Knieprobleme

U

_ulli

Hallo,

ich habe mir vor ca. 3 Wochen den Langlieger Viper von Radius gebraucht gekauft. Nach zwei etwas längeren Touren (60 km) habe ich leichte Schmerzen
in den Knien. Etwas Muskelkater natürlich auch, aber der ist nicht das Problem.
Habe bei den Knien nämlich den Verdacht, mir nichts Gutes zu tun, wenn ich einfach weiter fahre.
Sind das Gewöhnungsprobleme, die mit den für diesen Sitzwinkel noch nicht genug entwickelten Muskelpartien zu tun haben oder werden die Knie ständig stärker oder einseitiger belastet ?
Ich empfinde auch das relativ aufrechte Sitzen verbunden mit dem niedrigen Tretlager als eher anstrengend.
 
Hi Leute,
Ulli schrieb:
>
ich habe mir vor ca. 3 Wochen den Langlieger Viper von Radius gebraucht gekauft. Nach zwei etwas längeren Touren (60 km) habe ich leichte Schmerzen
in den Knien.
>
Knieschmerzen sind gewöhnlich auf zwei Dinge zurückzuführen:
Zu geringe Trittfrequenz bei zu grossem Krafteinsatz und/oder
falsche Beinlängeneinstellung

Als Faustformel für die Beinlänge gilt: gestrecktes Bein mit der Hacke auf das Pedal stellen ("vorderer" Totpunkt). Das Bein sollte nun vollständig gestreckt sein. Je nachdem, wie weit man auf dem Sitz beim Treten noch nach vorne rutscht, muss man noch ein Paar cm mehr einstellen. Die Feineinstellung hängt auch davon ab, ob man eher mit hoher Trittfrequenz fahren will (etwas kürzer) oder möglichst viele Muskeln einsetzen möchte (eher länger).

Gerade wenn man ohne feste Bindung zum Pedal fährt, kommt es häufig vor, dass der Tritt unrund wird (Hackstil, Kraft wird nur auf dem Weg "nach unten" eingeleitet, das andere Bein entlastet das Pedal nicht und wird vom tretenden Bein mitbewegt). Dabei treten Kraftspitzen auf, die die Knie überlasten können.
Abhilfe schafft da der "runde Tritt" (die Kraft wird möglichst tangential in die Kurbel eingeleitet), am besten mit Klick-Pedalen.

Dabei sollte man sich auch eine hohe Trittfrequenz antrainieren. Ziel sollten dabei etwa 90-100 U/min sein. (Manche empfehlen auch höhere Frequenzen, die mögliche Umsetzung hängt aber stark vom einzelnen Körper ab) Damit vermindert man die Kraftspitzen.

Wenn man mit Klickpedalen fährt, kann auch die Einstellung der Platten zu Problemen führen. Pedale ohne Verdrehfreiheit des Fusses verlangen dabei nach sehr genauer Einstellung.

Zu den Schmerzen selbst:
Schmerzen an der Patellasehne oder hinter der Kniescheibe lassen auf eine zu kurze Einstellung schliessen. Oft kommen dann auch Schmerzen in den Oberschenkeln hinzu.
Schmerzen in der Kniekehle können auf zu lange Einstellung zurückzuführen sein.

Hilfreich ist auch regelmässiges Dehnen der Beinmuskulatur, insbesondere der Oberschenkelrückseite. Generell ist es besser zu Anfang etwas kürzer zu treten, grosse Belastungen zu vermeiden, und an der Trittechnik zu feilen.

Gruss Stefan.
 
Erstmal pausieren.

>ich habe mir vor ca. 3 Wochen den Langlieger Viper von Radius gebraucht gekauft. Nach zwei etwas längeren Touren (60 km) habe ich leichte Schmerzen
>in den Knien.

Wenn dies dein erstes Liegerad ist, ist das normal. Die Muskulatur rund ums Knie ist noch nicht genug aufgebaut. Solche Probleme haben die meisten, die mit Liegerad anfangen. Fahre erst weiter, wenn du schmerzfrei bist. Bis dahin besser pausieren. Nach maximal vielleicht einer Woche sollten wohl keine Schmerzen mehr zu spüren sein (je nachdem, wie schlimm es war). Zunächst keine Berge fahren, Trittfrequenz lieber etwas höher.

> Etwas Muskelkater natürlich auch, aber der ist nicht das Problem.

Jo, der Popo bestimmt...

>Habe bei den Knien nämlich den Verdacht, mir nichts Gutes zu tun, wenn ich einfach weiter fahre.

Ja, sonst gibt das nur noch mehr Probleme. Wenn man auf Tour ist und weiterfahren muss, schön rund treten, Belastungsspitzen vermeiden.

>Sind das Gewöhnungsprobleme, die mit den für diesen Sitzwinkel noch nicht genug entwickelten Muskelpartien zu tun haben oder werden die Knie ständig stärker oder einseitiger belastet ?

Die Knie werden beim Lieger wohl mehr belastet, "Beinpressen" nennen Bodybulider die Bewegung, glaube ich. Dafür werden die Knie auch stärker. Heute kann ich Treppen viel besser und sicherer hochlaufen als früher in meiner MTB-Zeit.

>Ich empfinde auch das relativ aufrechte Sitzen verbunden mit dem niedrigen Tretlager als eher anstrengend.

Man kann sich im Prinzip an fast jede Ergonomie gewöhnen. Die Muskeln müssen sich dran gewöhnen und ausprägen.

j.
 
>Siehe da!
Auch ich hatte vor 2 Monaten genau dieselben Probleme und Ängste.
Unterdessen habe ich die Tips befolgt, die man mir hier gegeben hat, und ich muss sagen, dass es wirklich schon etwas besser geht. Trotzdem habe ich nach den meisten Ausflügen immer noch Knieschmerzen. Als ich vor einer Woche eine längere Velotour mit ziemlich viel Gepäck auf meinem normalen Velo machte, hatte ich zwar Muskelkater, aber die besagten Knieprobleme des Liegerades hatte ich nicht. Ich werde nun noch weiter Liegerad fahren, bis ich gegen 1000km komme; wenn es bis da noch nicht bessern sollte, verkaufe ich das Liegerad wieder.


>ich habe mir vor ca. 3 Wochen den Langlieger Viper von Radius gebraucht gekauft. Nach zwei etwas längeren Touren (60 km) habe ich leichte Schmerzen
>in den Knien. Etwas Muskelkater natürlich auch, aber der ist nicht das Problem.
>Habe bei den Knien nämlich den Verdacht, mir nichts Gutes zu tun, wenn ich einfach weiter fahre.
>Sind das Gewöhnungsprobleme, die mit den für diesen Sitzwinkel noch nicht genug entwickelten Muskelpartien zu tun haben oder werden die Knie ständig stärker oder einseitiger belastet ?
>Ich empfinde auch das relativ aufrechte Sitzen verbunden mit dem niedrigen Tretlager als eher anstrengend.
 
>Ich werde nun noch weiter Liegerad fahren, bis ich gegen 1000km komme; wenn es bis da noch nicht bessern sollte, verkaufe ich das Liegerad wieder.

Man kann sicher nicht genau sagen, dass nach 1000 km alles problemlos sein sollte, ob die Muskeln bis dahin ausreichend aufgebaut sind. Aufrechtes Rad fährst du wahrscheinlich auch schon länger als 1000 km (seit der Kindheit). Vor einem Jahr bin ich mal wieder 45 km mit MTB gefahren und bekam Knieprobleme, die ich mit Liegerad sonst nach 45 km nie habe (jedenfalls in den letzten Jahren nicht mehr). Sicher könnte ich mich wieder ans MTB gewöhnen (von den Knien her), aber für Langstrecken ist das einfach nix. Ich könnte mir keine lockeren 500 km in 5 Tagen wie zuletzt im Juni nach Holland bei vollem Gepäck (mit Lowracer) vorstellen. Bereits nach 50 km fangen Sitzprobleme an. Die habe ich in all den Jahren auch mit Gewöhnung nicht wegbekommen, beim Lieger waren sie sofort weg (man darf nur nicht mit Gürtel o.ä. längere Strecken fahren). Das Upright ist für mich ein Kurzstreckenrad bis 10 km. Da ist es ok.. Aber es gibt ja auch Leute, die kaum oder keine Sitzbeschwerden beim Upright haben, ist vielleicht auch eine Frage des Körperbaus (?).
j.
 
>Man kann sicher nicht genau sagen, dass nach 1000 km alles problemlos sein sollte, ob die Muskeln bis dahin ausreichend aufgebaut sind. Aufrechtes Rad fährst du wahrscheinlich auch schon länger als 1000 km (seit der Kindheit). Vor einem Jahr bin ich mal wieder 45 km mit MTB gefahren und bekam Knieprobleme, die ich mit Liegerad sonst nach 45 km nie habe (jedenfalls in den letzten Jahren nicht mehr). Sicher könnte ich mich wieder ans MTB gewöhnen (von den Knien her), aber für Langstrecken ist das einfach nix. Ich könnte mir keine lockeren 500 km in 5 Tagen wie zuletzt im Juni nach Holland bei vollem Gepäck (mit Lowracer) vorstellen. Bereits nach 50 km fangen Sitzprobleme an. Die habe ich in all den Jahren auch mit Gewöhnung nicht wegbekommen, beim Lieger waren sie sofort weg (man darf nur nicht mit Gürtel o.ä. längere Strecken fahren). Das Upright ist für mich ein Kurzstreckenrad bis 10 km. Da ist es ok.. Aber es gibt ja auch Leute, die kaum oder keine Sitzbeschwerden beim Upright haben, ist vielleicht auch eine Frage des Körperbaus (?).
>j.

Tausend Dank, jenne, für deine aufmunternden Worte!!
Ich habe mich jahrelang auf ein Liegerad gefreut, mir immer die neusten Encycleopedias gekauft und sie mit Wonne immer wieder durchgeschaut. Als ich mir jetzt endlich ein Flux V-200 kaufte, erhoffte ich mir auch "mit einem verklärtem Lächeln auf dem Gesicht" ob des genussreichen Fahrkomforts durch die Gegend gleiten zu können. Mit meinen Knieproblemen kam jetzt aber die herbe Enttäuschung. Nie hatte ich zuvor gelesen, dass das Liegeradfahren Schmerzen bereiten könnte; immer war nur von der Leichtigkeit und dem obenerwähnten Genuss die Rede. Ich sitze daher jetzt ein wenig in der Schmollecke und bin umso dankbarer um eure Hilfe und Unterstützung hier im Liegeradforum!!!

Mit meinem Flux habe ich übrigens noch das Problem der Rahmengrösse. Ich bin 173 cm gross und genau bis zu dieser Grösse empfiehlt der Hersteller den kleineren Rahmen. Somit habe ich den Sitz jetzt ganz nach hinten gestellt und kann ihn nicht mehr länger einstellen (meine Schmerzen sind v.a. unter der Kniescheibe, und da, habe ich gelesen, sollte man den Sitz nach hinten stellen.) Mit dem grösseren Rahnmen hätte ich genau das gegenteilige Problem gehabt (Sitz zuvorderst > Verkürzung nicht möglich). Für meine Grösse sollte es also eine dritte Rahmengrösse geben, die ist aber nicht erhältlich. So weiss ich im Moment nicht, was ich tun soll. Ich habe unterdessen noch eine Street Machine gefahren, da stach mir die Wölbung des Sitze sehr ins Kreuz und bei einer Lightning P-38 hatte ich bei einer Probefahrt den Eindruck, sie sei auch gar hart (ich fuhr über Kopfsteinpflaster), obwohl sie eine Vorderradfederung hatte.

Mich würde noch interessieren, mit welchem Rad du die Holland-Tour gemacht hast.

Gruss und Dank
chrigu
 
Knieprobleme auch mit dem Rennrad

Hi,

ich habe auch Knieschmerzen mit einem Normalem Rad.
Bei mir sieht es ähnlich aus wie beid dir.
Dir Schmerzen sind unten hinter der Kniescheibe.
Die Diagnose der Ärzte gingen von Muskelreizungen (ist wohl noch 4 Jahren Leistunssport unwahrscheinlich, und hält nich über 10 Jahre an) bis Retro patellare Chondropatie (Mondlandschaft des Knorpels hinter der Kniescheibe).
Das Problem ist nur auf einer Röntgenaufnahme sieht man nichts und
eine Kernspintomografie zahlt die Kasse nicht. Daher gibts keine saubere Diagnose und infolge dessen keine Abhilfe:-(

Bei mir treten Probleme auf bei zu kurzer Länge zwischen Sattel/Sitz und Pedal.
Bergfahren und fahren von hohen Geschwindigkeiten (mit dann natürlich großen Übersetzungen). Damit die Probleme auftreten muss ich mindestens 40km gefahren haben.
Wie siehts da bei dir aus? Hast du nur Liegeradprobleme oder passierts schon mal auf einem Normalrad?

Wenns bei mir auftritt fahre ich langsamer und lass es eine Woche ruhiger angehen, dann haben sich die Probleme komplett gelegt.

Das Problem scheint nur ein kleiner Teil der Radfahrer zu haben, somit trifft man bei einem Orthophäden auch auf Unglauben ( besonders nach negativen Röntgenbefund).

Bei dir scheint das Problem die Beinlänge zu sein.
Ich würde dir empfehlen Schuhe mit dünner Sohle zu nehmen.
Bei mir macht schon ein Unterschied von 5mm viel aus.
Wer sagt beim Liegerad muss die Beinlänge nicht so genau sein wie beim Normalrad hat keine Ahnung.

Der Veloladen bietet auch Luftkissen zum weicheren Fahren an, die werden
auf dem Sitz befestigt (mit einem Überzug), sie erhöhen die SitzPosition und müßten in Beinlänge mindestebs 1 bis 2 cm bringen. Ein rundes Luftkissen für Bürostühle aus dem OrthopädieShop sieht seltsamer Weise genauso aus, ist aber Billiger!
Vielleicht gibt es auch andere Sachen die du unterlegen könntest, die günstiger sind.

Das Problem mit dem Sitz hatte ich bei meinem Hurricane auch.
Bei mir war der Sitz zu klein. Ein Austausch gegen einen Großen war ein Segen.
Für eine Streetmachine müßte es auch verschiedene Größen geben.
Leider ist es so, daß man auch Liegeradhändler viel aus der Nase ziehen muss.
Der Infogehalt eines Händlers liegt meist unter dem der Hersteller-Internetseite. Ich würde bei einem Händler nur ein Liegerad kaufen, das ein Volumenmodell ist, bei dem der Händler viele Lieferunterschiede kennt.
(Eigentlich ist aber das Flux V200 so ein Rad).

Da mein nächstes Liegerad wieder ein holländisches Produkt sein wird (M5 oder Challenge), werde ich mir daher auch einen holländischen Händler suchen.

Ich fand übrigens den Umstieg aufs Liegerad auch schlimm.
Ich war erst auch der Überzeugung eine Fehlkauf getätigt zu haben.
Allerdings war ich nach 1000km nicht mehr der Meinung. Bergfahren ist zwar mit dem Lieger schlechter (90% Rennrad), aber über die Gesamte Strecke lohnt es sich. Einen Leistungsschub habe ich erst nch ca. 6Monaten und 2500Km bemerkt.
Meine Schnitte stiegen von 27 auf 30 bei Bergen und von 28,5 auf 33 in flachem Gelände, und das innerhalb von ca 3 Monaten.
Bei einem V200 mag das nicht der Fall sein. Es ist ja ein BequemRad und kein Renner. Ich finde zum Beispiel das es ziemlich stark hinten einfedert, wenn man in die Pedale tritt. Das kostet natürlich Energie. Dafür dürfte man mit dem Rad über Kopfsteinpflaster fahren können. Mit meinem Hurri ist das so ziemlich unerträglich (Schüttelblick), trotz Heckfederung.

Vielleicht fragst du mal deinen Händler, ob du dein Rad gegen ein langes V200 Leihrad für ein paar Tage tauschen kannst(Er kann ja dein Rad vermieten),
dann könntest du mal ausprobieren ob du mit einem langen Rahmen besser hinkommst. Die Chance, dass der Händler darauf eingeht ist wohl eher gering, aber vielleicht klappts.

Wenn deine Probleme weiterbestehen, kann ich verstehen, wenn du das Rad verkaufst. Man solllte sich immer das Rad holen mit dem man am besten zurecht kommt. Egal, was andere sagen. Ansonsten würde ich immer noch Rennrad fahren. Ausnahmen bestätigen immer noch die Regel.
Ich hoffe ich konnte dir ein bischen weiterhelfen.

Tschö
René
Und denk daran: KEINE DICKEN GÄNGE TRETEN, das wirkt auch Wunder und langsamer ist man auch nicht!
 
Mit meinen Knieproblemen kam jetzt aber die herbe Enttäuschung. Nie hatte ich zuvor gelesen, dass das Liegeradfahren Schmerzen bereiten könnte;

Bei vielen sind die Anfangsprobleme evtl. schon wieder vergessen.

>Somit habe ich den Sitz jetzt ganz nach hinten gestellt und kann ihn nicht mehr länger einstellen (meine Schmerzen sind v.a. unter der Kniescheibe, und da, habe ich gelesen, sollte man den Sitz nach hinten stellen.) Mit dem grösseren Rahnmen hätte ich genau das gegenteilige Problem gehabt (Sitz zuvorderst > Verkürzung nicht möglich).

Etwas Überschneidung sollten die Grössen schon haben. Evtl. kannst du auch längere Kurbeln nehmen (z.B. 181 mm), aber der Kurbelkreis ist damit recht gross.

>Für meine Grösse sollte es also eine dritte Rahmengrösse geben, die ist aber nicht erhältlich. So weiss ich im Moment nicht, was ich tun soll.

Notfalls verkaufen und Lieger mit Tretlagerverstellung nehmen.

>Ich habe unterdessen noch eine Street Machine gefahren, da stach mir die Wölbung des Sitze sehr ins Kreuz

Da muss man die richtige Sitzgrösse wählen. Vielleicht war der Sitz zu gross?

>und bei einer Lightning P-38 hatte ich bei einer Probefahrt den Eindruck, sie sei auch gar hart (ich fuhr über Kopfsteinpflaster)

Über Kopfsteinpflaster ist eine gutfunktionierende Vollfederung immer besser...

>Mich würde noch interessieren, mit welchem Rad du die Holland-Tour gemacht hast.

Mit dem M5 Lowracer, mit 4 Taschen (2 am Tubus-Fly-Gepäckträger und 2 hängende längliche Taschen am Sitz. Waren insgesamt fast 20 kg, schätze ich (inkl. Video, Foto, Zelt, Schlafmatte, Schlafsak etc.). Mein Lowracer (25 cm Sitzhöhe) hat freien Lenkeinschlag durch umgelenkte Kette und gekürzte Kurbeln (145 mm). Das Rad ist für so eine Reise recht gut geeignet, die Sitzhöhe von 25 cm ideal.

Ciao und starkwerdende Knie, wünscht
j.
 
Guten Morgen!
Knieschmeren nach 7 OPs waren der Grund, vom MTB auf einen Lieger umzusteigen. Ich habe mir so ziemlich alles ausgeliehen, was möglich war: Nöll, Streetmachine, Flux, ... Nach 4 Monaten stand meine Entscheidung fest: Nöll SL4L.
Ich versuche immer mit einer etwas höheren Trittfrequenz zu fahren, um den Widerstand -und damit den Druck auf das Knie- zu vermindern. Außerdem schiebe ich den Tretlagerauszug hin und wieder -alle 200 km- um 1 - 2 cm hin und her, um die Belastung im Knie entsprechend zu verändern. Beides zusammen macht mir das Radfahren wieder möglich. Dann noch ein anderer Sitz und anderer Lenker und alles paßt wie angegossen.
Nur nicht aufgeben - ich war auch kurz vor dem Verzweifeln, bis ich "meine" Lösung gefunden habe.
Viele Radler-Grüße von der Nahe
Peter
 
Hallo Stefan und alle anderen Kniegeschädigten,

als Nichtliegeradfahrer mal ein ernster und selbst schon erprobter Tip gegen
Knieschmerzen:

>Knieschmerzen sind gewöhnlich auf zwei Dinge zurückzuführen:
>Zu geringe Trittfrequenz bei zu grossem Krafteinsatz und/oder
>falsche Beinlängeneinstellung

Grundsätzlich gilt das natürlich, aber beim Radfahren kommt hinzu, daß
die vordere Oberschenkelmuskulatur verkürzt und somit die Kniescheibe nach
oben zieht. Das war wenigstens die Ursache für meine Knieschmerzen.

>Hilfreich ist auch regelmässiges Dehnen der Beinmuskulatur, insbesondere der Oberschenkelrückseite.

Bei mir hat jedenfalls bereits nach einigen Tagen das Dehnen geholfen. Also
Fuß nach hinten und an den Po gezogen, jedoch nicht mit der Hüfte ausweichen.

Geht doch mal zu einem Krankengymnasten und holt Euch Tips hierzu.
Es hilft.

Noch eine Anmerkung zu der Bequemlichkeit beim Liegerad fahren.
Ich überlege mir zwar auch mal eines zu kaufen, aber das Argument mit der
Bequemlichkeit glaube ich nicht so ganz. Zumal ich Rennradtouren von bis
zu 300km am Tage gefahren bin, wohlgemerkt auch ohne Probleme und bequem.
Es ist wohl alles eine Frage des Trainings.
Kann es dann so sein, daß ein eher Untrainierter es als bequem findet, aber
dafür auch Knieschmerzen bekommt ??

Gruß
Ernst
 
Re: Knieprobleme auch mit dem Rennrad

Tschau René

Ich danke dir für deine ausführliche Antwort!

>Wie siehts da bei dir aus? Hast du nur Liegeradprobleme oder passierts schon mal auf einem Normalrad?

Auf dem Normalrad habe ich höchstens Muskelkater und Sitzbeschwerden, aber nie die Knieschmerzen, die ich auf dem Liegerad habe. Das sonderbare ist, dass ich am Tag nach der Léiegerad-Tour höchstens müde Muskeln spüre. Am zweiten Tag ist es dann vielleicht ein leichter Muskelkater und am dritten Tag beginnen dann die Knieschmerzen. In der Regel halten sie den ganzen Tag über an und verschwinden am vierten oder fünften Tag wieder. Ich getraue mir daher nicht, schon nach drei Tagen wieder auf den Lieger zu sitzen und lasse die Schmerzen erst mal abklingen. Meine Lieger-Ausritte finden daher höchstens alle fünf bis sechs Tage statt. Distanzenmässig bin ich immer noch unter 50km. Mehr traue ich mir im Moment noch nicht zu.


>Bei dir scheint das Problem die Beinlänge zu sein.
>Ich würde dir empfehlen Schuhe mit dünner Sohle zu nehmen.
>Bei mir macht schon ein Unterschied von 5mm viel aus.
>Wer sagt beim Liegerad muss die Beinlänge nicht so genau sein wie beim Normalrad hat keine Ahnung.
>Der Veloladen bietet auch Luftkissen zum weicheren Fahren an, die werden
>auf dem Sitz befestigt (mit einem Überzug), sie erhöhen die SitzPosition und müßten in Beinlänge mindestebs 1 bis 2 cm bringen. Ein rundes Luftkissen für Bürostühle aus dem OrthopädieShop sieht seltsamer Weise genauso aus, ist aber Billiger!
>Vielleicht gibt es auch andere Sachen die du unterlegen könntest, die günstiger sind.

Ich habe unterdessen die Neigung der Sitzlehne ganz nach hinten gestellt und werde auf dem nächsten Ausflug auch mal Schuhe mit dünneren Sohlen fahren. Bin gespannt, wie es dann rauskommt.
Eine Sitzauflage ist beim Flux V-200 schon etwas schwieriger, da der Sitz nach oben gewölbt ist (Schaumstoff-Sitz/herzförmig) und die Auflage somit abrutschen würde. Ich versuche dies trotzdem aber auch noch irgendwie zu realisieren.

>Das Problem mit dem Sitz hatte ich bei meinem Hurricane auch.
>Bei mir war der Sitz zu klein. Ein Austausch gegen einen Großen war ein Segen.
>Für eine Streetmachine müßte es auch verschiedene Größen geben.
>Leider ist es so, daß man auch Liegeradhändler viel aus der Nase ziehen muss.
>Der Infogehalt eines Händlers liegt meist unter dem der Hersteller-Internetseite. Ich würde bei einem Händler nur ein Liegerad kaufen, das ein Volumenmodell ist, bei dem der Händler viele Lieferunterschiede kennt.
>(Eigentlich ist aber das Flux V200 so ein Rad).

Bei den Händlern, die in meiner näheren Umgebung liegen (Schweizer Mittelland)stehen nur noch sehr wenig Liegeräder (3 - 5 Stück). Alle jammern, dass Liegeräder ein Verlustgeschäft seien, und daher haben sie oft nur 1 Rad eines Herstellers und bieten somit keine breite Auswahlpalette an. Dies macht natürlich den Kauf noch viel schwieriger.

>Bei einem V200 mag das nicht der Fall sein. Es ist ja ein BequemRad und kein Renner. Ich finde zum Beispiel das es ziemlich stark hinten einfedert, wenn man in die Pedale tritt. Das kostet natürlich Energie. Dafür dürfte man mit dem Rad über Kopfsteinpflaster fahren können. Mit meinem Hurri ist das so ziemlich unerträglich (Schüttelblick), trotz Heckfederung.

Da ich sehr gerne über Feldwege abseits der Hauptverkehrsachsen fahre, bin ich um die Federung sehr froh. Zudem gehe ich altersmässig schon gegen die 50- und da schätzt man Komfort recht hoch ein.

>Vielleicht fragst du mal deinen Händler, ob du dein Rad gegen ein langes V200 Leihrad für ein paar Tage tauschen kannst(Er kann ja dein Rad vermieten),
>dann könntest du mal ausprobieren ob du mit einem langen Rahmen besser hinkommst. Die Chance, dass der Händler darauf eingeht ist wohl eher gering, aber vielleicht klappts.

Mein Händler, bei dem ich das Flux gekauft habe, zieht demnächst in ein kleineres Ladenlokal um und will den Bereich Liegeräder ganz aufgeben. Da ist die Chance = 0.

>Wenn deine Probleme weiterbestehen, kann ich verstehen, wenn du das Rad verkaufst. Man solllte sich immer das Rad holen mit dem man am besten zurecht kommt. Egal, was andere sagen. Ansonsten würde ich immer noch Rennrad fahren. Ausnahmen bestätigen immer noch die Regel.

Ich werde mir voraussichtlich den Vorschlag Jennes zu Herzen nehmen, das Flux verkaufen, wenn die Knieprobleme nicht bessern und beim nächsten Lieger (ich kanns ja wahrscheinlich doch nicht lassen) auf ein verstellbaresTretlager achten.

>Ich hoffe ich konnte dir ein bischen weiterhelfen.

Das konntest du ganz sicher; ich danke dir für deine Bemühungen. Ich finde dieses Forum sowieso einen echten Knüller. Man wird mit seinen Problemen ernst genommen und die Hilfsbereitschaft ist immens! In meinem Bekanntenkreis werde ich wegen meines Liegevelos eher belächelt und wenn ich von meinen Knieproblemen erzähle, heisst es höchstens... ja, das kommt halt davon, alle Welt fährt Normalräder, ist ja logisch, dass Liegeräder Probleme machen müssen.

>Und denk daran: KEINE DICKEN GÄNGE TRETEN, das wirkt auch Wunder und langsamer ist man auch nicht!

Tu ich.
Gruss
Chrigu
 
MUSKELKATER?????

Hi Chrigu,
>Auf dem Normalrad habe ich höchstens Muskelkater und Sitzbeschwerden, aber nie die Knieschmerzen, die ich auf dem Liegerad habe. Das sonderbare ist, dass ich am Tag nach der Léiegerad-Tour höchstens müde Muskeln spüre. Am zweiten Tag ist es dann vielleicht ein leichter Muskelkater und am dritten Tag beginnen dann die Knieschmerzen. In der Regel halten sie den ganzen Tag über an und verschwinden am vierten oder fünften Tag wieder. Ich getraue mir daher nicht, schon nach drei Tagen wieder auf den Lieger zu sitzen und lasse die Schmerzen erst mal abklingen. Meine Lieger-Ausritte finden daher höchstens alle fünf bis sechs Tage statt. Distanzenmässig bin ich immer noch unter 50km. Mehr traue ich mir im Moment noch nicht zu.
Das mit dem MUSKELKATER ist seltsam. Radfahren ist eine Ausdauersportart. Und Muskelkater entsteht nur, wenn man mehr Sauerstoff verbraucht als den Muskeln zugeführt werden kann zB beim Kraftraining oder kurzeitigen Anstrengungen (100m Lauf). Das ist aber beim Radfahren nicht der Fall. Ich kann mich nicht daran erinnern je Muskelkater gehabt zu haben, was öfters vorkam waren Krämpfe durch Überanstrengung oder untrainiert sein.
Vermutlich wird dann auch das Band, was übers Knie beim Muskelkater leicht verkürzt (Mal einen Arzt fragen, ob die Vermutung stimmt). Das Band drückt die Kniescheibe aufs Gelenk, und wenn das nicht alles 100%tig OK ist tuts halt weh.

Sieh mal zu daß du weniger Kraft beim Fahren einsetzt und auf jedenfall keinen Muskelkater bekommst. Des weiteren dehne mal das Band über dem Knie. Dauert nicht lang und schaden kann es nicht. Einfach die Hacke an den Po drücken und Hüfte stehen lassen. Es MUSS dann auf der Vorderseite des Oberschenkel ziehen.

Es kann auch sein, dass du mit dem Liegerad langsamer bist als mit dem Normalrad. Die Schweiz hat ja heftige Anstiege und irgendwie ist man mit einem Lieger berghoch einfach langsamer. Einige Andere wie auch ich haben bisher die Erfahrung gemacht selbst trainiert am Berg 10% langsamer als mit dem Normalrad zu sein. Anfänglich war ich sogar 40% (!!!) langsamer.

Lass es mal ruhiger angehen, und such dir wenns geht erstmal flache Strecken aus!

Tschö
René
 
>Hallo,
>ich muß einfach mal aus der Erfahrung heraus antworten. 30.000 Liegeradkilometer in 6 Jahren. Ich möchte nicht Klugscheißen. Es wird mit der neuen Art der sportlichen Betätigung auf dem Liegerad und auch auf anderen Rädern zu sehen einfach nicht gut PEDALIERT. Viele gehen ohne irgend eine Gewöhnung gleich auf große Tour. Für manch Einen ungeübteren ist das der Knieschmerz. Auf dem Liegerad kann und wird viel mehr Kraftübertragung auf die Kurbel ausgeübt.Der Sitz dient als Widerlager. Hier gilt eine korrekte Einstellung ,ähnlich dem Normalrad, von Sitz-Hacke-durchstrecktem Bein. Aber viel wichtiger ist ein runder Tritt und eine TRITTFREQUENZ von 85-90 denn: schnelles Treten=leichtes Treten, eine generelle Radregel überall nachzulesen.
Wer die nicht beachtet kann im Erschöpfungszustand (ohne Kontrolle) gerade beim Liegerad Knieproblemen erleiden. Siehe: Das Liegefahrrad von Gunnar Fehlau.
 
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