Liegerad/VM - Händler die Jobrad, Lease-a-Bike oä machen

Beiträge
18.710
Hi,
aus gegebenen Anlass wollte ich mal eine Umfrage starten welche Händler hier,
das Firmenleasing von LiegeFahrrädern /VM anbieten/durchführen.

Nach dem Interview von mehreren Leasingfirmen soll das für den Händler mit Internetzugang nur 30 Minuten Arbeit sein.
dann Ist er dazu in der Lage.

Ich würde mich freuen, wenn sich hier mal die Händler äußern mit welchen Firmen Sie zusammen arbeitern.
Und welche Räder sie anbieten.

Nach den Proformarechnungen der Leasinganbieter lohnt sich das so extrem, dass ich mit einem neuen VM spekuliere,
obwohl ich den SL gerade umgebaut habe. Leider unterstützen die Firmen nur deutsche Händler...

Ich kann auch nicht mehr die Firmen verstehen, die sowas ablehnen. Für maximal 30Minuten Arbeit sparen diese 100-200€/Jahr und Leasingnehmer.
Ein Leasingnehmer zahlt dagegen Netto nur ca 70% des Radpreises...
 
Der Haken ist: Jobrad möchte von Händler 7% Provision. Im Falle eines Milans also ca. 700 Euro.
 
Stimmt so nicht. Max. 238€
Ich habe mich dort registriert und warte auf den Vertrag
 
Ich hab Jobrad (und Leaserad) und Bikeleasing.
Jobrad verlangt vom Händler 7% vom VK, aber gedeckelt auf 200€ plus MWSt (war mal bissle mehr)
Leaserad und Bikeleasing sind für den Händler neutral.

Bei Bike Company Solutions kommst mit VM nicht rein, weil die nur an (Firmen)Flotten interessiert sind. Anderes Geschäftsmodell.

Und dann gibt es noch weitere Leasingfirmen die VM ablehnen weil die Versicherung im Hintergrund nicht mitspielt.

Eine (alle?) Versicherung, die zum Leasing gehört, hat ein Limit von 10000€. Ein Velomobil darf durchaus teurer sein, ist aber nur bis 10000€ versichert.

Nach dem Interview von mehreren Leasingfirmen soll das für den Händler mit Internetzugang nur 30 Minuten Arbeit sein. dann Ist er dazu in der Lage.
Theoretisch. Praktisch brauchts mehr Zeit, und in der Ausführung gibts dann doch den einen oder anderen Stolperstein. Aber unterm Strich ist es handhabbar und das Meiste online zu erledigen.

Nach den Proformarechnungen der Leasinganbieter lohnt sich das so extrem, dass ich mit einem neuen VM spekuliere...
Naja, Werbeprospekte halt. In echt ist die Ersparnis nicht so groß. Das Leasing zieht sich halt auch durch bis zum Rentenbeitrag der ggf. geringer ausfällt weil weniger verdient.
Positiv:
- du kannst praktisch sofort ein VM haben, ohne das Geld dazu bereit zu haben.
- es ist eine mehr oder weniger üppige Versicherung dabei, incl. Diebstahl.
- nach den 3 Jahren kannst das VM für Umme kaufen (wäre dumm wenn nicht), und wenns sein soll für das 3-4 fache vom Übernahmekaufpreis verkaufen
 
Zuletzt bearbeitet:
kannst das VM für Umme kaufen (wäre dumm wenn nicht)
Definiere "für Umme".
M. W. kann man das Fahrrad (VM) nach den drei Jahren für weniger als (Listenpreis - Leasingraten) erwerben (sofern sich in der Zwischenzeit nicht die Gesetzeslage ändert), und je nach Neupreis, Gehalt und Steuerklasse können das ein paar hundert bis über 1.000 oder sogar 2.000 Euro sein, jedenfalls deutlich unter Marktwert.

Traumvelo @Andreas Seilinger arbeitet übrigens mit JobRad und BikeLeasing zusammen (über letztere habe ich seit letzter Woche den Grasshopper), und für Leute aus dem Großraum München kann ich ihn wärmstens empfehlen!

Viele Grüße,
wolf (mit aktuell >80 km auf dem GFX)
 
„Ein Leasingnehmer zahlt dagegen Netto nur ca 70% des Radpreises...“

Ganz so pauschal sehe ich es leider nicht; man muss schon mit spitzem Bleistift rechnen, denn Versicherung, obligatorische Wartung beim Händler und geldwerter Vorteil kommen noch dazu. Daneben ist auch die persönliche Steuerklasse und der persönliche Spitzensteuersatz wichtig.

Trotzdem kann es sich lohnen; insbesondere wenn der AG seine gesparten EUR als Zuschuss gibt.
 
Ganz so pauschal sehe ich es leider nicht; man muss schon mit spitzem Bleistift rechnen, denn Versicherung, obligatorische Wartung beim Händler und geldwerter Vorteil kommen noch dazu. Daneben ist auch die persönliche Steuerklasse und der persönliche Spitzensteuersatz wichtig.
Versicherung ist nach meiner Kenntnis in der Leasingrate, die sich zu den 70% aufaddiert, enthalten.
Je nach Leasingfirma kannst du auch ein Wartungspaket in deine Rate hinein buchen.
GeldwerterVorteil der zu versteuern ist liegt derzeit bei 0,25% (Auto = 1%).

Wichtig: Deine Einzahlung in die Sozialkassen zb Rentenversicherung verringert sich! Im Alter gibts also weniger. Hab aber keine Ahnung wieviel das ausmacht...
 
Versicherung ist nach meiner Kenntnis in der Leasingrate, die sich zu den 70% aufaddiert, enthalten.
Bei BikeLeasing ist das in der Rate enthalten, kommt aber auf den Preis fürs Fahrrad dazu.
GeldwerterVorteil der zu versteuern ist liegt derzeit bei 0,25% (Auto = 1%).
Gilt m. W. für Pedelecs und E-Bikes, normale Fahrräder 0,5%.
Einzahlung in die Sozialkassen zb Rentenversicherung verringert sich! Im Alter gibts also weniger.
Macht ein- bis sehr niedrige zweistellige Beträge aus (außer man liegt über der Beitragsbemessungsgrenze).
Wer jetzt schon mit jedem Cent rechnen muß, sollte es sich gut überlegen.
Die Leasinganbieter haben i. d. R. einen Beispielrechner auf ihrer Website, der nennt ziemlich konkrete Zahlen.
 
Wir haben bei uns in der Firma seit fünf oder sechs Jahren ein Leasingangebot (Jobrad) und da mittlerweile ein paar Verträge durch und einige laufen. Da das Ganze damals auf meine Initiative eingeführt wurde hab ich das bis heute ein bisschen im Auge ohne totale Detailkenntnis.

Wie die Vorredner empfehle auch ich genau zu rechnen - die kolportierten 30% Ersparnis kamen bei keinem realen und auch bei keinem durchgerechneten Fall raus bei uns. Sowohl die Konditionen von Jobrad als auch die steuerlichen Voraussetzungen haben sich in den letzten Jahren mehrfach geändert, genaues Nachrechnen im Einzelfall ist unerlässlich. Die Abwicklung mit den Händlern ist inzwischen in der Tat recht unkompliziert, der Aufwand für den Arbeitgeber vorhanden, aber inzwischen auch machbar. Da gab es klare Verbesserungen in den letzten Jahren.

Themen

- der Händler muss Provision an Jobrad zahlen. Ein Kaufpreisnachlass beim Rad ist entsprechend nicht oder nur selten möglich. Auch ein "off-season" Kauf bringt nichts. Sicherlich eher für Ups relevant als für Velomobile. Bei Ups und Pedelecs kann aber der Jobradbasispreis drastisch höher sein als der reale Barpreis, noch mehr z.B. in der Wintersaison oder bei einem Auslaufmodell, dann lohnt sich Jobrad zumindest finanziell überhaupt nicht.

- Berechnungsgrundlage für den geldwerten Vorteil (soweit noch relevant) ist immer der Listenpreis, unabhängig vom tatsächlichen Kaufpreis. Ist analog zu Autos. Bei custom Konfigurierten Rädern gibt es keinen Listenpreis, da kann also zumindest etwas Gestaltungsspielraum sein.

- Das Radleasing verringert die gezahlten Sozialversicherungsbeiträge, hat also Auswirkung auf Rente und Arbeitslosengeld. Zwar nur gering, aber es sollte einem bewußt sein.

- die 10% Restwert-Regelung wurde vom Bundesfinanzgerichtshof kassiert da weit unter einem realistischen Restwert nach drei Jahren. Da haben sich die Anbieter andere Modelle einfallen lassen (aktuell glaube ich 15% - nachgucken wie's beim gewünschten Anbieter aussieht).

- Offiziell darf man am geleasten Rad nichts umbauen - interessiert im Zweifel keinen, schon gar nicht, wenn man das Rad hinterher übernimmt. Da muss man aber erst mal hinkommen. Aus-/umgebaute Teile für die Leasingdauer aufzubewahren kann daher je nach eigenem Paranoialevel sinnvoll sein.

- steuerlich wirksam ist aktuell glaube ich nicht mehr die klassische Gehaltsumwandlung möglich sondern der Leasingbeitrag muss als zusätzliche Leistung vom AG kommen. Also z.B. statt Gehaltserhöhung. Hier hat es aber einige Änderungen gegeben in den letzten Jahren, wie es aktuell gerade ist sollte man nachgucken, damit man nicht des Steuervorteils verlustig geht.

- Typischerweise ist eine recht umfängliche Versicherung mandatorisch und inclusive. Kostet aber natürlich trotzdem jeden Monat. Deckt auch Vandalismus und selbstverursachte Schäden ab (nachgucken wie es beim gewünschten Anbieter ist) und ist dafür nicht so furchtbar teuer, abhängig vom Wert des Rades. Erhöht aber natürlich die Leasingrate und man sollte sich fragen, ob man die normalerweise auch abschliessen würde oder ob as einfach zusätzliche Kosten sind, die man normalerweise nicht hätte. Für den einen oder anderen kann die Versicherung aber auch durchaus attraktiv sein. Schadensfall hatten wir nicht bisher, von daher keine Erfahrung damit. Optional gibt es auch einen Wartungsvertrag (haben wir nie abgeschlossen).

- Fies wird es unter Umständen, wenn ein Leasingvertrag vorzeitig beendet wird, weil der AN den Arbeitgeber wechselt. Der AG wird im Normalfall das Rad nicht haben und den Vertrag nicht fortführen wollen. Mitnehmen des Vertrags zum neuen AG ist zumindest bei Jobrad aktuell nicht möglich, das Rad muss abgelöst werden (ausstehende Leasingraten + Restwert). Wenn der Vertrag schon kurz vor dem Ende ist geht das noch, ist er z.B. erst ein knappes Jahr alt fällt ein Preis an, der in der Hausnummer des Listenneupreises (!) des Rades liegt (für ein Rad, das schon ein Jahr alt ist, für das man auch schon ein Jahr bezahlt hat und das man ohne Jobrad evtl. mit merklichem Rabatt hätte erwerben können). Positive steuerliche Effekte hat man natürlich auch keine und die Versicherung muss man "natürlich" auch zahlen für die restliche Laufzeit, Leistungen daraus kriegt man aber keine. Wir hatten den Fall grade, das war eine sehr unangenehme Überraschung. Zumal dann eben eine relativ grosse Summe auf einmal fällig wird für den AN. Das lohnt sich dann mal so richtig gar nicht. Uns hat das so genervt, dass wir uns jetzt andere Bikeleasinganbieter anschauen, ob die konditionell attraktiver sind.

Zusammengefasst: Interessant ist Jobrad wenn man viel verdient und in einer hohen Steuerklasse ist, beim AG das Rad als zusätzliche Leistung statt Gehaltserhöhung raushandeln kann, sicher nicht in den nächsten drei Jahren den Job wechseln wird, ein Rad kauft, auf das es bei Barkauf weder Rabatt noch saisonale Preisnachlässe gibt und das möglichst teuer ist (was aber wieder das Risiko bei Jobwechsel erhöht) und noch dazu man nicht in der Lage wäre, das Rad einfach so zu kaufen, man das Rad auch bei Barkauf versichern würde und man ausserdem das Rad nach Ablauf der Leasingdauer zu übernehmen plant. In allen anderen Fällen ist das Modell entweder weniger bis gar nicht attraktiv oder zumindest mit Pferdefüssen versehen. Die Kaufpreisersparnis ist nicht wirklich sehr relevant unterm Strich, die "Ratenzahlung" in kleinen monatlichen Beträgen aber offenbar für viele attraktiv zum Erwerb eines hochwertigen (und damit teuren) Rades.

Die Realität war gegenüber der sehr blumigen Werbung und den Ambitionen von uns, was wir damit erreichen wollten, durchaus ernüchternd. Liegt aber neben Jobrad auch am Gesetzgeber, der sich da als nicht sehr verlässlich rausgestellt hat und in den letzten Jahren laufend die Bedingungen geändert hat. Ich bin jetzt mal gespannt, was andere Anbieter so an Konditionen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@smallwheels : Danke für die schöne Zusammenfassung!
Die Realität war gegenüber der sehr blumigen Werbung und den Ambitionen von uns, was wir damit erreichen wollten, durchaus ernüchternd.
Ja. Ich habe nicht versucht, die komplizierte Berechnung nachzuvollziehen (da gäbe es ja noch Verminderung der Rente etc. zu berücksichtigen), sondern denke mir, dass es etwa genauso teuer kommt und ich die Versicherung gratis dazu bekomme.

AFAIK weiß ansonsten @Hansdampf auch recht gut über Bike-Leasing Bescheid.
- steuerlich wirksam ist aktuell glaube ich nicht mehr die klassische Gehaltsumwandlung möglich sondern der Leasingbeitrag muss als zusätzliche Leistung vom AG kommen. Also z.B. statt Gehaltserhöhung. Hier hat es aber einige Änderungen gegeben in den letzten Jahren, wie es aktuell gerade ist sollte man nachgucken, damit man nicht des Steuervorteils verlustig geht.
Zumindest bei mir (vor einem guten Jahr) ging das noch. Verwirrend finde ich aber:
  • Wenn man das Leasing via Gehaltsumwandlung selber bezahlt, muss man die Ersparnis auch noch nachversteuern (1%-Regel, aber temporär reduziert). Dagegen muss man nichts versteuern, wenn es der Arbeitgeber bezahlt.
  • Wenn der Arbeitgeber das Fahrrad bezahlt, dann muss er auch die Wartung übernehmen und ist verantwortlich für die Verkehrssicherheit. Und das will sich verständlicherweise kaum ein Arbeitgeber ans Bein binden.
 
Habe grade noch mal in ein paar der letzten Infomails von Jobrad geguckt (Achtung Werbetexte):

Restwert:

Für alle JobRäder, deren Bestellanträge Sie ab 1. März 2020 freigeben, kalkulieren wir mit einem Gebrauchtkaufpreis von 18 % – eine Erhöhung um einen Prozentpunkt.

Geldwerter Vorteil

Per Steuererlass vom 9.1.2020 haben die obersten Finanzbehörden der Länder dafür gesorgt, dass das JobRad per Gehaltsumwandlung mit der 0,25 %-Regel noch stärker steuerlich gefördert wird!

Leasing-Diensträder werden dadurch noch attraktiver: Angestellte, die 2020 erstmals ein JobRad übernehmen, können im Vergleich zum klassischen Kauf mit einer zusätzlichen Ersparnis von durchschnittlich 3 % rechnen.

Besonders erfreulich: Von der erneuten Erlassänderung profitieren nicht nur alle Angestellten, die ab 2020 erstmals ein Dienstrad per Gehaltsumwandlung beziehen, sondern auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2019 ein JobRad übernommen haben. Denn:
Die Neuregelung gilt für alle ab dem 1. Januar 2019 neu überlassenen Diensträder.

und (aus einer Mail vom März vergangenenen Jahres - mittlerweile teilweise schon wieder überholt):


Im vergangenen Jahr hat der Bundestag bereits die Steuerfreiheit für Diensträder beschlossen – wenn sie vom Arbeitgeber zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn zur Verfügung gestellt werden. Das vollständig arbeitgeberfinanzierte Jobrad ist aber noch die Ausnahme: Auch wenn sich immer mehr Unternehmen an den Kosten beteiligen, entfällt die Versteuerung aktuell nur für einen kleinen Teil der Dienstrad-Nutzer. Deshalb hat sich JobRad in den vergangenen Monaten auf politischer Ebene für die Neuregelung stark gemacht, die allen Dienstradlern zugutekommt.

Die faktische Halbierung der 1 %-Regel entspricht der von uns geforderten steuerlichen Gleichstellung von Diensträdern mit Dienst-E-Autos, die seit Jahresbeginn ebenfalls nur noch mit 0,5 Prozent besteuert werden. Wir freuen uns sehr, dass jetzt alle JobRadler – egal, ob der Arbeitgeber das Dienstrad finanziert oder nicht – vom Willen der Politik zu mehr umweltfreundlicher Mobilität profitieren.


Diese Regelungen sowohl von Jobrad wie auch durch den Gesetzgeber sind durchaus dynamisch und regelmässigen Änderungen unterworfen. Etwas nervig, extra Arbeit für die Lohnbuchhaltung und es macht die ohnehin nicht unkomplexe Materie noch komplexer.
 
Häufig wird auch ein Limit von 5000€ von den Arbeitgebern genannt, um den Arbeitnehmer vor zu großen Belastungen zu schützen. Auf Nachfrage hieß es das sei eine Empfehlung von Jobrad.
Für 5000€ bekomme ich jetzt nicht gerade mein Traum VM. Sind hier schon Leute um solch ein Limit herum gekommen? und wenn ja mit welcher Argumentation?
 
Für 5000€ bekomme ich jetzt nicht gerade mein Traum VM. Sind hier schon Leute um solch ein Limit herum gekommen? und wenn ja mit welcher Argumentation?
Ich habe ein Kettwiesel Evo Steps mit ein bißl Zubehör letztes Jahr über JobRad geleast. Aufgerufener Preis: 8.073,-€ Gefragt, begründet o.ä. wurde da nix.

Grüße ~ Ursel
 
Häufig wird auch ein Limit von 5000€ von den Arbeitgebern genannt, um den Arbeitnehmer vor zu großen Belastungen zu schützen. Auf Nachfrage hieß es das sei eine Empfehlung von Jobrad.
Für 5000€ bekomme ich jetzt nicht gerade mein Traum VM. Sind hier schon Leute um solch ein Limit herum gekommen? und wenn ja mit welcher Argumentation?
Das Limit kann der Arbeitgeber weitgehend frei einstellen, die harte Obergrenze (vorgegeben durch Jobrad) liegt bei 11.900€ brutto/10.000€ netto. Eine Empfehlung für 5000€ hab ich auf die Schnelle nicht gefunden - kann es natürlich trotzdem geben. Natürlich steigt auch für den AG das Risiko bei einem höheren Preis, schliesslich ist er primärer Vertragspartner von Jobrad. Mit dem Arbeitgeber reden dürfte helfen und ein mittelständischer Betrieb dürfte da offener sein als ein Konzern. Ein gutes Einkommen hilft sicher ebenso wie ein freundlich gesonnener Entscheider und ein guter Draht zu diesem. Dennoch: Bei angenommen 10.000€ Kaufpreis beträgt allein die 18% Schlussrate bei Jobrad 1800€. Kann ich schon verstehen, dass ein Arbeitgeber da zögerlich werden kann. Jobrad ist ein freiwilliges Angebot eines Arbeitgebers, meist mit der Motivation Mitarbeiterbindung, Gesundheitsmanagement, Umwelt (in der Reihenfolge). Ein Anspruch besteht da nicht, Freundlichkeit ist die sinnvolle Devise (und beim VM vielleicht auch Aufklärung).

Ich hab die Raten mal grob von einem älteren Vertrag geringeren Werts bei uns hochextrapoliert, das ist allerdings einer mit 10% Restwert statt der aktuellen 18%, ganz passen wird das nicht.
Preis des Rades: 9995€ brutto incl. MWst./8.402,95€ netto zzgl MwSt
Monatsrate 275,60€ netto
Versicherung monatlich 29,40€ netto
Schlussrate/kalkulierter Restwert 10% 999,50€ netto

Auf die Schlussrate kommt beim Rauskaufen glaube ich noch die Mehrwertsteuer. Die Leasingraten sind mehrwertsteuerfrei für den AN (wird beim AG durchgeschleust) - das macht einen deutlichen Teil der Ersparnis aus.

Tatsächlich zahlen tust Du also:
36 * 275,60€ Leasingraten = 9.921,6€
36 * 29,4 Versicherung = 1058,40€
Schlussrate (brutto) 995€

macht insgesamt 11.979,96€,
also knapp 20% mehr als den normalen Kaufpreis wäre. Grob 1000€ davon ist die Versicherung. Die Raten vor der Schlussrate gehen von Deinem Bruttogehalt ab, je nach Gehalt, Steuerklasse etc. ist deine Einkommensminderung also deutlich weniger als die Raten - wie viel ist individuell.

Bei einem aktuellen Vertrag wäre die Schlussrate deutlich höher, die monatlichen Raten dafür wohl etwas niedriger.

Der Jobrad Rechner für Neugierige spuckt bei einem Kaufpreis von 10.000€ z.B. aktuell aus:

38003976dj.png

Da die Umwandlungsrate die Versicherung beinhaltet hast Du also gegenüber meinem Beispiel 25€ weniger Monatsrate, aber dafür die extrafette Schlussrate (verursacht durch den Gesetzgeber), die hier gar nicht erwähnt wird im Schnellrechner. Was man aber sieht ist, dass die Ersparnis bei geringerem Einkommen deutlich sinkt:

38004063et.png


Man muss also leider konstatieren, dass das Fahrradleasingmodell die bevorzugt, die eh schon mehr haben. Das liegt aber am Gesetzgeber, nicht an Jobrad.

So richtig transparent kommt mir die Jobradbeispielrechnung und -seite nicht vor... Auch die kleinen fiesen Elemente nach Schlussrate und zugehöriger Mehrwertsteuer oder den genauenKonditionen einer vorzeitigen Vertragsbeendigung findet man nicht so leicht (wenn überhaupt) und auf die Fragen muss man erst mal kommen (tut man im Normalfall erst, wenn man in der Situation ist) - da ist schon einiges an Intransprarenz im Spiel, die nach Vorsatz riecht. Böse könnte man sagen "Versuch, einen für dumm zu verkaufen", netter "marketingorientiert".

Wir mussten damals da ziemlich viel Arbeit reinstecken, allerdings waren wir auch Early Birds, damals gab es noch nicht viele Firmen, die Jobrad angeboten haben - viele, auch grundsätzliche Fragen und Themen die wir hatten waren komplett neu für sie.

Nebenbei: Jobrad kassiert für ein Rad mit einem Nettopreis von 8402,95€ netto am Ende 10771,90€ netto für die Finanzierung auf drei Jahre. Eine Marge von 2.358,95 bzw. 28% - schicke Verzinsung auf's eingesetzte Kapital, besonders in heutigen Zeiten - und bekommt zusätzlich noch die Provision vom Händler - früher 10% vom Kaufpreis, aktuell anscheinend gedeckelt auf die oben erwähnten 200€.
Der Radfahrer spart tatsächlich was (wenn auch normal nicht so viel wie kolportiert), die Firma spart theoretisch auch was (AG Anteil Sozialversicherung), was aber vom Verwaltungsmehraufwand schnell aufgefressen wird im Normalfall. Jobrad verdient auch ganz ordentlich (auch wenn sie nicht den ganzen Kuchen kriegen - finanziert wird das Rad in Wirklichkeit von einer Leasinggesellschaft, die mit Jobrad nchts zu tun hat - die werden ihren Teil vom Kuchen wollen, dafür braucht Jobrad kein eigenes Kapital in relevantem Maße).
Draufzahlen tut der Radhändler (der das hoffentlich durch Zusatzumsatz wettmachen kann) und der Staat, sprich wir alle, durch Steuermindereinnahmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten