetzt ja auch schon mit Ebikes beginnt. Zu erst müssen die Räder ja nicht die Autos ablösen, da wird ja kräftig nach einer Möglichkeit gesucht, Autos zu bauen die gewartet und betankt werden müssen und so den Industriezweig am leben halten sollen. Zu erst wird es die Mofas und Roller treffen, die von Fahrrädern beerbt werden, wenn diese Wetterschutz und km leistung bei wenig Anstrengung bieten.
Die schlechter werdenden Straßen werden eben einfacher geflickt werden, dann kommt eben nur noch Bruchstein in die Löcher auf den Nebenstraßen.
Und wenn dann unsere Liegeräder gut gefedert sind und die Velomobile mit Elektro unterstützung und Solarklimaanlage mit Hydropneumatischer Federung wie bei einem bekannten Französischen Autohersteller bestückt sind, was störrt dann noch eine Holperstraße.

Gruß
Thomas
 
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