Igus-bike (Kunststofffahrrad)

Ach, das gibt es auch noch? Hatte ich ja komplett vergessen! :D
Hmmh. 92% Kunststoff, davon 50% recyclet. Also sind 46% des Fahrrades neuer Kunststoff. Bei gesamt 17kg macht das 7,8kg neuer Kunststoff für ein Fahrrad. Bringt so dann erstmal nicht das, was es soll, oder? Bei den anvisierten 75% Recycling immernoch 3,9kg neuer Kunststoff.
Ich hätte jetzt das Gefühl, erst wenn sie viel näher an den Traum von 100% Recycling kommen und auch nur solange wir recyclebaren Kunststoff im Überfluss haben, macht ein Kunststoff-Fahrrad wirklich Sinn für die Nachhaltigkeit, oder? Naja gut, wenn es nahezu komplett rostfrei ist und wenug verschleißt, würde es in wenig genutzten und wenig gepflegten Szenarien vielleicht deutlich länger halten als konventionelle Fahrräder. Also im Privathaushalt vielleicht garnicht schlecht als Bahnhofsrad, Ersatzrad, Gästerad. Gut, dann jetzt bitte eine Liegerad-Variante? :)
 
Optisch leider nicht sehr ansprechend. Unter Recyclinaspekten dürfte ein Stahlfahrrad wohl unschlagbar bleiben. Ich fürchte, das wird nix, zumal der Markt eh gerade nicht besonders aufnahmefreudig ist.
 
Ganz neu sind Fahrräder aus Kunststoff auch nicht, das Modell gab es schon 1982.

Ich erinnere mich auch noch an ein Rad mit Kunststoffmuffen und geklebten Rohren.

Irgendwie ist Carbon ja auch ein Kunststoff….
 
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Ersatzrad, Gästerad, Bahnhofsrad für 1,2 T€?!? Nö, ich weiß nicht...

Weiterer Gedanke: Die meisten meiner Räder sind alt. Ich nutze sie täglich und das über einen sehr langen Zeitraum. Mein Diamant Reiserad hat nach 19 Jahren einen Ermüdungsbruch am gemufften Stahlrahmen erlitten. Wäre der Rahmen aus Kunststoff gewesen, wäre er vermutlich wesentlich eher zerbröselt, denn UV-Licht setzt Kunststoff doch erheblich mehr zu als anderen Materialien. Dummerweise kündigt sich das u.U. weniger frühzeitig an als bei Stahl. Da sitzt du auf dem vollbepackten Rad und Sekundenbruchteile später inmitten von Bruchstücken? Was macht man dann damit? Kann man das wenigstens in der Gelben Tonne entsorgen?
 
Der Link funktioniert bei mir nicht?

Ähm ja okay, das hatte ich überlesen. Dann wohl doch eher die im Artikel genannten gewerblichen Verleihe, wo es drauf ankommt, dass das Teil einfach ohne dran zu denken irgendwo in einer Ecke steht, bis mal wieder einer kommt, der es nutzen will und es danach unbesehen wieder in die selbe Ecke zurück kommt, egal was wahrend der Nutzung damit angestellt wurde.

Zu den weiteren Neuheiten zählen ein Freilauf im Antriebsstrang, sodass sich die Räder auch ohne Pedalbewegung drehen
Ja genau, fand ich auch eine waghalsige Idee, die die da in letzter Minute rein geworfen haben. :ROFLMAO:

Irgendwie ist Carbon ja auch ein Kunststoff….
Wird dabei aber (aus gutem Grunde) nicht als umweltfreundlich angepriesen. Wahrscheinlich ist 15,6kg Plasik auch bei 50% Recyclingmaterial schon deutlich besser als alleine die paar Kilogramm Kohlefaser-Kunstharz-Komposit nur im Rahmen einer solchen Fahrrades. In Fahrperformance und -gefühl natürlich nochmal was ganz anderes.
 
Hmmh, das Historische weckt in mir sofort das Gefühl von altem, zerbröselndem Kunststoff. Keine Ahnung, ob moderne Kunststoffe länger durchhalten würden. Ich"Jüngling" kenne die alten Teile ja auch nicht im damaligen Neuzustand. Jedenfalls auch schon sehr interessant anzuschauen. Ein Vergleich wäre spannend.

War gerade ganz kurz auf der Seite vom Oartner MTRL. Dort steht der Slogan "This is nothing new." Passt dazu gerade. :D


Achso und das Igus Teil ist auch ein Bisschen Marketing-Stunt, oder? Ist Igus wahrscheinlich nicht wichtig, dass es auf dem Markt Erfolg hat und sinnvoll eingesetzt werden kann, solange es zeigt, dass Igus ganz vieles entwickeln und bauen kann. Bei MTRL mag das anders sein?
 
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oder? Naja gut, wenn es nahezu komplett rostfrei ist und wenug verschleißt, würde es in wenig genutzten und wenig gepflegten Szenarien vielleicht deutlich länger halten als konventionelle Fahrräder. Also im Privathaushalt vielleicht garnicht schlecht als Bahnhofsrad, Ersatzrad, Gästerad. Gut, dann jetzt bitte eine Liegerad-Variante? :)
Ich hatte noch kein Rad, dass aufgrund Rahmenverschleisses aussortiert werden musste.
Verschleiß passiert in den Lagern, Kette, Schaltung, und die sind ja weiterhin aus Stahl, nehme ich an.
Son Plastebomber könnte eigentlich nur über den Preis punkten, und das tut es leider nicht.
Aber, wer weiß, möglicherweise lässte es sich ganz doll über die Höhle der Doofen vermarkten oder man engagiert einen der bekannteren Inflatulenzer, da kann man alles für teuer Geld vertickern.
 
Zudem haben die Ingenieure den Einschlagwinkel des Lenkers vergrössert, damit Fahrer Kurven besser nehmen können. Zu den weiteren Neuheiten zählen ein Freilauf im Antriebsstrang, sodass sich die Räder auch ohne Pedalbewegung drehen, verschleissfestere Xiros-Kugellager, die einen schmierfreien und noch ruhigeren Lauf der Räder ermöglichen...
Plastik-Kugellager! :ROFLMAO:

Das igus-Rad ist ne Marketing-Nebelkerze, mit dem ein paar professionelle Kokser was von Plastik-Recycling fabulieren wollen. Kann man ignorieren das Teil.
 
Schade um die verschwendeten Entwicklungsressourcen!
Vermutlich eine Schnapsidee eines Nicht-Radfahrers.
Hoffentlich werden dafür nicht noch aufwendige Spritzgussformen gefräst...
 
Das igus-Rad ist ne Marketing-Nebelkerze, mit dem ein paar professionelle Kokser was von Plastik-Recycling fabulieren wollen. Kann man ignorieren das Teil.
Ich sehe es eher als Technologiedemonstrator. Ändert aber an der Relevanz nicht viel, daher bin ich erstaunt, dass sie Produktionskapazitäten für 10.000 Stück aufbauen wollen.

Der Satz ist übrigens herrlich zweideutig:
Wir beschleunigen durch diesen hohen Recyclinganteil die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe.
Gemeint ist vermutlich, dass sie schneller zu einer Kreislaufwirtschaft kommen wollen.
Allerdings bin ich auf die reale Haltbarkeit gespannt. Wenn die nicht stimmt, wird sich vor allem der Kreislauf beschleunigen, und das beschleunnigt halt entsprechend dem Recyclinganteil und Energieaufwand auch den Ressourcenverbrauch.
 
Großartiges Stammtischniveau. Herrlich. Fehlt nur noch, dass die Grünen mit ihrem "Recycling" dafür verantwortlich sind.

Mal abgesehen davon, dass die Serienproduktion vermutlich ein Flop wird, find ich den Versuch ein Plastikrad zu bauen interessant. In ein paar Jahrzehnten steht es dann vielleicht in einem Museum. Ich frag mich wie die ehrliche Ökobilanz im Vergleich zu anderen Rädern aussieht. Alu- und Stahlproduktion, Recycling und Lackierung kostet auch Energie und Ressourcen. Und besser entsorgen als ein CFK Rad lässt es sich auch.
 
Mal abgesehen davon, dass die Serienproduktion vermutlich ein Flop wird, find ich den Versuch ein Plastikrad zu bauen interessant.
Ich finde die Details spannend: neben Kunststoff-Kugellagern für Belastungen wie im Tretlager ist das auch das Recycling von Altkunststoffen zu neuen Funktionskunststoffen.
Was ich bisher mitbekommen habe, war eher Downcycling zu Einkaufstüten, Parkbänken, Zaunlatten u.ä.

Daran, dass man den Artikel so herrlich verreißen kann, ist der Verfasser mindestens mitschuldig. :rolleyes:
 
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