Liegerad fahren mit Achillodynie?

[Rhönrad]

Hallo,

angeregt durch den Kreuzband-Thread möchte ich auch mal bzgl. meines Problems um Rat oder Erfahrungen Eurerseits bitten:

Seit rund 1,5 Jahren leide ich unter einer mehr oder weniger in Erscheinung tretender Achillodynie im rechten Fuß, die mir in zunehmendem Maße das Liegeradfahren verleidet. Es handelt sich hierbei um eine Art chronische Entzündung der Achillessehne, die dadurch verdickt und sich durch brennende Schmerzen bemerkbar macht.

Nach meiner Erfahrung ist normales, d.h. aufrechtes Radfahren ohne größere Einschränkungen möglich. Sobald ich mich aber auf meinen Grasshopper setze, merke ich bereits nach wenigen km, daß dies dem Fuß nicht gut tut. Ich habe bereits mit dem Tretlagerabstand experimentiert, es mit und ohne Klickies versucht und auch 155mm- statt mit 170mm-Kurbeln ausprobiert, leider ohne Erfolg. Mittlerweile gehen mir die Ideen aus, das Rad habe ich im letzten Jahr nur noch 150 km gefahren. Immer öfter denke ich bereits daran, es wieder zu verkaufen. :dagegen:


Gibt es im Forum Erfahrungen mit dieser Thematik? Worin liegt der große Unterschied beim Liegeradfahren gegenüber derselben Bewegung in der Vertikalen (mein Orthopäde ist diesbezüglich auch mit seinem Latein am Ende)? Hat jemand ähnliche Probleme gehabt und sie in den Griff bekommen?

Für Tips und Erfahrungsberichte bedankt sich

Jürgen

 

[neksöl]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

Hallo Jürgen,
eine Achillodynie ist im Prinzip ja immer eine - zumindest initial -
Fehl/Überbelastung. Viele Ursachen sind möglich.
Du hast ja schon mit der Sitzposition bzw. Tretlagerausleger-Länge
experimentiert.
Deswegen ein anderer Tipp:
Die Achillessehne hat ihren Ursprung fächerförmig an der Wadenmuskulatur.
Das geht ziemlich weit nach oben -bis ca zum 1. Wadendrittel. Hier können
"Verklebungen" Ursache für chron. Reizungen des als Achillessehnen-
strang tastbare Anteil (kurz vor dem Ansatz am Fersenbein) haben.

Ich hatte das Problem auch.

Manuelle Therapie mit Querfriktionen und Lösungen der prox.
"Verklebungen" haben schlagartig geholfen.

Für mich war dieser Therapieansatz völlig neu und
hat mich verblüfft - trotz 25jähriger
hausärztlicher Tätigkeit.

Viel Erfolg!

Gustav

 

[TimB]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

Nach meiner Erfahrung ist normales, d.h. aufrechtes Radfahren ohne größere Einschränkungen möglich. Sobald ich mich aber auf meinen Grasshopper setze, merke ich bereits nach wenigen km, daß dies dem Fuß nicht gut tut.

Für Tips und Erfahrungsberichte bedankt sich

Jürgen

Hi Jürgen,

hast Du Schuhe mit hoch- und nach innen gezogenem Fersenschutz an? Ich habe bei langen Strecken Schwierigkeiten mit Schuhen, die durch diese Bauart die Ferse schützen wollen, weil das auf die Achillessehne drückt. Bei bereits vorhandener Entzündung ist das ganz schlecht.
Abhilfe hat bei mir akut auf Tour Ausschneiden der Schuhe gebracht, auf längere Sicht Umstieg auf Rennradschuhe, die schön niedrige Fersenumfassungen haben.

Gruß,

Tim

 

[Rhönrad]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

Hallo Gustav,

mit "manueller Therapie" meinst Du sicher Krankengymnastik mit Massage der Wade etc. (?) Nachdem mein Fuß nach einem Muskelfaserriß in der Wade für 3 Monate per Brace-Stiefel ruhiggestellt wurde, bin ich jetzt seit 4 Wochen wieder normal unterwegs und bekomme gerade die beschriebene Krankengymnastik. Ich kann auf dem Aufrechtrad schon wieder ca. 10 km vorsichtig fahren, auf das Liegerad traue ich mich jedoch vorerst nicht. Vielleicht versuche ich es im Sommer wieder vorsichtig.

@Tim: Den Verdacht mit dm Fersenwulst an den Radschuhen hatte ich auch schon, da ich mit denselben Radschuhen beim Aufrechtrad wie erwähnt keine Probleme habe. Allerdings fahre ich bereits solche mit niedrigem Wulst, habe im Handel noch keine gefunden, die niedriger ausgeschnitten sind. Aber vielleicht werde ich im nächsten Ausverkauf ein paar billige erwerben, bei denen ich das Ausschneideexperiment ohne großen Verlust mal machen kann.

LG Jürgen

 

[Blimp]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

Bei mir wurde 2000 eine Achilodynie festgestellt nach mehreren Krankheitswochen bei denen nichts half, sagte mir ein bekannter verzichte mal auf Milchprodukte.
Diese lagern unter anderem Harnsäurekristalle an Sehnen ab die über Reibung zu einer Entzündung führen können.
Nach einer Woche ohne Milchprodukte ging es mir merklich besser.

Über die Jahre hab ich immer mal wieder Phasen gehabt in denen ich mit laufen große Probleme hatte.

Für mich Persönlich hab ich vor einen Jahr Vitamin C entdeckt. Als Antioxidant wirkt es Entzündungshemend und hilft bei abheilung.
Allerdings nicht die Ascorbin Säure wie man sie für 1,50 € bei jeder Apotheke bekommt.
Natürlich vorkomendes Vitamin C ist wichtig. z.B. von der Acerolakirsche.
Ich neheme ein mittel das dem Körper über 8 Stunden Vitamin C zu führt.
Etwa immer 30mg pro Stunde. Wenn ich beschwerden habe erhöhe ich die Dosis.
Im Sommer nehm ich weniger da ich durch Obst viel Vitamin C zu führe.
Mir hilfts.

Übrigens gibt es keinen Arzt der dir sagen kann woher diese Krankheit kommt.
Genau wie bei anderen Krankheiten hat jemand diese und andere nicht.
Beim Lieger ist bei mir vor allem wichtig das ich vorsichtig mit starker Belastung bin.
Hohe tritt frequenz ist wichtig bei mir sonst kommt es schnell zu Schmerzen wenn ich wieder vom Lieger runterkomme.

 

[Martin D.]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

... Nach meiner Erfahrung ist normales, d.h. aufrechtes Radfahren ohne größere Einschränkungen möglich.
Sobald ich mich aber auf meinen Grasshopper setze, merke ich bereits nach wenigen km, daß dies dem Fuß nicht gut tut...
...es mit und ohne Klickies versucht...

Fährst du dein aufrechtes Radfahren auch mit Klickies,
oder trittst du da mehr in Richtung Hacken auf die Pedale,
und beim Grasshopper vielleicht mehr mit den Fußspitzen ?

Gruß und gute Besserung, Martin D.

 

[Rhönrad]

AW: Liegerad fahren mit Achillodynie?

Hallo,

danke für die Besserungswünsche! Nein, beim Aufrechtradeln benutze ich normale Schuhe ohne Fixierung am Pedal. Ansonsten habe ich beim Treten keine großen Unterschiede feststellen können, in beiden Fällen trete ich im Bereich des vorderen Fußballens; die Ferse leicht angehoben.
Im Augenblick traue ich mich einfach nicht, weitere Experimente zu machen, da der Fuß derzeit nach längerer Stammkundschaft beim Orthopäden Zeit gerade etwas Ruhe gibt, auf Belastung aber noch empfindlich reagiert.

Grüße Jürgen