Brevet Grachtentour - 300 km Emsland Brevet - Gelbe-Jacken-Alarm!

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Noch während der letzten Kilometer des 300 km Emsland Brevets 2014 war mir klar: die Strecke fahre ich 2015 auch wieder. Abgesehen von etlichen km Oranje-Pavet und der Achterbahnfahrt kurz vor Schluss ist das einfach eine tolle Runde. Im letzten Jahr fasste ich das Erlebnis kurz und knackig mit „Emsland-Brevet. Doppelt Gran Fondo mit einem Häubchen von Overijssel-is-awesome Sahne. - Kalt, aber blauer Himmel.“ zusammen. Das mit dem „sonnig“ war dieses Mal ja eher nicht zu erwarten. Und so kam es dann auch.

Sowohl Norbert aka @norfiets als auch ich wählten die entspannte Variante mit Anreise am Vorabend. Nach einer Portion Pasta mit Gequatsche und einem kleinen Bierchen verzogen wir uns zur Nachtruhe. Der Plan war: ca. 6:45 Uhr Räder fertig machen. 7:00 Uhr Frühstück beim Bäcker in Startnähe. Dann zum Start. Im Startbereich war es gegen 7:30 noch sehr ruhig. Wenige Aufrechtfahrer und etliche Liegen. Wir dachten: Ui, ein Brevet mit einer liegenden Mehrheitsfraktion wäre ja mal etwas. Aber weniger als 20 Teilnehmer wären dann auch etwas sehr mager. Sollten sich so viele von der Wettervorhersagen haben abschrecken lassen? - Aber nein: nach und nach trudelten dann doch noch etliche Diamantrahmen-Reiter auf.

Wie in Lohne üblich erfolgt der gemeinsame Start auf den Stundenschlag der Kirchturmuhr. Genauso üblich ist es, dass der Pulk eine ganze Zeit über zügig gemeinsam fährt. Ich wäre das für die ersten km (bis zur ersten Bio-Pause ;)) auch durchaus mitgegangen. Aber N. (und im Rahmen einer PBP-Qualifikation gebührt ihm auch die Hoheit übers Tempo) startet lieber moderat und so fuhren wir als Highracer-Duo von Start an unser eigenes Tempo. Die anderen Liegeräder [ein Baron-Pilot (der mir einerseits bekannt vorkam, der aber andererseits äußerte, noch nicht lange Liege zu fahren), ein Zox-Fahrer (nicht im Forum, den trafen wir auch im Vorjahr), Manfred T. auf seinem Performer Highracer und @Lutz auf seinem Carbon-Eigenbau] fuhren uns ebenfalls voraus. Hinter uns lagen bis zur ersten Kontrolle nur die Extrem-Langsam-Starter/Fahrer.

Leider lag die Wettervorhersage völlig richtig. Schon im Startbereich sahen wir uns genötigt, die Regenschutzschicht überzustreifen. Und es gab auch im Tagesverlauf keinen Anlass, sie wieder abzustreifen. Zwar hatten wir Glück im Unglück, da es nach dem Vormittag doch die meiste Zeit über nicht regnete; aber man musste jederzeit mit dem nächsten marodierendem Schauer (mal nur ein paar Tropfen, mal Niesel, öfter auch mal dicke Tropfen) rechnen. Noch schlimmer als der Regen selbst ist ja, dass man sich das Rad so einsaut. Die Niederlande sind großflächig landwirtschaftliche Nutzfläche; … und das merkt man auf nassen Straßen und Wegen dann auch. ;)

Unterwegs ist nichts weiter spektakuläres passiert. Es gab die üblichen überholst-Du-mich-jetzt-fang-ich-dich-bei-der-nächsten-Pause-wieder-ein-Spielchen zwischen den Grüppchen. Die vor uns liegenden Liegen fuhren an den Kontrollen gerade dann wieder los, wenn wir eintrudelten. (Außer bei der letzten …). Wir fuhren eine (für meine vermutete Form zumindest) erstaunliche lockere, entspannte Runde. Den Kaffee an den Kontrollstellen gönnten wir uns (wie auch schon im Vorjahr); schließlich fuhren wir weder ein Rennen noch waren wir auf der Flucht.

Die Farbstimmung fiel allerdings durchgängig grau-in-grau aus. Erst kurz vor dem Einsetzen der Dämmerung blitzte es mal gelegentlich blau über uns auf. Schade; im strahlenden Sonnenschein vermochte uns De Weerribben-Wieben und Drents-Friese letztes Jahr mehr zu begeistern.

Nach etwas mehr als 12 h Netto-Fahrzeit schlugen wir kurz nach 22:00 im Ziel an. Danke an Norbert für die wieder mal schöne gemeinsame Fahrerei.

Trotz des merklich geringeren Trainingsumfangs im Vergleich zum Vorjahr fällt der Vergleich gnädig aus:

2014: Netto: 12:20 h - Brutto: 14:47 h - Hfavg: 120 bpm - 25,1 km/h
2015: Netto: 12:06 h - Brutto: 14:08 h - Hfavg: 121 bpm - 25,6 km/h
 
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