Am Mittwoch bin ich in den Nachtzug nach D-dorf gestiegen, trotz NWB Verspätung hat der Bus nach Nijwegen gewartet. Elan liegt zum Probefahren sehr praktisch an einem Veloweg und ist mit anderen Veloshops in einem alten Seifenfabrikareal (Honigkomplex) am Waal untergebracht.
Hans hat sich viel Zeit genommen und so konnte ich unterschiedlichste Challenge Räder Probe fahren: Fujin, davon hatte er zwei Occasionen (eine mit Rohloff), das Mistral und auch noch ein 24/24 Furai Occasion. Schlussendlich wurde es doch Eines der Occasion-Mistrals, da ich mich sehr wohl d'rauf fühlte und Hans hat nach Probesitzen bzw. -fahren noch den M-Sitz montiert und ohne kleinliche (Schweizer) Aufpreispolitik gratis einen kaputten (hab nichts davon beim Schalten gemerkt) Schaltzug ausgetauscht.
Alles in Allem ein Super Händler. Hatte nie den Eindruck, Hans macht Druck, sondern ihm ging es darum, dass ich mich auf dem LR wohl fühle. Gleich noch eine Elan Liegeradtasche gekauft mit ordenlich Stauraum und 2 Flaschenhaltern und dann ging es gegen 17h los zur superfreundlichen vrienden op de fiets Familie, die in einem alten Häuschen im Zentrum wohnt.
Am Morgen darauf nach dem Frühstück mit "Hagelslag" dem Probefahren der "Herbergsmutter" dann via Berg en Daal nach Groesbeek, wo es einen lekker Kibbeling gab. Am Kreisverkehr hat mir dann mit hohem Tempo ein SUV, nach rechts wollte, den Weg abgeschnitten und hätte fast einen älteren Mann überfahren, der den Fussgängerweg direkt nach dem Kreisverkehr überquert hatte. Zum Glück hatte ich das fast geahnt und das Tempo reduziert. 1-2 Minuten später hat dann eine Frau etwas aus einem SUV auf Holländisch geschimpft, kein Wort verstanden, wirklich unfair. Nun ja, das SUV bzw. Jeep Dumm-Dreist Gen ist anscheinend länderunabhängig... Typisch Niederlande waren 'mal wieder die älteren e-bike Fahrer, die neben ihrer "ollen" fahren müssen, auch wenn es eng wird und (über LR?) schimpfen.
Dafür sehr schöne Wege später, z.B. entlang einer halb zugewachsenen Bahnlinie auf NL Seite.
Von Grafwegen dann den Kartenspielerweg genommen: wunderschön mit vielen Farnen, allerdings sehr tiefe Bodenwellen und die tiefste bei einer Senke der vielen Auf- und Abfahren...
Eine weitere Übernachtung in Pont, wieder via vrienden op de fiets (Prima Italiener an der katholischen Kirche) und dann am Tag d'rauf via Anrath (prima Pizza am Ende der Fussgängerzone) Holterhöfe, alte Heerstrasse (?) und Rheinhafenbrücke (die Serpentine hoch zur Flughafenbrücke war abenteuerlich und ich musste mich dazu zwingen, in luftiger Höhe nicht rechts herunter zu schauen). Dann in's Zentrum in die Partymeile, die Partyschiff-Wartenden waren teilweise papageienartig kostümiert (was die Farben anbetrifft). Nochmals vielen Dank für die Routentips, Düssel
Kam dann in einem Tapa Restaurant mit Einheimischen in's Gespräch und so wurde mir klar, warum grosse Bereiche am Rheinufer neben dem Radweg (etwas flussaufwärts von der Flughafenbrücke) abgesperrt waren: ehemalige Sondermülllager, die aufgegeben und später abgesperrt wurden, nachdem die Bewohner, die dort ihr Häuschen gebaut hatten, Krebs bekamen... Na ja, gibt es in der Schweiz auch: im Jura Richtung Porrentruy, da hat die Chemieindustrie auch einiges Nettes in den Felsstollen hinterlassen.
Da der Akku auf Höhe Golzheim leer war, habe ich das Pia verpasst und es dauerte auch etwas länger, bis ich den Hauptbahnhof fand und wieder nach Basel zurück kehrte, um am anderen Morgen - es war verdammt kalt um 7h - noch Richtung Lörrach und später entlang des Rheins zu fahren.
Fazit: via Supersparpreis ist es machbar, in den Niederlanden ein Liegerad zu kaufen und verbunden mit einer Reise durch das Klasse niederländische Radwegnetz sehr zu empfehlen, besonders ELAN in Nimwegen, ein Katzensprung für die NRW'ler.
Gerne geht allerdings etwas im Fahrradabteil kaputt (bei mir hatte das HR einen leichten Schlag), es kommt sehr darauf an, wie behutsam der Nachbar des Fahrradabteilhaken sein eigenes Fahrrad abnimmt und die Nachtzüge sind teilweise so gut besetzt, dass man einen Sitzplatz nicht in Sichtweite des Fahrradabteils bekommt.
Werde sicher wieder einmal für ein paar Tage nach Pont fahren und von dort aus NRW West und das Ruhrgebiet erkunden.