Den Optima Dragon gab es in mindestens drei Versionen, die ersten beiden waren aus Edelstahl (Erste hatte fixe Sitzmontage, zweite Version mit guter Sitzverstellung; 1Zoll-Gabeln), die Letzte war aus Aluminium (1 1/8-Zoll-Gabeln).
Der Dragon ist als Reise- und Tourenrad für kleinere Fahrergrößen konzipiert, das Schwestermodell Condor hat zwei 559mm-Laufräder für 185cm und größere Fahrer. Durch den direkten Untenlenker ist die Condor-Sitzhöhe bei knapp 70cm, der vom Dragon 61cm. Ich fahre beide Räder gerne, sie lenken sich direkt, aber gutmütig. Sind meine Winterräder.
Versuch mal den Sitz in eine flachere Position zu bringen - das verlagert den Schwerpunkt etwas nach hinten und belastet die Podex-Muskulatur weniger, ist auch aerodynamischer. Die Nervosität der Lenkung nimmt merklich ab.
Ich habe bei Dragon und Condor den gekröpften Lenker nach hinten umgedreht mit der Biegung vom Vorbau nach unten - dann passt er gut unter dem Sitz durch und man gewinnt sowohl Lenkeinschlag als auch mehr Freiheitsgrad für das Standbein an der Ampel. Durch eine flachere Liegeposition liegen die Hände auch gut auf den Griffenden.
Nach innen unter den Sitz zeigende Lenkerhörnchen können verhindern, dass sich der Jackenärmel am Griffende verhakt, der Daumen ruht dann in dem Winkel der nach innen gedrehten Hörnchen.
Ich würde an dem Dragon nichts herumschweißen - das verschlimmert meist alles - zum Beispiel die Fahrgeometrie. Die Liegeradhersteller verfolgten unterschiedliche Konzepte beim Prototypenbau, haben da viele Zwischenstufen in der Testphase, um ein umsetzbares Serienmodell nach vielen tausend Euronen Lehrgeld anbieten zu können. Auch der Optima Dragon hat diese Phasen alle durchlaufen, war sogar zweimal Liegerad des Jahres. Es ist ein sehr zuverlässiges Alltags- und Tourenliegerad - kein Rennliegerad.
Ich würde mir die Zeit, Arbeit und Hybris für was anderes aufsparen - Liegeradfahren zum Beispiel…
Es gibt in den Niederlande immer wieder gebrauchte Liegerad-Rahmen für 'nen schmalen Taler, der Transport kostet nicht mehr als 50 Euronen.
Was bei deinem Dragon auch sein könnte, ist, dass sich wegen Überlastung das Steuerrohr unten etwas aufgeweitet hat und die Lagerschalen deshalb nicht mehr achsparallel liegen. Dann spürst du erhöhte Balance- und Lenkkräfte. In diesem Fall müsste eine Unterfütterung des unteren Lagers mit dünnem Blech und eine Außenmanschette des unteren Steuerrohres Abhilfe schaffen. Edelstahl ist viel weicher als ChrMo-Stahl.