Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Echt interessant und inhaltlich geballt, was ihr zu meinem Anfangssätzen geschrieben habt, aber auf den letzten meiner Sätze:
"Ansonsten (für die Abnehmungswilligen): Schweres Gepäck im Gebirge tragen lässt das Fett innerhalb von wenigen Tagen dahinschmelzen wie heiße Butter ... ehrlich ;)"
seid ihr nicht direkt eingegangen. Mich würde eure Meinung dazu interessieren, warum das so ist. Mit viel Gepäck (selbstverständlich auf dem Rücken) im Gebirge unterwegs sein, macht dermaßen schnell schlank, dass man mit dem Essen nicht hinterherkommt, um den Fettabbau aufzuhalten. Haben mir schon viele bestätigt und ich habe es auch an mir selbst schon oft genug feststellen können - die Hosen und Hemden/T-Shirts flattern schon nach wenigen Tagen um die Knochen, dass es einen bedenklich stimmen könnte. Gleichzeitig aber fühlt man sich keinesfalls nicht mehr dazu in der Lage, mit der Tour weiter zu machen und ist bei reinen Kletteretappen (ohne Gepäck) vollkommen fit.
Und noch ein Punkt: Liegt es vielleicht auch an der körperlichen Konstitution, welche man mitbringt?
Ein Beispiel: Ein Bekannter (40 Jahre) paddelte Solo mit voll beladenen Durchschnittskajak in strömungs- und windfreiem Gewässer 45 km am Tag (ca.6 km/h) - das ist beim Wasserwandern sehr viel. Er war in keinster Weise ein jahrelanger Kanute - es war seine erste Tour! Zwar nicht der erste Tag der Tour, aber immerhin. Und er war die 3-wöchige Tour spindeldünne angetreten. Wie ist eine solche Leistung erklärbar?
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Und er war die 3-wöchige Tour spindeldünne angetreten. Wie ist eine solche Leistung erklärbar?


spindeldünne=sehr leicht=wenig Tiefgang des Bootes=weniger Wiederstand im Wasser. Spielt bestimmt keine unwesentliche Rolle.

Gruß Häns


Edit: Zitate bitte als Zitat kennzeichnen. Danke. - Reinhard -
 
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Moosburger schreibt von einem "Nachbrenneffekt" und erhöhtem Grundumsatz; beides würde Fett verbrennen. Doch wo geht die dabei umgewandelte Energie hin? Produziert man dabei mehr Körperwärme oder wie muss ich mir das vorstellen?
Ja,
hier kommt die negative Energibeilanz zum Tragen. Entscheidend ist nicht der Moment, sondern der Gesamtumsatz, auch nicht für einen Tag, sonder über Monate. Dein Körper hört nach dem Radfahren nicht einfach auf Energie umzuwandeln :). Wie schon, auch von dir, berichtet wurde , sind Fettzellen Energiespeicher, aber nicht mehr(evtl. noch Wärmeschutz, aber eigentlich nur bei Tieren). Muskeln sind Energieumwandler und erzeugen kinetische und Wärmeenergie und zwar immer, auch im vermeindlichen Ruhezustand(Die Körpertemperatur beträgt ca. 36,5 °C und der Körper vertägt nur ca +-1°C Unterschied). Das ist der sogennannte "Nachbrennner". Es gab in einigen Fachzeitschriften Wärmeprofile von Sportlern und Fettleibigen, das Strahlenbild war echt interessant.
Mein Arbeitsweg war die ersten Jahre "nur" 12 km lang, das bin ich in 25-30 min gefahren, faktisch zu kurz für eine effektive Fettverbrennung, aber der Körper baut dadurch Muskeln auf und die sorgen für den o.g. Effekt, den im Ruhezustand verbrennt der Körper/die Muskeln nahezu optimal Fett(80%). Ich habe in der Zeit 15 kg angenommen. Also je mehr Muskelmasse, desto höher der Grundumsatz und ein weiterer Schritt in Richtung negative Energiebilanz. Wichtig ist auch zu wissen, das das Gewicht in der Anfangsphase erstmal ansteigt, weil der Körper erst Muskeln aufbauen muß um danach das Fett zu verbrennen. Dieses Verhalten ist auch ein Grund warum viele die Motivation verlieren und aufhöeren, weil es vermeidlich nichts bringt, sich zu bewegen.

Gruß Joachim
 
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Hi,
also ich fahre nur 6km ein Weg, also regelmäßig 2x am Tag eine viertel Stunde. Im Durchschnitt vielleicht 1mal pro Woche noch eine Stunde extra, eher weniger.
Trotzdem kann ich jetzt wieder Essen, ohne es immer gleich an der Waage zu merken. Und mein Gewicht ging innerhalb des Jahres, das ich nun fast fahre, um 3-5kg zurück. Da die Gewichtreduzierung nicht mein Grund fürs Velomobil ist, bin ich damit echt zufrieden. Außerdem hats auch 10 Jahre gebraucht, bis ich auf 85kg war, das muss nicht in ein paar Wochen wieder weg sein.

Den Hauptnutzen hat man in einer gesteigerten Fitness, bessere Abwehr, besserer Stressabbau auf dem Heimweg usw. Wer das mitrechnet, weis, das Fahradfahren auch unterhalb einer halben Stunde was bringt. Wer nur auf die Waage schaut, muss halt länger fahren:D

Roland
 
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Servus Wali,

"Ansonsten (für die Abnehmungswilligen): Schweres Gepäck im Gebirge tragen lässt das Fett innerhalb von wenigen Tagen dahinschmelzen wie heiße Butter ... ehrlich ;)"

das kann ich leider nicht bestätigen. Ich bin 12 Tage lang 6h bis 9h pro Tag gelaufen, wobei mein Rucksack ca. 9kg wog. Während dieser Zeit nahm ich 1kg ab! Ich bin allerdings nicht übergewichtig (BMI=18,9).

Schönen Gruß Stephan
 
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Hallo Rainer,

Es hätte gereicht, das Fett wegzulassen.
Sicher? Auch wenn der Körper kein Fett in Zucker verwandeln kann, so verwandelt er doch meienr Erfahrung nach zuverlässig alles was er an Brennstoff kriegt und nicht braucht in Fett ...

Nicht alles. Wenn die Kohlenhydratspeicher im Körper leer sind und man Kohlenhydrate isst, werden erstmal die Speicher gefüllt.

Unabhängig davon scheint nicht alles zu stimmen, was ich oben behauptet habe. Ich lese noch etwas im Internet (besonders einige Texte von Moosburger) und melde mich dann nochmal in diesem Thread.

Gruß
Andreas
 
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Hallo,

in jedem Falle ist es wohl so, dass über Bedarf gegessene Kalorien mit unterschiedlichen Effizienzgraden als fettdepots enden.

Die genauen %-Zahlen weiß ich nicht, aber aus 1000 überflüssigen Fettkalorien werden vielleicht 900 Körperfettkalorien. Aus 1000 überflüssigen Kohlehydratkalorien wegen größerer Verluste bei der Umwandlung aber deutlich weniger, ich meine so um 700?!

Grüße, Christiane
 
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Hallo Stephan,
bei dem BMI ist ja auch kein Fett da, das angegriffen werden kann. Wo solltest Du also abnehmen - nur an Flüssigkeit oder Muskelmasse. Flüssigkeit füllst Du hoffentlich ausreichend nach und bei der Wanderstrecke baust Du höchstens Muskeln auf und nicht ab.

Tschüss Carsten
 
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bei BMI 18,9 sind noch genügend Fettzellen vorhanden, man sieht sie nur nicht so leicht ...

bei der geschilderten Wanderung werden sicher etliche Fettzellen ausgesaugt worden sein -- Gewichtsverlust von 1 kg bei wahrscheinlicher Zunahme an schwererer Muskelmasse heisst ca 2-3 kg Fett weg, für den Moment.

Jupp
 
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Hallo!
Ach ja! Immer das leidliche Thema in mir bekannten Veloforen. Bei ca. 10 000 km Jahresleistung bin ich kein Stück leichter geworden, eher ein bischen mehr. Und die in Norwegen verflossenen ca. 4 kg sind schon wieder drauf. Ich bin wohl das schlechteste Vorbild oder der Beweis, dass Radfahren eben nicht schlank macht. Aber was soll's: auch ein Beweis, dass Rumliegern besonders was für Genießer ist. Ich bin schon mal froh, dass ich nicht mehr werde. Und 8-9 Stunden Büroarbeit verbrennt nun mal nichts. Da sind die täglichen 36 km gerade mal die Kompensation. Radfahren macht nicht schlank - aber Nichtradfahren garantiert dick.

Gruß der Velotroll

PS: Heut' wird wieder gegrillt :D
 
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Jetzt mal ein anderes Beispiel, kein Hungerhaken, sondern ein Ex-Extremfettsack:

Ich habe 2006 ca. 45 kg Übergewicht gehabt,mich kaum bewegt und beschlossen ws zu ändern. In 2007 habe ich von April bis Oktober mit 9.000 km radfahren ca. 25 kg abgenommen. Im Winter wieder 2 kg zugenommen (bin aber komplett durchgefahren). Das meiste habe ich am Anfang abgenommen, als ich kurze Strecken fuhr und sehr wenig gegessen habe. Mit länger werdenden Strecken war es mir nicht mehr möglich, meine Kalorienaufnahme stark zu reduzieren. In 2008 habe ich nochmal ca. 5 kg abgenommen, bin jetzt immer noch 17 kg über meinem Normalgewicht, fahre aber aus Spaß Fahrrad und habe in 2008 bisher wieder 8.000 km auf dem Buckel. Mittlerweile bin ich schneller als meine Kumpels, die früher immer auf mich warten mußten. Lediglich an steilen Bergen kommen sie noch mit, weil die Jungs ca. Idealgewicht haben.

Inzwischen beobachte ich bei mir, dass ich bei langen Fahrten kaum abnehmen. Die 180 km Wendelsteinrundfahrt mit 2.000 HM z.B. habe ich ohne Gewichtsverlust absolviert, weil ich den Heißhunger an dem und den folgenden Tagen nicht bremsen kann. Fahre ich allerdings kurze Strecken von 30 bis maximal 75 km am Tag, und das in einem gemäßigten Tempo, dann schaffe ich es relativ wenig zu essen und habe auch keinen Heißhunger. Das war für mich der Schlüssel zum Erfolg und ich habe nun gegen Ende der Saison vor, nicht mehr soviel Gas zu geben und nochmals 5 kg runterzubrennen.

Um auf den Threadtitel einzugehen, kann ich sagen: Ohne radfahren wäre ich jetzt noch fetter, nicht kerngesund und auch nicht so zufrieden wie ich es bin. :D Ja, man kann mit Radfahren abnehmen, je fetter man ist, desto mehr, aber der Schlüssel ist, weniger und auch anders zu essen. Vor meiner "Radfahrerkarriere" habe ich mich zu 50% von Fleisch ernährt, zu 30% von Fett, zu 10% von Butter, zu 5% von Sonnenblumenöl und der Rest waren Semmeln, Salami und Schinken. Und natürlich HAMBURGER!!!
 
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Hallo Carsten,

Hallo Stephan,
bei dem BMI ist ja auch kein Fett da, das angegriffen werden kann.

wie Jupp richtig schrieb, hat auch jemand wie ich ein bestimmtes Quantum Fett im Körper. Sonst wäre ich ja nach 1h Belastung scheintot, was aber offensichtlich nicht der Fall ist.;)
Natürlich versuche ich ausreichend zu trinken und nehme deshalb bei längeren Touren 2l bis 4l mit. Wieviel hängt halt von der Temperatur und den Einkehrmöglichkeiten ab. Wer zu wenig trinkt bei großer Hitze und/oder Anstrengung, verliert pro Tag schon mehr als 1kg Körpermasse. Das hat jedoch mit Abnehmen nichts zu tun, weil frau/man das sofort kompensieren kann.
Selbstverständlich ist es mit einem BMI von 18,9 nicht mein Ziel abzunehmen, nur eben manchmal unvermeidlich.

Schönen Gruß Stephan
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Verbrauch durch Radfahren kann man mit http://kreuzotter.de/deutsch/speed.htm berrechnen. 160W sind eine sinnvolle Vorgabe wenn man regelmäßig Rad fährt und es ein bisschen anstrengend aber noch KEIN Sport sein soll.

Hi Patrick,
schon mal bei KO nachgeguckt was mit 160W aufm Tieflieger fürn Speed rauskommt.:cool:
Setz mal lieber die Hälfte für deine Aussage an...
 
AW: Schlanker werden durchs Fahrrad fahren?

Ich habe 2006 ca. 45 kg Übergewicht gehabt,mich kaum bewegt und beschlossen ws zu ändern. In 2007 habe ich von April bis Oktober mit 9.000 km radfahren ca. 25 kg abgenommen.

Respekt! In 1 Jahr 25 Kilo runter ist ordentlich!
Wobei es aus meiner Sicht reicht 2-3 die Woche Sport zu machen und beim Essen auf die Fetten Sachen(zb Nutella , einfach auf die Inhaltsangabe schauen) zu verzichten.

Wobei immer zu beachten ist das Jeder Körper individuell reagiert.
So war letztens im TV ne Doku über Fettleibigkeit bei der Leuten einen Gendefekt hatten, der dazuführte dass sie Ballaststoffe(!!!) verwerten konnten. Was also für die Masse an Menschen gesund ist, ist für diese Leute absolutes Gift.

Man muss also in seinen Körper hinein horchen und schauen wie er reagiert.
Ich zb fühl mich richtig schlapp und kraftlos wenn ich mal n paar Tage auf Fleisch verzichte.

Ansonsten hat Andreas ja schon ne gute Zusammenfassung geliefert...

Tschö
René
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

das kann ich leider nicht bestätigen. Ich bin 12 Tage lang 6h bis 9h pro Tag gelaufen, wobei mein Rucksack ca. 9kg wog. Während dieser Zeit nahm ich 1kg ab! Ich bin allerdings nicht übergewichtig (BMI=18,9).

Na ja, 9 Kg sind nicht besonders viel, ich meinte eher so ab 20 Kg.
 
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Also ich hab eher die Erfahrung gemacht, daß ich durch's Rad fahren zunehme ... langfristig gesehen. Damit meine ich nicht die Muskelmasse , sondern tatsächlich Fett. Bei 3h Rad fahren pro Tag hab ich einen Kohldampf, da ist nichts vor mir sicher ... Beim Laufen oder Inlineskaten ist das nicht so.

Viele Grüße

Katja
 
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:D Katja, you made my day! Ich kann also rein garnichts für mein Übergewicht!

Bei Lichte betrachtet ist es jedoch -bei mir- eher so, dass ich die Nikotinsucht mit zuviel essen abgelöst habe. Dagegen komm ich nicht angeradelt :eek:

Grüße, Christiane
 
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daß ich durch's Rad fahren zunehme ... langfristig gesehen. Damit meine ich nicht die Muskelmasse , sondern tatsächlich Fett. Bei 3h Rad fahren pro Tag hab ich einen Kohldampf, da ist nichts vor mir sicher ... Beim Laufen oder Inlineskaten ist das nicht so.

Hi Katja,
das deutet darauf hin dass du in einem zu anstrengenden Bereich fährst.
Heisshungerattacken kommen normalerweise nur wenn man hauptsächlich Kohlenhydrate verbrennt.
Wenn man langsamer fährt und mehr Fett verbrennt ist das Hungergefühle nicht so ausgeprägt.
Du müsstest dann auch eher Hunger auf Süßes haben.
Langsamfahrer haben eher Hunger auf Salziges.

Tschö
René
 
AW: Schlanker werden durch's Fahrrad fahren?

Also: abgenommen habe ich durch das Fahrradfahren auch nicht, aber: alles ist fester, straffer geworden. Meine Vermutung: Fett hat sich in Muskeln umgewandelt und Muskeln sind ja schwerer als Fett. Außerdem kann ich, wenn ich viel gefahren bin, essen wieviel ich will, ohne zuzunehmen. Als alter weight-watchers Hase bin ich mit dem Sammeln von "Bonus-Punkten" (Sport) vertraut. Dort ist jede Form der Bewegung Punkte wert und es funktioniert. Auch ist es mir ein Trost, dass es genügend Leute gibt, die fettige und süße Lebensmittel in sich reinstopfen und nichts tun, als ihrem Bauch beim Wachsen zuzusehen. Damit verglichen bin ich supersportlich! :)
 
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