IockIt, das intelligente Fahrradschloß

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Weil ich mein neues ILockIt schon mal in einem anderen Thread erwähnt hatte und jetzt auch mal ein Video gemacht habe, will ich es hier einmal vorstellen.

Nein, ich bekomme kein geld vom Hersteller, ich finde das Schloß einfach ziemlich genial.
Es spart mir bei meinen Ausliefertouren einiges an Zeit und vor allem muss ich mich nicht mehr mit dem nervigen Abus Bordo herumschlagen.

Zuerst mal: Was ist ein ILockIt?
Hier gibt es erst mal Infos vom Hersteller: http://www.ilockit.bike/deutsch/

ILockIt ist ein elektronisches Fahrradschloß, welches mit einem Smartphone mit Bluetooth 4 gekopplet werden kann oder mit einem optionalen Handsender.
Hat man kein Smartphone, kann man das Schloß mit Handsender bestellen, Handsender und Schloß koppeln und das Schloß mit den Defaulteinstellungen nutzen. Die Defaulteinstellungen kann man nur mit einem Smartphone personalisieren.

Ich nutze das ILockIt mit Handsender und habe daheim ein Tablet mit BT4 mit dem ich das Schloß konfiguriert habe und hin und wieder mal die Batterie überprüfe.

Entferne ich mich (Mit Handsender oder Smartphone in der Tasche) von dem Fahrrad, verschließt sich ILockIt ganz von selber, sofern nicht gerade eine Speiche im Weg war. Ist eine Speiche im Weg, wird der Schließvorgang abgebrochen und das Schloß gibt Alarm.
Wehrmutstropfen hierbei: Bei einem 20'' Rad mit 36 Speichen schloß bei mir in einem Test mit 20 Schließversuchen das Schloß 14 mal zu und 6 mal brach es ab, weil eine Speiche im Weg war.
Das klappt bei einem 28'' Rad mit 24 Speichen bestimmt viel schöner!
Ich persönlich gucke in der Praxis nach den Speichen, korrigiere notfalls kurz von Hand und löse den Schließevorgang durch Druck auf den Knopf am Schloß aus und gehe weg, nachdem ich gesehen habe, daß der Riegel die Speichenebene passiert hat.

Komme ich zu meinem Rad zurück, öffnet sich das Schoß automatisch.

Das automatische Öffnen und Schließen kann man getrennt voneinander ein und ausschalten. (Konfiguration)

Hier ein Video von einem Abbruch:

Das Schloß bemerkt schon sehr leichten Widerstand beim Schließen! Man kann völlig gefahrlos einen Finger vor den Riegel halten, Also keine Angst um die Speichen!

Und hier einige Schließvorgänge:

1.) Schließen durch Handsender getriggert
2.) Öffnen durch Handsender getriggert
3.) Schließen durch Knopfdruck am Schloß ausgelöst. Man muß solange drücken, bis die LED Rot zeigt, deswegen musste ich zweimal drücken.
4.) Öffnen durch Knopfdruck am Schloß. Das geht nur, wenn der Handsender in der Nähe ist! (Eigentlich logisch, oder?)
5.) Während eines Schließvorganges führen Erschütterungen (schon recht leichte) zum Abbruch des Schließens, das das Fahrrad möglicherweise noch fahren könnte.
Man muss also nach dem Auslösen des Schließens das Fahrrad komplett in Ruhe lassen! Schon das Entnehmen der Trinkflasche aus dem Halter kann das Schloß zum Abbruch bringen.


Ich muss wirklich sagen: Ich liebe mein ILockIt!
 
Also ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich irre, für sowas einfaches wie das schließen eines Schlosses, Strom zu benutzen:confused: (ungefähr genauso bescheuert wie elektrische Armbanduhren)
Der Vorteil keinen Schlüssel dabeihaben zu müssen erschließt sich mir nicht, wenn man stattdessen einen Handsender oder ein Smartphone dabeihaben muss.

Gruß
Geli
 
Ich finde die Lösung durchaus ansprechend. Allerdings ist diese eher für kurzzeitiges Abstellen geeignet, da das Fahrrad selbst nicht an einem immobilen, robusten Träger o.Ä. fixiert wird.

Der Vorteil einer elektrischen Lösung liegt u.A. darin, dass fast alle Diebe sich nicht auf derartige Schutzmaßnahmen eingerichtet/spezialisiert haben. Gut, in diesem Fall ließe sich das Schloss sicherlich zerstören, wenn ein ausreichend massiver Bolzenschneider eingesetzt wird, doch grundsätzlich ziehe ich ein elektronisches Bügelschloss z.B. für Türabsperrungen vor, da die Wahrscheinlichkeit, dieses zu "picklocken" nicht existiert. Da bliebe nur mechanische Zerstörung oder Entwendung des gekoppelten Smartphones etc.

Nun gibt es auch für derartige Sicherungslösungen Spezialisten, welche diese überwinden können - doch befassen sie sich im Normalfall nicht mit über derartige Schutzmaßnahmen abgesicherte Fahrräder oder Kellertüren. Daher ist eine gewisse Sicherheit auf Basis der Wahrscheinlichkeit grundsätzlich schon gegeben, während ein übliches Schloss mit Schlüsseln für die Mehrheit potentieller Fahrraddiebe zum "Standard" gehört und sehr rasch überwunden ist.

Viele Grüße
Wolf
 
Der Vorteil keinen Schlüssel dabeihaben zu müssen erschließt sich mir nicht,
Der primäre Vorteil besteht darin, den Schlüssel nicht mehr aus der Tasche holen.zu müssen.
kein sehr großer Vorteil, aber wenn man das Rad sehr oft abschließen muss, dann läppert sich das.
ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass das Schloss auch an einer eher unzugänglichen Stelle genutzt werden kann. z.B. kann man das Schloss auch bei montierten Gepäcktaschen oder unter einem Heckkoffer schließen.
 
Man könnte sich auch vorstellen, damit Haube und Kofferraum z.B. eines Quadrovelo oder ähnlicher Velomobile abzuschließen.
(Zur Radsicherung würden dann von innen einzuschiebende Bolzen reichen ;-)
 
Was passiert bei einer Fehlfunktion, wenn der Schloß bei 60km/h meint, das Rad abschließen zu wollen?
 
Der Vorteil keinen Schlüssel dabeihaben zu müssen erschließt sich mir nicht, wenn man stattdessen einen Handsender oder ein Smartphone dabeihaben muss.
Den Vorteil, keinen Schlüssel dabeihaben zu müssen, hast Du auch bei einem Zahlenschloss.
Die Zeitersparnis hier entsteht hauptsächlich aus der Kombination von Fernsteuerung und fester Installation - genauer gesagt daraus, dass Du hier mit den Händen gar nicht mehr ans Schloss musst und deswegen die Bedienung auch beim Hin- oder Weglaufen erledigen kannst. Andere Bauformen wie Seil- oder Bügelschloss muss man noch abnehmen und irgendwo am Rahmen oder in einer Tasche verstauen, und Schlüssel- oder Zahlenschlösser kann man erst bedienen, wenn die (meistens beide) Hände drankommen.
 
....dass Du hier mit den Händen gar nicht mehr ans Schloss musst.......
Für Menschen mit einem Handicap mag das sinnvoll sein, aber...........
Die Automatisierung jeglichen popeligen Lebensbereichs finde ich einfach erschreckend.
Die Bewerbung des Schlosses mit den Vorteilen der Zeitersparnis (die beim 20"er nicht mal gut funktioniert) beim Rad abstellen finde ich absurd. Niemals mehr Schlüssel suchen wäre eher ein Argument für ein Zahlen- oder Puzzleschloss.

Für technikverliebte bestimmt ein interessantes Spielzeug und so irre viel Energie braucht es sicher auch nicht.
Was mich daran stört ist eher die Tendenz sich für jeden Scheixx ein elektrifiziertes, ressourcenfressendes Helferlein anzuschaffen, ohne wirkliche Notwendigkeit mit fraglichem Mehrwert.

Gruß
Geli
 
Was passiert bei einer Fehlfunktion,
Bei meiner Nutzungsvariante würde der Kofferraum abgeschlossen.
Das wäre jetzt nicht so schlimm...

Außerdem finde ich das Schloß interessant für Lasten-Pedelecs von Lieferdiensten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bewerbung des Schlosses mit den Vorteilen der Zeitersparnis (die beim 20"er nicht mal gut funktioniert) beim Rad abstellen finde ich absurd.
Ich nicht. Naja, für meine Räder schon, aber interessieren tut mich zu dem Teil vor allem die Meinung von Fahrradboten.
Die Speichenkollision schätze ich so ähnlich ein wie Rücktrittbremsen und Kettenschaltungen. Man kann sich über die Probleme beim Anfahren (bzw. hier beim Weggehen) aufregen, aber mit etwas Routine vermeidet man sie bereits beim Anhalten bzw. beim Abstellen.

Was passiert bei einer Fehlfunktion, wenn der Schloß bei 60km/h meint, das Rad abschließen zu wollen?
Interessante Frage. Man muss sich wohl darauf verlassen, dass die Signale der freigebenden Sensoren plausibilisiert werden.
In der Mechanik könnte es helfen, wenn der Schließbügel vorn abgeschrägt ist. Dann würde er über die Speichen rattern und der Widerstand wird so hoch, dass das Schloss wieder aufmacht.
 
Für ein Velomobil sehr interessant. Ich habe das Schloss schon für meinen Alleweder im Visier - so es denn an die Schwinge passt.

Momentan bin ich dabei die Zeit zu minimieren, die ich bis zum Losfahren benötige.
Schloss rausholen, aufschließen, runterbücken, sich am Radkasten dreckig machen, das Schloss durch die engen Speichen friemeln, abschließen - beim Abschließen kann man schon einige Sekunden sparen.
Von der Sicherheit her:
Ein Velomobil kann man sich schließlich nicht einfach so unter den Arm klemmen und wegtragen, wie ein normales Rad. Mit dem dicken Bolzenschneider kommt man auch nicht so einfach dran.
 
Ich finde es interessant, wenn ich das Trike auf Arbeit abstelle würde das Schloss genügen.
Die zusätzliche Alarmanlage ist nicht verkehrt. (y)
Bleibt nur zu hoffen das es nicht einfriert.
 
Einfrieren des mechanischen Bolzens ließe sich mit Silikonfett effektiv vermeiden - zumindest bis -30°C. :D

Allerdings: Wenn Du es langfristig abstellst.. wäre eine mechanische, immobile Befestigung evtl. nicht verkehrt.

Dieses Schloss schützt leider nicht (mechanisch) davor, dass ein Rad hochgehoben wird und das VM / Trike auf zwei Rädern bugsiert entfernt wird.

Viele Grüße
Wolf
 
Das es nicht vor wegtragen/schieben schützt ist klar aber die Gefahr auf Arbeit ist sehr gering.
Silikonfett ist ein guter Tip, danke.
 
Wie empfindlich ist die Alarm-Funktion? Ich habe einen china (?)-Alarm-pipser von Amazon bei dem die Erschütterungen durch Windgeruckel an meiner (kleinen) Positionsflagge genügen um auszulösen. Nicht sehr hilfreich.
 
Daher ist eine gewisse Sicherheit auf Basis der Wahrscheinlichkeit grundsätzlich schon gegeben

Guten Abend Wolf,

solche Schlösser gab es früher an Hollandrädern standardmäßig (mit Schlüssel allerdings). Hatte ich den Schlüssel verloren, musste ich es nur aufbiegen und los gings. Mit der Hand wohlgemerkt.

Dann wurden sie etwas stabiler gebaut und nunmehr offensichtlich auch noch elektrifiziert. Die stabile Form mit traditioneller Schlüsselfunktion habe ich mit einer Zange geknackt. Ein Dieb mit Bolzenschneider hat da noch weniger Probleme.

Warum geht das so leicht? Der Bügel schließt in Wahrheit ja nicht, sondern verbindet lediglich rechts mit links. Und ist damit gleichzeitig der beste Hebel, ihn seiner Aufgabe zu entfremden.

Grüße vom Knacki
Martin

P.S.: Ilona schaut mich bei gemeinsamen Ausflügen stets mit gelangweiltem Augenaufschlag an, wenn ich Mary diebstahlsicher verstaue. Erstens ist Hautkontakt etwas Wunderbares, der Schließvorgang etwas beinahe Mystisches und - abgesehen davon - hast Du mir ein Kästchen an den Sitz geschnallt, bei dem ich gleich zwei Schlösser bedienen kann, darf, muss. Plus Schloss. Mache ich aber gerne für Mary und ihre Alarmanlage.

P.S.2: Sobald Ilona ihr VeLoni haben wird, stehe wahrscheinlich ich mit gelangweiltem Augenaufschlag da, weil sie mit Sicherheit gleich drei Schlösser dabei haben und allein schon bei der Auswahl des richtigen Pfostens und dem richtigen Stand zum Pfosten mehr Zeit vergehen wird, als ich für zwei Milchkaffee benötige....
[DOUBLEPOST=1509647535][/DOUBLEPOST]
Für Menschen mit einem Handicap mag das sinnvoll sein

...z.B.: frisch lackierte Fingernägel?....
 
Was passiert bei einer Fehlfunktion, wenn der Schloß bei 60km/h meint, das Rad abschließen zu wollen?

Gute Frage!
Zum einen ist das Schloß wahnwiztig sensibel und verweigert schon bei geringsten Erschütterungen das Schließen. Das dient dazu, das Schließen während der Fahrt zu verhindern.
Sollte dieser Schutz versagen, so hat der Motor hinter dem Bügel nur sehr wenig Kraft und würde ziemlich sicher von den vorbeihuschenden Speichen/Nippeln einfach zurückgedrückt werden. Und dann greift normal auch der Rückzug des Bügels wegen Widerstand.
Sollte dieser Rückzug auch versagen, bleibt das Faktum, daß der Motor nur sehr wenig Kraft hat.

da das Fahrrad selbst nicht an einem immobilen, robusten Träger o.Ä. fixiert wird.

Es gibt als Zubehör ein Kabel, das im Schloß befestigt wird und um einen Gegenstand gelegt werden kann.

Wie empfindlich ist die Alarm-Funktion?

Anschubsen macht nichts aus. Erst, wenn ich das Trike hinten anhebe und beginne, herumzuschieben, geht der Alarm los.
 
Diese unsäglichen Rahmenschlösser (hierzustadt an jedem Hollandrad) haben den Nachteil, dass nette Mitmenschen:whistle: das abgestellte Rad vorsorglich abzuschließen, wenn der Besitzer es zuvor nicht getan hat:unsure:.

Das Problem ist gelöst o_O(y).
 
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