Liegerad Probefahrten: Anpassungen und angemessene Risikoreduktion

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Hallo miteinander

Da ich gerade ein Liegerad verkaufen möchte: wie geht Ihr mit Umbauwünschen von Kaufinteressenten für eine Probefahrt um?
Verkaufe mit zwei Dämpfern. Im Verkaufstext steht, dass das Liegerad im tiefergelegten Zustand verkauft wird und der andere Dämpfer beigelegt wird. Der Interessent möchte den anderen Dämpfer zum Probefahren eingebaut haben, da er es gerne etwas aufrechter hat.


Hätte das angesichts des für meine Begriffe sehr günstigen Kaufpreises - deshalb niedrig angesetzt, weil ich nichts weiter ändern möchte - folgendermassen gemacht: Umbau ja, aber gegen Forenspende von EUR 30, falls der Interessent nicht kauft. Der Umbau dauert bei meinem Talent sicher 1-2 Stunden, da die Aufnahmen von kind shock und dnm unterschiedlich sind...

Ein anderes Thema ist der Haftungsausschluss: ganz risikolos ist das Leben zwar grundsätzlich nicht; es sollte auch weniger eine juristische Absicherung sein (bei Unfall verweis auf fehlerhaftes Liegerad), sondern der Anreiz dazu, vorsichtig zu fahren, damit kein Sturz und damit kein Schaden passiert (nach dem Motto: wer gut wackelt. fällt nicht). Interessent war noch nie auf einem Liegerad. Wie handhabt Ihr das?

VG schlawag
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bisher nur ein Liegerad und ein VM verkauft und dabei die Interessenten einfach so fahren lassen (es musste nichts umgebaut werden und bein Sunrider I ist der Sitz ja in Sekunden verstellt.

Als jedoch ein "Interessent" beim Zurückkommen in der letzten Kurve den Sunrider fast umschmiss das sogar die Kette absprang und mir dann nachher gestand, dass er nie die Absicht hatte ein VM zu kaufen, sondern lediglich einmal VM fahren wollte, da habe ich mich selbst als "leichtfertigen Blödmann" beschimpft. Was wäre passiert wenn er ihn tatsächlich umgeschmissen hätte und dann als Student überhaupt nicht in der Lage wäre, den Schaden zu begleichen?

Kurzum, ich weiß das es falsch, ist völlig Unbekannten und obendrein Unerfahrenen ein teures Liegerad oder VM so ohne irgendwas anvertrauen. Trotzdem würde ich es vermutlich beim nächsten Mal wieder so machen, zumal mir keine bessere Lösung einfällt. Ein vorher angefertigter schriftlicher Vertrag schafft eine "komische" Atmosphäre und könnte obendrein im Zweifelsfall später lediglich als Klopapier dienen .......
 
Ein vorher angefertigter schriftlicher Vertrag schafft eine "komische" Atmosphäre und könnte obendrein im Zweifelsfall später lediglich als Klopapier dienen .......
Das finde ich aber genau richtig. Als ich VM probegefahren bin, musste ich auch was unterschreiben und oberdrein 50 € bezahlen.
Von jemanden für eine Gratisprobefahrt ausgenutzt zu werden würde ich unter allen Umständen vermeiden wollen.
 
Ganz ehrlich: bei den Geschäften, wo ich ein LR getestet habe (schlussendlich dann für ein gebrauchtes entschieden bzw. beim zweiten und dritten Mal gegen ein trike sondern für einen Einspurer), musste ich halt den Ausweis als Pfand abgeben. Bei einer Privatperson habe ich das gute Stück so ausgeliehen bekommen, aber da war vorher der Kontakt auch schon sehr angenehm.
 
Hier ein Musterkaufvertrag: https://www.adfc.de/fileadmin/user_...f/Download/ADFC_Musterkaufvertrag_2018-08.pdf Hier ein Muster, das man als Privatperson entsprechend anpassen könnte: https://www.geero.ch/de-CH/info/haftungsausschluss. "Wer sein Rad verkaufen will, lässt sich für die Dauer der Probefahrt den Personalausweis oder ein gleichwertiges Pfand geben, rät Geisler. ", siehe https://www.fr.de/ratgeber/auto/gebrauchtes-fahrrad-ohne-risiken-kaufen-oder-verkaufen-11087803.html. Zum Kaufvertrag: https://www.abendblatt.de/ratgeber/...hrrad-ohne-Risiken-kaufen-oder-verkaufen.html
 
Der Interessent möchte den anderen Dämpfer zum Probefahren eingebaut haben, da er es gerne etwas aufrechter hat.
[...]
Interessent war noch nie auf einem Liegerad.
Hä?!
(Sorry, mehr fällt mir dazu nicht ein.)

Wie handhabt Ihr das?
U.a. Bauchgefühl beim Kontakt mit dem Interessenten. Der Ausweis als Pfand hilft nur dagegen, dass derjenige "unerkannt entkommt", Bedingungen für Probefahrt oder Kauf sind damit noch nicht vereinbart. Falls du ein anderes Rad hast, das zwar nicht zum Verkauf steht, bei dem dir aber eine Schramme mehr weniger weh tun würde, lass Liegeradneulinge oder unerfahrene Fahrer vielleicht die ersten Versuche damit machen.

Wegen Schäden am Rad kann es helfen, Probefahrt und Verkauf gedanklich zu trennen. Bei einer Probefahrt unter Privatleuten ist es m.E. normal, dass der jeweilige Fahrer für entstandene Schäden aufkommt - jetzt nicht für eine Schramme mehr am schon etwas zerkratzten Bremshebel, aber z.B. für einen verbogenen Untenlenker oder einen Riss im Sitz. Es gibt aber offensichtlich Zeitgenossen, die das anders sehen, wie das Erlebnis von @JuergenM zeigt. Wenn er's anschließend kauft, ist das übrigens preisneutral, weil das Rad ja auch um den Betrag weniger wert ist.
Wegen Verletzungen des Fahrers beim Unfall: Du bist kein Händler und kein Fahrradmechaniker und der Interessent ist wahscheinlich erwachsen, da bist du m.W. weder bei einer Probefahrt noch beim Verkauf für Schäden haftbar, die du bei angemessener Sorgfalt nicht erkennen konntest. Schau das Rad vorher nochmal gründlich an, dreh selber eine Runde und achte darauf, ob irgendwas anders ist. Darüber, wie man mit einem Liegerad fährt und was er schon kann und weiß, könnt ihr vorher reden, dann kann der Interessent auch Fragen stellen und hat eine Grundlage für seine Entscheidung, ob er sich das zutraut oder nicht.
 
Bei dem ohnehin schon niedrigen Preis würde ich mir den Aufwand eher sparen. Das kauft früher oder später auch jemand anders.
 
Hallo Schlawag,
schön das Du einen Interessenten für das Rad gefunden hast. Bis jetzt ist er aber nur interessiert und hat die Absicht eventuell es zu kaufen. Deswegen bringt Dir der Personalausweis als Pfand bei einer Probefahrt nicht viel, die Hinterlegung des Ausweises ist keine Kaufabsicht (juristisch), bspw. kann er mit dem Rad abhauen und dann behaupten er habe den Ausweis verloren (worst case). Eine Barkaution in Höhe des Kaufpreises oder mindestens 50 % ist besser. Dann filterst Du automatisch diejenigen raus die einfach nur mal fahren wollen...Und umbauen würde ich es auch nicht...
 
lass Liegeradneulinge oder unerfahrene Fahrer vielleicht die ersten Versuche damit machen.
hab das bei einer Horde Jugendlicher (nicht zum Verkauf, just for fun) auch schon gemacht, aber da kannte ich die auch bzw. hatte das Gefühl, dass die ein gewisses Gleichgewichtsgefühl haben). Meine ersten Versuche vor vielen Jahren habe ich auf dem selbst zusammengeschweissten Longrider eines Kollegen unternommen. Damals habe ich mir auch viel Zeit genommen und eine passende Piste gesucht (ganz leicht abschüssig, erst 'mal rollen gelassen).
 
Ein vorher angefertigter schriftlicher Vertrag schafft eine "komische" Atmosphäre
Eine Kautiion gegen grobe Schäden wohl auch...
Habe dem Interessent nun erklärt, warum ich keinen Umbau mache. Mal schauen, was kommt. Der SPEZI Parcours kommt ja auch bald. Auch eine Möglichkeit, etwas Fahrerfahrung zu sammeln. Gleichzeitig wird man sich auch darüber klar, was man möchte. Eventuel gefällt dann auch ein Trike oder ein High racer besser.
 
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