Kabinen-Zweirad mit Stützrädchen?

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Hallo,

bin recht spontan wieder in das Thema Velomobile hineingeschlittert und habe schon seit langer Zeit Ideen für einen Eigenbau im Kopf. Aus verschiedenen Gründen bevorzuge ich eine Lösung näher am klassichen Liegerad, mit zwei Laufrädern, da das technisch viele Probleme umgeht (Lenkung, Antrieb...)

Gibt es schon Konzepte oder gar funktionierende Lösungen ein voll verkleidetes Kabinenrad bei langsamer Fahrt mit zusätzlichen Rollen abzustützen, die während der Fahrt dann evtl. leicht angehoben werden? Ich habe im Kopf dass es sowas in der motorisierten Welt schon gibt und finde das Konzept nicht blöd.

Was sind Eure Gedanken, wer kennt nützliche Hinweise (z.B. Links zu erfolgreichen oder gescheiterten Projekten) oder was sind die Hauptproblempunkte?
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Gibt es schon Konzepte oder gar funktionierende Lösungen ein voll verkleidetes Kabinenrad bei langsamer Fahrt mit zusätzlichen Rollen abzustützen, die während der Fahrt dann evtl. leicht angehoben werden?

Ja, gibt's. Aber eher für den Rennbereich. Alltags-Straßentauglich so etwas umzusetzen kostet unnötig Mehrgewicht und Bauraum. Die Stützräder benötigen imho eine Spurbreite von > 800mm, um im Strassenverkehr eine sichere Abstützung zu gewährleisten.

Das gottgegebene Landefahrwerk (die Beine) funktioniert im Alltag wesentlich besser und zuverlässiger.

Grüße,
André
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Danke für die schnelle Antwort. Da hast Du mich schon auf 'ne neue Idee gebracht. Problem mit den Beinen ist ja, dass man aus aerodynamisch günstig verkleideten Räden nicht eben mal so die Beine rausbekommt. Allerdings könnte man versuchen den Weg durch Klappen freizugeben, die während der Fahrt durch leichten Gummizug geschlossen werden und dann beim Füße absetzen automatisch aufgestoßen werden.

Ich glaub ich muss zunächst mal mit ordentlichen Plänen beginnen. Ich hab ja selbst mit meinem Liegerad ab und an Probleme mit dem abstützen.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Aus verschiedenen Gründen bevorzuge ich eine Lösung näher am klassichen Liegerad, mit zwei Laufrädern, da das technisch viele Probleme umgeht (Lenkung, Antrieb...)

Damit handelst du dir aber neue Probleme ein, die nicht trivial zu lösen sind.

Gibt es schon Konzepte oder gar funktionierende Lösungen ein voll verkleidetes Kabinenrad bei langsamer Fahrt mit zusätzlichen Rollen abzustützen, die während der Fahrt dann evtl. leicht angehoben werden?
..
Was sind Eure Gedanken, wer kennt nützliche Hinweise oder was sind die Hauptproblempunkte?

Ich habe sowas für mein RennEinspurer gebastelt.
Siehe: http://mitglied.lycos.de/tieflieger/Landefahrwerk/

Das System funktioniert ohne(!) Verkleidung perfekt.

Mit Verkleidung hat man das Problem das man sein Gewicht nicht verlagern kann. Dann kippt man schon mal über die Rolle beim Absetzen weg.
Für Straßeneinsatz muss unbedingt auf beiden Seiten eine Rolle sein.
Mit 800mm Spurweite bist du wohl auf der Sicheren Seite gegen umkippen.
Außerdem MUSS die Absetzhöhe variabel sein damit du noch nachstellen kannst wenn es nicht hinkommt.
Bei schrägem StraßenBelag kann es aber trotzdem noch passieren dass du über die Rolle wegstürzt.
Ich variiere daher die Rollengröße von 70 bis zu 125mm, je nach Rennstrecke.

Das Starten funktioniert dagegen problemlos.

Zum Anhalten sind wie trubby schon sagte Fusslöcher besser.
Beim Starten aber die Rolle...

Weiterhin ist auch nicht einfach das ganze System leicht, simpel und robust zu konstruieren. Weil die Rolle doch recht viel Gewicht tragen muss.

Tschö
René
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Wow, das ist ja schon ein richtiges Landefahrwerk. ;) An sowas hatte ich nicht gedacht. Das ist im Straßenverkehrt ja auch viel zu träge. Wenn ich unerwartet eine Vollbremsung mache, muss das ja schon da sein und darf nicht erst aufwändig ausgefahren werden. Ich dachte eher an Rollen, die nur minimal über die Verkleidung herausschauen und quasi bei horizontaler Fahrt leicht in der Luft sind und bei starker Neigung auf die Straße kommen. Muss man sehen wie man das mit Kurvenfahrt kombinieren kann, ohne sich von den normalen Laufrädern zu hebeln. Trotzdem ist für mich als Amteurbastler im Moment das Problem der Abstützung emotional ein kleineres Hindernis, als eine Lenkung und ein Antrieb bei einem Dreirad.

Meist ist die Liegeposition bei vollverkleideten Rädern ja auch noch niedriger als bei üblichen Reiseliegerädern, da müsste man ja auch bald die Hand statt den Beinen benutzen können. Der Hebel den man beim Abstützen mit den Beinen hat, wird eh immer beschissener, je flacher man liegt. Jedenfalls bin ich beim spontanen Anhalten schon ein paar mal blöd umgefallen, weil ich mit den Beinen vorne das Kippen des Rads nicht mehr verhindert konnte.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Schau mal hier.
Ist m.M.n die bessere Methode. Fahreigenschaften wie ein Einspurer und trotzdem einigermaßen kippsicher bei Bedarf (und das nicht mit Spielzeugrollen, die an Bordsteinkanten eher dagegenknallen als drüberweg zu rollen).
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Hi Mangiari,


.....bevorzuge ich eine Lösung näher am klassichen Liegerad, mit zwei Laufrädern, da das technisch viele Probleme umgeht ?

... und andere Probleme schafft.

Sieh Dir vielleicht mal meine Beiträge zum VV-2-Rad (Bülk) durch. Link in der Signatur unten.

"Stützräder" sind dort zu sehen, selbst ausprobiert, bei schräger Straße und Schäden im Asphalt sehr problematisch, noch dazu gewichtig. Da ich mit den Füßen nicht gut/schnell zum Boden kam, habe ich dann Klappen für die Arme zum Abstützen eingebaut. Das funktionierte prima.
Jetzt sind die Klappen wieder zu, da ich für die Füße mehr Platz habe.

Klappen für die Füße sind bekannt, Trubby hat sowas, CAS auch, er hat seine individuellen Anpassungen hier beschrieben.

Wenn es noch so verlockend klingt, ich rate von Stützrädern/rädchen ab.

Peter N.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Das mit dem Frontantrieb hab ich noch nie so richtig verstanden. Wie funktioniert das denn mit der Verdrehung der Kette??? Gibt's irgendwo eine Seite die die Technik erläutert und Details zeigt (gibt's ja bei vielen Rädern). Ist der Reibungsverlust erhöht gegenüber einem Heckantrieb? Stört das ganze bei normalem Lenkeinschlag (so wie er bei Fahrten über Schrittgeschwindigkeit überhaupt vorkommt)?

Wäre ja auch angenehm so ein Frontantrieb um nicht so viel Kette quer durch's Mobil spannen zu müssen.

So eine Knicklenkung sieht vom Kettenverlauf her wieder einfacher aus, aber die ist für eine vollverkleidung wohl zu Platzintensiv, außerdem muss das ja nen wahnsinns Wendekreis haben, oder?
http://www.oliver-schauer.de/garbage/37/378651/1487317.jpg
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Es wäre sinnvoll, wenn Du Deine Fragen zum Frontantrieb in ein neues Thema auslagerst ... Das hat mit dem aktuellen Thema nichts zu tun.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Da hast Du natürlich recht. Da gibt es bestimmt auch schon Threads zu, in denen ich mich informieren und im Zweifelsfall hinten anhängen kann.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Meist ist die Liegeposition bei vollverkleideten Rädern ja auch noch niedriger als bei üblichen Reiseliegerädern, da müsste man ja auch bald die Hand statt den Beinen benutzen können.

Das habe ich auch schonmal gedacht. Ist das möglich?
Man sieht recht oft auf Fotos, dass Tieflieger-Fahrer ihre Hände zum Abstützen nehmen. Warum also nicht "Lederlappen" wie bei der Leitra verbauen?

Gruß
Heiko
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Hallo,

...Aus verschiedenen Gründen bevorzuge ich eine Lösung näher am klassichen Liegerad, mit zwei Laufrädern, da das technisch viele Probleme umgeht (Lenkung, Antrieb)...
...Gibt es schon Konzepte oder gar funktionierende Lösungen ein voll verkleidetes Kabinenrad bei langsamer Fahrt mit zusätzlichen Rollen abzustützen,...

Was sind Eure Gedanken, wer kennt nützliche Hinweise(...)?


nicht ganz offtopic, aber etwas in eine andere richtung gedacht:
2469.png

das ganze einfach mit pedalen und ohne motor und beifahrer, so einfach wärs:)
=> einfache Lenkung
=> einfacher Antrieb
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Danke für die schnelle Antwort.

Ich hab ja auch schon mal mit einem Landefahrwerk an der Bülk herumexperimentiert. Ich habe die Experimente eingestellt, weil der Nutzen den Nachteilen unterliegt.
Nachteile sind, wie ja schon weitestgehend erwähnt:

  • Bauraum
  • Gewicht
  • eine weitere Bedienung für die Hände. Am Lenker ist eh kein Platz übrig, und die Hände müssen schon Lenken, Schalten und Bremsen
Vorteile wären IMHO:

  • Fahrten wären auch bei starkem Seitenwind evtl. möglich
  • Das Vortasten an die Sichtlinie würde leichter fallen (das ist das einzige Fahrmanöver, was mir unter bestimmten Bedingungen eine hohe Konzentration abverlangt und mich verunsichert)
Alles andere geht nach meinem Empfinden mit Fußklappen mindestens genauso gut, wenn nicht gar besser, weil die Füße eh nur treten müssen und somit durchaus noch eine Aufgabe übernehmen können. Obendrein reagieren die Füße intuitiver.

Wenn ich mich noch mal an ein Landefahrwerk Entwurf machen würde, sähe er folgendermaßen aus:
Jedes Fahrwerksbein wäre über ein Gelenk aufgehängt, so daß es im ausgefahrenen Zustand jede Fahrzeugneigung mit macht. Zum Abstützen werden dann die Fahrwerksbeine blockiert/fixiert (z.b. über eine (Feststell)Bremse).
Der Mechanismus zum Aus-/Einfahren ist dann im Prinzip unabhängig davon und kann u.U. rel. filigran sein.
Ich würde im Moment rel. kleine Räder ergänzt durch geschwungene Gleitkuve favorisieren, da mir das die beste Möglichkeit scheint, Bauraum und Gewicht möglichst gering zu halten, ohne in jedes Mauseloch einzusinken.

PS: Fußklappen erleichtern bei einer VV das Ein- und Aussteigen enorm! ;)

Grüße,
André
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Das habe ich auch schonmal gedacht. Ist das möglich?
Man sieht recht oft auf Fotos, dass Tieflieger-Fahrer ihre Hände zum Abstützen nehmen. Warum also nicht "Lederlappen" wie bei der Leitra verbauen?

Hab ich auch schon gemacht bei der Mertens-Verkleidung,
das geht tierisch in die Arme wenn du mal ne Minute stehst.
Ganz besonders wenn Wind auf die Verkleidung drückt.

Tschö
René
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Hallo,

ein 2-Rad Lieger mit Frontantrieb mutiert also zum Delta, ein 2-Rad Lieger mit Heckantrieb zum Tadpole, wenn die VM-Hülle herabsinkt...;) oder vom Flevobike zum Flevotrike (o.k., bisher nur Heckbox Bilder gesichtet),
wenn Stützräder gewünscht sind. Die bringen also mind. Gewicht, wenn nicht auch noch eine vermurkste Aerodynamik ins Spiel.
Die selbstwiederaufrichtende Neigetechnik
http://www.jetrike.com/construction.html
ist aber auch :cool:.
Ich merke schon: Sein Traumrad findet man nur, wenn man viel ausprobiert/probefährt.
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Hallo nochmal, hier ging's ja richtig weiter, habe ich gar nicht mitbekommen, hatte den Thread nicht abonniert :eek:

Also nen Ausleger geht natürlich nicht im Straßenverkehrt. Bin auch nicht auf Stützrädchen fixiert, das war nur die erste Idee. Landeklappen für Füße und Hände stell ich mir mittlerweile auch praktischer vor.

Habt ihr weiteren Input von vollverkleideten verkehrstauglichen Einspurern? Ich denke das wäre mir vom Konstruktionsaufwand am liebsten, habe aber halt die ganzen Thematiken für mir noch nicht so eindeutig gelöst, dass ich mich in eine bestimmte Richtung entscheiden könnte.
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Habt ihr weiteren Input von vollverkleideten verkehrstauglichen Einspurern?
Meines Wissens gibts da in Europa nur die Bülks, die wirklich rumfahren!

Ich denke das wäre mir vom Konstruktionsaufwand am liebsten, habe aber halt die ganzen Thematiken für mir noch nicht so eindeutig gelöst, dass ich mich in eine bestimmte Richtung entscheiden könnte.

Frag mal Christan Ascheberg, Martin Exeler oder Jens Buckbesch.
Alle drei haben Bülks und fahren(mehr oder weniger) seit längerem damit im Straßenverkehr.
Die können dir schon sagen wo dir Probleme liegen, und wie sie zu umgehen sind. Frag auch mal Jens warum er jetzt doch auf 3Rad umgestiegen ist...

Tschö
René
 
AW: Kabinen Zweirad mit Stützrädchen?

Hallo,

Habt ihr weiteren Input von vollverkleideten verkehrstauglichen Einspurern? Ich denke das wäre mir vom Konstruktionsaufwand am liebsten, habe aber halt die ganzen Thematiken für mir noch nicht so eindeutig gelöst, dass ich mich in eine bestimmte Richtung entscheiden könnte.

In den USA gibt es das P38 mit Verkleidung als F40. Ich denke, dass ist eine der alltagstauglicheren Versionen einer Zweirad VV.

Ansonsten gibt's noch Basteleien wie den "weißen Sauser" von Hanno (vorletztes Bild). Da wurde der Schwerpunkt auf Alltagstauglichkeit, einfache Herstellung und Wetterschutz gelegt. Daher wurde auf einen Unterboden komplett verzichtet.

viele Grüße

Christoph
 
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