Kettenschutzrohre. Hilfe!

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Hallo, ich habe mein erstes Trike. Ein "Alcedo" aus Münster(Radius-Nachfolge).
War eine schwierige Geburt, aber es ist da.
Jetzt hat es einen Zwischenfall gegeben. Eines der Kettenschutzrohre hat
sich bei einer Probefahrt verselbstständigt, um eine Führungsrolle gewickelt und sich dabei stark beschädigt.
Kette 2x gerissen.
Ich bin 31 Jahre ein Peer Gynt gefahren, ohne Kettenrohre.
Habe also keine Ahnung davon.
Ich bin im Hunsrück, Münster ist also weit weg.
Gibt es hier jemanden, vielleicht in meiner Nähe, der mir bei den Rohren helfen kann?
Habe es mir vorher nicht gründlich angesehen und habe auch keine Fotos.
Es gibt 2 kurze und ein langes Rohr. Ich kann Fotos machen.
Danke für jede Art von Hilfe.
 
Ich bin 31 Jahre ein Peer Gynt gefahren, ohne Kettenrohre.
Habe also keine Ahnung davon.
Hallo alter Seemann,

was Du mal rein nach Augenschein leicht beurteilen kannst:
Brauchst Du die Rohre überhaupt?

Bist Du am Peer Gynt mit oder ohne kleinem Kettenschutz (Plane) gefahren?
Wenn ohne, solltest Du die Situation "dreckiges Hosenbein" ganz gut einschätzen können.

Und Rohre, die entfernt werden, machen das Trike auch ein paar Gramm leichter und den Widerstand ein wenig geringer.

Gruß, Harald
 
Hallo Harald, 1 Rohr liegt ja noch unbeschädigt. 2 kleine sind weg. Vielleicht könnte es ohne Rohre gehen.
Peer Gynt bin ich mit dem kleinen "Segel" gefahren.
Gewicht spielt bei mir kaum eine Rolle. :)
Da ich keine Erfahrungen mit dem Trike habe, dachte ich, die Rohre dienen eher der Kettenführung als dem Hosenschutz.
Ich lade gleich mal ein paar Fotos hoch.
1620895067180.png1620895115999.jpeg
 
Ohne jetzt die SItuation genau einschätzen zu können:
Ggf. kannst Du das Rohr auch abschneiden und verkürzt wieder montieren?
 
Da ich keine Erfahrungen mit dem Trike habe, dachte ich, die Rohre dienen eher der Kettenführung als dem Hosenschutz.
Im Leertrum stimmt das vermutlich auch. Ich kenne das konkrete Modell nicht, aber meistens ist mit Lenker und Vorderachse so viel in der Nähe, dass die Kette ohne Rohr häufiger irgendwo dran sägen würde, vor allem wenn sie bei Kettenschaltung je nach Gang und Schaltwerksstellung verschieden hoch liegt. Im Zugtrum sollten die Rohre höchstens als "Polster" dienen für den Fall, dass die Kette an Bodenwellen etwas schlackert, aber auf die möglichen Kontaktstellen am Rahmen gehört unabhängig vom Rohr auch ein Schutz (z.B. selbstklebende Flauschseite von Klettbändern). Unabhängig davon können die Rohre auch die Hose (und im Sommer die Beinbehaarung) vor der Kette schützen.
Schau's dir auf solche Sachen hin mal an, mit etwas Glück kannst Du mindestens vorübergehend auch ohne Zugtrumrohre fahren.

Die Art der Befestigung für die Zugtrumrohre wird mir aus den Fotos übrigens noch nicht klar. Aber ich wage zu behaupten, dass der handgebogene Rollenkäfig außen zu nah an der Rolle ist, das wird mit der Zeit wahrscheinlich schleifen.
 
Mein Problem ist die Unwissenheit. Das Rad habe ich gerade bekommen, einen Bafang angebaut und nach Einstellarbeiten eine erste Probefahrt gemacht. Kettenführung habe ich kein Bild im Kopf. Zu blöd. Dachte, das ist alles unproblematisch. So sieht das an einem kompletten Rad aus. Leider unscharf.1620898227982.png
 
Hallo,
ich würde ohne Kettenschutz- und führungsrohre nicht fahren.
Erstens aus Schmutzschutzgründen, zweitens aus Gründen der Sicherheit (es kann sich nichts in der Kette verfangen), drittens zum sicheren Führen der Kette zur Umlenkrolle und viertens zum sicheren Zurückführen der Kette vom Tretlager zum Hinterrad.
 
@alterseemann

Du kannst mal unter HP-Velotechnik schauen, wie da die Rohre verlegt sind. Da bekommst Du auch Neue und wohl auch Halterungen. Ich kenne aber Dein Trike nicht. Oder bei You Tube suchen.

Winni
 
Gibt es da irgendwo eine gute Anleitung oder ein Video, wie eine gute Führung aussehen soll?
Das wichtigste ist einfach:
  • Im Zugtrum ( = der Teil der Kette, der unter Zug steht) wird die Kette straff gerade gezogen.
    Wenn man sie auf einen krummen Pfad zwingt, reibt sie mit deutlicher Kraft am Rohr. Dies kostet Kraft und ruiniert in kurzer Zeit das Rohr.
    Daher muss(!) in diesen Bereichen das Schutzrohr auch gerade sein.
    Es muss sich auch beim Schalten anpassen, d.h. die Positionswechsel bei verschiedenen Kettenblättern und Ritzeln mitmachen.
    Daher sind sie bei einer fixen Position (Umlenkrolle) fixiert, bei der variablen Position locker.
  • In Längsrichtung müssen die Befestigungen (mit geringem Spiel) das Rohr festhalten, damit es nicht von Kettenblättern oder Umlenkrollen gefressen wird. (Das war wohl der Punkt, der bei Dir nicht in Ordnung war.)
  • Im Leertrum (= dem lockeren, unteren Teil der Kette) gilt die Fixierung in Kettenrichtung auch. Diese Richtung muss immer gut fixiert sein.
    Weil hier kein Zug auf der Kette ist, kann man aber durchaus auch einen Bogen einbauen, wenn's dem Verlauf der Rohre hilft.
Wie Du das nun bei einem bestimmten Rad umsetzt, ist von den dort gegebenen Bedingungen abhängig.
Beispiele anzuschauen hilft da sicher. Du wirst auch die genannten Prinzipien bei den meisten Bildern gut nachvollziehen können.

Gruß, Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du einfaches, leicht erhältliches Ersatzrohr suchst: das "Gardena Verlegerohr 13 mm" gibt's in jedem Baumarkt und taugt ganz gut als Ersatzrohr. Musst Du aber geraderichten, am besten ein Stück senkrecht aufhängen und warm machen, z.B. unten verschließen und oben heißes Wasser rein.

Die Enden musst Du nach dem Ablängen aufbördeln, damit die Kette beim Einlaufen nicht hakt. Heiß machen, z.B. mit Heißluftpistole, Schraubenzieher rein und nach außen drücken. Ist alles kein Hexenwerk.

Gruß

Fetzer
 
Details zum Befestigen der Rohre:
Der Klassiker sind wohl zwei Kabelbinder, mit denen sie an den Blechstreifen von Rollenkäfigen festgezurrt werden, so wie hier.
Bei höheren Kettenspannungen kommen die Rohre allerdings ins Schwingen (gut am Schnarren zu hören), und dann können sie sich dort herauszappeln. Evtl. haben sie sich auch hier auf diese Art gelöst. Dagegen gibt's verschiedene Strategien:
  • Kabelbinder richtig fest anziehen. Damit das Rohr dadurch nicht mit der Zeit eingeschnürt wird, kann man ein Stück Rohrmaterial längs schlitzen und unterlegen.
  • Wenn das Rohr durch eine Schelle läuft (hier wohl nur im Leertrum der Fall), seitlich zwei Löcher reinmachen, Kabelbinder durchziehen und außen um die Schelle herum schließen, so wie hier im unteren Bild zu sehen.
  • Die Methode mit der Drahtspirale und dem Schlauch von HP Velotechnik kopieren. Da wird das Rohr nicht allzu fest eingezwängt, aber der Schlauch ist so elastisch, dass er alle Bewegungen ohne Verrutschen mitmacht und das Rohr immer wieder in die Ausgangslage zurückzieht.
  • Ein durchgehendes Rohr verwenden und dieses nur um die Rolle herum aufschneiden. Dabei bleibt ein durchgehendes Stück Rohrwand unter der Rolle übrig, mit dem man hoffentlich eine Abstützung oder Befestigung am Rollenkäfig hinbekommt.
 
Ich habe zwar kein Trike, sondern eine alte SPM (Liegerad) von HP Velotechnik. Original hatte ich bei den beiden Zugtrumrohren eine Drahtspirale und Kabelbinder. Das hat bei mir die Rohre beschädigt und ich fand es auch zu kompliziert und sehe keinen Grund, warum die Rohre dermassen festgezurrt werden müssen. Ich bevorzuge die Methode "Free Willy" mit etwas Schnur, um die Zugtrumrohre in Längsrichtung aufzuhalten. Leider habe ich schwarze Schnur, so dass man es auf den Bildern nicht so gut erkennt:

IMG_20210514_101541.jpg IMG_20210514_101529.jpg

Orte zum anbinden finden sich zahlreich:

IMG_20210514_101318.jpg

Das ist sicher keine Lösung die allen gefällt, aber als Knotenfreund finde ich es eine praktische Lösung.
 
Das ist sicher keine Lösung die allen gefällt, aber als Knotenfreund finde ich es eine praktische Lösung.
Wenn das Zugtrum keine Rolle hat (wie bei der Radius Hornet), ist das sogar die beste Lösung. Je spitzer der Winkel zwischen Schnur und Kette, desto weniger wird das Rohr durch Kettenreibung zur Seite gezogen.
 
Kabelbinder richtig fest anziehen. Damit das Rohr dadurch nicht mit der Zeit eingeschnürt wird, kann man ein Stück Rohrmaterial längs schlitzen und unterlegen.
Ich habe das Rohr richtig fest geklemmt (mit einem Streifen Rohrmaterial, das ich rumgewickelt und mit Kabelbindern zusammengedrückt habe, und dessen Enden gleich zur Befestigung dienen). Trotzdem wandert es mit der Zeit. Darum habe ich links und rechts daneben das Rohr mit mehreren Lagen Gewebeband umwickelt. Das lässt sich kaum verschieben, so dass die Aufhängung (aus welchem Material auch immer) an ihrem Platz gehalten wird.
Das ist sicher keine Lösung die allen gefällt, aber als Knotenfreund finde ich es eine praktische Lösung.
Ist auf jeden Fall sehr schön und funktionell! Trotzdem würde ich auch hier daneben eine Barriere aus Gewebeband drumwickeln, damit sich die Schnur nicht auf dem Rohr verschieben kann.
 
Noch eine Frage. Wir nah kann/soll man mit dem langen Leertrum-Rohr hinten an das Schaltwerk und vorn ans Kettenblatt?
 
Trotzdem wandert es mit der Zeit.
Könnte das mit dem Rohrmaterial zu tun haben?
Ich habe in den letzten 10 Jahren immer PE-Rohr (von Gardena) verwendet, da hatte ich das nur letztens einmal, als das drumgelegte Rohrstück zu breit war (siehe hier). Aber die Originalrohre an der Hornet sind mir in den Originalschellen auch hin und wieder mal weggewandert, und die müssten aus PA gewesen sein.
 
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