Nötigung durch Bus in Zone 30

AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Hier die Antwort der Stadtwerke Bonn auf einen Vorfall im Sommer: Überfahren der Haltelinie bei grünem Pfeil und direktes Einscheren in den Verkehr und Abdrängeln auf der Radspur. Busfahrer wurde an der nächsten "Ampel" gestellt: keinerlei Einsicht und lediglich Unverschämtheiten folgten.

Beschwerde lief telefonisch.

Sehr geehrter XY,

hiermit kommen wir auf Ihre Mitteilung vom 02.08.2012, zum Verhalten eines Busfahrers der Linie 602 von Waldau in Richtung Tannenbusch. Wir bedauern den Vorfall und Ihr sicherlich gestörtes Sicherheitsempfinden.
Gar keine Frage, Fahrfehler und die Gefährdung von Verkehrsteilnehmern sind nicht zu akzeptieren und entsprechenden Hinweisen gehen wir selbstverständlich nach.
Alle Schulungsmaßnahmen, von der Fahrschule (Ausbildungszentrum Bus) bis zu den regelmäßig stattfindenden Unterweisungen, dienen der Einübung eines vorausschauenden, verantwortlichen Fahrens und der Vermeidung von Unfällen. Das Fahrpersonal ist strikt angewiesen, entsprechend der Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung zu fahren. Verstöße gehen zu Lasten des Fahrers selbst und werden nicht von SWB Bus und Bahn übernommen.
Den Fahrer, den wir durch Ihre Angaben ermitteln konnten, werden wir mit Ihrer Kritik konfrontierten. Wir werde das Mitarbeitergespräch nutzen, um den betreffenden Fahrer künftig zu noch mehr Umsicht und Aufmerksamkeit zu verpflichten. Darüber hinaus begutachten wir das übrige und auch künftige Verhalten des Fahrers sehr genau.
Bitte betrachten Sie wegen des unangenehmen Vorfalls die allgemeinen Leistungen unserer Fahrer nicht schlechter. In der Regel führen unsere Fahrer ihre Arbeit korrekt aus. Ich würde mich freuen, wenn wir auch Sie, sehr geehrter Herr XY, künftig durch gute, zuverlässige Leistungen überzeugen können.
Für das Ihnen widerfahrene können wir uns nur, im Namen von SWB Bus und Bahn, entschuldigen und Ihnen versichern, dass wir alles daran setzen um solche Entgleisungen zu vermeiden.



Mit freundlichen Grüßen

i.A.
Frau XY

Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH
Fachbereich Marketing

Viel BlaBla, aber ein Anfang und schriftlich fixiert!
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

"...Ihr sicherlich gestörtes Sicherheitsempfinden" hört sich irgendwie nach einer Beleidigung an - auch wenn's vmtl. nicht so gemeint war.
Vlt sollte man noch mal nachfragen ob die Formulierung "die Gefährdung Ihrer Sicherheit" nicht angebrachter gewesen wäre.

Ansonsten finde ich das Schreiben recht positiv.
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Schriftlich beschweren hilft sehr wohl, wie ich erfahren durfte:


Auf meine Beschwerde:
Sehr geehrte Damen und Herren,

dies ist nun das zweite Mal, dass ich mich als Fahrradfahrer über einen Ihrer Busfahrer beschweren muss.

Ich befuhr mit meinem Rad die Rockwinkler Landstraße stadtauswärts und wurde von hinten angehupt - was nichts besonderes ist, bin ich ja gewohnt.

Dann jedoch überholte mich der Bus mit geringem Abstand, scherte vor mir wieder ein nur um 20 Meter weiter auf eine Bushaltestelle zu fahren.

Er kurbelte noch das Fenster runter um zu diskutieren, jedoch wäre das Anhalten auf der Fahrbahn zu gefährlich und zum Anderen sehen Autofahrer sowieso es nicht ein - egal wie überzeugend die Argumente sind.

Daher über diesen Weg die Beschwerde.

Ich erwarte von Ihnen eine UMFASSENDE Information an Ihre Bus- und Straßenbahnfahrer über die Rechte von Fahrrädern am Verkehr teilzunehmen, sofern keine Benutzungspflicht des Radweges besteht.

(Zeichen 237, 240, 241)

Dies ist in der Rockwinkler Landstraße so der Fall - ich muss den Radweg nicht benutzen (weil er in einem schlechtem Zustand ist) ich KANN ihn benutzen.

Sollte ich nochmal von einem Ihrer Fahrer bedrängt werden, hagelt es Anzeigen - weil ich solch eine Gefährdung und Nötigung mir nicht bieten lassen muss.

Folgender Busfahrer verdient eine Nachschulung:

Buslinie 34 Wagen 4203 Uhrzeit 16.50 Uhr Rockwinkler Landstraße Stadtauswärts.


bekam ich folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Silberstein,vielen Dank für Ihre Nachricht vom 31.10.2012.

Das von Ihnen geschilderte Thema ist uns sehr wichtig und ist deshalb
ein regelmäßiger Bestandteil unseren internen Schulungen.

Der Fahrer bittet für sein Verhalten Ihnen gegenüber vielmals
um Entschuldigung. Wir haben ihn nochmals auf die Sicherheit
und sein Verhalten gegenüber Fahrradfahrern hingewiesen.

Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt.

Mit freundlichen Grüßen
Bremer Straßenbahn AG
- Qualitätsmanagement -
Team Kundenanliegen
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Was sagte noch mal mein Kursleiter beim Telefontraining:
Wenn Sie einen offensichtlich aufgebrachten Kunden am Telefon haben folgendes:
Erst mal komplett ausatmen und dann langsam mit folgenden Worten Antworten:
"Sie haben ja so Recht..."
Danach: "Das ist Schlimm, wir weden dem sofort nachgehen..."
und letzendlich: "Ich entschuldige mich im namen der Firma...wir werden Maßnahmen ergreifen damit das nicht wieder vorkommt."
Aufschreiben, meinte er, bräuchte man hier nichts..."der ruft jetzt nicht wieder an."
und..
Dieses Verfahren ist direkt übertragbar auf Email und Schrifverkehr
(Zusatz: "Passen Sie nur auf das sie nichts spezifizieren....")
...und jetzt lest noch mal die Briefe durch :D
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

"...Ihr sicherlich gestörtes Sicherheitsempfinden" hört sich irgendwie nach einer Beleidigung an - auch wenn's vmtl. nicht so gemeint war.
Vlt sollte man noch mal nachfragen ob die Formulierung "die Gefährdung Ihrer Sicherheit" nicht angebrachter gewesen wäre.

Ansonsten finde ich das Schreiben recht positiv.

...klingt wirklich nicht astrein formuliert. DIe Mitarbeiterin hat mehrmals zurückgerufen, um den richtigen Fahrer zu ermitteln.

Ansonsen gebe ich tkosi vollkommen Recht: Beschwerdemanagement aus dem Lehrbuch... jedoch dokumentiert eine Mail im Gegensatz zum Abbügeln am Telefon.
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Ramsauer plant übrigens eine deutliche Erhöhung des Bußgeldes für die Überschreitung der Schrittgeschwindigkeit in solchen Fällen
Ich wüßte nicht warum ich an einem mit Warnblinklicht haltenden Bus überhaupt vorbei fahren sollte. Nicht umsonst sind die entsprechenden Haltestellen besonders ausgewiesen weil eben dort ein Überholvorgang gefährlicher ist als anderswo - Da lasse ich es eben ganz bleiben, dabei bricht mir auch kein Zacken aus der Krone.



( Bremen: "Immer wenn ich Pillen nahm und hinterher bei Fahrrad fahr'n am Steintor in die Rillen kam, gezogen für die Straßenbahn
und in der Luft die Arme wie zur Massenhysteriebekämpfung schwenkte und auf's Pflaster fiel dachte ich, ich wär' am Ziel... )
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Hallo, vielleicht möchte man dann doch vorbeifahren, weil Schulbusse schon mal 15 Minuten warnblinkend an Haltestellen stehen? Gruß, Klaus
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Ich wüßte nicht warum ich an einem mit Warnblinklicht haltenden Bus überhaupt vorbei fahren sollte.
In Bonn könntest Du mit vier warnblinkenden Bussen die Stadt komplett zum Stehen bringen. Und da hier gerade die Schüler dafür bekannt sind, die Türen von Massentransportmitteln minutenlang zu blockieren, damit irgendwelche Nachzügler noch vor der Fahrt ihren Döner 1 (das ist ein normales 30cm-Fladenbrot mit reichlicher Füllung) hinunterwürgen können, wäre das eine wirkliche Zumutung.


noses.
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

So, wollte euch die Antwort nicht vorenthalten die ich am 17. vom Beschwerdemanagement des VHH PVG erhielt:

vielen Dank für Ihre Email vom 15.11.12, welche uns bezüglich der Buslinie 12 von der HOCHBAHN zugesandt wurde.

Ihren Hinweis haben wir dankend aufgenommen und inhaltlich an die zuständige Betriebsleitung weitergeleitet. Auf diesem Weg ist es möglich, den beschriebenen Sachverhalt in einem Mitarbeitergespräch entsprechend aufzuarbeiten.

Die entstandenen Unannehmlichkeiten bedauern wir sehr.

Mit freundlichen Grüßen

Wie man leicht erkennen kann ein Standard-Schreiben aber immerhin eine Entschuldigung und das schriftliche Versprechen einer Aufarbeitung mit dem Busfahrer. Schön! :)
 
AW: Nötigung durch Bus in Zone 30

Hallo,

es ist, vorsichtig gesagt, eine Unverschämtheit, die Bedrohung von Leib und Leben als Unanehmlichkeit herunterzuspielen. Wenn mal wieder jemand einen Omnibus als Zielscheibe für seine Zwille / Pfletsche benutzt, sehen die so etwas plötzlich ganz anders.

Gruß, Klaus
 
Zurück
Oben Unten