Rollwiderstand und Temperatur

@jostein
Anscheinend verhalten sich die meisten Reifen sehr ähnlich. Das fasst es wohl am besten zusammen https://www.bicyclerollingresistance.com/specials/crr-temperature-test

Sie haben also aktuelle Daten zu One und Pro One oder andere Reifen?

Vielleicht werden einige Teile im Antriebsstrang etwas steifer, aber diese sind im Vergleich zu den Gesamtverlusten normalerweise unbedeutend. Ihre Veränderung wird noch unbedeutender sein :) Hast du dazu konkrete Daten?
 
Wenn ich mir die Unterschiede von 20 zu 40°C so anschaue, vermute ich in Richtung 0°C oder darunter eine noch gravierendere Auswirkung der Temperatur auf den Rollwiderstand, ausgehend von den allgemeinen Eigenschaften von Gummi:

"All 6 tires we tested show a decrease in rolling resistance at higher temperatures, but some tires seem to be more sensitive than others. The least sensitive tire rolls 11.4% faster at 40 °C - 104 °F, while the most sensitive tire rolls 27.1% faster at 40 °C - 104 °F."

Ich hatte heute auch das Gefühl, dass meine Elastomere im A7 die Übergänge zwischen den Betonplatten merklich schlechter geschluckt haben. Dafür war die Neigung in den Kurven geringer.
 
In dem zitierten Test wurde die Temperaturabhängigkeit von 6 sehr guten Rennradreifen bei Temperaturen von 20°C bis 40°C ausgewertet.
Selbst da werden Unterschiede in der Änderung vom Rollwiderstand zwischen 11% und 27% ermittelt.
Ich schätze, dass Messungen bei 0°C und mit Reifen, die nicht so Rollwiderstandoptimiert sind (die mancher Velomobilist als Winterreifen jetzt fährt CCU z. B.) zu noch größerer Streuung führen.
Konkrete Daten zu den anderen Teilen im Antriebsstrang habe ich nicht, aber es sind einige. Und von einigen der Schnellen hier weiß ich, dass sich es lohnt, auch da zu optimieren. Vernachlässigbar ist es daher sicherlich nicht.
 
jostein schrieb:
Konkrete Daten zu den anderen Teilen im Antriebsstrang habe ich nicht, aber es sind einige. Und von einigen der Schnellen hier weiß ich, dass sich es lohnt, auch da zu optimieren
Zum Vergrößern anklicken....
Bin zwar nicht schnell und VM hab ich auch noch nicht, aber ich bin drauf und dran, die Kettenrohre, obwohl aus PTFE, von meinem Wolf abzubauen. Der zähe Tritt aktuell nervt.:mad:
 
Ja, diese Kurve ist nicht gerade und unter 20 wird der Widerstand sogar noch schneller wachsen. Das macht auch bei allgemeinerem Gummiverhalten Sinn.

@jostein Es macht für mich keinen Sinn anzunehmen, dass Reifen mit suboptimalem Rollwiderstand temperaturempfindlicher wären. Im Gegenteil, wenn Sie in einem Aspekt nicht optimal sind, können Sie in etwas anderem optimieren, aber auch hier sehe ich keinen Grund, dies anzunehmen. Und im Gegensatz zu dem, was Sie vorschlagen, hat CCU einen ziemlich geringen Rollwiderstand.
Schlagen Sie vor, den Antriebsstrang mit verschiedenen Ölsorten oder so optimieren? Hast du hier irgendwo Details gepostet?
 
Ich habe nicht behaupten wollen, dass weniger rollwiderstands optimierte Reifen zwangsläufig noch schlechter bei Kälte rollen.

Aber ein Reifen besteht ja nicht nur aus Gummi, sondern im Gummi sind noch viele Füllstoffe für Haftung, geringen Abrieb, Reißfestigkeit, ... Und im Reifen ist noch ein Karkassengewebe plus gegebenenfalls Pannenschutzeinlagen.
Zumindest nehme ich stark an, dass die absolute Erhöhung des Rollwiderstands bei tiefen Temperaturen bei Reifen mit mehr Gummi/Deckendicke größer ist.

Ich habe keine Messungen gemacht, weiß aber, dass DD hier sehr viele gemacht hat - auch zum Temperaturverhalten. Danach ist die Zunahme des Rollwiderstands bei winterlichen Temperaturen eines aktuelle ONEs oder Duranos deutlich höher als bei einem ProONE in den Größen 28-406.

Zur Optimierung der beweglichen Teile im Antrieb habe ich auch keine Testreihen. Ich fahre lieber und mit dem Velomobil ausschließlich in der Freizeit. Wenn es im Winter bei gleicher Zeit etwas kürzere Runden sind, ist das nicht schlimm, vielleicht etwas sicherer sogar ;) .
Für die Kette nutze ich das Öl von Kettenwixe, das gute Kritiken beim Leichtlauf bekommen hat und nach meiner Erfahrung den Komponenten im Antrieb auch zu langen Lebensdauern verhilft.
 
jostein schrieb:
Zumindest nehme ich stark an, dass die absolute Erhöhung des Rollwiderstands bei tiefen Temperaturen bei Reifen mit mehr Gummi/Deckendicke größer ist.
Zum Vergrößern anklicken....
Das vermute ich ebenso. Was den CCU angeht, so hat er nur bei Temperaturen oberhalb von ungefähr 10 Grad einen
flowi schrieb:
ziemlich geringen Rollwiderstand
Zum Vergrößern anklicken....

Quelle:
ich habe es mittels Ausrolltest probiert. Mit 28x406 Schwalbe One (8 bar) rolle ich bei ca. +5 Grad deutlich weiter, als mit den beiden 32x406 CCUs (7bar) vorne drauf - alles jeweils mit Latexschläuchen.

Den Sommer durch war ich mit den CCUs sehr zufrieden. Sie haben mich pannenfrei durch Deutschland, Dänemark und durch grob geschotterte schwedische Wälder gebracht ;-).
 
jostein schrieb:
Ich habe keine Messungen gemacht, weiß aber, dass DD hier sehr viele gemacht hat - auch zum Temperaturverhalten. Danach ist die Zunahme des Rollwiderstands bei winterlichen Temperaturen eines aktuelle ONEs oder Duranos deutlich höher als bei einem ProONE in den Größen 28-406.
Zum Vergrößern anklicken....
Interessant. Hast du eine Link or would DD like to post some data?
Rodge schrieb:
ich habe es mittels Ausrolltest probiert. Mit 28x406 Schwalbe One (8 bar) rolle ich bei ca. +5 Grad deutlich weiter, als mit den beiden 32x406 CCUs (7bar) vorne drauf - alles jeweils mit Latexschläuchen.
Zum Vergrößern anklicken....
Nett. Ich weiß nicht, wie ich das in eine Crr-Zahl umwandeln soll, aber zumindest hat jemand tatsächlich etwas getestet :) Sind 5 Meter in Ihrem Test "viel"? Oder ist es nur etwas langsamer als bei höheren Temperaturen?
 
flowi schrieb:
Hast du eine Link or would DD like to post some data?
Zum Vergrößern anklicken....
Schau hier:

Velomobil Reifen

Aber im Vergleich zu Kojak dürfte die ganz gut sein. Sie ist jedenfalls viel besser als die (Trocken-)Haftung bei nicht eingefahrenen Ultremo ZX. Die letzten Tage wars hier nass. Eingefahrene Nutraks haben richtig gute Nasshaftung im Vergleich zum Conti GP hinten, der mich beim Anfahren...
www.velomobilforum.de
 
@Jag danke!
Da gibt's auch die mehr excel-compatible Version

Velomobil Reifen

Aber im Vergleich zu Kojak dürfte die ganz gut sein. Sie ist jedenfalls viel besser als die (Trocken-)Haftung bei nicht eingefahrenen Ultremo ZX. Die letzten Tage wars hier nass. Eingefahrene Nutraks haben richtig gute Nasshaftung im Vergleich zum Conti GP hinten, der mich beim Anfahren...
www.velomobilforum.de
 
Daniel's table has about 10 different tires compared at around 10 and 22 celsius. I will analyze these. Nice :)

Ah and then in German

Daniels Tabelle hat ungefähr 10 verschiedene Reifen im Vergleich bei ungefähr 10 und 20 Grad Celsius. Ich gehe diese analysieren. Toll :)
 
Jetzt wo ich den Threat hier lese bin ich erleichtert das es nicht nur bei mir so ist … ich komme mit dem Quest nicht mehr vom Fleck gefühlt … es läuft unfassbar zäh .

Hatte schon gedacht es liegt an mir , habe deshalb das Training schleifen lassen weil ich mir dachte ,, Wozu das abgeracker wenn ich eh nicht schneller werde ” .. dachte sogar ich hätte von Corona was nachbehalten ..
 
Musste gestern auch feststellen das es mit CCU und den niedrigen Temperaturen kaum vorwärts geht. Mir war ja bewusst das es im Winter langsam ist aber nicht das es so heftig ist. Irgendwann konnte ich aber auch nicht mehr wirklich Leistung aufs Pedal bringen weil es kalt an meinen Füßen war.
Nach 30 Minuten im warmen hatte ich auch wieder Gefühl in meinen Füßen. Gegen die kalten Füße kann man zumindest was machen.

An die Geschwindigkeiten muss ich mich erst gewöhnen aber für das fahren zur Arbeit ist mir das zu langsam.

Gruß
Daniel
 
Bloß ein kleines Beispiel wie das mit der Kälte aktuell bei mir ist mit meinem Setup, Teststrecke und Bedingungen (Tempo, Tritt und, und, und).

Unterschied bei mir von 0 auf -1,1 Grad macht bei meinem Alpha7 rund 20 Watt aus.
Sind ungefähr 9 bis 10 Prozent.

Dies ist nur auf mich bezogen.
Spielen zu viele Faktoren mit, um dies haargenau auf ein anderes Velomobil/Person zu beziehen.

Allgemein gültig (denke ich):
Der Verlauf mit der Temperatur und Watt ist absolut nicht geradlinig ansteigend.
Um so kälter, um so viel stärker ist der Wattverlust.
Um so wärmer es wird, um so weniger stark ist der Wattunterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gestern gefahren,ca 2-3 °C
Vorne 32er CCU, hinten Michelin run R 1,40 und Haube.
Ca.150 Watt bei 40 km/h.
War schon zäh
 
Ich habe Daniels Daten geplottet. Horizontal die Temperatur, vertikal die zum Laufen benötigte Leistung (bei 60 km/h, wenn ich den Tabellekommentar richtig verstehe). Pro Reifen gruppiert. Ich denke, der allgemeine Trend ist klar und fast alle Reifen verhalten sich ähnlich. Daniel hat grob bei 2 Temperaturen gemessen. Bitte schauen Sie in das beigefügte pdf
 

Anhänge

  • print.pdf
    59,3 KB · Aufrufe: 106
@iatepus Schön aber etwas seltsamer Temperaturbereich. Vielleicht finde ich etwas Relevanteres in seiner These.
Hast du einen Link? Ich habe Greiner gefunden, aber keine entsprechende Veröffentlichung dort
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben Neue Beiträge
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.
Zurück
Oben Unten