AW: Rückwärtsgang im Velomobil
Lieber Jens,
du bist nicht der einzige der sich einen Rückwärtsgang wünscht. Nur ist es am Fahrrad nicht so einfach, weil leicht gefährlich. Wenn man im Auto aus Versehen während der Fahrt den Rückwärtsgang einlegt, naja entweder man bekommt in gar nicht rein, das Getriebe meldet sich, die Kupplung rutscht, und wenn doch wird womöglich der Motor rückwärts mitgenommen. Beim Fahrrad würde es den Motor, die Beine, rückwärts (falls man die Drehrichtung ändert, sonst vorwärts) mitnehmen, je nach Übersetzung ganz schön schnell. Prima auszuprobieren mit Kinder-Carts oder Cart-Draisinen. Die haben manchmal zwei Kupplungen im Tretlager, vorwärts, leer, rückwärts. Schon gehabt, Cart-Draisine, Vater tritt für Tochter zu schnell, Tochter hört auf mit mittreten (eigener Antrieb), pendelt mit den Pedalen ein wenig rückwärts, bumms kracht die Zahnkupplung rein, es reißt die Kurbeln mit und das rechte Bein wird unter die Achse gewurschtelt. Na prima, aber nicht viel passiert, Knochen waren noch weich (14 Jahre).
Aber es gibt den Rückwärtsgang. Mit Rücktrittbremsnaben, z.B. F&S. Der Gegenhalter wird einfach durch einen Freilauf ersetzt welcher mit dem Rahmen verbunden ist. Nun kann man die Nabe während der Fahrt wie gewohnt benutzen. Das Bremsmoment ist viel größer als das rückgetretene, der Freilauf schließt und leitet das Bremsmoment zum Rahmen. Im Stand wird beim Rückwärtstreten der Bremsmantel mit dem Halter durch den Freilauf rückwärts gedreht und nimmt die Nabenhülse mit. Also wen die Rücktrittbremse nicht stört..... Der Kettenspanner muß natürlich auch mitmachen. Dieses Prinzip wird von verschiedenen Herstellern verwendet.
Soll ja schönes Wetter werden
Mathias