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Nachdem ich jetzt bald ein Jahr lang immer brav auf dem Arbeitsweg bei den unterschiedlichsten Temperaturen Rolltests mit Kojak und Moiree durchgeführt habe und für die Reifen einen schönen charakteristischen Temperaturverlauf bekommen habe, habe ich vor kurzem vorne F-Lites aufgezogen und kürzere Federn verbaut. Da die Rolltests gleich zu Beginn unterirdisch schlecht waren, habe ich die Spur neu eingestellt, allerdings war das Optimum lediglich eine Umdrehung auf der Spurstange von der früheren Einstellung entfernt.
Und nun: trotz sauber eingestellter Spur sind meine Rolltests mit den F-Lites immer noch gnadenlos schlecht. Gleichzeitig sind meine gefahrenen Schnittgeschwindigkeiten um 1-2km/h höher als vorher mit den Kojaks. Immer mehr hat sich mir der Verdacht aufgedrängt, dass es da wohl auch eine geschwindigkeitsabhängige Komponente im Rollwiderstand geben muss und der F-Lite einfach eine andere Charakteristik aufweist als Kojak oder Moiree.
Heute habe ich bei Goro Tamai - "The Leading Edge" geblättert und dabei genau das in Formel 1.1.7 gefunden:
Crr = Crr1 + Crr2*v
Aus den Zahlenbeispielen ist ersichtlich, dass Crr2*v bei 50km/h schon langsam ähnlich groß wird wie Crr1.
Sollten die F-Lites also einfach einen schlechten Crr1 und einen sehr guten Crr2 haben und so trotz mieser Rolltestergebnisse bei höheren Geschwindigkeiten besser laufen als andere Reifen?
Und vor allem: Wie aussagekräftig sind dann unsere tollen Rolltests bei minimalen Geschwindigkeiten? Sie sagen eigentlich nichts über die Leichlaufqualitäten des Reifens bei normalen Geschwindigkeiten aus. Eigentlich kann man damit nur eine Aussage über die Größenordnung von Crr1 treffen. Für richtige Messungen müsste man meiner Meinung nach per E-Motor die benötigten Leistungen an mehreren Stellen (z.B. alle 10km/h) über den gesamten Geschwindigkeitsbereich messen und die (ebenfalls nicht genau bekannte) Aerodynamik herausrechnen. Nichts, was man mal so eben nebenher auf dem Weg zur Arbeit machen kann.
Wie seht ihr das? Erliege ich einen Denkfehler?
Viele Grüße,
Martin
Und nun: trotz sauber eingestellter Spur sind meine Rolltests mit den F-Lites immer noch gnadenlos schlecht. Gleichzeitig sind meine gefahrenen Schnittgeschwindigkeiten um 1-2km/h höher als vorher mit den Kojaks. Immer mehr hat sich mir der Verdacht aufgedrängt, dass es da wohl auch eine geschwindigkeitsabhängige Komponente im Rollwiderstand geben muss und der F-Lite einfach eine andere Charakteristik aufweist als Kojak oder Moiree.
Heute habe ich bei Goro Tamai - "The Leading Edge" geblättert und dabei genau das in Formel 1.1.7 gefunden:
Crr = Crr1 + Crr2*v
Aus den Zahlenbeispielen ist ersichtlich, dass Crr2*v bei 50km/h schon langsam ähnlich groß wird wie Crr1.
Sollten die F-Lites also einfach einen schlechten Crr1 und einen sehr guten Crr2 haben und so trotz mieser Rolltestergebnisse bei höheren Geschwindigkeiten besser laufen als andere Reifen?
Und vor allem: Wie aussagekräftig sind dann unsere tollen Rolltests bei minimalen Geschwindigkeiten? Sie sagen eigentlich nichts über die Leichlaufqualitäten des Reifens bei normalen Geschwindigkeiten aus. Eigentlich kann man damit nur eine Aussage über die Größenordnung von Crr1 treffen. Für richtige Messungen müsste man meiner Meinung nach per E-Motor die benötigten Leistungen an mehreren Stellen (z.B. alle 10km/h) über den gesamten Geschwindigkeitsbereich messen und die (ebenfalls nicht genau bekannte) Aerodynamik herausrechnen. Nichts, was man mal so eben nebenher auf dem Weg zur Arbeit machen kann.
Wie seht ihr das? Erliege ich einen Denkfehler?
Viele Grüße,
Martin