Ich wollte ja immer ein Velomobil, aber ich brauchte keins und da war mir das dann natürlich zu teuer. Für ROAM brauchte ich dann doch eins, danach konnte ich nicht mehr ohne Velomobil sein.

Bei den meisten Menschen wird es ähnlich sein, es fehlt einfach der Bedarf!

Lend me a CF vélomobile, I will drive it here like I drive my wooden one.
Why would you want to go that slow?
 
Eben, natürlich werdeb Fahrradläden nicht einfach Velomobile aufnehmen. - Und Autoläden ja wohl noch viel weniger!? Schon allein, weil die m.W.n. i.d.R. auf eine Marke spezialisiert sind und eben weil sie von Fahrrad keine Ahnung haben und der Gewinn am Verkauf schon gering ist, der vorrauszisehende Gewinn durch Wartung und Inspektion noch geringer.
Deswegen sehe ich auch da mehr Chancen beim Liegerad im Fahrradladen. Kriegen sie unter, kennen sie sich ziemlich mit aus und den Vorzug können sie ihren Kunden leicht nahe bringen. Dass der Weg vom Liegerad zum Velomobil kurz sein kann, wissen ja einige hier. ;)

Ich stelle mit allein schon vor, wenn im Rennrad-Laden ganz drüben bei den maximal aerodynamischen TimeTrial- und Triathlon-Fahrrädern noch so'n richtig aerodynamischer Rennlieger steht mit allem BlingBling und optionaler Heckverkleidung und dann einfach mal knallhart unten dran steht mit welcher Leistung man welche Geschwindigkeit fährt. Das Klientel dort gibt doch noch mehr Geld aus für ein Rennrad, das wegen des Gewichtes nicht in die üblichen Rennregeln passt. Da muss auch mal der eine oder andere interessa an der ultimativen Aerodynamic haben oder einfach langsam ins Alter kommen, nicht mehr so zu buckeln. (Optimal dann noch eine Verweis auf die lokale Liegeradszene für die, die einen gewissen Anschluss brauchen, um sich nicht als Einzelgänger zu fühlen.) Vielleicht ein Cruzbike, das Verspricht, die Vorzüge vom Rennrad größtenteils beizubehalten.
Auch ein Slogan wie "A New Challenge!" könnten greifen.

Für Läden, die Fat Cruiser und andere sehr chillige Fahrräder führen, gibt es genug sehr gut passende Modelle, da ist ja der Grundgedanke quasi schon getroffen.

Für den Lastenradladen könnte man aus einigen Quads auswählen, die den meisten Lastendreirädern in der Kurvenlage überlegen sind und Stufentandem könnte auch irgendwie Interesse Wecken und mit der Kombination aus Lastenrad/Kindertransportrad und Tandem hier auch besonderen Mehrwert sofort verständlich anbieten.

Im Mountainbike-Bereich wäre so'n vollgefedertes Fat-Quad mit Allrad interessant, damit Opa auch mal wieder mit kommen kann. :LOL:

Im Bereich Touren/Reisen/Adventure/Gravel ist es ja gerade erst recht offensichtlich.

Gemütliche Trikes im eBike-Laden.

Wo auch immer man Gokarts kauft, bietet sich der fließende Übergang zum kleinen KMX-Trike an.


Und abei alledem zu beachten: Heutzutage geht ganz vieles online und da wäre es nichtmal unbedingt ein zusätzlicher Platzbedarf, wenn der Laden die Fahrräder mit rein postet, aber nicht gleich auf Lager hat, sondern eben auf Bestellung bekommt. - Und da Liegeräder meist auf einen großen Bereich an Fahrergrößen einstellbar sind, braucht man auch nicht so viele verschiedene Größen stehen haben, also ist der Platzbedarf ja auch vergleichsweise gering. ;)

Also klappern wir jetzt mal alle unsere nahegelegenen Fahrradläden ab und schauen, welches Liegerad da sehr gutnins Sortiment passen würde und schlagen es mal vor. ;)
Außerdem wer im ADFC ist, möglichst auch aktiv, schlägt dort mal vor, Liegeräder und Velomobile in den Bildmaterialien zu verwenden. Und wer online noch in anderen Fahrrad-Communities unterwegs ist, postet dort einfach seine Touren wie alle anderen auch und erfreut sich öffentlich an seinem Liegerad/Velomobil. So viel wie möglich nicht nur in der Liegerad-Szene unterwegs sein. Ich nehme auch möglichst viel an den Fahrten des örtlichen ADFC und Critical Masses der Umgebung teil. Will mein neues Rennliegerad bei GCN einsenden, vielleicht wird es ja in der Bike Vault Abteilung der Show gezeigt. Präsent sein und normalisieren, wo es nur geht!
 
Ich denke das Fahrrad an sich hat das Potential zur Verkehrswende. Und zwar in allen seinen Formen.
Mein Fuhrpark besteht aus diversen Fahrrädern. Meist nutze ich das Lastenrad für Kurzstrecken und Campingurlaub. Das jester oder mango für Arbeitsstrecke.
Für mich hat das jester das mango schon fast abgelöst auf der Arbeitsstrecke. Ich mag es kaum sagen, aber das jester ist praktischer, bzw stressfreier. Im mango plane ich die Strecken viel mehr und bin- immer noch- gestresster auf der Fahrbahn. Mit dem jester fahre ich auch viel Straße, mache mir aber weniger Gedanken über die generelle Strecke, weil ich halt auch auf den Radweg ausweichen kann. Sobald ich das Verkehrsaufkommen nicht mehr mag zum Beispiel.
Wünschte ich mir bis jetzt eher ein noch effizienteres Velomobil, tendiere ich nun eher zu einem Allrounder Einspurer wie dem Wolf und Wolf. Der würde meine Streckenwahl wieder erweitern, weil damit auch wieder leichte Waldwege und Schotter, zum Beispiel am Mittellandkanal drin sind.
Das mango hat dann mehr Einsätze in der Freizeit, wo ich insgesamt weniger gestresst bin. Mit der Verkehrswende dann aber nix mehr in meinem Fall.
 
Es braucht halt erst auf irgendeiner Seite die kritische Masse, die Henne oder das Ei.
Über den Punkt sind wir bei Renn-VMs doch schon hinweg. Die Produktionsstätte ist da, die Velomobilläden über Deutschland verteilt. Was, wenn das schon kurz vor Peak-Velomobil ist? Vielleicht ist es einfach ein Nischenmarkt, der niemals viel größer wird.

Für den nicht VM-infizierten sind es einfach empfindliche viel zu teure (hässliche) Plastekisten, die im Straßenverkehr "übersehen" werden, wo man schwer rein und raus kommt, in denen man die Sardine in der Büchse ist, die rappeln und dröhnen und man dann auch noch völlig verschwitzt ankommt, wenn man nicht nackt fährt. Es ist einfach kein ernstzunehmendes Transportmittel für die meisten. Ein geiles Hobby, toll für lange Touren und ein paar wenige nutzen es dann auch zum täglichen pendeln.

Und sind Velomobile der erste Schritt oder Liegeräder? Die sind zwar nicht ganz so effizient und wettergeschützt, aber tendenziell günstiger und viel weniger kompliziert mit zu leben, also eher "alltagstauglich".
Deswegen sehe ich auch da mehr Chancen beim Liegerad im Fahrradladen. Kriegen sie unter, kennen sie sich ziemlich mit aus und den Vorzug können sie ihren Kunden leicht nahe bringen.
Peak-Liegerad ist schon lange durch. Oder glaubst Du noch daran, dass der Erfolg in einer dritten Welle kommt?

Das tolle an Renn-VMs ist die Geschwindigkeit und Effizienz. Das dumme daran sind die ganzen Nachteile, die Leichtbau und Luftwiderstandsoptimierung mitbringen. Das ist nicht massentauglich.

VMs für die Massen ist eh leider ein wenig sinnlos. VMs funktionieren nur als kleine Bevölkerungsgruppe. Würden jetzt 50% der Radfahrer auf VM umsteigen, würde unsere Radinfrastruktur das gar nicht verkraften. Es gäbe schnell Initiativen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Verbannung von VMs auf kombinierten Fuß/Radwegen fordern (in manchen Städten sind die Routen durch Parks, am Fluss, durch den Stadtwald zur Rush Hour schon heute für Fußgänger anstrengend). Gleichzeitig wird sich der gemeine Autofahrer über die Dinger auf der Straße aufregen. Viel zu gefährlich und überhaupt eine Verletzung der Grundrechte für Autofahrer.

Im Prinzip kann man dann auch gleich 45 km/h mit Versicherungsschild fahren.

Mit der Super-Fahrrad-Nische VM die Welt zu verbessern zu wollen, ist eine nette Träumerei, realistisch ist das nicht. Das Problem sind zu viele zu große, zu schnelle Autos und nicht zu wenig VMs. Da muss sich einfach politisch und kulturell was ändern.

 
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maximal aerodynamischen TimeTrial- und Triathlon-Fahrrädern noch so'n richtig aerodynamischer Rennlieger steht mit allem BlingBling und optionaler Heckverkleidung und dann einfach mal knallhart unten dran steht mit welcher Leistung man welche Geschwindigkeit fährt
Die Leute die in meinem Umfeld TT-Räder fahren machen damit Wettkämpfe, was sollen die mit einem Liegerad?
Die anderen fahren teilweise Rennen (Straße, Cross oder MTB), was sollen die mit einem Liegerad?

So extrem wie in der LR-Szene geht es da nicht um die absolute Geschwindigkeit. Da macht man gemeinsame
Ausfahrten mit dem ein oder anderen Ortsschildsprint, einem Ausscheidungsfahren am Berg oder rollt einfach
nur zusammen durch die Landschaft und genießt das Wetter und die Gesellschaft von gleichgesinnten.
Wieso sollte da jemand aufs LR oder VM umsteigen?
Gäbe es auf unserem Sektor eine mit Triathlon vergleichbare Wettkampfdichte (schau dir mal die Entwicklung der
Tria-Wettkämpfe seit Anfang der 80er an und vergleich das mal mit dem LR -Bereich) würde es vielleicht der ein
oder andere versuchen, aber so? Dazu sterben die sportlichen Eispurer schon längere Zeit aus, da ist auch in der
LR-Szene das Interesse doch recht verhalten (schau nur mal wie lange dieser Verkauf dauerte, am Preis
kann es eigentlich nicht gelegen haben). Außerdem was wird aktuell noch produziert, was jemanden der ein
aktuelles RR/TT-Rad fährt ansprechen könnte? Außer M5 CHR und Vendetta fällt mir da nicht viel ein.

Ich sehe die potentielle LR/VM-Kundschaft eher im Bereich von Leuten die im Flachland ihre Alltagsfahrten und
Touren damit machen. Ein sportlich orientierter RR/MTB-Fahrer hat meiner Ansicht nach wenig bis keine Gründe
umzusteigen (ich klammere hier bewusst körperliche Probleme aus, von denen allerdings nicht wenige auf dem
LR ebenfalls berichten).
 
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So wie es derzeit läuft wird das VM niemals Massentauglich. Die paar VM´s die es gibt, im Verhältniss zum Fahrrad oder Auto ist eine lächerliche Zahl. Wenn es was bringen soll, dann müste jeder 2-Wagen gegen in VM erstetzt werden, das wird aber nicht passieren. Derzeit läuft es darauf hinaus, das der 2-Wagen eben ein E-Auto ist, das sozusagen in Konkurenz zum VM steht. Wenn ich dann sehe das ein neues E-auto inkl. Förderung bereits ab 10k gibt, dann braucht man sich auch nicht wundern wo die Reise hin geht. Wir in D leben nunmal stark vom Automarkt mit all den Zulieferbetrieben. Keiner sägt am eigenen Ast!
Ein weitere Punkt, der Mensch ist nun mal sehr geneigt bequem zu sein, somit schätze ich würde ein e-Velo mit 45km/h noch am ehesten als alternative zum Auto gesehen. Noch besser wäre die schon längst überfällige Anhebung auf 50 km/h damit wäre es zumindest im Stadtverkehr kein Hinderniss mehr auf den Straßen. Dafür brauchte es aber gesetztliche Änderungen und die werden mit sicherheit von den Lobbyisten verhindert.
 
Es waren mal 50km/h, das war auch nicht besser!

Ich hatte gestern müde Beine, aber keine Lust Auto zu fahren, also bin ich einfach mit der 50er Vespa von meiner Freundin zur Arbeit. Die fährt so zwischen 55 und 60km/h. Das ist nicht besonders angenehm im Verkehr, würde ich nicht regelmäßig machen.
 
Es gibt einfach eine Anzahl von Faktoren die eine Rolle spielen, wenn es um das Thema fahren geht.
Hierbei ist es im allgemeinen so, daß in Deutschland viele Sachen Verkehr und Infrastruktur mit Fahrrad/Wegen, Ampeln,
Fußgängerüberwegen, Ampelschaltungen nicht Naturgemäß funktionieren bzw nicht durchdacht worden sind.
Klar werden es "immer mehr" Leute, Fahrzeuge usw, aber was macht uns die Natur vor.
Bewegung und Fluss sind Leben und Stillstand ebend nicht :).
Man kann sich ja gerne mal die z.B. Hauptader abbinden/abklemmen und schauen was passiert. ;)

So ist im Verkehr auch. Man kann jede fünf Meter Ampeln, Fußgängerüberwegen/Zebrastreifen oder auch Tempolimits usw usw hinsetzen,
oder man macht es so wie in Holland oder Skandinavien, gefühlt in jedem anderem Land :D (z.B. Schweden usw) (richtige Ampelschaltung, mehr Kreisverkehre, bessere ausgebaute Fahrradwege usw, weniger Fußgängerüberwegen/Zebrastreifen auf Hauptstrassen, Zeitschilder in der nähe von Kindergärten und Schulen (30kmh von 8-16Uhr)).
Oder einfach mal auch sich im Fluss bewegen, daß dies vielen Leuten bewusst wird und nicht um die letzten Meter kämpfen und bloß niemanden mehr reinlassen.
Da kann man auch das schnellste, beste Velomobil haben und der schnellste Fahrer sein, bei solchen Vorraussetzungen, wird das einen leider nichts bringen. Zum Glück man ja sich die Routen aussuchen um sowas zu vermeinden um zu umfahren.

Ich war jetzt die letzten Wochen öfters wieder in Holland und auch schon des öfteren in Schweden unterwegs und wenn man da fährt, dann fährt man durch und wundert sich manchmal, warum man so schnell am Ziel angekommen ist :D.
Selbst der letzte Ausflug in die Masuren (Polen) war einfach anders. Die Strassen und Autobahnen sind da mittlerweile besser, als wie in Deutschland, und andere Sachen die da oben stehen, ebenfalls.

Von Baustellen will ich garnicht erst anfangen, welche angefangen und aufgebaut werden und dann halt einfach da sind... :)
 
Mein Fuhrpark besteht aus diversen Fahrrädern.
Das ist es eben. Kein Fahrrad kann jemals ein Plug-In-Ersatz für das Auto sein. Die Menschen, die das können, müssen sich neue Mobilitätskonzepte erstellen, die z.B. hauptsächlich aus zu Fuß, ÖPNV und verschiedenen Fahrrädern bestehen und gegebenenfalls mal ein Taxi oder Mietwagen / Car Sharing einbeziehen. Gerade auf dem Land kann dann ein maximal schnelles und gleichzeitig bequemes Fahrrad für 10-30km ein wertvolles Werkzeug sein, multimodal wird es dann mit dem Velomobil aber tatsächlich wieder schwierig.

Aber vielleicht EDEKA?
Oder die Kreissparkasse und der Friseur? :rolleyes:


Oder glaubst Du noch daran, dass der Erfolg in einer dritten Welle kommt?
Ich ziele auf keine Welle, sondern auf sinnvolles Wachstum aufgrund von greifbaren Vorteilen, die von der Gesellschaft erkannt werden. Ohne Hype und Trend. Ich liege seit 2019 und habe schon zwei Leute konvertiert, ohne mich anzustrengen, nur durch Kontakt. Bedarf ist also anscheinend da, er wird nur nicht immer erkannt.

Über den Punkt sind wir bei Renn-VMs doch schon hinweg.
Über die Kritische Masse? Den Punkt, ab dem sie normal genug sind, dass normale Geschäfte in jeder Stadt sie haben, weil Kunden sie kaufen und an dem Kunden sie kaufen, weil sie überall zu kriegen sind (und man damit kein Sonderling ist)? Nein, dem Punkt sind wir bisher niemals nahe gekommen. Aber wir sind wohl so nah dran wie nie zuvor.

Die Produktionsstätte ist da, die Velomobilläden über Deutschland verteilt.
Ja. Über ganz Deutschland verteil. So fühlt es sich von hier aus auch an. Der eine, der 49km von mir entfernt ist, den kann ich nicht ernst nehmen, seit ich mal da war (Flevo in Lübeck, wo man nur das WAW bekommt und wenn man nicht 2m groß ist, wird man halt mit ein paar Sitzmatten höher gesetzt?) und der nächste vernünftige ist 115km entfernt. (Liegeradladen 68km), während es zur Fahrradwerkstatt 0,95km sind, zum Fahrradhändler 12km, Autowerkstatt 1,9km, Autohändler 12km. Das ist eine bis zwei andere Größenordnungen. Um auch nur über ein Liegerad oder gar Velomobil nachzudenken, muss ich schon eine Reise planen, während man an Fahrrad- und Autohändlern im normalen Alltag dran vorbei läuft und im Schaufenster schon was interessantes sehen könnte, wenn man eigentlich noch gar nicht auf die Idee gekommen war, dass man was brauchen/wollen könnte.

Vielleicht ist es einfach ein Nischenmarkt, der niemals viel größer wird.
In der Praxis kann dies möglich sein. Speziell bei Velomobilen sagt mir aber allein schon der Werterhalt auf dem Gebrauchtmarkt, dass eine ungedeckte Nachfrage da ist. Je günstiger gut erhaltene Geräte werden, desto größer wird auch die Zielgruppe.

Gleichzeitig wird sich der gemeine Autofahrer über die Dinger auf der Straße aufregen. Viel zu gefährlich und überhaupt eine Verletzung der Grundrechte für Autofahrer.
Das Problem sind zu viele zu große, zu schnelle Autos und nicht zu wenig VMs. Da muss sich einfach politisch und kulturell was ändern.
Ja genau das ist ja das Ziel. Autos müssen reduziert werden und Velomobile sind eine Möglichkeit, die Alternative aufzubauen. (Gemeinsam mit besserem ÖPNV, mehr Platz fürs Rad und kürzeren Wegen im Alltag) Von alleine passiert das natürlich nicht.

Die Leute die in meinem Umfeld TT-Räder fahren machen damit Wettkämpfe, was sollen die mit einem Liegerad?
Die anderen fahren teilweise Rennen (Straße, Cross oder MTB), was sollen die mit einem Liegerad?
Da wäre es natürlich optimal, wenn man zusätzlich zu den auf klassische Räder beschränkten Rennen auch Rennen mit Liegerädern bekannter machen könnte. Wunschtraum wäre natürlich z.B. dass die UCI ihre Time Trials, wo ja schon lockerere Regeln gelten, auch für Liegeräder öffneten. Schön wären ansonsten begleitende Rennen, die vor nach oder zwischen den eigentlichen Events stattfinden. Das würde zumindest die Möglichkeit öffnen, dass Liegeräder zu einem gewohnten Bild werden und dass auch mal Leute eines für den Wettkampfsport kaufen.

Da macht man gemeinsame
Ausfahrten mit dem ein oder anderen Ortsschildsprint, einem Ausscheidungsfahren am Berg oder rollt einfach
nur zusammen durch die Landschaft und genießt das Wetter und die Gesellschaft von gleichgesinnten.
Wieso sollte da jemand aufs LR oder VM umsteigen?
Um bequemer zu fahren und vielleicht um besser mitzuhalten / damit die Gruppe nicht immer so warten muss. JEDEN Rennradler, der im Radladen eine Lösung für Probleme mit Sattel, Handgelenken, Rücken, etc sucht, sollte man zumindest mal ein Liegerad zeigen, das mit einem normalen Rennrad in der Performance mithält und gleichzeitig von vielen als viel bequemer empfunden wird.
Und wenn die Fahrer dann zu Hause feststellen, dass sie sich garnicht mehr freuen, vom Sattel runter zu kommen, die Polsterhose auszuschälen und die Gesäßcreme abzuwaschen, dann merken sie, dass sie damit eigentlich auch im Alltag rumfahren könnten.

schau nur mal wie lange dieser Verkauf dauerte, am Preis kann es eigentlich nicht gelegen haben
Aber daran, dass es ein englischsprachiges Inserat mit Artikelstandort im Ausland war. Und daran, dass innerhalb der Szene der Markt gesättigt ist, weil Geschwindigkeitsjäger schon auf's Velomobil umgestiegen sind. Für den Umstieg vom Rennrad, Motorrad oder Auto (weil man mit dem Fahrrad zu langsam und zu angestrengt ist, schnell mit dem Auto fahren), kann ein dynamisches, spaßiges, offenes, spritziges, schnelles, bequemes, effizientes Fahrrad dann schon eher gefragt sein, bevor man gleich in die ganz unvertraute der Velomobile eintaucht.

Außerdem was wird aktuell noch produziert, was jemanden der ein aktuelles RR/TT-Rad fährt ansprechen könnte?
Ich bin weder sicher, welche Modelle aktuell produziert werden, noch was genau die Fahrer jetzt am meisten ansprechen würde. Gibt da ja auch verschiedene. Aber wenn die Kunden kämen, hätten einige Hersteller ganz schnell die Produktion wieder in Betrieb. Für den Anfang könnten die paar existierenden Modelle ja schon was auffangen. (Und auch die bereits produzierten, die noch in irgendwelchen Garagen neben haufiger gefahrenen Velomobilen vereinsamen!)

Ich sehe die potentielle LR/VM-Kundschaft eher im Bereich von Leuten die im Flachland ihre Alltagsfahrten und Touren damit machen
Da wollen wir am Ende ja auch hin, die Alltagsfahrten vom Auto weg zu holen. Aber dafür müssen die Alltagsfahrer erstmal so viel Kontakt wie möglich mit den Alternativen haben, um sie selbst irgendwie in Betracht zu ziehen. Selbst, wenn wir zunächst in allen Sparten nur eine begrenzte Durchdringung erreichen, aber die Liegerader wenigstens schonmal im Laden standen und draußen taglich mal eines begegnet und auf Events auch immer welche auftauchen, haben wir schon ganz viel Normalität gewonnen.

Wenn es was bringen soll, dann müste jeder 2-Wagen gegen in VM erstetzt werden, das wird aber nicht passieren.
Die Gesellschaft muss zwangsläufig Autos reduzieren. Das müssten nicht besonders Zweitwagen sein, weil auch "Erstwagen"/"Einzigwagen" oft genug nicht notwendig sind. Wenn wir das sowieso nicht schaffen, sollten wir ganz schnell Geburtenkontrollen einrichten, weil "Velomobil oder nicht?" dann für die jüngeren Generationen nicht die größte Sorge sein wird.
Wie oben schon gesagt: Es geht nicht darum, dass das Velomobil so toll ist, dass niemand mehr Auto fahren will. Es geht darum, dass wir die Leute aus den Autos zwingen müssen und sie dann Bausteine für neue Mobilitätskonzepte brauchen.

Du meinst die überfällige Absenkung des Tempolimits in der Stadt auf 40 km/h? ;)
Je mehr wir natürlich die Autos ausbremsen, desto mehr wird jede andere(, vor allem jede bisher langsamere) Fortbewegungsart an Attraktivität gewinnen. Besonders die, die sich dann leichter tun werden, auf der Fahrbahn im Stadtverkehr mitzuschwimmen und auch die Akzeptanz sollte natürlich stark steigen, wenn man nicht mehr so sehr als Hindernis wahrgenommen wird. Bei 40km/h könnte ich im Alpha7 schon mithalten, aber von der Ampel aus erreiche ich das nicht so schnell und bergauf darf's auch nicht zu lange zu stark gehen. 30km/h ginge dann auch mit schnelleren Zweirädern schon ganz gut. Und 25km/h eh mit den meisten Pedelecs. ;) - Nur dass die reelle Geschwindigkeit des Verkehrsflusses natürlich immer nochmal über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit liegt…
 
Über die Kritische Masse? Den Punkt, ab dem sie normal genug sind, dass normale Geschäfte in jeder Stadt sie haben, weil Kunden sie kaufen und an dem Kunden sie kaufen, weil sie überall zu kriegen sind (und man damit kein Sonderling ist)? Nein, dem Punkt sind wir bisher niemals nahe gekommen. Aber wir sind wohl so nah dran wie nie zuvor.
Diese kritische Masse wird es aber niemals geben. Zumindest nicht für Renn-VMs heutiger Bauart.
Aber angenommen ich lieg falsch und es kommt dazu, dann werden hier viele nicht mehr begeistert sein. Der kleine aber feine Renn-VM Markt wird dann kaputt reguliert. Im Sinne des Verbraucherschutzes muss so ein schnelles Gefährt natürlich zertifiziert sicher sein.
 
@HenriP
Wie oben schon gesagt: Es geht nicht darum, dass das Velomobil so toll ist, dass niemand mehr Auto fahren will. Es geht darum, dass wir die Leute aus den Autos zwingen müssen und sie dann Bausteine für neue Mobilitätskonzepte brauchen.

Also mit "Zwang" sehe ich da sehr große Probleme und ist auch nicht mit meinem Freiheitsverständniss vereinbar. Ausserdem hat das geschichtlich noch nie einen guten Erfolg gehabt. Wenn die Vorteile für ein VM größer sind als bei ein Vergleichsfahrzeug wird die Entscheidung leicht sein. Heiß es VM muss einfach atraktiver werden als das Auto. Aber machen wir uns nicht´s vor, ohne wird es bei vielen nicht gehen, schon alleine aufgrund des Transportvolumens.
Wenn ich mir die Zahlen von Haushalte (44,5Mio) zu Autos (48,5Mio) im Verhältniss ansehe ist das bereits ein überbestand von 4 Mio Autos pro Haushalt. Das wäre doch schon mal ein guter Ansatz. Wenn ich mir dann noch ansehe, das fast jeder ein Fahrrad hat, wäre eine anders geratene Transportmittelnutzung sofort umsetzbar.
 
Also mit "Zwang" sehe ich da sehr große Probleme und ist auch nicht mit meinem Freiheitsverständniss vereinbar.
Ohne Zwang sehe ich die größeren Probleme, die nicht mit meinem Verständnis der Verantwortung unseren Mitmenschen gegenüber vereinbar sind. Ich meine mit Twang auch nicht unbedingt, dass das Autofahren verboten wird, aber es muss behindert und unbequem gemacht werden. Das ist gleichzeitig auch das Beste, was wir machen können, um das Radfahren attraktiver zu machen (Beim ÖPNV geht natürlich stellenweise noch deutlich mehr.) und Velomobile könnten darüber hinaus höchstens mit Steuervorteilen oder sonstigen Subventionen interessanter gemacht werden. Der Rest ist eben das Normalisieren, damit es in den Köpfen überhaupt als Option auftaucht.

Wenn ich mir die Zahlen von Haushalte (44,5Mio) zu Autos (48,5Mio) im Verhältniss ansehe ist das bereits ein überbestand von 4 Mio Autos pro Haushalt.
Diese Zahlen sagen garnichts über die Menge an Zweitfahrzeugen aus. Es wäre daraus auch möglich, das nur ein einziger Haushalt überhaupt Autos hat und dafür gleich alle 48,5Mio. Und noch weniger sagen sie darüber aus, ob in Mehrauto-Haushalten alle Autos benötigt werden oder ob in Einauto-Haushalten das Auto benötigt wird. automatisiertes Industrieprodukt, mit slowakischen Löhnen. Jedes Auto muss für sich evaluiert und nach Möglichkeit abgeschafft werden. Diese Möglichkeiten gilt es also zu schaffen (durch andere Fortbewegungsarten und kurze Wege im Alltag), den Leuten glar zu machen (durch Öffentlichkeitsarbeit) und notfalls künstlich attraktiv zu machen (indem das Auto noch weniger attraktiv wird. Und "notfalls" sehe ich als gegeben.)

Wenn ich mir dann noch ansehe, das fast jeder ein Fahrrad hat, wäre eine anders geratene Transportmittelnutzung sofort umsetzbar.
Ja, möglich wäre eigentlich schon vieles. Da ist das Velomobil nur der letzte Baustein, den Leuten zu zeigen, dass auch etwas längere Strecken ohne Auto möglich sind als sie mit ihren Baumarkt-City-Rädern jemals angehen würden.

Aber angenommen ich lieg falsch und es kommt dazu, dann werden hier viele nicht mehr begeistert sein. Der kleine aber feine Renn-VM Markt wird dann kaputt reguliert. Im Sinne des Verbraucherschutzes muss so ein schnelles Gefährt natürlich zertifiziert sicher sein.
Wenn das der Preis der Verkehrswende wäre, wäre mir das Recht. Wir reden hier ja nicht von Hobbyfahren, sondern von einer besseren Welt.
Aber überhaupt: Rennräder fahren auch manchmal bis über 100km/h (bergab) und viele fahren mit ihrem Rennrad auch in der Ebene schneller als ich in meinem Alpha7 oder ich es auch in einem Milan SL würde. Also da müsste, sollte der Wille wirklich auftauchen, erstmal eine Unterscheidung in der Definition gefunden werden, die die Velomobil-Hersteller nicht sofort umgehen und die von dir erwarteten Regeln müssten dann auch umgesetzt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Zwang wird früher oder später allein kommen. Erst über den Preis, danach über die Verfügbarkeit, weil das System an den hohen Kosten zerbricht.

Es wäre ja schon mal ein erster Schritt, Mobilität für Menschen und nicht für Autos zu machen. Weg mit der einseitigen Bevorteilung. Mit Freiheit hat das nämlich auch nichts zu tun.
 
Mhm genau, und immer in einer Senke für maximaler Schwungverlust und Wiederbeschleunigen an der folgenden Steigung. Gaaanz super.
jeder hat da sein eigenes Empfinden zu, aber ich rolle oder fahre wie auch immer, lieber durch einen Kreisverkehr, als vor einer Kreuzung an einer roten Ampel zu stehen, die leer ist und keine Autos bzw Fußgänger zu sehen sind.
Aber wie gesagt, daß ist nur meine Meinung und Erfahrungswerte aus anderen Ländern, bzw sogar teilweise Regionen in Deutschland (nur leider viel zu wenig), welche ihr Gehirn wenigstens noch als Werkzeug nutzen und einsetzen und vorallem am Ende auch Sachen umsetzen :) ;).
Es geht im Prinzip um Fluss und nicht um Zwangsstillstand bzw unnötiges anhalten/stehem und aus dem stehen wieder zu beschleunigen.
 
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