Gestern gegen Mitternach in der Nähe von Wolfsburg...

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...war ich grade unterwegs nach Magdeburg, als kurz vor einer Ortsdurchfahrt plötzlich die nähere Landschaft um mich herum erhellt wurde. Die Bäume am Straßenrand wurden bis auf etwa 15m Höhe gut sichtbar angestrahlt.

Mein erster Gedanke war: Oh, da kommt jemand motorisiert mit einem Mordsfernlicht über den Hügel hinter mir.

Das war aber nicht so, denn das Auto fuhr überraschenderweise direkt hinter mir her, aber völlig ohne mich durch den Rückspiegel zu blenden. Auch während das Teil gemächlich überholte wurde ich zu keinem Zeitpunkt vom Scheinwerferlicht von hinten direkt angeleuchtet. Bei normalen Scheinwerfern wird man immer vom rechtsgelegenen Lichtkeil des Scheinwerferbildes kurz geblendet wenn man überholt wird. Hier jedoch nicht. Die Umgebung wurde die ganze Zeit weiterhin gut und auch hoch ausgeleuchtet.

Da war ich wirklich beeindruckt. Sollte es möglich sein, dass jemand eine unglaublich kostspielige Neuerung in die Scheinwerfertechnik eingebracht hat, die mir als Radfahrer von Vorteil ist? Kaum zu glauben, aber so scheint es.

Also, ich finde: wenn das Geld schon büschelweise für irgendwelchen technischen Firlefanz zum Fenster hinausgeworfen wird, dann ist das hier irgendwie schon die richtige Wurfrichtung. Nur weiter so.

Gruß, Sebastian
 
Wenn Dich da nicht grad irgendwelche Aliens überholt haben, die Deinen Spiegel temporär mit Absorptionsmaterial abgedeckt haben, wird das wohl eher ein falsch ausgerichteter Scheinwerfer gewesen sein. Denn wer ein sichtbares Licht erfindet, welches nicht von Spiegeln reflektiert wird, ist wohl auch ein Kandidat zur Erfindung des perpetuum mobile und von dem hätten wir schon gehört;)

Gruß
Geli
 
Den konnte man nicht falsch ausrichten. Sowohl links, als auch rechts von mir wurde der Straßenrand bestrahlt bis in größere Höhen. Während das Fahrzeug beim Überholen um mich herumfuhr war deutlich zu sehen, dass mein Fahrrad gezielt in einem Schattenbereich gehalten wurde. Offenbar hat sich irgendeine Elektronik an meinem Rücklicht und reflektierendem Heck orientiert um diesen Bereich absichtlich nicht anzustrahlen. Das war schon beeindruckend.

Gruß Sebastian
 
Hallo,
@SebHeine weisst Du, was für ein FZ Dich da überholt hatte? Oder zumindest, ob es sich um eine Neuerung oder ein grottiges Wrack mit demoliertem Licht handelte?
Mir ist bekannt, das einige KFZ-Hersteller mit Verbesserungen am Licht arbeiten und ich erwarte, dass man sich auch Gedanken um den nächtlichen Radfahrer / Spaziergänger macht.
Gruss Christian
 
Viele modernere Fahrzeuge haben doch mittlerweile das adaptive fernlicht in der Sonderausstattung. Die Fahrzeuge haben dann voll LED Scheinwerfer und regeln für unterschiedliche Bereiche die LEDs einzeln.
Das Fahrräder auch vernünftig erkannt werden, sollte eigentlich selbstverständlich sein, hab ich bisher aber auch angezweifelt.
 
Also zumindest gesehen hast Du die Scheinwerfer im Rückspiegel.
Da hat das für einmal funktioniert, auf einer einsamen Landstrasse mit einem einzelnen anderen Verkehrsteilnehmer. Ich dachte schon die Technik hätte gar keinen Sinn, bei dem Lichtermeer was wir gewöhnlich auf den Strassen haben.
 
Nennt sich bei Audi Matrix LED, die anderen Premium Hersteller bringen sowas auch bald.

Dabei ist man quasi immer mit Fernlicht unterwegs und gewisse Bereiche werden ausgeblendet.

Sinnvolle Technik, solang die funktioniert. Eher nichts für den gemeinen Gebrauchtwagenkäufer ;-)
 
Das würde wenigstens mal das Dauerblenden verhindern..
Denn im dunkeln müssen Autofahrer IMMER aufblenden wenn sie hinter einem fahren..man kann ja sonst nicht genau inspizieren was da fährt.
Der Grund warum ich meinen Spiegel am VM abgebaut habe.

Gruß,
PAtrick
 
BMW nennt das "blendfreier Fernlichtassistent". Dabei zuzusehen, wie sich das Scheinwerferlicht ständig an die Umgebungsbedingungen anpasst (und vor allem mit welcher Geschwindigkeit !), ist faszinierend.
 
BMW nennt das "blendfreier Fernlichtassistent". Dabei zuzusehen, wie sich das Scheinwerferlicht ständig an die Umgebungsbedingungen anpasst (und vor allem mit welcher Geschwindigkeit !), ist faszinierend.
Etwas anders, aber noch anspruchsvoller:
Observatorien leiden unter dem sogenannten "Seeing". Lichtstrahlen werden durch unterschiedlich dichte Luftpakete mal mehr, mal weniger abgelenkt. Da sich die Luftpakete natürlich permanent bewegen ändert sich diese Ablenkung dauernd. Moderne Spiegel Teleskope sind aus hunderten einzelner Spiegel zusammengesetzt. Diese Spiegel werden mit kleinen Aktuatoren im kHz Bereich (!) nachkorrigiert um das Seeing so weit wie möglich zu korrigieren. Beispiele findet man mit passender Webrecherche z.B. auf Wikipedia.

Gruß, Harald
 
@Gear7Lover : So ein Licht wünsche ich mir seit Jahren.. Ich hasse es nämlich Nachts zu fahren, egal ob PKW oder Rad. Nicht weils dunkel ist (ich sehe in der Dämmerung/bei wenig Licht hervorragend), sondern weil jeder 2. sein Abblendlicht auf Baumwipfelhöhe eingestellt hat.. Dank Ultrahellen Halogenlampen mit gern 65W brennts einem da die Netzhaut weg..
 
daraus kann ich nur den Schluß ziehen, das Du das noch nicht selbst gesehen hast...
Fahr mal nachts an Ingolstadt vorbei. Das ist die Pest.
Die Idee ist ja löblich. Das sieht in Werbefilmen auch gut aus. Einsame finstere Landstrasse. Einzelnes Auto kommt entgegen und wird vom Fernlicht verschont. Dafür wird der dunkel gekleidete Fussgänger am Rand 3-mal angeblinkt um den Fahrer darauf aufmerksam zu machen. Was der Fussgänger davon hält sei mal dahingestellt. Auch wenn der Algorithmus ein Verkehrsschild entdeckt wird das angeleuchtet, damit der Fahrer es besser lesen kann.
Jetzt stell Dir das ganze mal auf einer gut gefüllten Autobahn vor, wo gefühlte 50% neue Audis (Ingoldstadt) mit der Technik herumfahren und jeder blinkt Verkehrsschilder an. Das ist ein wirres Herumgeblinke, dass es nicht mehr schön ist. Und jetzt denk mal scharf nach wohin das Fernlicht noch leuchtet, wenn überall Lichter sind? Die einzelnen Pixel schalten mehrmals pro Sekunde an und aus im verzweifelten Versuch die verbleibenden Lücken auszuleuchten und erwischen dabei unweigerlich auch versehentlich das Auge des Gegners. Also ein herkömmliches Abblendlicht wäre in der Situation ein Seegen.
Die Ingolstädter sind sich übrigens der Blendwirkung bewusst und gehen sofort auf reichlich Abstand wenn man mit den Bremslichtern eine kurze Andeutung macht. Ihr Auto können sie ja schlecht an ihren Brötchengeber zurückgeben, mit dem Hinweis auf einen erheblichen Mangel bei der Beleuchtung. :whistle:

Anti-Adaptives-Fernlicht-Massnahme
 
Zuletzt bearbeitet:
Statt das die mal wirklich ein 3L-Auto bauen...oder einen Bremsassisteten der wirklich leben rettet...
Has und Igel wird wahrscheinlich weiterhin die Netzhaut weggebrutzelt...
Ich hoffe das wenn wirklich die vollautomatisierten Autos von Google und Konsorten unterwegs sind sich diese Licht-Umweltverschmutzung auf Positionslichter reduziert.
(Fürchte aber Schlimmes.....z.B. personalisierte Werbe Hologramme die beim Vorbeifahren auf die Strasse geworfen werden nachdem die Gesichtserkennung meine Identität festgestellt hat o.Ä.)
 
Fahr mal nachts an Ingolstadt vorbei. Das ist die Pest...

Ich kann nur für das von mir angesprochene BMW-Licht schreiben, und das hat sich da ganz anders verhalten, sowohl auf der AB als auch im Innenstadtbereich. Da flimmert und flackert nix. Ganz sanftes partielles Auf- und Abblenden, nur eben sehr schnell.
 
Das Teil gestern nacht war eindeutig ein VW. Irgendwas sehr neues, kombiartiges. Mehr kann ich kaum sagen, als dass die Begegnung überraschend angenehm war.

Gruß, Seb.
 
BMW nennt das "blendfreier Fernlichtassistent". Dabei zuzusehen, wie sich das Scheinwerferlicht ständig an die Umgebungsbedingungen anpasst (und vor allem mit welcher Geschwindigkeit !), ist faszinierend.

Was so eine Scheinwerfereinheit im Reparaturfall wohl Kosten mag? Einzelteile auswechseln ist bei LED Scheinwerfern ja heute schon nicht mehr möglich.
 
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