Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

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Heute will ich das Rad bei einer 70er SA-Trommelbremse abnehmen und schraube und schraube ... aber sie kommt nicht raus.
Was war los? - Die Achse hat sich vom Federbein abgeschraubt :eek:
Warum? Weil man in einer Velomobil-Spezialwerkstatt Loctite zur Schraubensicherung verwendet hat!

Natürlich musste ich einiges demontieren, um überhaupt an diese rückwärtige Schraube mit einem Schlüssel ranzukommen - hat nur noch gefehlt, dass ich das gesamte Federbein ausbauen muss.

Diese Schraube am Federbein war gut gefettet und hatte keine Schraubensicherung.
Jetzt Frage ich mich, ob sich diese Schraube auch im normalen Fahrbetrieb lösen könnte :eek::dagegen:
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Hoi,

mittelfeste Schraubensicherung für die Radbefestigung ist unproblematisch. Ob die nach einigem Heißbremsen noch etwas bringt kann ich nicht sagen, schaden tut sie aber nicht.

Ich habe schon sowohl mit als auch ohne Schraubensicherung montiert, beides hält - mache das jetzt gern mit Trennpaste (Kupfer,...)

Die Verschraubung der Achse im Federbein geht eigentlich nur mit erheblichem Kraftaufwand auf. Die Achsen die ich bisher demontiert habe saßen auch sehr fest im Federbein. Mindestens einige waren sogar eingeklebt.

Ich denke, Du hast hier ein Montagsfederbein erwischt.

Entfette die rückwärtige Schaube und die Achse, klebe die Achse mit Metallkleber (sowas wie Gewindesicherung, nur kriechfähig) ins Federbein und bau die rückwärtige Schraube mit mittelfester Gewindesicherung wieder ein (kannst auch hochfest nehmen, dann geht sie aber evtl. nicht mehr raus). Nimm jeweils nur wenig von den Klebern! Die brauchen lang zum aushärten, Du kannst also in Ruhe alles platzieren und ausrichten.

Wenn Du da keine Lust drauf hast, laß es machen - das kann jeder Automechaniker oder Fahrradfuzzi.

Gruß,
Patrick
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Oder Du nimmst einen Sprengring / Sicherungsscheibe für die Zentralschraube. Bei meinem FAW ist das eine recht dicke, leicht konische Beilagscheibe, die sich nach außen am Kopf der Innensechskantschraube und nach innen am Innenrohr des Rads selber abstützt.

Grüße, Martin
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Hallo Martin,

ich weiß grad nicht was Du meinst, gibt's davon irgendwo ein Foto?

Gruß,
Patrick
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Aktuell leider von mir nicht. Ich mache nächster Tage eins.

Gruß, Martin
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

also ich persönlich benutze keine Sicherung für die Radschrauben, und hab in 40.000 km keine Problem damit gehabt.
Ich kenne aber jetzt schon 2 Fälle (ähm, in 4 Jahren...) an fremden Alleweder wo sich eine Radschraube gelöst hat (witzigerweise beide Male nach einer Durchfahrt durch Köln... man spricht von bösem Kopfsteinpfalster...).
Und weil das ein NoGo ist, gibt es jetzt bei Akkurad die "Arbeitsanweisung" Loctite zu verwenden.
Ich persönlich mache das bei meinem Nicht (und üblicherweise ist es nicht meine Aufgabe, Räder dran zu schrauben...), und finde das nicht gut, weil ich das Risiko (Probleme beim Abmachen des Rades) zu Nutzen - VErhältniss nicht gut finde.
Aber Firmen müssen halt potentielle Risiken Rigoros ausschalten (egal wie klein die sein mögen...), sonst werden sie dafür an den Pranger gestellt, oder vor den Kadi geschleppt....

Mir ist noch kein Fall bekannt, wo sich das Federbein "zerlegt" hätte, aber wenn das doch ein Problem ist, dann ist die Lösung sicherlich einfach auch da Loctite zu verwenden...
Aber da dieses Problem halt nicht bekannt ist, macht man das auch wohl nicht...
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Die innere Schraube die die Achse im Federbein hält ist gesenkt und hat in der Achse ein grösseres Gewinde wie die Schraube die nachher das Rad festzieht.
Vermutlich war die Schraube in er Senkung ordentlich mit Loctite verklebt aber nicht im Achsgewinde und so hat sich beim drehen vorne an der Radschraube
die komplette Achse aus dem Verbein herausgeschraubt.

Wenn beide innengewinde der Achse gleichmässig mit Loctite etwas angpappt werden, sollte " in der Theorie" beim auseinanderschrauben das kleine Gewinde aussen(Radschraube) zuerst nachgeben.

Deshalb würde ich immer wieder mit Loctite fixieren, wenns gelichmässig aussen wie innen gemacht wird , sollte es eigentlich passen.

Gruß Martin
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

In meinem Strada habe ich statt Inbusschrauben hochfeste Gewindestifte eingeschraubt und mit Loctite gesichert.
Die Befestigungsmutter ist eine Elasik-Stop-Mutter.
 
AW: Kein Loctite auf die Radbefestigungsschraube !

Die innere Schraube die die Achse im Federbein hält ist gesenkt und hat in der Achse ein grösseres Gewinde wie die Schraube die nachher das Rad festzieht.
Vermutlich war die Schraube in er Senkung ordentlich mit Loctite verklebt aber nicht im Achsgewinde und so hat sich beim drehen vorne an der Radschraube die komplette Achse aus dem Verbein herausgeschraubt.
Genau so ist es bei mir - mit Senkschraube. Diese war gut gefettet.
 
aber bei durchaus Vibrationsbelastung). Funktoniert wohl.
Was ich jetzt noch nicht verstanden habe: Wieso funktioniert das mit zwei solcher Scheiben statt Scheibe plus Mutter.
Ist die Reibung an der glatten Scheibenfläche immer höher als an den "Keilen" auf der anderen Seite dieser Scheiben? - Wenn das der Fall ist, dann dürfte sich die Schraubverbindung doch ohnehin nie losrütteln.
 
Die Nord-Lock-Scheiben sind nicht für eine Sicherung über eine Beilagscheibe geeignet!
Es sei denn, man verklebt die Beilagscheibe mit dem Kugellager-Innenring.
 
Was ich jetzt noch nicht verstanden habe: Wieso funktioniert das mit zwei solcher Scheiben statt Scheibe plus Mutter.
Ist die Reibung an der glatten Scheibenfläche immer höher als an den "Keilen" auf der anderen Seite dieser Scheiben? - Wenn das der Fall ist, dann dürfte sich die Schraubverbindung doch ohnehin nie losrütteln.
Es gibt bei den Sperrkantscheiben keine glatte Fläche (sieht man doch auch in den Bildern im Link). Eine Seite der Sperrkantscheiben ist radial fein verzahnt, die ander Seite hat eine Keilverzahnung. Zwei dieser Scheiben werden kombiniert (Keilverzahnung nach innen).
Die radiale Verzahnung der einen Scheibe "gräbt" sich in die Schraube/Mutter, die Verzahnung der anderen Scheibe in das Gehäuse/Flansch/whatever.

Der Trick:
Die Keilverzahnung der beiden Scheiben hat eine grössere Steigung als das Gewinde. Daher verhindert sie das unbeabsichtigte Lösen der Schraubverbindung.

Zu Locktite Schraubensicherung:
Meiner Meinung nach ist Locktite bei den (hin und wieder zu lösenden) Achsbolzenverschraubungen falsch eingesetzt. Locktite ist sehr gut geeignet eine Verschraubung zu sichern die man (wenn überhaupt) nur sehr selten wieder lösen muss. Ähnlich wie zb eine Drahtsicherung.
Um alle paar tausend Kilometer die Räder abzunehmen, eignen sich selbstsichernde Muttern oder die Nord-Lock Sicherungscheiben besser.
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Die Nord-Lock-Scheiben sind nicht für eine Sicherung über eine Beilagscheibe geeignet!
Es sei denn, man verklebt die Beilagscheibe mit dem Kugellager-Innenring.
Stimmt.
 
Die radiale Verzahnung der einen Scheibe "gräbt" sich in die Schraube/Mutter, die Verzahnung der anderen Scheibe in das Gehäuse/Flansch/whatever.
Ok, dann stellt also diese radiale Verzahnung keinen Reibschluss dar, wie ich annahm sondern eher einen Formschluss.

Da ja eine Schraubverbindung eine lösbare Verbindung ohne Zerstörung der Verbindungselemente sein soll, schließt sich die nächste Frage an:
Beim Öffnen wird dann wohl nicht die Keilverzahnung nachgeben, sondern die Radialverzahnung auf der anderen Seite, welche sich ins Material eingegraben hat.
Lassen sich dann diese Scheiben wieder verwenden oder sollten neue verwendet werden, wie man es angeblich auch bei Stoppmuttern machen sollte.
 
Ich hatte oben extra einen Link eingefügt in dem die Nord-Lock Scheiben und deren Prinzip genau beschrieben werden. :rolleyes:
Alle deine Fragen werden auf der Seite beantwortet.
 
Nein, sie sind mehrfach verwendbar. Bei uns tausendfach im Einsatz, nie Probleme gehabt damit.
 
Die kann man öfter verwenden.
Sie funktionieren nicht auf Oberflächen, die härter als die Scheiben sind.
Da kann sich die Scheibe nicht festkrallen.

Ich habe die Nord-Lock-Scheiben in Verbindung mit der auf das Kugellager geklebten großen Scheibe verwendet.
Aber im Laufe der Zeit löste sich die Verklebung und somit ist keine ausreichende Sicherung mehr da.

Zur Zeit verwende ich wieder die Ganzstahlsicherungsmutter. Ist auf der Seite weiter unten.
Dort könnt Ihr nahezu alle Mutternsicherungen sehen.
 
Ich hatte diese Seite vor meinem ersten Posting gelesen und vor meinem zweiten nochmals. Finde trotzdem keine ausreichende Klärung, ob man die Scheiben nach dem Öffnen wegschmeißen soll.
http://www.nord-lock.com/de/nord-lock/wedge-locking
Nord-Lock Keilsicherungstechnologie bietet mehr als nur eine sichere Verriegelungswirkung
  • Erhalt der Vorspannkraft
  • Schnelle und einfache Montage/Demontage mit Standardwerkzeug
  • Sicherungsfunktion auch bei Schmierung
  • Konstante Reibungsbedingungen
  • Gleicher Temperatureinsatz wie bei der Schraube/Mutter möglich
  • Wiederverwendbarkeit
  • Große Auswahl an unterschiedlichen Abmessungen und Werkstoffen
  • Hohe Korrosionsbeständigkeit
  • Maximale Sicherheit bis einschließlich der Festigkeitsklasse 12.9 (ASTM A574)
  • Zuverlässige Sicherung – auch für Schraubverbindungen mit kurzen Klemmlängen
  • Sicherungsfunktion sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Vorspannkräften
  • Kein Nachziehen erforderlich
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Dort könnt Ihr nahezu alle Mutternsicherungen sehen.
Danke für den Link!
 
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