Verschleißarten und Wirkungen
Wobei natürlich tatsächlich auch die Bewegung in den Gliedern bei ner längeren Kette seltener auftritt.
Beim Kettenwechseln kamen mir mal etwas kompliziertere Gedanken.
Wer sich auch daran versuchen möchte:
Ich meine auch dass es unterschiedliche Verschleißarten gibt, die teils etwas unterschiedliche Auswirkungen haben.
1. Verschleiß durch Metallabrieb in den Lager zwischen Kettenglied und Bolzen.
2. Verschleiß durch Verformung.
3. Verschleiß durch Längung jedes einzelnen Kettengliedes.
4. Verschleiß der Kettenröllchen.
Die Wirkungen auf das Schaltverhalten und auf die Laufruhe lasse ich hier mal außer acht. Ich möchte nur mal die Überlegung anstellen, wie sich diese Verschleißarten auch die Zahnkränze bzw. Ritzel auswirken:
Ich meine, das sich die Verschleißarten 1 bis 3 ziemlich direkt in der Länge der Kette auswirken, und sich mit diesen abweichenden Maßen in die Zähne einprägen/einschleifen.
Den Punkt 4 (Kettenröllchen - oder wie die Teile auch genannt werden mögen) macht sich meiner Meinung nach auf eine etwas andere Weise negativ bemerkbar. Bei mir verschleißen diese besonders auf der Innenseite durch Metallabrieb. Hierdurch verändert sich aber nicht die Kettenlänge (obwohl es bei vielen Meßverfahren mit gemessen wird). Durch die dünnere Materialstärke der Kettenröllchen legt sich die Kette aber an einigen Stellen etwas dichter auf die Zahnkränze bzw. Ritzel (* siehe Anmerkung unten) . Dass sollte eigentlich eine ähnliche Wirkung haben, als wenn die Zahnkränze einen um wenige Zehntel-Millimeter geringeren Durchmesser hätten. Ein scheinbar geringerer Durchmesser bedeutet auch ein scheinbar geringeren Umfang, selbst wenn an den Kettenblättern/Zahnkränzen keine wirkliche Umfangänderung eingetreten sein sollte.
Im Ergebnis sollte sich der Röllchenverschleiß auch so auf die Zähne auswirken, als wenn die Kette noch etwas stärker gelängt währe. Ich würde aber annehmen, dass der Röllchenverschleiß sich mehr auf kleine Ritzel auswirkt als auf große Kettenblätter.
Begründung für diese Annahme: Der oben erwähnte Effekt, dass die Kette in Teilen minimal dichter auf den Kettenblättern/Ritzen laufen sollte, sollte prozentual bei kleinen Ritzeln höher sein.
Mathematisch habe ich es noch nicht betrachtet. Da verschlissene Ketten wohl auch einen leichten Schlupf auf den Kettenblättern/Ritzen haben dürften, halte ich eine präzise Berechnung mangels verlässlicher Daten für problematisch.
Das wahren mal einige meiner Betrachtungen aus unprofessioneller Sicht.
Mal horchen, was daran alles falsch sein mag ?....
* Anmerkung: Die Bemerkung, dass die Kette in Teilen dichter auf den Kettenblättern/Zahnkränzen läuft bedeutet keinesfalls eine Eng anliegende Kette. Ganz im Gegenteil wird die Kette auf die gesamte Auflagefläche gesehen noch loser /labbriger aufliegen. Mit der Bemerkung sind nur die wenigen Punkte einer Verschlissenen Kette gemeint, die tatsächlich die Kraft zwischen Kette und Zahn übertragen. Diese Kraft ist bei verschlissenen Ketten natürlich Punktuell sehr hoch, und kann zu einen noch höherem Verschleiß an den Zähnen führen (besonders bei ungehärteten Zähnen ggf. auch zu Verformungen an den Kontaktpunkten).
Zu den Meßmethoden, mit denen eine Unterscheidung des normalen Längenverschleißes vom Röllchenverschleiß möglich ist kann ich jetzt nichts schreiben -- das Bett ruft....
Gruß
Martin D.