AW: Liegerad bergauf
Hallo Andreas!
In dem Jahr habe ich mein Wintertraining auf dem Up absolviert, Außerdem bin ich ja extra zuerst mit Up die Steigung hoch und danach mit der Liege. Eventuell Trainingsnachteile auf dem Up hab ich durch bereits absolviert 40 min Vollgas fahren versucht auszugleichen
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Mit dem MTB bin ich auch mit der Münsteraner Lohmantruppe mitgefahren. Dort musste ich die Topleute allerdings ziehen lassen. Die Truppe fährt immer die gleichen Runden und ziemlich genau den gleichen Schnitt. Da kann man fast die Uhr nach stellen. An einer Steigung hatte ich 23km/h drauf und hab fast in den Lenker gebissen. Ich war damit im vorderen Mittelfeld, in dem Moment fuhr Linus Gerdemann freihändig telefonierend an mir vorbei
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Ich bin dann auch mal mit RazzFazz mit der Truppe mitgefahren und habe mich am Beginn der Bergchen abgesetzt. Als die Strecke nach gut 40km wieder in die Ebene führte hatte ich 8 Minuten rausgefahren ... und die haben mich nicht einfach wegfahren lassen. In der Ebene sind wir dann mit 50km/h und mehr die letzten 10km bis nach Roxel gebrettert.
Ich glaube dass das unangenehm Bergaufgefühl auf der Liege, dass ich auch kenne, daher rührt, das man immer nur die gleichen Muskel in exakt der gleichen Position nutzen kann.
Allerdings haben ich von einem ausgewiesen Bergfahrer gelernt nicht immer Vollast zu fahren. Bei unseren Bergchen hier macht das Sinn. Drüberdrücken über 100- max.200HM und fertig.
Bei längern und/oder öfteren Anstiegen macht das keinen Sinn. Es kann ja auch kein RRler eine langen Anstieg komplett aus dem Sattel fahren. Da finden immer Positionswechsel statt. Ich denke da legt der Vorteil des Ups. Wenn ich z.B. über Kopf arbeite reicht schon ein kurzes Ausschütteln des Arms, schon geht es wieder.
Damit wären wir bei der These von Renè das alles ein Kreislauf ist. Das glaube ich nur solange, wie die Venenklappen in einigermaßen sinnvoller Richtung arbeiten können. Auch da ist das Up im Vorteil. Das dürfte der Effekt widerspiegeln, dass es einige Fahrer gibt, die mit flachen Liegen gut Berg hoch kommen.
Thomas Schott ist ja auch schon mal bei einem Rennen bei dem ehemalige Weltklasserennfahrer im Feld waren auf und davon. Allerdings waren es dort auch eher nur Bergchen und keine Alpenpässe.
Ich sah, als ich ohne jedes Bergtraining mit völlig falscher Übersetzung den Mt Ventoux zusammen mit dem besagten Bergfahrer hoch bin jetzt nicht sooo schlecht aus. Mit etwas Bergtraining und besserer Übersetzung wäre der Unterschied wohl eher über die Tagesform definiert worden. Als ich das Bergtraining in den Abruzzen hinter mir hatte, war ich zu Hause plötzlich immer vorn. Auch der bergerprobte Freund hatte mit seinem RR hier bei uns keine Chance mehr.
Wie ich aber schon an andere Stelle schrieb, ich kann dir auch bei uns Stellen zeigen, da hätte ich auch in Bestform keine Chance gegen einen RRler gehabt ... wird allerdings schnell langweilig stundenlang immer den gleichen Anstieg hoch und runter zu fahren
(hab ich auch schon mal als Bergtraining in unserer bergfreien Gegend probiert).
Mein Fazit: Wenn es mit der Liege berghoch so gar nicht klappt ist das kein Systemfehler. Man wird vielleicht nicht Erster, aber wenn man Letzter wird, kann man das ändern.