AW: MetaPhrastic
hi doctortee,
Ich möchte eventuell das Metaphrastic alternativ zum Bacchetta Giro 26 ATT holen, da ich mit der Tillerlenkung besser klarkomme.
Fährst du noch mit deinem Metaphrastic durch die Gegend?
Bist du zufrieden? Auch mit der Bergtauglichkeit?
Gibt es eventuell Kinderkrankheiten oder irgendwas am Bike, was nicht so gut gelöst ist?
Lässt sich die Sitzneigung während Touren leicht einstellen (von Flach für die Ebene bis steil für Bergauffahrten)?
Auf den Bildern scheint die Kette irgendwie immer sehr knapp an der Gabel entlang zu laufen...gibt es da Probleme mit Schleifen?
gruß
Peter
Hallo Peter,
ich bin gerade erst wieder von einer schnellen Runde mit 35er-Schnitt zurück (400 Höhenmeter, 40 Km).
Ich bin nach wie vor echt begeistert, wie schnell und bequem das Teil ist. Ich bin in diesem Jahr bereits über 4000 Km damit gefahren, und gerade am Berg habe ich den Eindruck, immer schneller zu werden. Das Rad ist definitiv zumindest in der hügeligen Gegend um München sehr viel schneller als ein Rennrad - auch am Berg. Wenn ich Rennradfahrer überhole, sehe ich im Rückspiegel, wie sie erst denken, dass sie noch rankommen können, es aber dann gleich aufgeben, weil es einfach nicht geht. Selbst, wenn ich noch nicht ganz am Limit fahre. Ich will hier nicht angeben, aber so ist das einfach. Ich war bis zum Umstieg aufs Liegerad im letzten Jahr begeisterter Rennradfahrer, aber ich vermisse das Rad nicht mehr.
Die Sitzneigung könnte man relativ schnell verstellen, wenn man Schnellspanner in die Sitzstreben einbaut. Ist aber nicht notwendig. ich fahre mit 30° Neigung sowohl am Berg als auch alles andere - und es gibt Anstiege, die ich mit dem Rennrad nie schneller als 24 km/h gefahren bin, die ich jetzt an einem guten Tag mit 27 bis 30 km/h fahre. Was man unterschätzt: meist bekommst Du den richtigen Push dadurch, dass Du Dich ja gegen den Sitz stemmen kannst und richtig ziehen und treten kannst. Das geht ja beim Rennrad nicht. Die Sitzneigung scheint mir da nicht so ausschlaggebend zu sein.
Die Kette schleift an der Gabel, wenn man den Lenker einschlägt, und ja, da ist sie auch etwas abgewetzt. Aber immer wieder mal Tape drauf, und dann störts nicht. Ist sowieso nur ein optisches Problem. Beim Fahren kein Problem (beim Stehen sowieso nicht
).
So, was gefällt mir nicht/weniger gut (und das sind nur Kleinigkeiten!):
- die Umlenkrolle gibt seltsamerweise nur dann, wenn die Kette auf dem großen Blatt ist, ratternde Geräusche von sich. Lässt sich mit einem höherwertigen Teil sicher vermeiden. War bisher zu faul.
- der Rahmen hat hinten keine V-Brake-Aufnahme. Sehr schade, wenn man Gewichtsoptimierung betreiben will. Da bleibt bloß Disk (bitte unbedingt Avid BB7) oder Rennradbremse.
- die Sitzstreben neigen zum Reinrutschen, egal wie fest man die Schrauben knallt. Lässt sich beheben, wenn man das dünne Blech einer Coladose ausschneidet und als Einlegeblech um die Strebe legt und das dann zusammen in die Hülle schiebt. Geht schnell, wirkt. (Half auch immer beim Up, wenn das Sattelrohr reinrutschte).
- Winterfahren geht, aber wenn zu viel Schnee liegt, wirds einfach unsicher. Das dürfte aber für alle Liegezweiräder gelten. Für den Winter werde ich mir wahrscheinlich ein Crossrennrad aufbauen. Schneearme Winter fahre ich natürlich mit dem Liegerad
Systembedingt vermisse ich meinen Rucksack auf meinem Rücken. Ich habe schon immer Gepäckträger gehasst. Bisher gehts mit einer 10-L-Tasche, die über den Sitz gestülpt wird (Radicaldesign).
Und: wenn Du schon genau weißt, was Du für ein Setup willst, dann kauf die passende (leichte) Gabel gleich mit. Die Originalgabe von Metabikes wiegt 1000g (!). Ich fahre z.Zt. mit einer ca. 400g-Gabel, und das gibt es auch für die Discaufnahme für relativ wenig Geld (220 Euro, Gunsha-Bikes).
Und 2: der Carbonsitz rentiert sich aus Gewichtsgründen auch.
Hoffe, ich konnte Dich beeinflussen...
LG
Torsten