AxelK
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.......oder umgekehrt
Oh wie habe ich mich auf diesen Moment gefreut, das sagenumwobene Renngeschoss DF ausgiebig testen zu dürfen und einen direkten Vergleich zur Luxuslimousine QV herstellen zu können.
3Rad gegen 4Rad.
Zuerst fuhr ich 3 tagelang hauptsächlich das DF um ein ordentliches Gespür für diesen Boliden zu erlangen. Was direkt auffiel, war die Leichtigkeit mit der ich meinen kleinen 8%er kurz nach dem Start erklomm. Als ich mich gedanklich darauf vorbereitete, war er schon hinter mir. Das lies extreme Freude aufkommen. Die Freude versiegte aber innerhalb der nächsten 4 Minuten, als ich vor einer vollgesperrten und für den weiteren Verlauf für mich wichtigen Nebenstraße stand. Nun war ich gezwungen, die Wirtschaftswege zu nutzen….hier in der „goldenen Wetterau“ und das in der Rübenerntezeit. Ich hätte gar nicht so viel essen können, wie ich hätte k….n wollen.
Aber darauf muss man hier immer gefasst sein, es ist keine Seltenheit.
Schlamm, überall Schlamm, bedeutet für mich in erster Linie: Ein schmutziges VM. (ja ich weiß)
Da ich die Bundesstraße im Berufsverkehr meide, wie der Teufel das Weihwasser, musste ich diese Option wählen. Ein schnelles Fahren war nun nicht mehr möglich, Kilometerlange Rutschpartien waren angesagt. Es war kontrollierbar, aber sehr anstrengend. Nach gut 15km dann die Erlösung, mein geliebter Radweg (R4) war erreicht. Von nun an hieß es: Gib ihm.......... Denkste!
Ein Blätterteppich in der Dunkelheit gegen 6.15h lässt auch keine Freude aufkommen, schon gar nicht ohne perfektes Licht. Ein Fahrfehler und man nimmt ein kühles Bad im Flüsschen namens Nidda. Ok, dann gondelte ich eben mit 25 – 30km/h weiter. Das war so entspannt, dass ich den ganzen Tag hätte fahren können.
In der Firma angekommen, erschrak ich, als ich den Tacho ablas. 23,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und das mit einem der schnellsten Velomobile auf dem Markt.
Das war die langsamste Fahrt in die Firma, die ich je fuhr, aber auch eine der entspanntesten.
Der Rückweg in der Dunkelheit geht eh immer langsam. Ich entschied mich für den gewohnten Weg und ignorierte nach Inet-Recherche die Vollsperrung. Müde von der Arbeit, gefühlte Millionen von „Unbeleuchteten“ auf dem Radweg mit und ohne Hund, erschweren einem sowieso die Fahrt.
Schwaches Licht und Blätterteppich, alles wie gehabt, alles noch da. Doch eine nennenswerte Situation ergab sich doch und sollte mein Selbstwertgefühl deutlich in die Höhe treiben lassen.
Ich konnte es nicht glauben, ein Rennradler, der mir plötzlich zeigen wollte, dass er der Chef im Ring ist. Er war ca. 30m vor mir, blickte 2x zurück und begann zu spurten wie ein Irrer.
Vernünftig wie ich bin, ließ ich mich nicht provozieren, beschleunigte nur kurz auf über 50km/h, hielt dies ein kurzes Stück und der Rennradler war Geschichte. Unfassbar, wie schnell man auch in meiner Gewichtsklasse mit dem DF unterwegs sein kann, wenn man es darauf anlegt. Ach war das ein heroischer Moment, den genoss ich noch eine Weile.
Allerdings fiel mir beim Beschleunigen wieder das Wanken auf, das ich vom Quest noch kannte, aber das haben die 3rädrigen irgendwie alle, wenn man die Federelemente nicht bretthart abstimmt.
Irgendwann sollte noch ein mit Wurzeln unterwandertes Teilstück folgen, welches eigentlich nur mit dem QV easy zu nehmen ist.
Hier aber die nächste Überraschung. Das DF meisterte dieses Teilstück bravourös. So, als wären die Wurzeln gar nicht da, einfach glatt gebügelt.
Zeit bis nachhause 90min für 35km, alles wie gewohnt. Im Sommer geht das aber schneller, auch deutlich unter 80min. Ist für mich aber anstrengend.
Fazit bis jetzt. Das DF ist ein wirklich tolles Fahrzeug, aber zumindest in dieser Jahreszeit auf meiner Pendlerstrecke nicht besser als mein QV. Eher sehe ich hier Vorteile beim QV.
Trotzdem würde ich das DF gerne in meiner Sammlung haben. Es ist wunderschön, leicht und pfeilschnell. Leider kann ich mir beide Fahrzeuge nicht gleichzeitig leisten
Die anschließende Pro- u. Kontraliste zeigt aber auf, warum ich beim QV bleiben werde. Es ist einfach meins. Schnell fahre ich eh nur selten, aber auf meiner Pendlerstrecke sind, wenn nötig bis zu 50km/h immer drin. Lange nicht so easy wie mit dem DF, aber möglich. Bergab im 3stelligen Bereich beherrscht das QV übrigens ganz souverän.
Auch nicht bei der Planung der Streckenauswahl abhängig zu sein, wenn es auf Reisen geht, hat bei mir Vorrang. Feld- u. Waldwege, Schotter, wir befahren was uns unter die Räder kommt.
Bodenfreiheit, Böschungswinkel des Unterbodens, Belüftung und der geniale Zugang zum Gepäckraum, das Mützchen (Alienhaube) immer dabei und trotzdem Cabriofeeling, das sind alles so Dinge, die ich nicht mehr missen möchte.
DF
Pro
Optik
Leicht
Beschleunigung
sehr schnell
Wartungsklappe
Wartungsfreundlich
Fahrwerk
Komfortabel
Wendekreis mit 28mm Reifen
Kontra
Belüftung (Tropfsteinhöhle)
etwas laut mit aufgesetzter Haube
windanfällig
vo. nur schmale reifen
Bodenfreiheit
keine Fußlöcher
Entscheidung Haube, mitnehmen oder zuhause lassen
Platzangebot für größere Gepäckstücke
Wanken beim starken Beschleunigen
QV
Pro
Optik
Platzangebot, Fahrer u. Gepäck
Belüftung
sehr leise
kaum windanfällig
Haube immer dabei
Fahrwerk
Sehr spurstabil
nahezu alle Reifenbreiten möglich
Bodenfreiheit
Riesige Wartungsklappe
Fußlöcher
Komfortabel
Licht
Kontra
schwer, ü. 35kg
Beschleunigung
Wendekreis mit 40mm Reifen
Es kamen noch Fragen auf zum Thema Unfallsicherheit. Das kann ich leider nicht beantworten,
da ich dies nicht ausprobieren wollte und spekulieren ist nicht meins. Hier vertraue ich den Herstellern.
Um wieviel das DF schneller wäre.
Auf meiner Strecke mit mir als Fahrer gar nicht. Sportliche Fahrer hätten hier ihren Spaß.
Kurven gehen doch mit dem QV viel besser und schneller zu fahren, stimmts?
Antwort: Unterschätze das DF nicht. In schnellen 90° Kurven fühle ich mich aber im QV besser aufgehoben.
Somit haben meiner bescheidenen Meinung nach, beide Fahrzeuge ihre Daseinsberechtigung.
Sportliche Fahrer werden das DF bevorzugen, der Treckingfahrer ganz klar dem QV den Vorzug geben.
Vielen Dank an @blackadder, denn ohne sie hätte ich diesen Vergleich so ohne weiteres nicht durchführen können und Du bist jetzt auch daran schuld, dass ich von einem 2.VM träume, wobei........das Traumobjekt habe ich ja gerade und könnte ja vergessen es zurück zu bringen? Ich geh mal in mich
Oh wie habe ich mich auf diesen Moment gefreut, das sagenumwobene Renngeschoss DF ausgiebig testen zu dürfen und einen direkten Vergleich zur Luxuslimousine QV herstellen zu können.
3Rad gegen 4Rad.
Zuerst fuhr ich 3 tagelang hauptsächlich das DF um ein ordentliches Gespür für diesen Boliden zu erlangen. Was direkt auffiel, war die Leichtigkeit mit der ich meinen kleinen 8%er kurz nach dem Start erklomm. Als ich mich gedanklich darauf vorbereitete, war er schon hinter mir. Das lies extreme Freude aufkommen. Die Freude versiegte aber innerhalb der nächsten 4 Minuten, als ich vor einer vollgesperrten und für den weiteren Verlauf für mich wichtigen Nebenstraße stand. Nun war ich gezwungen, die Wirtschaftswege zu nutzen….hier in der „goldenen Wetterau“ und das in der Rübenerntezeit. Ich hätte gar nicht so viel essen können, wie ich hätte k….n wollen.
Aber darauf muss man hier immer gefasst sein, es ist keine Seltenheit.
Schlamm, überall Schlamm, bedeutet für mich in erster Linie: Ein schmutziges VM. (ja ich weiß)
Da ich die Bundesstraße im Berufsverkehr meide, wie der Teufel das Weihwasser, musste ich diese Option wählen. Ein schnelles Fahren war nun nicht mehr möglich, Kilometerlange Rutschpartien waren angesagt. Es war kontrollierbar, aber sehr anstrengend. Nach gut 15km dann die Erlösung, mein geliebter Radweg (R4) war erreicht. Von nun an hieß es: Gib ihm.......... Denkste!
Ein Blätterteppich in der Dunkelheit gegen 6.15h lässt auch keine Freude aufkommen, schon gar nicht ohne perfektes Licht. Ein Fahrfehler und man nimmt ein kühles Bad im Flüsschen namens Nidda. Ok, dann gondelte ich eben mit 25 – 30km/h weiter. Das war so entspannt, dass ich den ganzen Tag hätte fahren können.
In der Firma angekommen, erschrak ich, als ich den Tacho ablas. 23,3 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und das mit einem der schnellsten Velomobile auf dem Markt.
Das war die langsamste Fahrt in die Firma, die ich je fuhr, aber auch eine der entspanntesten.
Der Rückweg in der Dunkelheit geht eh immer langsam. Ich entschied mich für den gewohnten Weg und ignorierte nach Inet-Recherche die Vollsperrung. Müde von der Arbeit, gefühlte Millionen von „Unbeleuchteten“ auf dem Radweg mit und ohne Hund, erschweren einem sowieso die Fahrt.
Schwaches Licht und Blätterteppich, alles wie gehabt, alles noch da. Doch eine nennenswerte Situation ergab sich doch und sollte mein Selbstwertgefühl deutlich in die Höhe treiben lassen.
Ich konnte es nicht glauben, ein Rennradler, der mir plötzlich zeigen wollte, dass er der Chef im Ring ist. Er war ca. 30m vor mir, blickte 2x zurück und begann zu spurten wie ein Irrer.
Vernünftig wie ich bin, ließ ich mich nicht provozieren, beschleunigte nur kurz auf über 50km/h, hielt dies ein kurzes Stück und der Rennradler war Geschichte. Unfassbar, wie schnell man auch in meiner Gewichtsklasse mit dem DF unterwegs sein kann, wenn man es darauf anlegt. Ach war das ein heroischer Moment, den genoss ich noch eine Weile.
Allerdings fiel mir beim Beschleunigen wieder das Wanken auf, das ich vom Quest noch kannte, aber das haben die 3rädrigen irgendwie alle, wenn man die Federelemente nicht bretthart abstimmt.
Irgendwann sollte noch ein mit Wurzeln unterwandertes Teilstück folgen, welches eigentlich nur mit dem QV easy zu nehmen ist.
Hier aber die nächste Überraschung. Das DF meisterte dieses Teilstück bravourös. So, als wären die Wurzeln gar nicht da, einfach glatt gebügelt.
Zeit bis nachhause 90min für 35km, alles wie gewohnt. Im Sommer geht das aber schneller, auch deutlich unter 80min. Ist für mich aber anstrengend.
Fazit bis jetzt. Das DF ist ein wirklich tolles Fahrzeug, aber zumindest in dieser Jahreszeit auf meiner Pendlerstrecke nicht besser als mein QV. Eher sehe ich hier Vorteile beim QV.
Trotzdem würde ich das DF gerne in meiner Sammlung haben. Es ist wunderschön, leicht und pfeilschnell. Leider kann ich mir beide Fahrzeuge nicht gleichzeitig leisten
Die anschließende Pro- u. Kontraliste zeigt aber auf, warum ich beim QV bleiben werde. Es ist einfach meins. Schnell fahre ich eh nur selten, aber auf meiner Pendlerstrecke sind, wenn nötig bis zu 50km/h immer drin. Lange nicht so easy wie mit dem DF, aber möglich. Bergab im 3stelligen Bereich beherrscht das QV übrigens ganz souverän.
Auch nicht bei der Planung der Streckenauswahl abhängig zu sein, wenn es auf Reisen geht, hat bei mir Vorrang. Feld- u. Waldwege, Schotter, wir befahren was uns unter die Räder kommt.
Bodenfreiheit, Böschungswinkel des Unterbodens, Belüftung und der geniale Zugang zum Gepäckraum, das Mützchen (Alienhaube) immer dabei und trotzdem Cabriofeeling, das sind alles so Dinge, die ich nicht mehr missen möchte.
DF
Pro
Optik
Leicht
Beschleunigung
sehr schnell
Wartungsklappe
Wartungsfreundlich
Fahrwerk
Komfortabel
Wendekreis mit 28mm Reifen
Kontra
Belüftung (Tropfsteinhöhle)
etwas laut mit aufgesetzter Haube
windanfällig
vo. nur schmale reifen
Bodenfreiheit
keine Fußlöcher
Entscheidung Haube, mitnehmen oder zuhause lassen
Platzangebot für größere Gepäckstücke
Wanken beim starken Beschleunigen
QV
Pro
Optik
Platzangebot, Fahrer u. Gepäck
Belüftung
sehr leise
kaum windanfällig
Haube immer dabei
Fahrwerk
Sehr spurstabil
nahezu alle Reifenbreiten möglich
Bodenfreiheit
Riesige Wartungsklappe
Fußlöcher
Komfortabel
Licht
Kontra
schwer, ü. 35kg
Beschleunigung
Wendekreis mit 40mm Reifen
Es kamen noch Fragen auf zum Thema Unfallsicherheit. Das kann ich leider nicht beantworten,
da ich dies nicht ausprobieren wollte und spekulieren ist nicht meins. Hier vertraue ich den Herstellern.
Um wieviel das DF schneller wäre.
Auf meiner Strecke mit mir als Fahrer gar nicht. Sportliche Fahrer hätten hier ihren Spaß.
Kurven gehen doch mit dem QV viel besser und schneller zu fahren, stimmts?
Antwort: Unterschätze das DF nicht. In schnellen 90° Kurven fühle ich mich aber im QV besser aufgehoben.
Somit haben meiner bescheidenen Meinung nach, beide Fahrzeuge ihre Daseinsberechtigung.
Sportliche Fahrer werden das DF bevorzugen, der Treckingfahrer ganz klar dem QV den Vorzug geben.
Vielen Dank an @blackadder, denn ohne sie hätte ich diesen Vergleich so ohne weiteres nicht durchführen können und Du bist jetzt auch daran schuld, dass ich von einem 2.VM träume, wobei........das Traumobjekt habe ich ja gerade und könnte ja vergessen es zurück zu bringen? Ich geh mal in mich