Kein Schaltauge: roadlink biegen?

Warum Schaltaugen, auch wenn sie aus weichem Alu sind, nicht ungern brechen, istt mir allgemein ein Rätsel.
Bei den ersten Alurahmen waren die Schaltaugen fest am Rahmen.
Die Rahmen konnte man nach verbiegen des Schaltauges entsorgen. Deshalb wurde sehr schnell auf die austauschbaren Schaltaugen als Sollbruchstelle gewechselt.

Ob das verschiebare Ausfallende überhaupt aus einer Alulegierung ist ?
Ich würde mal bei Wolf und Wolf nachfragen was die da verbaut haben.
 
Gut, 12€ sind wirklich nicht viel. Ich dachte, das Gewinde wäre so exotisch, dass der Bohrer dafür viel kostet.

Nach meinem Verständnis ist das Schaltauge eine sehr intelligente Sollbruch- und Biegestelle. Was mich an Schaltaugen, die ich biegen musste, seltsam fand ist, wie empfindlich diese auf Biegen reagiert haben. In meiner Jugend habe ich mit Band- und Rohrallu Biegungen gebaut, die mit dem heute üblichen Material nicht mehr machbar sind. Die Legierungen müssen weit spröder geworden sein. Ein Schaltauge aus dem damaligen Alu wäre sehr gutmütig beim Ausbiegen.

Lg!
georg
 
Grüß Euch,

Wenn die Eloxalschicht beim Biegen beschädigt wird, macht es, falls es sich um eine niedriglegierte 6060 o.ä. Legierung handelt, nix, weil das Eloxal nur optische Gründe hat, und sich in den Rissen augenblicklich eine neue, schützende Oxidschicht mit dem Luftsauerstoff bildet.

Wenn es sich um 7075 handelt, hat die Oxidschicht auch Korrosionsschutzfunktion, dann müsste man, falls biegen nicht zum brechen führt, lackieren.

Liebe Grüße
Alex
 
Das ist doch ein quasi standardisiertes Teil und heißt OA 28, wie man unter anderem hier bei Rohloff auf Seite 5 nachlesen kann. Falls man Lust auf selber schnitzen hat, dann gibt's das Teil dort sogar im Zeichnungssatz. Das einzige, worauf man achten muss, ist dass es das Ding mitunter völlig flach gibt, also ohne eine Nut auf der Rahmenseite. Mein Patria hatte das vor 20 Jahren so. Wenn man das aber beachtet, kann man sich den Lieferanten beinahe aussuchen, z.B. Reset Racing, Lauble Fichter, die beiden hab ich spontan gefunden, aber es gibt noch einige mehr. Ich weiß hier in Dresden auch mindestens einen Laden, zu dem ich für sowas einfach hingehen könnte - üblicherweise sind das Läden für hochwertige Reiseräder. (Ich hatte für Sohnemann einen gebrauchten Rotor-Rahmen gekauft, den ich aber mit Kettenschaltung statt Rohloff aufbauen wollte, also wurde kurzerhand rechts gegen ein OA 28 getauscht)

Gruß,
Martin
 
loxieren ist eine künstliche Erhöhung der Dicke der natürlichen Oxidschicht auf dem Aluminium, in die Pigmente eingebaut werden können. Diese Schicht kann bei starker Verformung reißen, das Eloxieren beeinflusst die Härte des Grundwerkstoffs jedoch nicht.

Wieso meinst Du dass die Road links zu hart zum Biegen sind?

Und behauptest:
was du nicht belegst, weil es Quatsch ist.
mir war nicht bekannt, dass das Ausfallende "Standard" und damit ein Schaltauge ist (siehe Antwort des Velomech weiter unten).
Biegen kannst du das vorhandene Schaltauge (natürlich im Maßen) problemlos, aus irgendwelchen Gründen gibt es ja auch das Werkzeug dazu
Bin zu einem Velomechaniker (ein offizieller Rohloff Händler im Kanton Solothurn, ich nenne jetzt bewusst keinen Namen) und hab ihn gebeten, sich die Schaltung anzuschauen, weil die 9-fach Schaltung etwas hakelt bzw. die Kette beim Hochschalten manchmal durchrutscht (lt. Kettenmesslehre nicht gelängt). Er meinte, das in der Rohloff Sprache "Ausfallende Schaltauge" (danke @Racertje für den link zum Zeichensatz!) https://www.rohloff.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Zeichnungssatz_OEM.pdf sei krumm, sei wohl ein CNC-Teil und wenn ich Glück hätte, könnte das -einprogrammiert und abgespeichert - schnell nochmals gefräst werden können.
So dachte ich, dass ich das wohl vergessen kann (ist ja "nur" eine FOS Lizenz aus Sissach, nicht aus Muttenz).
Er würde da nichts d'ran 'rum biegen, weil es aufgrund der Eloxierung spröde sei und leicht brechen könnte. Gut, jetzt weiss ich, dass es nur eine Schicht ist, die vor Oxidation bzw. Korrosion schützt und nichts mit der Härte der Legierung zu tun hat (danke @AlexW und @Marc).
Dass das ein Rohloff Ersatzteil ist, war dem Velomech anscheinend nicht bekannt (wie geschrieben: offizieller Rohloffhändler).

danke für die Bezugsquelle!
Ob das Ausfallende überhaupt aus Alu ist? Von der Farbigkeit und Oberflächenstruktur könnte es auch trowalisierter VA sein.
mit dem Magneten überprüft: nicht magnetisch, gleitgeschliffenes Vanadium kommt daher wohl nicht in Frage.
Immerhin warst du beim Spezialisten:
Da warst du tatsächlich beim absoluten Spezialisten.

Sorry, das musste mal sein.
eben: offizieller Rohloff Händler
Ich würde mal bei Wolf und Wolf nachfragen was die da verbaut haben.
muss da noch 'mal nachhaken: hatte 06/22 per email angefragt und entweder keine Antwort bekommen oder sie ging via automatischem spam-Schutz unter. Hatte das dann auch selber aus den Augen verloren...
dann gibt's das Teil dort sogar im Zeichnungssatz. Das einzige, worauf man achten muss, ist dass es das Ding mitunter völlig flach gibt, also ohne eine Nut auf der Rahmenseite.
die Abmessungen passen, ganz herzlichen Dank für den link! So könnte ich sogar statt dem momentan verbauten OA13 das OA25 einsetzen und somit eine Scheibenbremse statt der v-brake einbauen.
OA28_Ausfallende_Schaltauge_2024-03-30 19_32_24-Zeichnungssatz_OEM.png
 

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Wenn die Eloxalschicht beim Biegen beschädigt wird, macht es, falls es sich um eine niedriglegierte 6060 o.ä. Legierung handelt, nix, weil das Eloxal nur optische Gründe hat, und sich in den Rissen augenblicklich eine neue, schützende Oxidschicht mit dem Luftsauerstoff bildet.

Wenn es sich um 7075 handelt, hat die Oxidschicht auch Korrosionsschutzfunktion, dann müsste man, falls biegen nicht zum brechen führt, lackieren.
Super Erklärung (dachte - bedingt durch die Aussage des Velomech - fälschlicherweise, dass das so wie beim Stahl funktioniert, wo das Härten durch Abschrecken mit Wasser oder Öl erfolgt).
 

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