Sammlung: Notwendige Skills unterwegs?

Bei Tubeless sollte man kräftige Hände haben oder eine Klemme/ Zange mitführen um notfalls den Rreifen vom Hump zu bekommen.
 
Was sagt eure Erfahrung: was ist notwendig (nicht nice-to-have)?
Deine Liste sieht doch schon mal gut aus.
Ich finde wichtig, dass man all diese Dinge, die Du gelistet hast, regelmäßig zu Hause checkt und auch mal "trocken" durchprobiert hat.
Nur theoretisch ist unterwegs meist nicht hinreichend.
Besonders Hinterrad ausbauen würde ich mir unterwegs wenn eben möglich verkneifen, da die Chance, dabei etwas zu versauen, einfach zu groß ist. Das ist schon unter idealen Bedingungen und mit Geschick eine Herausforderung.

Also alles was Du selbst wartest/reparierst, kannst Du dann auch unterwegs fixen.
Und ich würde da nur unterwegs ran, wenn Du von kritischen Dingen auch mindestens ein Ersatzteil hast (Hinterrad -> Sperrklinken, Hülsen, Achsschraube), Vorderräder Alpha -> Hülsen (Hallo @HoSe ;-), Fahrwerk -> Satz Gelenkköpfe, Schrauben, Muttern etc.
Zu schnell ist mal was runtergefallen und im Dreck/Gras verschwunden und dann hängst Du da.

Grobe Fahrwerkseinstellung eventuell noch als Skill. Nach einem Crash oder Bruch von Längslenker/Gelenkköpfen könnte das mal nötig sein, damit Du nicht nach 10 km den Reifen durch hast bei verstellter Spur.
 
Ich finde wichtig, dass man all diese Dinge, die Du gelistet hast, regelmäßig zu Hause checkt und auch mal "trocken" durchprobiert hat.
Das unterschreibe ich doppelt. Denn beim "zu Hause in Ruhe ausprobieren" fällt einem erst auf, was einem dann doch noch entweder an Wissen oder an Kleinteilen (EDIT: oder Werkzeug) fehlt.

Beispiele:
1) Ich bekam den neuen Schaltzug nicht im Schaltwerk eingefädelt. Zu dicke Hände / Finger?. Erst nachdem ich das Schaltwerk gelöst hatte, bekam ich den Zug dahin, wo er hingehört. Dabei fiel mir auf, dass das Außengewinde der Aluhülse, die das Schaltwerk am Schaltauge hält, offenbar schon ab Werk "vernudelt" war. Seitdem habe ich eine Ersatzhülse mit (2g leicht).

2) Zum Speichenersetzen sind nicht nur Ersatzspeichen, Nippel & ein Nippelspanner nötig, sondern auch Felgenband. Zumindest bekam ich die Speichennippel nur ersetzt, indem ich an der Stelle das Felgenband durchstoßen habe. Da ich Latexschläuche fahre, mußte ich dieses Loch nach der Speichenmontage unbedingt wieder schließen, sonst wäre der Schlauch durchgekrochen und geplatzt.

3) Hinterradausbau: beim ersten Ausbau musste ich Gewalt anwenden, weil die Achse Übermaß hatte und das Gewinde ab Werk mit Loctite "geflutet" war. Das war laut Forum hier bei vielen VMs der Fall. Nach vorsichtigem, minimalen Abschleifen der Achse klappt es nun mit "normaler Handkraft". Trotzdem stimme ich @ChristianW zu: den Ausbau würde ich nur im Notfall in freier Wildbahn durchführen.

Allgemein gilt:
a) Man hat immer die Ersatzteile mit, die jemand anders benötigt :rolleyes: . (OK, das ist eigentlich eine Erfahrung aus meinen Motorradtouren - Zeiten)
b) Das Forum ist Dein Freund! Die Wahrscheinlichkeit, dass Dir jemand aus der Patsche hilft, wenn Du "irgendwo" mit einem schwerwiegenden Defekt liegenbleibst, ist hoch.

P.S.:
Wenn garnichts mehr geht: auf meiner Schwedentour 2022 hat mir meine Frau per "Fedex Express" eine Lenkplatte nach Uppsala geschickt. War nach 1,5 Tagen vor Ort!
 
Es ging ursprünglich um Skills, der Faden fürs VM-Werkzeug ist woanders...
 
Das unterschreibe ich doppelt. Denn beim "zu Hause in Ruhe ausprobieren" fällt einem erst auf, was einem dann doch noch entweder an Wissen oder an Kleinteilen (EDIT: oder Werkzeug) fehlt.
Ach so:
Dabei auch beim Ausprobieren am besten mit dem Bordwerkzeug testen!
Es nützt nichts, wenn es zu Hause klappt, dann aber der Inbus im Tour-Set zu lang oder zu kurz ist - da kann man noch so geübt haben.

3) Hinterradausbau
Hier ist übrigens die Vorbereitung und Lage (ich rede jetzt von der Einarmschwinge, wie bei den meisten aktuellen RO Modellen verbaut) manchmal wichtiger als man denkt.
Vergisst man, den großen Gang / kleines Ritzel einzulegen, geht alles schon viel schwerer (auf Tour gerne in der Hektik schnell vergessen).
Auch das merkt man alles, wenn man es mal im Trockenversuch mal richtig und besonders mal falsch gemacht hat.

Also all die Kleinigkeiten, die unter "optimalen" Bedingungen schon passiert sind, können draußen genau so passieren, nur dass einem da Platz/Ruhe/Ausrüstung fehlt.

Ein Soft-Skill ist noch: Analytisches Denken (setzt ziemlich genaue Kenntnis der vorliegenden Technik voraus).
Also dass man ein Problem (Knacken, Klemmen, Rasseln etc.) wahrnimmt und dann (womöglich noch während man damit weiter fahren kann) schon mal überlegt, was das sein kann, um dann gezielt zu suchen und Quellen auszuschließen.
Das ist leider im VM nicht einfach, weil es eng und wuselig ist und die Quelle manchmal woanders liegt, als man eigentlich vermutet.
 
Es ging ursprünglich um Skills, der Faden fürs VM-Werkzeug ist woanders...
Klar, nur nutzen einem die besten Skills nichts, wenn die nötige "Hardware" nicht an Board ist. Unter "Skill" verstehe ich daher auch das Wissen über die nötigen Teile und Werkzeuge.
 
Klar, nur nutzen einem die besten Skills nichts, wenn die nötige "Hardware" nicht an Board ist. Unter "Skill" verstehe ich daher auch das Wissen über die nötigen Teile und Werkzeuge.
Ich meinte nicht Dich, es gibt hier schon etwa 5 Antworten komplett am Thema vorbei - deswegen habe ich nichts zitiert.
Bei Dir war Punkt 2 noch unbehandelt, wenn auch sehr spezifisch und das Post Skriptum sollte man auf einer Reise immer im Hinterkopf haben, habe ich schon 2x genutzt, wenn auch nur 1x erfolgreich.

Gruß,

Tim
 
I have had to find a soldering iron twice (they are becoming rare!), knowing how to solder thick silicon wire is a must if you have e-assist.

I also had chain tubes trying to find freedom a few times so cable tie and duct tape technique also comes in handy.

And some metal working skills - I had to modify a Ginkgo idler pulley cage last time on the way to Spezi.
 
if you have e-e-assist
Ich war bisher 3x mit dem Pino-Pedelec auf Tour. Jeweils mit 6 Packtaschen und Kind gut ausgelastet. Und zweimal hat mich die Unterstützung im Stich gelassen (1x Akku auf Gewährleistung getauscht, 1x Motor), ich konnte jeweils gut ohne Unterstützung weiter. Seitdem scheidet e-Assist für ernsthafte Touren aus.
Christian bringt es mit
Analytisches Denken (setzt ziemlich genaue Kenntnis der vorliegenden Technik voraus).
Also dass man ein Problem (Knacken, Klemmen, Rasseln etc.) wahrnimmt und dann (womöglich noch während man damit weiter fahren kann) schon mal überlegt, was das sein kann, um dann gezielt zu suchen und Quellen auszuschließen.
auf den Punkt. Darum ging es mir, und oben stehen schon wertvolle Tipps.
 
Die Kettenleitrohre können richtig ubel fest stecken wenn alles schief lauft. Panne auf Panne. Kettenrohr verrutscht, und verklemmt sich, richtet dort weitere schaden an. Z.b. Umwerfer verbiegen, Zwischen Kettenblatt und Kette halb kaput gehen uws. Passiert nicht oft aber kann vorkommen. Ist mir einige male in 30 jahre Liegerad passiert. Hab deswegen meist ein kleines Messer dabei, altes einfaches Schweizer Taschenmesser. Zur not kann ich damit das Kettenrohr weg operieren. Denn skill ist wenigstens wissen wie die Kette richtig verlauft, wenn man sie öfnet Rohr ab macht, und dann wieder verschliesst.

Zum organisiertes VM fallt mir auch ein das man auch wissen sollte was man alles mitschleppt, und wo im VM es versteckt wird. Ersatzschlauche, Reifenheber usw sind griff bereit. Das Taschenmesser, die Kettenverschlussofnungszange, und einige reserve Bolzen und Mutter sind in ein kleinen Plasticbehälter, in eine Tasche vorn im Fach.

Das Analitische Denken was @Christian W und @Zapfo melden, hilft am besten wenn man auch Anhalt, wenn man etwas vermutet, und das weiter untersucht. Ist mir schön einige malen passiert das ich kleine Gerausche, kleine Anderungen, ignoriert habe. Wetter ist schön, Rollt ohnehin weiter, wird schon nicht so schlimm sein. Und dann feststellen das doch ein grosseres Problem sich langsam ankundigte, oder ich durch zufall knapp an etwas entkommen bin.

Komisches gerappel neben demm Sitz, war aber voll mit Taschen und Zeug. Könnte nichts sehen. Beim aussteigen dann Festgestellt das das untere ende vom Panzerlenkhebel einige mm oberhalb vom mein Handybildschirm bewegte, Der war aus ne Tasche gerappelt.
Gegegentliches leichte gerausche als wurde die Kette irgendwo anlaufen. Die war damit beschaftigt sich langsam durch eine Packung Energiegel zu sägen.

Weiter sollte man wissen das ein "Unfall" denn Adrenalinpegel enorm erhöhen kann, und das man deswegen nicht so gut in der Lage ist seine situation, oder die Fahrtuchtigkeit vom Fahrzeug zu beurteilen. Als ich mein Holzvelomobil 1,5 mal um die Langachse rollte, hab ich mehrmals versucht damit weiter zu fahren, war wunderlich, kaum beschädigt. Ausser ein Kratzer hatte ich auch nichts. Naja, die Hulle war fein, aber die Querlenker und Spurstange wahren so heftig vom Aufprall verbogen, das es sich noch nicht mal schieben liess. Hab ich erst beim dritten Fehlversuch zu fahren, erkannt.

Es muss gar nicht ein richtiger Unfall sein, kann auch nur ein heftigen Schrecksituation, von der Strasse geraten, Bordstein mitgenommen, oder so was sein. Mal kurz aussteigen, nachschauen, durchatmen kann vernunftig sein.
 
Wenn man in DL unterwegs ist, bekommt man super Hilfe unterwegs wenn man im Forum kurz einen Hilferuf startet.
Bin mal in Rheine gestrandet mit verbogener Spurstange.. die tolle Hilfe vor Ort werde ich nicht vergessen.
Ansonsten nehme ich nur das nötigste Werkzeug mit, 2 Ersatzschläuche und natürlich Kabelbinder und Panzertape..:)
 
Bin mal in Rheine gestrandet mit verbogener Spurstange.. die tolle Hilfe vor Ort werde ich nicht vergessen.
Cool. Darf ich fragen, wie das passiert ist? Rempler?
Das hatten wir auch mal bei Jupp unterwegs auf ner Tour an der Vennbahntrasse.

Das war so krumm, dass tatsächlich ein Blick von oben auf die (offenen) Räder des DFs reichte, um das Problem zu erkennen - und dann war es Hajo, der einfach sagte: Schraub' mal den Gelenkkopf da 2 Umdrehungen raus - und das hat gereicht, um nach dem durch die Spur nach wenigen Kilometern geplatzten Reifen nach Hause zu kommen.

Also die Erkenntnis ist: Wenn es nach einem Rempler ungewohnt schwer läuft, dann äußerste Vorsicht mit Weiterfahren und Spur prüfen.
Bei offenen Radhäusern reicht oft ein Blick von oben, um die fehlende Parallelität zu erkennen.

Ansonsten gibt es noch den Trick, auf den Daniel mal gekommen ist nach Italien und der komplett ohne Hilfsmittel auskommt:
Man legt das VM auf die Seite oder auf den Rücken, Lenkung gerade, und peilt über ein Laufrad ein weiter entferntes Ziel an (sagen wir mal einen Laternenpfahl in paar hundert Meter.
Dann wechselt man (ohne Lenkung oder VM zu bewegen) zum anderen Laufrad und peilt da noch mal und müsste bei annähernd korrekter Spur genau das selbe Ziel peilen. Wenn nicht, kann man das in dieser Lage schnell korrigieren.
Peilt man von hinten, hat man auch - je nach Entfernung des Peilziels - direkt einen Tick vorspur.
Die Abweichung durch fehlende Belastung des Fahrwerks klammern wir hier mal aus - es geht ja um eine Notreparatur.

Kann man natürlich auch bei optimaler Spur vorab schon mal ausprobieren und sich dann ggf. die ungefähre "Sprungabweichung" beider Peilungen merken für später, falls es da ein Delta gibt.
 
Cool. Darf ich fragen, wie das passiert ist? Rempler?
Ja klar. Ein Lkw kam mir im Industriegebiet entgegen und da es mir zu eng wurde bin ich nach rechts auf den Fussweg ausgewichen. Der Bordstein war vielleicht 4-5cm hoch und ich bin im falschen Winkel drüber gefahren. Jedenfalls hats dabei die Spurstange verbogen. Man konnte das gut sehen von der Seite. Haben wir dann ausgebaut und mit Hammer und Zange und einem Abtretergitterrost des Hotels gerade gebogen und wieder eingebaut. Näheres in meinem Thread.. ;-) "Lenkung kaputt und gestrandet in Rheine"

 
Ich frage mich, welche Fähigkeiten und Kenntnisse ich unterwegs brauche, um irgendwie zumindest zu einer Werkstatt weiterzukommen. Wenns das Thema schon gibt: bitte kurz verlinken, danke!

Ich habe zwar keine zwei linken Hände, bin aber kein Handwerker. Und schraube auch nicht gerne und besitze auch kaum spezielles Werkzeug. Jetzt frage ich mich, von welchen Baugruppen ich Kenntnis beim Alpha 7 haben muss, um mir behelfsmäßig unterwegs zu helfen. Gemeint sind also keine dauerhaft korrekten Reparaturen, sondern es so hindengeln, dass man irgendwie ankommt. So wie @Christian W bei PBP mit Klebeband oder Thomas (YT "der Fernradler") mit dem Stock am Schaltzug beim 600er.

Logisch und basal sind:
Reifentausch vorne / hinten
Bremsen nachstellen
Umlenkrolle wieder auflegen
Federung hinten montieren/demontieren/einstellen
Räder vorne ab/dran
Hinterrad rausnehmen (da hört es bei mir aber auch derzeit schon eher auf)
Karosserie mit Panzertape zusammenpfuschen
Abgerissene Kabel wieder verbinden
Kette kürzen/defektes Stück ersetzen

Wovon ich zB noch keine ausreichende Ahnung habe:
Speichen
Bowdenzüge
Schaltung einstellen

Was sagt eure Erfahrung: was ist notwendig (nicht nice-to-have)?
>welche Fähigkeiten und Kenntnisse ich unterwegs brauche
Ich denke, das Folgende ist erforderlich (ich habe auch ein paar Dinge hinzugefügt, die nicht auf Ihrer Liste sind)

Sachen, um Ihren Körper glücklich zu halten (Kleidung, Essen, Trinken, Geld, um Busreise nach Hause zu bezahlen)
Reifentausch vorne / hinten
Finden, wo der äußere Reifen eingedrungen war und ein Leck verursacht
Ein innenrorh flicken
Die Reifen pumpen
Die Kette wieder auf das Kettenrad legen
Bremsen nachstellen (aber sollte vor der Fahrt erledigt werden)
Umlenkrolle wieder auflegen
Finden und spannen eine lose Schraube


Der größte Teil des Restes ist zu spezialisiert, erfordert spezielle Werkzeuge und spezielle Teile, die Sie möglicherweise nicht einmal zu Hause haben.

Ja, ich habe sogar einmal einen Velomobile -Treiber gesehen, der ein Bremskabel am Straßenrand ersetzte. Erstaunlicherweise hatte er all das Zeug, einschließlich eines Kabels, mit ihm. Und erstaunlicherweise wusste er bereits, dass das Bremskabel ein Problem hatte. Wenn Sie jedoch wissen, dass es ein Problem gibt, insbesondere von etwas Kritischem wie Bremskabeln, sollten Sie es vor dem Fahrt beheben
 
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