Rolltest mit dem Velomobil

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Moin auch!
Bewußt habe ich im Threadtitel darauf verzichtet, in Richtung eines Vergleichs von Velomobilen abzuzielen. Denn auch für einen selbst ist es sicher hilfreich, das Velomobil "auf Stand" zu halten.
Was ist für einen vernünftigen Rolltest erforderlich und welche Erkenntnisse kann man aus einem Rolltest ziehen?

Ideen zu den Bedingungen:
  • ähnliche/gleiche Temperatur, damit Vergleiche möglich sind
  • windgeschützte Strecke, am besten eine Waldschneise
  • gleiche Fahrbahnbeschaffenheit, am besten trocken

Welche Erkenntnisse lassen sich aus einem Rolltest ziehen?
Ideen:
  • Rollwiderstand - Optimieren der Reifenwahl/des Reifendrucks
  • evtl. Aerodynamik? Z.B. über die Länge der gerollten Strecke? Oder bei einem steilen Hügel eher über die erreichte Maximalgeschwindigkeit?
  • Optimieren der Spureinstellung

Weitere Tipps sind willkommen!

Gruß
Heiko
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Ideen zu den Bedingungen:

Immer DERSELBE ORT und DIESELBE Zeit und dann messen und vergleichen.
Selbst die Unterschiede von Vormittag zu Nachtmittag am gleichen Ort kann schon zu Fehlern(Wind, Temperatur, Verkehr...) führen.

Wenn man zeitlich nicht alles innerhalb einer kurzen Testdauer hinbekommt, dann muss man ein ReferenzFahrzeug haben mit dem man immer vergleichen und relative Ergebnisse absolut machen kann.
Der Ort MUSS aber immer fest sein, da gibt es einfach zu viele Unterschiede!

Welche Erkenntnisse lassen sich aus einem Rolltest ziehen?
Ideen:
  • Rollwiderstand
  • Aerodynamik
Für Rowi-Tests benötigst du eine sehr langsame Strecke um die Aero-Komponente klein zu halten.
Für Aero-Test dagegen eine sehr schnelle Strecke (mit viel Auslauf) um den Rowi klein zu halten. Man muss auch nicht über Zeit oder über Speed messen. man kann auch über die zurückgelegte Strecke(nach Abschluss der Beschleunigungsphase) messen.

Tschö
René
 
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AW: Rolltest mit dem Velomobil

Moin,moin

alle Velomobile sollten das selbe Gewicht haben und der Rolltest sollte ohne Fahrer stattfinden.

Gruss Michael
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Ist vielleicht schwierig, zu eindeutigen Ergebnissen zu kommen, da man immer nur zwei verschiedene Sachen bei zwei verschiedenen Mobilen direkt vergleichen kann, wenn alle anderen Eigenschaften identisch sind.
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Moin,moin

alle Velomobile sollten das selbe Gewicht haben und der Rolltest sollte ohne Fahrer stattfinden.

Gruss Michael

Moin auch!
Sie sollten wohl möglichst (bis auf den gleichen Fahrer) leer sein, denn das unterschiedliche Leergewicht ist ja auch eine Eigenschaft des jeweiligen VMs.

Gruß
Heiko
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Moin auch!
Sie sollten wohl möglichst (bis auf den gleichen Fahrer) leer sein, denn das unterschiedliche Leergewicht ist ja auch eine Eigenschaft des jeweiligen VMs.

Gruß
Heiko

hallo Heiko,

dann kommen die schweren Velomobile in Vorteil, weil sie mehr potentielle Energie im Rolltest abbauen können. D.h. ein Glasmilan punktet im Rolltest dann mehr als ein Carbonmilan.
Der Rolltest soll doch die Aerodynamik in der Ebene beurteilbar machen. Deshalb müssen die Systemgewichte alle gleich sein.
viele Grüße von Jens
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Das mit den leeren VM`s finde ich schlecht, weil dann die Spur nicht mehr stimmt und es einen höheren RoWi hat.
Oder Ihr müßt die Spur neu einstellen - aber der Aufwand!!!
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Hallo,

es sollten auf allen Velomobilen die gleichen Reifen montiert sein, bei gleichem Druck. Sonst ist das auch wieder ein Störfaktor für den Aero-Test.


Gruß,
Niko.
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Alles gute Hinweise, danke!
Allerdings hoffe ich eigentlich, dass bei einem Vergleich die Velomobile doch soweit auseinander liegen, dass z.B. die Reifenwahl nicht ganz so entscheidend ist. Natürlich sollte man keine Big Apples mit Kojak oder so vergleichen.

Gruß
Heiko
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Der Rolltest soll doch die Aerodynamik in der Ebene beurteilbar machen. Deshalb müssen die Systemgewichte alle gleich sein.
viele Grüße von Jens

Stimmt!
Wie sonst konnte ich mit "jml"s-FAW auf das Einspurer-Bülk von "CAS" aufschließen und mußte sogar bremsen :eek: (beim Rolltest siehe Signatur).
Die Aerodynamik des offenen FAWs ist sicher nicht so gut, wie die des Bülks :D

Gruß
Heiko
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Moin,moin

meine Idee war es nicht die VMs leer fahren zu lassen, sondern gleich schwer. Da koennen ruhig 70 -90 Kg hineingeladen werden. Es geht natuerlich auch ein Fahrer plus Ausgleichsballast. Interssant bei solch einer Versuchsreihe waere auch, wie verhalten sich die selben Modelle mit z,B. verschiedenen Reifentypen, oder mit/ohne Rohloff, mit/ohne Dach ect. Die Vielfalt auf z.B. dem Nordlichtertreffen ist doch relativ gross, sodass vielleicht interessante Vergleiche erzielt werden koennen.

Vielleicht rollt die Leitra ja weiter als der Milan :D

Gruss Michael
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Stimmt!
Wie sonst konnte ich mit "jml"s-FAW auf das Einspurer-Bülk von "CAS" aufschließen und mußte sogar bremsen :eek: (beim Rolltest siehe Signatur).
Die Aerodynamik des offenen FAWs ist sicher nicht so gut, wie die des Bülks :D

Gruß
Heiko
Man kan mit dem Rolltest gut kleine Veränderungen messen. Mit und ohne Haube, andere Reifen....
Eine Übertragbarkeit auf andere Fahrzeuge werden wir
vermutlich nicht hinbekommen. Genaugenommen messen wir noch so grob, das wir mit unserern Messwerten im Bereich der Fehler bewegen. Von einer Messgerätefähigkeit sind wir noch Meilen entfernt. Und die Größe des Fehlers und die Genauigkeit der Messung hat wohl auch noch keiner berechnet?
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

meine Idee war es nicht die VMs leer fahren zu lassen, sondern gleich schwer.

Ich bin mir nicht sicher ob man wirklich Normbedingungnen herstellen muss oder ob man diese nicht vielleicht auch her rechnen kann. Trotzdem ist das Gewicht des Fahrzeugs grundlegend, da die kinetische (und auch potentielle) Energie des Fahrzeug direkt und linear davon abhängt. Ohne Waage braucht man also gar nicht erst anfangen.

Bei der Messung selbst würde ich eher so viele Daten wie möglich messen, um dann daraus gemittelte Kurven zu errechnen aus denen dann die Koeffizienten des Fahrzeugs abgelesen werden können. Hat man den Fahrtwiderstand (Verzögerung mal Masse) in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, sollten sich der quadratische Luftwiderstand leicht von dem konstanten Rollwiderstand trennen lassen.

Dazu sollte man am besten eine Art Tacho anbringen und jeden Magnetdurchlauf zusammen mit dem genauen Zeitpunkt elektronisch aufzeichnen. Dazu muss natürlich der Raddurchmesser bzw. die Rollweite pro Radumdrehung in beladenem Zustand bekannt sein bzw. bestimmt werden. Will man eine höhere räumliche Auflösung haben, kann man die Zahl der Magneten noch erhöhen. Dann sollte man aber deren ungleichmäßige Verteilung über den Radumfang anhand der Messdaten bestimmen und herausrechnen.

Problematisch ist dabei, dass sowohl der Rollwiderstand als auch die Hangabtriebskraft unabhängig von der Geschwindigkeit sind. Evtl. kann die Unebenheit der Strecke unter Vernachlässigung des Luftwiderstands (geringe Geschwindigkeit) herausgerechnet werden, wenn nicht die Geschwindigkeit sondern die Verzögerung berechnet wird von der dann der Höhenunterschied (der dazu natürlich bekannt sein muss) bzw. die daraus resultierende Beschleunigung abgezogen wird. Ansonsten braucht man halt eine ebene Strecke...

Hat man den Rollwiderstand einmal bestimmt, kann man vielleicht auch das Höhenprofil bestimmen indem man die Steigung (bzw Hangabtriebskraft) als Differenz aus Rollwiderstand und Verzögerung annimmt. Da man dazu aber schon mit der zweiten Ableitung der gemessenen Strecke rechnet, ist fraglich ob dabei wirklich noch etwas brauchbares heraus kommt.

Wind ist ein ersthaftes Problem. Da der Luftwiderstand quadratisch mit der relativen Windgeschwindigkeit steigt, kann auch schon sehr wenig Wind das Ergebnis relativ stark beinflussen. Bei gefahrenen 10 m/s (36 km/h) bewirkt schon 1 m/s (3,6 km/h - Windstärke 1) 20% Unterschied im Luftwiderstand auch ohne irgendwelche speziellen Effekte mit einzubeziehen. Eigentlich sollte man die Windgeschwindigkeit und Richtung messen - evtl sogar relativ zum Fahrzeug. Mir fällt z.Z. aber nicht ein wie das einfach und ohne die restliche Messung zu verfälschen zu machen sein soll.

Wärend der Versuche sollte man auf jeden Fall Luft-Druck, -Temperatur und -Feuchtigkeit messen und protokollieren. Ich weiss nicht wie, aber daraus läßt sich sicher Luftdichte und Zähigkeit berechnen und somit die aerodynamischen Messwerte normieren und der Cw-Wert (bzw. erstmal CwA) ausrechnen.

Fabi
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

alle Velomobile sollten das selbe Gewicht haben und der Rolltest sollte ohne Fahrer stattfinden.

Dann muss man aber zusehen, dass man alles gleich am Anfang der Strecke gemessen bekommt, also bevor das Velomobil bergab stürzt (wird ja nicht gelenkt) und anschließend auf den Schrott gehört :D.
j.
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Ich bin mir nicht sicher ob man wirklich Normbedingungnen herstellen muss oder ob man diese nicht vielleicht auch her rechnen kann.

Genau, das ist der Weg. Man braucht für die Auswertung:
+ Masse/Gewicht (mit Rad auf Waage stellen)
+ Temperatur, Luftdruck und Feuchte (online-Datenbanken reichen)
+ Höhe des Meßortes über NN (man muß den Luftdruck mit der barometrischen Höhenformel von NN auf die wahre Höhe korrigieren)
+ Höhenprofil der Meßstrecke (schwierig zu erhalten - Ausweg: Ausrollmessung auf ebener Strecke!)
+ Foto vom Rad genau von vorn für Frontflächenbestimmung (aus einigem Abstand fotografieren, um Verzerrungen zu reduzieren; Zollstock neben das Rad stellen um hinterher exaktes Ausmessen zu ermöglichen)
+ Trägheitsmomente der Laufräder (nicht unbedingt nötig, da ide Rotationsenergie einen geringen Anteil an der Gesamtenegie hat. Trägheitsmomente sind aber recht einfach zu bestimmen - über Steinerschen Satz)
+ Umfang für alle Laufräder (bzw. Radius/Durchmesser; nur nötig, wenn Rotationsenergie mit betrachtet wird)
+ Info zu Wind (selbst bei "Windstille"! Über Fallenlassen von z.B. Taschentuchfetzen prüfen, ob und aus welcher Richtung der leichteste Rest-Windhauch kommt)

Daneben sollten man Reifendruck, Reifentyp, Bekleidung, Helm ja/nein, Radverkleidung ja/nein, Sitzwinkel etc. protokollieren und am besten noch mit einem Foto von der Seite dokumentieren.

Dazu sollte man am besten eine Art Tacho anbringen und jeden Magnetdurchlauf zusammen mit dem genauen Zeitpunkt elektronisch aufzeichnen. Dazu muss natürlich der Raddurchmesser bzw. die Rollweite pro Radumdrehung in beladenem Zustand bekannt sein bzw. bestimmt werden. Will man eine höhere räumliche Auflösung haben, kann man die Zahl der Magneten noch erhöhen.
Ein Magnet reicht nach meiner Erfahrung völlig aus. Mittlerweile können ja schon einige Tachos Daten aufzeichnen, so dass solche Messungen nicht mehr so schwierig sind wie vor ein paar Jahren.

Wind ist ein ersthaftes Problem. Da der Luftwiderstand quadratisch mit der relativen Windgeschwindigkeit steigt, kann auch schon sehr wenig Wind das Ergebnis relativ stark beinflussen. Bei gefahrenen 10 m/s (36 km/h) bewirkt schon 1 m/s (3,6 km/h - Windstärke 1) 20% Unterschied im Luftwiderstand auch ohne irgendwelche speziellen Effekte mit einzubeziehen. Eigentlich sollte man die Windgeschwindigkeit und Richtung messen - evtl sogar relativ zum Fahrzeug. Mir fällt z.Z. aber nicht ein wie das einfach und ohne die restliche Messung zu verfälschen zu machen sein soll.
Selbst wenn man den Fahrtwind mißt (mit Staurohr und empfindlichem Differenzdrucksensor oder mit Heißdrahtanemometer oder Windmesser aus dem Seglerbedarf) hilft das nicht viel, da sich die Windgeschwindigkeit mit dem Abstand vom Boden stark ändert. Man kommt glaube ich nicht darum herum, Stunden mit wenig Wind abzupassen und dann am besten noch mehrere Messungen in Hin- und Rückrichtung zu mitteln.

Wärend der Versuche sollte man auf jeden Fall Luft-Druck, -Temperatur und -Feuchtigkeit messen und protokollieren. Ich weiss nicht wie, aber daraus läßt sich sicher Luftdichte und Zähigkeit berechnen und somit die aerodynamischen Messwerte normieren und der Cw-Wert (bzw. erstmal CwA) ausrechnen.
Die Luftdichte zu berechnen, ist kein Problem. Die "Zähigkeit" taucht in den Formeln nicht auf. Die kinematische Viskosität ändert sich nämlich nicht nennenswert, und die Änderung der dynamische Viskosität wird über die Änderung der Luftdichte erfasst (dynam. Visk. = kinem. Visk. * Dichte).

Ich habe eine Auswertung programmiert, allerdings ist die nicht gerade selbsterklärend und nutzt keine übliche Standardsoftware... - Wenn jemand Geschwindigkeits-Zeit-Kurven oder Weg-Zeit-Kurven von Ausrollmessungen ermittelt, könnte ich die auswerten. Voraussetzung ist die Bereitschaft, die Ergebnisse hier oder im Wiki offenzulegen.

David
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Wenn man unter windstillen Idealbedingungen will, dann müssten solche Tests im Frühsommer kurz nach Sonnenaufgang stattfinden, weil dann die Luftbewegungen am geringsten sind: Ich habe früher ultraleichte Saalflugmodelle gebaut und wurde zum Einfliegen immer zum Frühaufsteher, weil dann die Störfaktoren auf die Flugbahn am geringsten waren.
Wäre mal eine interessante Abwechslung: Ein VM-Treffen, bei dem man schon kurz vor Sonnenaufgang absolut fit sein muss... :D

Grinsende Grüße, Martin
 
AW: Rolltest mit dem Velomobil

Hallo Heiko,

Allerdings hoffe ich eigentlich, dass bei einem Vergleich die Velomobile doch soweit auseinander liegen, dass z.B. die Reifenwahl nicht ganz so entscheidend ist.

das denke ich nicht. Diverse Reifentests zeigen, daß es in Sachen Geschwindigkeitspotential große Unterschiede zwischen verschiedenen Reifen gibt, und daß auch teilweise vermeintlich schnelle Reifen langsamer sind als gedacht (und umgekehrt). Bei diesem VM-spezifischen Test von 20"-Reifen (von Wim Schermer, hier seine gesammelten Tests) schneidet z.B. der eher als gemütlicher Stadt- und Tourenreifen vermarktete Perfect Moirée um Meilen :))) besser ab als der SportContact, wobei letzterer ja eher als schneller Reifen mit ein bisschen Pannenschutz vermarktet wird.

Auch wenn ihr speziell die Aerodynamik von VM's vergleichen wollt, wären unterschiedliche Reifen ein ziemlicher Störfaktor, der eigentlich relativ leicht und preiswert vermieden werden kann (irgendwann braucht man ja sowieso neue Reifen :)).


Beste Grüße,
Niko.
 
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