Preisentwicklung bei Velomobilen und Velocars

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Jan Wijnen von Velomobilworld und Jens Buckbesch ist es gelungen, den Trend zu immer teureren Velomobilen und Velocars zu brechen.

5.950 € (für die ersten 30 Fahrzeuge) ist im Vergleich zu den 9.680 € für ein vorkonfiguriertes Bülk Mk-1 als preiswert zu bezeichnen. Das nicht vorkonfigurierte Bülk Mk-1 überschreitet wie fast alle sportliche Velomobile die 10.000 € -Grenze, Preise von 15.000€ mit Zubehör werden von mehreren Modellen erreicht.

Das ist besonders bemerkenswert, da der Versuch, durch größere Alltagstauglichkeit und geringere Preise sehr große Serien zu erreichen, bei fast allen Velocarherstellern gescheitert ist. Fast alle neuen Velocars, die jetzt auf den Markt kommen, sind ebenfalls teurer als die magischen 10.000 €. ( siehe Überblickstabellen im Velomobilforum, Unterforum Velocars)

Das Frikar von Podbike, das vor 10 Jahren mit weniger als 5000 € angekündigt wurde, kostet mittlerweile mehr als 11.000€.

Das Quest kam im Jahr 2000 als Vorläufer der heute zahlreichen, sehr schnellen Velomobile auf den Markt und kostete 2017 6.550 € in der Glasfaserversion. Heute liegt der Preis für die leichtere Carbon-Version bei 9.200 €.

Auch der Milan, der Vorläufer des Bülk, verteuerte sich seit 2017 von 7.000 € auf 10.600 €.

Diese Preissprünge sind sicherlich erklärbar durch den Übergang zur Bauweise in Carbon und andere Einzelmaßnahmen, die Velomobile noch schneller machte, schränken aber der Kreis der möglichen Käufer merklich ein.

Einige Alltagsvelomobile (Alleweder 6, Leiba Classic, Leiba X-Tream, Cabbike und Leitra) kann man ebenfalls für 5-7000 € kaufen, sie sind aber wesentlich langsamer als das Bülk for more. Dafür sind sie deutlich höher, man wird besser gesehen und kann z.T. einfacher Ein- und Aussteigen. Durch die noch größeren Radkästen gibt es die Möglichkeit, breitere, pannensichere Reifen mit viel Profil zu montieren.

Auf der Spezi 2024 wurde das Blech-Alleweder als Bausatz für 3.990 € vorgestellt, Den Bauplan für das Agilo inklusive aller benötigten Teile gibt es ab 2550 €.

Das Bülk 4 m hat die Gruppe der Velomobile, die billiger als 6000 € sind, um eine sehr interessante Variante bereichert. Damit gibt es wieder zahlreiche preiswerte Velomobile, die nicht teurer sind als viele offene Dreiräder, hochwertige Pedelecs und Lastenräder.

Ich hoffe sehr, dass das der Verbreitung von Velomobilen nützt und sie einen größeren Beitrag zur dringend notwendigen Verkehrswende leisten können
 
Auch der Milan, der Vorläufer des Bülk, verteuerte sich seit 2017 von 7.000 € auf 10.600 €.

Diese Preissprünge sind sicherlich erklärbar durch den Übergang zur Bauweise in Carbon und andere Einzelmaßnahmen
Das sieht nach einem großen Sprung aus, aber eigentlich ist das meiste davon einfach Inflation.
7000 Euro in 2017 sind heute etwa 9300 Euro - wir reden also eigentlich "nur" um eine Verteuerung von 1300 Euro in diesen 7 Jahren.
Nur mal so.
(Quelle: https://www.finanzen.net/konjunktur/inflationsrechner)
 
Die allgemeine Inflation sollte allerdings auch bei VM berücksichtigt werden Inflationsraten Deutschland , was den nominalen Preisanstieg durchaus relativiert. Allerdings bleiben die psychologischen Schwellen 10.000 EUR und andere Preispunkte relevant (Z. Bsp, Jobrad Grenzen)

Und ja,das Bülk 4 more erscheint eine große Chance, wenn denn die verblieben Marge ausreicht (wenn Z. Bsp auch noch Job Rad einen Anteil nimmt)

Christian war schneller
 
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Und wenn man dann die Neupreisentwicklung für Autos berücksichtigt, dann sind die Preisentwicklungen im Velocars/VM Bereich sicher nicht das Kaufhindernis. Die Kleinstwagen haben sich von 2017 bis 2023 um 55% verteuert, alles ab Kleinwagen sind um ca 30% teurer geworden.

Insoweit ist es eine große Leistung von allen Beteiligten, das B4M für 6000€ anbieten zu können.
 
Die Kleinstwagen haben sich von 2017 bis 2023 um 55% verteuert, alles ab Kleinwagen sind um ca 30% teurer geworden.
Und manches Modell noch viel krasser. Ich fahre einen Honda Jazz, hat 2013 als Benziner mit guter Ausstattung rund 12.000 EUR gekostet. Heute kostet das Basismodell über 26.000 EUR (allerdings als Hybrid, als reinen Verbrenner gibt es ihn nicht mehr).
 
Man muss bedenken das man ein Bülk 4 More nicht rentabel herstellen und verkaufen kann. Der Preis wird steigen müssen. Die Frage ist wie lange können andere Vms aus ro den Preis mit tragen. Die Normalen Velomobile sind schon die „günstigsten“. Das am günstigsten zu herstellende Velomobil sollte das W9s sein. Natürlich nur ohne die Farbe und Spritzspachtel sowie ohne Elektrik und gleich günstigen Komponenten, also vergleichbar.
 
Tesla scheint der einzige Auto, oder E-Autohersteller zu sein, der seine Preise auch mal senkt, wenn die Herstellungskosten sinken.

Im VM und VC Bereich sehe ich sowas jetzt auch nur beim B4m Verkehrswende Projekt. Solchen Projekten gehört die Zukunft,
DENN, die Käuferzahl in den SLK-Klasse von VM+VC ist durch starke Einkommensunterschiede sehr begrenzt.

Es geht dabei nicht darum, ob ein Premium-Fahrzeug seinen Preis wert ist oder nicht, sondern das die große Mehrheit potentieller Kunden, zu den Geringverdienern gehört. Zum Volksvelomobil oder Volksvelocar kann nur werden, was bezahlbar ist, und nicht eins, was alles kann und hat.

Meine Meinung.
 
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Die Frage ist wie lange können andere Vms aus ro den Preis mit tragen. Die Normalen Velomobile sind schon die „günstigsten“. Das am günstigsten zu herstellende Velomobil sollte das W9s sein.
Die "normalen Velomobile" und ihre Modellpolitik, konnten die geschaffene Kapazität nicht auslasten, so das es zu Entlassungen kam.
Ein verantwortungsvoller Arbeitgeber wie Jan, muss dann reagieren.

Den ganzen Velocar Rohrkrepierern fehlt, und fehlte es oft nicht an Marketing-Aktivitäten, aber wohl oft an realistischen Marktanalysen vorab.
 
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Insoweit ist es eine große Leistung von allen Beteiligten, das B4M für 6000€ anbieten zu können.
Man muss bedenken das man ein Bülk 4 More nicht rentabel herstellen und verkaufen kann.
Sofern* das B4M ein nicht-kostendeckendes Projekt ist, was auf einen stagnierenden oder übersättigten Markt antwortet, um eigene Umsätze hoch zu halten... kannibalisiert es die soliden Geschäftsmodelle und treibt den Velomobilmarkt wieder zurück in die Zeiten der unwirtschaftlichen Liebhaberei und Vermögensverbrennerei. Preiskampf-Strategien sind hier eher ein Alarmsignal.

Bevor wir uns alle kollektiv übers Volksvelomobil freuen, lautet die sich erst nachträglich beantwortende "Preisfrage", ob das Projekt wirklich kostendeckend arbeiten kann oder ein wirklich tragfähiges Investment in einen generellen, kostensensitiven Wachstumsmarkt ist (wie es Podbike immer vorgab), der diesen Preissprung letztlich durch industrielle Skaleneffekte halten kann.

Falls nicht... :X3:

* Ich hab den B4M-Faden nicht gelesen und will das GFK-Standardisierungs-Konzept auch nicht schlecht reden - halte es persönlich auch für anschlussfähiger als die Highend-Strategien. Es ist nur ein konditionaler Einwand, falls wir uns gerade im Milieu in die eigene Euphorie verstricken, welche die Option der wirtschaftlichen Selbstzerstörung ausblendet.
 
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Ich stimme Steffen zu, dass es für die Velomobilwelt sehr ungünstig wäre, falls das Bülk 4 more ein Projekt ist welches nur durch Quersubventionierung tragfähig ist.

Die grundsätzliche Idee von @Jens Buckbesch mit einem günstigeren Fahrzeug Gruppen abzuholen, denen ein vollständig ausgestattetes Carbon-Modell außerhalb der Reichweite liegt, finde ich jedoch trotzdem gut.

Ich hoffe, dass es neue, zusätzliche Märkte erschließt und tragfähig ist.
 
Den Bauplan für das Agilo inklusive aller benötigten Teile gibt es ab 2550 €.
Das ist das minimal Mögliche oder gar darunter , ich habe 2021 Teile bestellt ( da gab es inzwischen etwas Inflation) und mit einer gebrauchten Rohloff schon mehr ausgegeben.(im Forum gekauft da hatte ich das Vertrauen ca 400 Euro)
Es ist vom Konzept her halt was anderes und man muss den Selbstbau auch mögen. Spezialität der gut belüftete Rücken.
 
falls das Bülk 4 more ein Projekt ist welches nur durch Quersubventionierung tragfähig ist
wäre das sicher suboptimal. Bisher hatte ich bei den vielen Erklärungen zum Konzept immer verstanden, dass es deshalb tragfähig ist, weil es erstens einfacher und zweitens die Händlermarge deutlich geringer als bei den anderen Modellen ist.
 
Ich hoffe sehr, dass das der Verbreitung von Velomobilen nützt und sie einen größeren Beitrag zur dringend notwendigen Verkehrswende leisten können
Ich denke müßige Hoffnung. Es gibt eine große Anzahl von Gründen, kein Velomobile zu fahren. Grundsätzlich dreht sich die gesamte Infrastruktur um Autos, nicht um Fahrräder.
 
Wenn sich die Premium-Velomobile nicht mehr kontinuierlich, in erforderlichen Stückzahlen verkaufen lassen,
weil der Markt der Premiumkunden gesättigt ist, stirbt die Produktionsfirma den Heldentot.

Leichter, schneller, schöner, teurer, spricht nur eine exklusive Minderheit an.

Horst Lüning, behauptet über Tesla, das da eine Umsatzverdopplung jeweils, die Produktionskosten um 30% senkt.

So könnten wir uns ja eine Umsatzverdopplung für VelomobilWorld wünschen, und allen wäre geholfen. (y) (y)
 
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Sofern* das B4M ein nicht-kostendeckendes Projekt ist,
Hier sind die relevanten Posts dazu:

Auch wenn das B4m nun aus Glas ist, nur foliert, nur eine einfache Lichtanlage hat, kann man mit diesem Unterschied nicht einfach 40 % der Kosten einsparen. Kosten für die Arbeitsstunden, Transport, Herstellungswerkzeuge u.a. bleiben ähnlich hoch.
Es sind also auch Abstriche bei den Händlermargen, Lizenzkosten und beim Hersteller-Gewinn notwendig. Und das obwohl die sowieso schon sehr knapp kalkuliert waren.
Es ist aber auch notwendig, das der Umsatz bei diesem Fahrzeug eine bestimmte Größe erreicht, damit Skalierungseffekte entstehen.
Beispielsweise durch outsourcing der Karosserieproduktion, Großeinkauf der Komponenten, Zukauf größerer Mengen an Alu-Frontrahmen und Alu-Monoschwingen aus Billiglohnländern usw..
Ob dieser Effekt erreichbar sein wird, bleibt abzuwarten, das wird nur gelingen, wenn man wirklich neue Käuferschichter erschließen kann.
Weiterhin habe ich versucht, durch die Konstruktion selbst eine Vereinfachung in der Herstellung zu erreichen, die die Kosten senkt. Z.B. durch die große Motorhaube, durch die nun sehr viel leichter das Verbindungslaminat gemacht werden kann und auch die Montage der Komponenten. Alle Serviceöffnungen haben auch diesen Zweck.
Jan wird die ersten 30 B4m mit einem Einführungspreis von 5.950,-€ anbieten. Dann wird sich zeigen, ob sich das rechnet.
Der Grund für den Preisunterschied zwischen Milan und Bülk ist der, dass beim Bülk ich die alleinigen Lizenzrechte habe und beim Milan ich und zum größeren Teil das Räderwerk. Wer ein Bülk kauft, zahlt deshalb deutlich weniger Lizenzgebühren, wovon der Preis profitiert.
Beim Bülk 4 more habe ich meinen Lizenzanteil nochmals halbiert, um die Sache anzuschieben. Das B4m ist für mich auch ein politisches Projekt. Ich muss nicht hungern.
 
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Tesla scheint der einzige Auto, oder E-Autohersteller zu sein, der seine Preise auch mal senkt, wenn die Herstellungskosten sinken.

Im VM und VC Bereich sehe ich sowas jetzt auch nur beim B4m Verkehrswende Projekt. Solchen Projekten gehört die Zukunft,
DENN, die Käuferzahl in den SLK-Klasse von VM+VC ist durch starke Einkommensunterschiede sehr begrenzt.

Es geht dabei nicht darum, ob ein Premium-Fahrzeug seinen Preis wert ist oder nicht, sondern das die große Mehrheit potentieller Kunden, zu den Geringverdienern gehört. Zum Volksvelomobil oder Volksvelocar kann nur werden, was bezahlbar ist, und nicht eins, was alles kann und hat.

Meine Meinung.
Die 9er Klasse hat auch im Vm Bereich die Preise gesenkt. Also hier allein Erster. Bülk 4more natürlich nicht, denn die sind gleich günstig, werden aber teuerer. Also das Gegenteil was Du schreibst
 
Hier sind die relevanten Posts dazu:
Ja, soweit hab ich die Absichtserklärung auch vernommen... Nun müssen wir alle gemeinsam sehen, welche Effekte das zeitigt. Mein angerauntes Risiko der Selbstzerstörung des Marktes ist da optional inbegriffen, wenn durch das B4M der Premium-Markt (noch weiter) einbricht, statt ihn zu erweitern - inkl. dem Druck auf die allg. Händlermargen, Entwicklungskostenrucksäcke, Gebrauchtwerte usw.

Wir wollen hier halt alle glauben, dass der VM-Markt so preis-sensitiv ist, dass die Halbierung den Absatz verdoppelt. Wenn das ne Fehlannahme ist, könnte die ganze Sache gründlich nach hinten losgehen und den Markt "konsolidieren". Ich wills nicht beschwören, nur später mal sagen können, dass ich's ja gesagt hab.
 
@BuS velomo
wenn beim herkömmlichen VM-Angebot die Umsätze zurückgehen und es zu Entlassungen kommt, was macht ein Hersteller da ?

Was, würdest du machen oder hast du in der Vergangenheit gemacht ?
 
Wir wollen hier halt alle glauben, dass der VM-Markt so preis-sensitiv ist, dass die Halbierung den Absatz verdoppelt. Wenn das ne Fehlannahme ist, könnte die ganze Sache gründlich nach hinten losgehen und den Markt "konsolidieren". Ich wills nicht beschwören, nur später mal sagen können, dass ich's ja gesagt hab.
Ich denke das der Einbruch im VM Verkauf zum großen Teil auf die in jüngster Vergangenheit erheblich gestiegenen Bankkreditzinsen, die ja auch dem Haus-/Wohnungsmakt zu schaffen machen, zurückzuführen ist. Ein anderer Punkt ist der hier schon angesprochene "Preisdeckel" einiger Arbeitgeber bei Jobrad, etc. Dort setzt der Preis B4m an. Eine Absatzverdopplung seh ich aber nicht. Das ist reines Wunschdenken in unserer Blase.
 
The B4m is sold at a price I would have had to pay for a used vélomobile. The market is not limited to Germany, not even to the EU. The Australians have managed to make a VM in that price bracket for years, has Trisled gone bust? Last time I watched a video they had moved into a bigger factory...
 
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