Schlauchschadensbild - Analyse erbeten

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An meinem MTB-Hinterrad habe ich immer wieder diesen Schlauchschaden. Mantel und Schlauch von Schwalbe in passender Größe, 2-3 bar Druck. Felge innen nicht scharf, im Mantel finde ich auch keine Kante. Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte?WP_20171001_15_21_27_Pro.jpg
 
Könnte es sein, daß der Schlauch regelmäßig zwischen Reifenwulst und Felgenflanke gequetscht wird, während Kurvenfahrt?
Aber dann müßte es vermutlich beidseitig parallel verlaufend einen Schadstreifen dieser Art geben.
 
Ich würde an Deiner Stelle mal Schwalbe fragen.
Die sind meistend recht freundlich und hilfsbereit, auch kulant bei Schäden.

Eigentlich sollten die das Phänomen kennen, wenn's wiederholt auftritt.

Gruß, Harald
 
Danke erst mal, der Schaden ist beidseitig. Mantel ist Smart Sam. Schwalbe fragen ist eine gute Idee, bloß drauf kommen muss man. Mantel und Rad sind inzwischen 3 oder 4 Jahre alt...
 
Moin,
der Schaden ist beidseitig
du benutzt kein Talkum, richtig? Mit welchem Druck wird der Reifen gefahren und welche Druckangaben stehen auf dem Mantel? (die Angaben im Netz beziehen sich auf das aktuelle Modell, bei älteren Reifen kann es da Abweichungen geben)

Ciao,
Andreas
 
du benutzt kein Talkum, richtig?
Richtig.
Reifendruck 2-3 bar, ist innerhalb der Angaben, die auf dem Mantel stehen.
Meine Ideen waren:
Übergang Reifenflanke/Profil - ob da innen auch eine Kante entsteht? Mantelinnenseite ist wie gesagt sauber und beim Abtasten unauffällig.
Kann es sein, dass sich beim Beschleunigen und Bremsen kleine Verschiebebewegungen zwischen Mantel und Schlauch letztlich zur "Lochstanze" addieren?
 
Dünnwandige MTB Reifen mit niedrigem Druck "knittern" beim Abrollen. Besonders bei niedrigem Druck und Unebenheiten. Dort wo die dickwandige Lauffläche in die dünnwandige Seitenwand übergeht ist das Knittern heftiger. Schau mal den Reifen beim langsamen Abrollen über einen Stein an.
 
Also ich Tipp auf einen Fehler in der Mischung des Schlauchmaterials.

Wenn es durch Reibung oder Aufreibung zwischen Schlauch und Decke gekommen wäre, das sieht dann anders aus und dann würdest du das Abgerubbelte Gummi in der Decke fühlen o. finden können. Wenn es von außen gekommen wäre, dann müsste es aussehen wie eine Schnittwunde in einer Speckschwarte. Hier sieht es aber aus als wenn es genau umgekehrt wäre, das die Verletzungen vom Schlauchinneren gekommen wären.

Als wenn da ein kleines Männchen :sneaky: von innen mit einem Messer rumgefuchtelt hätte oder ein schafes Metalstück was da zufällig reingeraten ist.

:confused::eek:
 
Dünnwandige MTB Reifen mit niedrigem Druck "knittern" beim Abrollen. Besonders bei niedrigem Druck und Unebenheiten. Dort wo die dickwandige Lauffläche in die dünnwandige Seitenwand übergeht ist das Knittern heftiger. Schau mal den Reifen beim langsamen Abrollen über einen Stein an.
Oha - leuchtet mir ein.
 
Ich habe letzte Woche das gleich Schadensbild beim Treckingrad meiner Frau entdeckt.
Die Decke ist ein Schwalbe Marathon Racer, der Schlauch auch von Schwalbe,
liegt aber mittlerweile im Restmüll, daher keine genauere Angabe möglich.
Reifendruck war überwiegend 4-6 Bar.
 
Hatte ich neulich auch, Schwalbe Decke, Kenda Schlauch. Da der Schlauch bereots fünf Jahre alt war, habe ich es darauf geschoben.
 
Fünf Jahre fänd ich prima. Der Schlauch ist vielleicht 3 Monate drin gewesen:eek:. Und war leider nicht der erste, der so aussah.
 
Ich hatte auch schon mehrfach Schläuche, die diese seltsamen Risschen hatten. Das mit dem knittern hört sich einleuchtend an, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, Gummi punktuell so aufureißen, wie das ein glatter, gummierter, textilbewehrter Reifen schaffen soll? Beim Snakebite schlägt die Felge zwei Löcher in den Schlauch, weil der Reifen vom Hindernis gegen die Felge gequetscht wird. Wenn die Knitteridee stimmt, könnte der Reifen in der Kurvenfahrt den Schlauch gegen die Felge reiben??
Was schreibt Schwalbe?
Gruß Krischan
 
Kann es sein, das der Schlauch eine Zeit zusammengerollt lagerte und im gerollten Zustand in einer Tasche mitgeführt wurde? Walkschäden kommen immer mit viel Gummimehl im Reifen einher, aber das sieht nach versprödung an der Faltkante eines gerollten Schlauchs aus.
 
aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, Gummi punktuell so aufureißen,
Wenn der in eine Falte eingequetscht und gewalkt wird, ist's für mich sehr plausibel.
Ich denke, das wird die Ursache sein.

Also entweder mehr Druck im Reifen oder Reifen mit dickerer Flanke, die nicht so knittern.
Vielleicht fällt ja jemand noch ein, wie man Knitterreifen besser fahren kann...
 
...die Gewebestruktur des [Reifens] in Streifen auf dem Schlauch zu ahnen ist und sich die Löcher daran zu orientieren scheinen.
Ich hab mir das Foto noch mal ganz in Ruhe angesehen und sehe die gleichen Strukturen... Wie quetschen oder zerreißen bloß die Polyesterfäden der Karkasse, die ja gummibeschichtet sind, den Schlauch ein? Oder haftet der Schlauch innen am Reifen, die Fäden driften beim
auseinander und reißen den Schlauch auf...
Da wirken wohl große Kräfte, ich kann Schläuche von Hand nicht einreißen...
Gibt es vergleichbare technische Vorgänge, die dieses Trennen veranschaulichen? Mir fällt nix ein, außer Äpfel von Hand aufbrechen, ohne die Daumen als Keil zu benutzen.
Keilwirkung ohne Keil...
Gruß Krischan
 
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