Igus-bike (Kunststofffahrrad)

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Das sind die von Igus hergestellten Kunststofflager.
Es würde mich wirklich interessieren, ob die wirklich näherungsweise dauerhaft die Lagerkräfte einer Tretkurbel aufbehmen können. Oversize-Lenkkopflager und ggf. Radlager möglicherweise eher.
Als Maschinenschlosser, der sein Handwerk vor 40 Jahren erlent hat, sage ich „no way“, aber die Zeit ist ja nicht stehen geblieben.
Wenn man das ganze Rad auf sehr einfache Herstellungs (und Recyclings-) Prozesse abstellen könnte, wäre es ggf. ein Modell für eine Wirtschaftshilfe in den armen Ländern, die heute bereits im Kunststoffmüll (der Reichen Länder) ersaufen.
 
Igus ist ja ein Hersteller von Lagern aller Art, die wollen vielleicht ihre neuen Produkte promoten und brauchten einen Aufhänger dafür. So eine Fahrradkonstruktion führt ja unweigerlich zu Diskussionen. Hat es ja auch hierher geschafft ;)

Gruß
Stefan
 
Es würde mich wirklich interessieren, ob die wirklich näherungsweise dauerhaft die Lagerkräfte einer Tretkurbel aufbehmen können. Oversize-Lenkkopflager und ggf. Radlager möglicherweise eher.
Schau mal in die mechanischen Eigenschaften dieser Plastik High Tech-Kugellager in Größe 6003 (17x35x10mm):
dynamische Tragkraft: 220N, statische Tragkraft: 160N, max Drehzahl: 1600 rpm
Zum Vergleich ein handelsübliches 6003 Rillenkugellager aus Stahl:
dynamische Tragkraft: 6050N, statische Tragkraft: 3250N, max Drehzahl: 24000 rpm
Als Maschinenschlosser, der sein Handwerk vor 40 Jahren erlent hat, sage ich „no way“, aber die Zeit ist ja nicht stehen geblieben.
Richtig. Die Zeit ist nicht stehen geblieben, aber zaubern kann igus halt auch nicht.

Es gibt sicherlich hunderte von Anwendungen in denen superleichte, antimagnetische, korrosionsbeständige und billige Kunststoff-Kugellager ohne kontaminierende Schmierstoffe eingesetzt werden können (und sollten!), bei denen es irrelevant ist das diese Kugellager weniger als 1/20 der Tragkraft und weniger als 1/10 der max Drehzahl eines Stahlkugellagers aushalten und teure Keramiklager "overkill" sind.

Fahrräder gehören IMO jedoch nicht zu diesen sinnvollen Einsatzgebieten.

Wenn man das ganze Rad auf sehr einfache Herstellungs (und Recyclings-) Prozesse abstellen könnte, wäre es ggf. ein Modell für eine Wirtschaftshilfe in den armen Ländern, die heute bereits im Kunststoffmüll (der Reichen Länder) ersaufen.
Zum Thema Recycling von Kunststoffen:
Plastic producers have known for more than 30 years that recycling is not an economically or technically feasible plastic waste management solution. That has not stopped them from promoting it, according to a new report.

“The companies lied,” said Richard Wiles, president of fossil-fuel accountability advocacy group the Center for Climate Integrity (CCI), which published the report. “It’s time to hold them accountable for the damage they’ve caused.”
Plastic, which is made from oil and gas, is notoriously difficult to recycle. Doing so requires meticulous sorting, since most of the thousands of chemically distinct varieties of plastic cannot be recycled together. That renders an already pricey process even more expensive. Another challenge: the material degrades each time it is reused, meaning it can generally only be reused once or twice.
The industry has known for decades about these existential challenges, but obscured that information in its marketing campaigns, the report shows.

The research draws on previous investigations as well as newly revealed internal documents illustrating the extent of this decades-long campaign.

Industry insiders over the past several decades have variously referred to plastic recycling as “uneconomical”, said it “cannot be considered a permanent solid waste solution”, and said it “cannot go on indefinitely”, the revelations show.
Underpinning the plastic waste crisis is a campaign of fraud and deception that fossil fuel and other petrochemical companies have created and perpetuated for decades.

Through new and existing research, “The Fraud of Plastic Recycling” shows how Big Oil and the plastics industry have deceptively promoted recycling as a solution to plastic waste management for more than 50 years, despite their long-standing knowledge that plastic recycling is not technically or economically viable at scale.

Deshalb bleib ich bei meiner Aussage von gestern Abend:
Das igus-Rad ist primär substanzloses Marketing-Gewäsch von ein paar Profi-Koksern die ihre Recycling-Lügen in den Medien platzieren wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer hat den den Artikel schon losgelassen, der sollte doch erst in drei Wochen, am Anfangstag des nächsten Monats veröffentlicht werden :unsure:?
 
Da ist eine kleine Korrektur nötig:
6050/220 = 27,5
3250/160 = 20,3
Trotzdem wird das in vielen Fällen nicht reichen.
Oh, stimmt! Beim 6003 sieht es tatsächlich etwas besser aus. Ich hatte vorher 12mm Kugellager verglichen. Mein Fehler. Danke! (ist korrigiert)
 
Zuletzt bearbeitet:
Igus steigt anscheinend in die Fahrradproduktion ein...
Das Rad gibt's in zig Farbkombinationen aber nur in einer Rahmengröße. Selbstverständlich ohne Angabe für welche Größe geeignet.
Und der Lenker ist definitiv nicht höhenverstellbar.

So ernsthaft kann der Einstieg nicht geplant sein. Ansonsten würde man anders bauen.

Bei den Lagern der Laufräder hätte ich wenig bedenken. Die sehen nach ca 10cm Durchmesser aus.

Wer will kann sich als Proberadler etwas Geld verdienen.

 
Igus-Bike-Solid-Plastic.jpg
 
Das Rad gibt's in zig Farbkombinationen aber nur in einer Rahmengröße. Selbstverständlich ohne Angabe für welche Größe geeignet.
Und der Lenker ist definitiv nicht höhenverstellbar.

Wie es auch beim Brompton jahrzehntelang war ;-)

So ernsthaft kann der Einstieg nicht geplant sein. Ansonsten würde man anders bauen.

Anhand der spärlichen Daten habe ich auch gewisse Zweifel.

Trotzdem gibts immerhin Schutz"bleche", einen Zweibeinständer und Licht. Ganz völlig losgelöst vom brauchbaren Fahrrad scheint es mir nicht, auch wenn mindestens noch ein vernünftiger Gepäckträger fehlt.
Wie ist das mit der Schaltung? Ist es als Nicht-E-Moped zu haben?

bergauf
 
Wie ist das mit der Schaltung? Ist es als Nicht-E-Moped zu haben?
E-Bike ist laut FAQ der Homepage nicht geplant.

Bei dem Planetengetriebe welches auf der Homepage als Kunststoffbauteil aufgeführt ist.
Handelt es sich nicht um eine Tretlagerschaltung.
Sondern um eine Übersetzung damit man vorne eine kleinere Riemenscheibe verbauen kann. Durch die Größe der Achse hinten, wird da ein deutlich größere Riemenscheibe verbaut sein. So daß ohne Übersetzung die vordere Riemenscheibe deutlich größer ausgefallen wäre. Und damit wäre die Kapselung des Antriebs komplizierter geworden.



Trotzdem gibts immerhin Schutz"bleche", einen Zweibeinständer und Licht

Das grüne Messerad hat zwar hinten ein Rücklicht.
Aber so schräg wie dieses steht, sieht es wie dilettantisch ran geklatscht aus.

Die verbauten mechanischen Scheibenbremsen sind nicht wirklich Stand der Technik. Und Dank der großen Achsen passt da keine übliche Bremsscheibe.

Da hat irgendjemand vollkommen vergessen, daß die Fahrradindustrie mit genormten Bauteilen arbeitet.

Und wenn man erst was vollkommen eigenständig designt, die Technik sich ziemlich anstrengen muß. Damit auf der Messe ein fahrfertiger Prototyp steht.

In der Farbkombination rod wit blauw wäre es aber was für niederländische Fans von Designerräder.
Die notwendigen Designpreise hat es ja schon gewonnen.
 
Hier gibt es mehr zum Hintergrund:
Danke für den Link.

Wenn ich mir den Vorgänger dutchfiets 3.0 anschaue.

2 unterschiedliche Rahmen (ab 1,55/1,7m)
A-Head Vorbau mit normalen Lenker, lässt zumindest eine gewisse Anpassung zu.
2 Gang Nabenschaltung Sturmey Archer mit Kick back und Rücktritt.
Vorne Nabendynamo ohne Bremse. (Rechtlich in den Niederlanden erlaubt)
Gepäckträger vorne

Immer noch nix was mich vom Hocker haut.
Aber zumindest nicht ganz so unbrauchbar wie der Nachfolger.
 
Seid nicht so hart.
Was hat ein Hersteller von Kugellagern denn sonst für Möglichkeiten, sich ins Gespräch zu bringen...
 
Was hat ein Hersteller von Kugellagern denn sonst für Möglichkeiten, sich ins Gespräch zu bringen...
Ähnliche wie Autozulieferer. "Meiner regelt auf drei Promille genau" oder "meiner erledigt die Katdiagnose in fünf Sekunden" kommt bei Bleifüßen bestimmt besser an als "meiner braucht 4,2 Sekunden von 0 auf 100". :ROFLMAO:

Ich erkenne den Sinn trotzdem noch nicht ganz. Bzw. es ist wohl eher die Zielgruppe, die ich nicht erkenne. Da würde ich Ingenieure erwarten, aber was nehmen die von so einem Fahrradprojekt mit, und bei welchen Gelegenheiten?
Der eingangs zitierte Artikel richtet sich jedenfalls nicht an uns hier. An die eigentliche Zielgruppe aber wohl auch nicht, da hätte ich jedenfalls ein paar Zahlen zur vergleichenden Einordnung der Belastungen erwartet.

Spannend für uns wären mal Schaltwerksrollen mit Glas/Kunststoff-Kugellagern, vor allem falls man Außenring und Rollenkörper als ein Teil ausführen kann.
 
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