Plötzliche, hohe Temperaturunterschiede und deren Auswirkung auf das Material

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Vielleicht eine etwas triviale Frage, aber ich kann sie nicht beantworten.

Mein Trike und mein Semitieflieger stehen in einer unbeheizten Garage (etwas älterer Bauart), die Innentemperaturen hat, die den Aussentemperaturen ähnlich sind (bei -10° C aussen hat es in der Garage dann auch ca. -5° C).

Während der Fahrt zur Firma passt sich das Fahrrad dann wahrscheinlich langsam der Aussentemperatur an.

In der Firma könnte ich das Fahrrad dann in eine beheizte, ca. 22° C warme Halle stellen.

Jetzt meine Frage:

Macht dieser plötzliche, hohe Temperaturunterschied (zur Zeit ja mehr als 20° C) den am Fahrrad verbauten Materialien etwas aus (unnötige Spannungen o. ä.)?

Diesen krassen Unterschied hätte ich ja 2x pro Tag (beim Einstellen in die Halle und nach der Schicht beim Rausholen aus der Halle).

Vielleicht kann es ja jemand lösen ...

Danke,

flux.
 
AW: Plötzliche, hohe Temperaturunterschiede und deren Auswirkung auf das Material

plötzliche, hohe Temperaturunterschied (zur Zeit ja mehr als 20° C) 2x pro Tag

Niedlich ;)

Unser schwächster Temperaturschock hier wird mit +85/-40 durchgeführt, 1000 Zyklen. Macht auf Deine Situation gerechnet etwa 6 Winter in Sibirien mit Abstellkammer auf Saunatemperatur :D

Dein Metallrahmen sollte die Temperaturen ohne Probleme abkönnen, ebenso Holzsitze und Gewebe. Kunststoffe könnten etwas in Mitleidenschaft gezogen werden, aber die sind durch die am Rad vorhandenen Schmierstoffe und Reinigungsmittel stärker gefährdet. Außerdem stört die das Radeln bei Kälte durch schlechter werdende Elastizität viel stärker als ein kleiner Temperaturwechsel im Stand. Mir sind meine Schutzbleche immer in den ersten beiden kalten Woche zerbröselt...
Eine andere Sache ists mit dem Übergang über die 0°-Grenze. Gefrierendes Wasser könnte in Ritzen Schwierigkeiten machen, fürs Rosten wäre es auch besser, der Wechsel käme nicht vor. Entweder die ganze Zeit unter 0, ohne flüssiges Wasser keine Korrosion. Oder immer warm, dann trocknet das Rad schnell ab, auch kaum Korrosion. Geht natürlich nicht :)
Was fürs Radl viel schlimmer ist ist das Streusalz, das greift mit der Zeit alles an.

Seit ich mein Rad bei besonders schlimmem Wetter ins Gebäude stelle, habe ich eine besonders erfreuliche Erfahrung gemacht: Die Bowdenzügen frieren nicht mehr ein, weil sie im Laufe des Arbeitstages abtrocknen. Hab mich gewundert über die Anfrage im LR-Teil wegen Umsteigens auf Hydraulikbremse. Meine Federgabel ist zwar innerhalb des ersten halben Jahres so gut wie weggegammelt, aber die BB7 funktioniert 1a.
Naja, frisst Bremsbeläge wie sonstwas, schrabbelt vor sich hin, wenn mir mal wieder jemand das Rad umgeworfen hat und die Scheibe nen Schlag hat, vibriert mir alle naslang den Steuersatz auf (Kann keine Nasenscheibe einsetzen, Schlitz hört zu früh auf), aber sonst...

Mein Vorschlag: Stell das Rad ins Warme, tu aber was gegen die Korrosion. Ich werd vor dem ersten Einsatz von Streusalz hier dem Rahmen eine Innenraumversiegelung gönnen, etwas angerostet ist er jetzt, daß das gut halten sollte.

Gruß,

Tim
 
AW: Plötzliche, hohe Temperaturunterschiede und deren Auswirkung auf das Material

Niedlich ;)
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Stell das Rad ins Warme, tu aber was gegen die Korrosion.
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Sehr schön erklärt.

Zum Thema möchte ich noch anmerken, dass bedingt durch das Abstellen auf rahmenfest montierten Seitenständern Federgabeln im linken Gabelholm zu Korrosion neigen, da sich dort im Tauchrohr (... wie sinnig) das Wasser sammelt (sicher mehr Regen- als Kondenswasser). Gleiches gilt für den tiefsten Teil des Rahmens. Beim "Normalrad" wird deswegen sinnvollerweise unter dem Innenlagergehäuse eine Bohrung angebracht (5 mm).

Inwiefern man beim eigenen Liegerad da Vorsorge treffen kann, muss man im Einzelfall selbst sehen. Eine Bohrung in das linke Tauchrohr würde ich z.B. nicht bei jeder Gabel einbringen.

Einfachste Maßnahme ohne Werkzeug und gebohrte Löcher:

Gelegentlich das Rad umdrehen!
 
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