Gründung eines gemeinnützigen Vereins für Velonauten und Liegeradler

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Ich trage schon einige Zeit den Gedanken eines echten Velonautenhilfswerkes mit mir herum. Wheelbase, das Übernachtungs- und Pannenhilfenetzwerk war das erste Ergebnis davon.

Aber @HoSe s Rekordfahrt hat dem ganzen noch eine Wendung gegeben. Sie fiel in die Zeit des Kalenderverkaufes. Der Spendenbetrag wuchs. Gleichzeitig sah ich den Bedarf, dass man Holger unterstützen könnte. Da ich aber verkündet hatte, dass der Spendenbetrag bzw. der Überschuss der Kalenderaktion wieder dem WeKiDo (Westfälische Kinderdörfer) gespendet werden würde, konnte und wollte ich da keinen Rückzieher machen.

Wie wäre es gewesen, wir hätten alle durch den Kalenderkauf Aktionen wie die von Holger unterstützen können? Es sieht so aus, als ob wir über 3.000 € mit dem Kalender 2022 deutlich geknackt haben. Mal schauen, zu welchem Ergebnis meine Finanzexpertin kommt.

Die Idee habe ich dann mit Holger besprochen. Da er beruflich bzgl. gemeinnütziger Vereine ziemlich viel Erfahrungen aufzuweisen hat, habe ich gleich ein paar Dinge gelernt.

Ein gemeinnütziger Verein sollte, neben seiner gemeinnützigen Tätigkeit, keine geschäftsmäßige Unternehmung sein. D.h. ein regelmäßiger Kalenderverkauf könnte zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit führen. In der Konsequenz bedeutet es, ich muss den Kalenderverkauf weiterhin privat machen und den Überschuss anschließend einfach dem Velonautenhilfswerk spenden. Das passt für mich.



Wovon existiert ein solcher Verein dann?

Hauptsächlich von seinen Mitgliedsbeiträgen und von Spenden.

Alle Unterstützer von Holger´s Rekordfahrt könnten also dem Velonautenhilfswerk spenden und bekämen dann auch eine Spendenquittung. Das wäre schon ein großer Vorteil gegenüber der jetzigen Situation.

Aber warum dafür einen Verein gründen? Die Fahrt findet jetzt einmalig statt. Also was kann dann der Zweck eines solchen Vereins sein?

Natürlich kann es jedes Jahr hier Leute geben, die Rekorde brechen wollen. Darüberhinaus denke ich noch an mehr und bin ich wieder bei meinen ursprünglichen Gedanken.



Mögliche Ziele eines gemeinnützigen Velonautenhilfswerks:

Sport und Rekorde


Es könnte sportliche Vorhaben wie Rekordversuche oder Veranstaltungen unterstützen. Manche haben Glück wie Holger, dass er vielfältige Unterstützung findet. Andere würden vielleicht gerne ähnliches tun, wissen aber nicht wie und glauben sie haben keine Mittel dafür. Denen könnte dann vielleicht geholfen werden.


Rechtsstreit und Absicherung

Es gibt immer wieder Unfälle mit unklarem juristischem Ausgang. Mich stört daran, dass jedes Mal der jeweilige Betroffene ziemlich allein dasteht. Es gibt zwar immer viele Empfehlungen, wie er vorgehen sollte, welcher Rechtsanwalt geeignet ist usw. Aber vermutlich wir haben darüber hinaus bisher nicht viel anzubieten.

Manch einer traut sich auch keinen Rechtsstreit zu und lässt sein Velomobil einfach auf eigene Kosten reparieren.

Vergleichen wir es mal mit der Autowelt. Ist man z.B. im ADAC und hat dort noch eine Verkehrsrechtschutzversicherung abgeschlossen, sind die Unterstützungsmöglichkeiten schon größer. In diese Richtung denke ich.

Mir schwebt vor, dass wir hierzu ein Serviceangebot entwickeln können wie eine Liste von passenden Rechtsanwälten, möglicherweise mit einer Versicherung eine Vereinbarung für eine Rechtsschutzversicherung abschließen können u.a.m.


Wheelbase, das Übernachtungs- und Pannenhilfenetzwerk


Es lassen sich noch andere Ziele diskutieren. Ich möchte auch nur die Möglichkeiten umreißen.



Was brauchen wir für einen Verein und mögliche Schwierigkeiten

Zuerst einmal mindestens 7 Personen, die sich engagieren wollen und Mitglieder werden.
  • Der Start ist etwas zeitintensiver und braucht ca. 14 Manntage bis der Verein eingetragen ist.
  • der Verwaltungsaufwand.
  • das Haftungsrisiko
  • die Diskussionen bis zur Entscheidungsfindung

Da hat Holger mir ein wenig die Angst genommen. Wenn der Vereinszweck und die Abläufe gut beschrieben werden, wird die Entscheidungsfindung ganz gut von Leitplanken eingegrenzt.
Ich würde mich auf jeden Fall am Anfang engagieren, um die Geschichte ins Rollen zu bringen.
Nicht zuletzt hätte man mit Droplimits eine bestehende Grundlage und einen gewissen Bekanntheitsgrad sowie von Jörg ein erstes Go. Der Verein könnte also heißen: Droplimits – der Verband für Velomobil- und Liegeradsport e.V. Aber diese Entscheidung liegt dann schon bei den ersten Mitglieder

So nun könnt ihr es diskutieren.
Mich interessieren mögliche Zielvorstellungen, Einwände, Interessenten, Mithelfer.
 
Hallo Fritz,

den Rekordversuch finde ich sehr gut aber aus Vereinsbeiträgen sowas zu finanzieren halte ich persönlich für keine gute Idee.

Hier könnte ich mir eher vorstellen das gemeinschaftliche Veranstaltungen finanziert werden. Können dann ja auch Rennen sein.

Die grundsätzliche Frage wäre halt was der Zweck des Vereins sein soll. Das Netzwerk wäre ein Teil. Das hier vielleicht die Unkosten die durch Übernachtungen entstehen über den Verein abgerechnet werden könnten.

Gruß
Daniel
 
Meine Spende zum Kalender würde für einen solchen Verein deutlich geringer ausfallen als bisher.
Kann aber nur für mich sprechen und möchte damit verdeutlichen, daß es schiefgehen könnte, wenn man vom bisherigen Spendenaufkommen ausgeht.
Gut möglich, daß andere das genau andersrum sehen.
Die Rekordfahrt von Holger hätte ich höchstens als Fahrer unterstützt (wenn der Termin nicht mit meinem Sommerurlaub kollidieren würde), weil ich - leider - ein routinierter Fahrer auch von größeren Pkw bin und dabei ein paar spannende Menschen kennengelernt hätte. Geld dafür würde ich nicht geben wollen, weil ich das Projekt nicht uneingeschränkt gut finde.

Wenn jetzt hunderte aufschreien und mir widersprechen, würde ich mich für den Verein sehr freuen ...
 
gab es da nicht mal den HPV e.V.? Habt ihr da mal die thematische Überschneidung angeschaut?
 
Moin

Genau für diesen Zweck gibt es schon den Hpv.

Er ist gemeinnützig mit dem Ziel die Mobilität durch Muskelkraft zu fördern

Seit vielen Jahren unterstützen Sie/wir Rekordversuche und veranstalten Treffen und Rennen .
Es gibt auch eine Versicherung für Veranstaltungen

Gerne nehmen wir noch Mitglieder auf

Gruss Weliandy
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Ziele ähnlich dem HPV sind würde ein zusätzlicher Verein für mich gefühlt keinen Sinn ergeben.

Wenn ein Verein gegründet werden soll mit dem Ziel etwas gutes zu tun wäre vielleicht folgendes Denkbar:

Velomobile sind ziemlich teuer und auch ein altes gebrauchtes ist nicht unbedingt günstig. Wenn man den Nachwuchs fördern möchte könnten durch den Verein gebrauchte Velomobile aufgearbeitet werden und dann vielleicht vermiete oder durch ein günstiges Darlehen verkauft werden. Ziel sollte es sein das auch Menschen die es sich normal nicht leisten können die Möglichkeit bekommen ein VM zu fahren.

Gruß
Daniel
 
Einen Verein gründen ist eine Sache, die Anerkennung der Gemeinnützigkeit eine zweite. Und, ehrlich gesagt: dass ein Velomobilgeschwindigkeitsrekord wirklich gemeinnützig ist bezweifle ich dann doch, aller Freude am Radl zum Trotz.
 
Und beide Sachen unter dem schon existierenden Dach bündeln?
Für mich ist der HPV bzw. sein Zweck bis jetzt etwas diffus und nicht so allgemein nützlich für Otto-Normal-(Liege-)Radler.
Mit den Ideen von Fritz bekäme der HPV eine Allgemeinradlernähe, die ich bis jetzt nicht gefunden habe.

Edit: wenn ihr das relativ reibungsarm schafft, trete ich umgehend dem HPV bei.
 
Für mich persönlich bedeutet Mitgliedschaft in einem Verein auch ein gewisses Commitment, im Verein aktiv zu sein. Leider ist meine verfügbare Freizeit schon sehr knapp, weitere Verpflichtungen will ich eigentlich nicht eingehen. Auf der anderen Seite bin ich kurzfristig immer gerne bereit zu helfen, wenn mir die Sache gefällt. Aus meiner Sicht wäre daher ein Netzwerk zur gelegentlichen gegenseitigen Unterstützung ohne festgeschriebene Rechte und Pflichten interessanter.

Also, wenn ihr so einen Verein gründet, dann leider ohne meine Beteiligung. Aber wenn der Verein dann konkrete Unterstützung für irgendwas braucht, das ich unterstützenswert finde, dann bin ich gerne dabei - wenn’s recht ist, und ich Zeit habe.
 
Für mich persönlich bedeutet Mitgliedschaft in einem Verein auch ein gewisses Commitment, im Verein aktiv zu sein. Leider ist meine verfügbare Freizeit schon sehr knapp, weitere Verpflichtungen will ich eigentlich nicht eingehen. Auf der anderen Seite bin ich kurzfristig immer gerne bereit zu helfen, wenn mir die Sache gefällt. Aus meiner Sicht wäre daher ein Netzwerk zur gelegentlichen gegenseitigen Unterstützung ohne festgeschriebene Rechte und Pflichten interessanter.

Also, wenn ihr so einen Verein gründet, dann leider ohne meine Beteiligung. Aber wenn der Verein dann konkrete Unterstützung für irgendwas braucht, das ich unterstützenswert finde, dann bin ich gerne dabei - wenn’s recht ist, und ich Zeit habe.
Das kann ich nicht besser ausdrücken und deshalb schließe ich mich dem einfach an.
 
Erst die Wheelbase nun eventuell ein Verein :unsure:
Für mich persönlich fühlt sich das nicht so gut an.
 
Genau für diesen Zweck gibt es schon den Hpv.

Er ist gemeinnützig mit dem Ziel die Mobilität durch Muskelkraft zu fördern

Seit vielen Jahren unterstützen Sie/wir Rekordversuche und veranstalten Treffen und Rennen .
und er unterstützt die Rekordfahrt von @HoSe !
Gruß
hein ein
 
Zuletzt bearbeitet:
Vieles wurde schon gesagt, hier noch ein paar Gedanken
- Ich fände es schade, wenn das Geld für die Kinderdörfer stattdessen in den Verein geht. Ich glaube, beides sollte auch möglich sein.
- Könnte der Verein nicht trotzdem Kalender verkaufen, solange die Einnahmen nicht die Haupteinkommensquelle ist, sondern nur ein Nebeneinkommen des Vereins?
- Holgers Rekordfahrt ist ohne Zweifel unterstützenswert, aber wer legt in Zukunft fest, welche Projekte Unterstützung finden und welche nicht? (Wurde ja schon angesprochen).

Im Augenblick heisst es wohl: Prüfen, wie weit Überlappung mit HPV e.V. besteht, ob man nicht unter existierendem Verein vielleicht sogar mehr ausrichten könnte. Neue interessante Punkte (Rechtsschutz, Wheelbase) könnten vielleicht dort sogar besser angegangen werden, weil der Zeitaufwand für die Anmeldung wegfällt.
 
Für mich persönlich fühlt sich das nicht so gut an
Klar. Aber das ist das Schöne: niemand MUSS irgendwas.

wer legt in Zukunft fest
Ein Antrag mit Abstimmung auf der (ausserordentlichen) Mitgliederversammlung. Ist zu klären, ob das auch online gehen kann.
Vielleicht auf der HPV-HP nach Zugang über Mitgliedernummer. Ohje, Vereinsgedöne. Naja, manchmal muß es einfach sein.

Es gibt nix Gutes. Ausser man tut es. In diesem Sinne (y)
 
Der Hpv sucht immer Leute, die richtig mit Gas geben. Nicht nur zahlende Mitglieder, sondern echt Engagierte. Dieter @hein ein und Wolfgang @WoWi sind aktuell Vorsitzende, die Fritz mit seiner Tatkraft als große Bereicherung für uns willkommen heißen und wo er seiner Power mitvhoher Wirksamkeit für muskelkraft betriebene Fahrzeuge freien Lauf lassen könnte.
Da Ihr drei Euch kennt, plant doch mal gemeinsam :)
Mich als Wheelbase und Hpv-Mitglied würde das sehr freuen!
Gruß Krischan
 
Ein gemeinnütziger Verein kann sehr wohl einen Geschäftsbetrieb haben. Es kommt auf den Satzungzweck an, um dann auch entsprechende Steuerbefreiungen zu bekommen. Rekordfahrten zu unterstützen müsste sicherlich in einem größeren Zusammenhang geschickt argumentiert werden.
Das ganze ist relativ kompliziert und kostet nicht wenig Geld, damit alles korrekt abläuft. Meine Frau ist Steuerberaterin und begleitet ein paar gemeinnützige Vereine.
Ich denke dass ganze ist am besten beim HPV angesiedelt.
Da Ihr drei Euch kennt, plant doch mal gemeinsam
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Kräfte bündeln und rollen lassen
 
Als ich den Faden entdecke, dachte ich spontan "nanu, gibt es da irgendwelche Animositäten?"
 
Man kann auch über Paypal Geld sammeln. Spendenbescheinigung gibt es dann zwar nicht, aber bei kleinen Beträgen ist das zu verkraften.

Ansonsten sehe ich die Vereinsgeschichte sehr kritisch. Du brauchst eine Satzung, einen Vorstand, eine Buchhaltung, jährliche Versammlung auf der Vorstand entlastet und gewählt wird. Dann dauert das mit der Gemeinnützigkeit auch eine Weile, bis das Finanzamt Dich anerkennt. Ich habe jahrelang Vereinsarbeit gemacht, das ist kein Selbstläufer.

Wenn der HPV nicht so ist wie man will: hingehen, wählen lassen, engagieren und verändern.

Damals beim Umweltfestival Auftakt wurde ein kleiner, vor sich vegetierender Verein mit passenden Zielen durch eine feindliche Übernahme gekapert. Viele Leute sind eingetreten, sind zu Jahreshauptversammlung erschienen, haben sich gegenseitig gewählt und schon hat man einen Verein mit wenig Aufwand. Die Satzung kann man ja dann entsprechend ändern...
 
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