Habt ihr ein paar Anfänger-Links für Materialbeschaffung und grundlegende Techniken?
R&G ist auf jeden Fall ein guter Tipp. Bei Google und Youtube könnte Boots- oder Surfbrettreparatur ein gutes Stichwort sein, guck nach möglichst vergleichbaren Schadstellen.
Bei so kleinen Stellen und den entsprechenden Harzmengen ist mir was in der Art als Waage am liebsten: >
klick< Irgendwo zwischen 0,01g und 0,1g wird die Grenze deiner Dosiergenauigkeit ("1 Tropfen") liegen. Epoxidharz und Glasgewebe gibt's auch beim Yachtbedarf und evtl. sogar in Baumärkten, Kohlefaser eher nicht. Epoxidharze gibt's allerdings für diverse Anwendungen, Du brauchst welches zum Laminieren.
Was mir in Anleitungen bisher auffiel: Es wird für meinen Geschmack zu viel über Techniken zum Harzauftrag und zum Einbringen des Gewebes geredet, und zu wenig über den Hintergrund. Das versuche ich hier mal zu ergänzen.
Ziel: Das Gewebe ist komplett mit Harz vollgesaugt, es sind keine Luftblasen in oder unter dem Laminat, und es ist nicht allzu viel mehr Harz als nötig drin.
Problem: Das Harz ist am Anfang so dünnflüssig, dass es gut ins Gewebe einzieht, aber auch schnell wegläuft und die Sachen kaum beieinanderhält. Später hat es mehr Klebwirkung und läuft nicht mehr so schnell weg, braucht aber mehr Zeit oder deutlichen Harzüberschuss, um in weitere Gewebelagen einzuziehen. Das Gewebe wiederum ist evtl. zu starr, um sich freiwillig in jede Ecke zu legen, oder in deinem Fall mit der offenen Rippe bildet es so frei hängend nicht die gewünschte Form aus.
Auf einer Fläche ohne starke Krümmungen könntest Du bei einer so kleinen Stelle einfach sämtliche Gewebelagen drauftun und mit Tesa fixieren, anschließend einen Becher Harz anrühren und den an einem Punkt ganz langsam draufkippen. Das Harz wird sich gemächlich im Gewebe ausbreiten und dabei ganz von selber die Gewebelagen sowohl aufeinander- als auch an den Untergrund heranziehen. Du hast dabei "nur" einen enormen Harzüberschuss, und wenn Du zu schnell gießt, überholt der Klecks obendrauf das einziehende Harz in den unteren Schichten zu sehr und es wird Luft eingesperrt.
Wenn Du das Ganze leicht schrägstellst, sickert ein großer Teil des Überschusses zur Seite raus und läuft irgendwohin. Soweit durchaus vergleichbar mit Speiseöl auf Küchenpapier.
Jetzt kannst Du dir Gedanken machen, wie Du möglichst wenig Harz möglichst schnell dazu bekommst, komplett in alle Lagen einzuziehen, und zwar auch dann, wenn sich das Gewebe um manche Kanten herum oder in manche Ecken hinein nicht so ganz von selbst anlegen will. Darum geht es letztlich bei den diversen Laminiertechniken - such dir eine aus, die dir plausibel und vor allem auch durchführbar erscheint. Für wichtig halte ich das Stichwort "einziehen": Nicht Du drückst das Gewebe ins Harz oder das Harz ins Gewebe, sondern es zieht selber ein, nachdem Du einen guten Kontakt hergestellt hast. Du kannst ein bisschen nachhelfen (anders geht's mit wenig Harzüberschuss kaum), aber wenn Du zu viel dran herumfummelst, zerfaserst Du das Gewebe oder erzeugst Lufteinschlüsse.
Mach ruhig ein Probestück! Du kannst Harz und Gewebe sowieso nicht in so kleinen Mengen kaufen wie Du hier am Sitz brauchst, oder zumindest sparst Du damit nur Material und kein Geld.