Gepäcktransport - Radical-Anhänger oder 4 Taschen

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Hallo,

ich möchte das erste Mal mit der GreenMachine (eingeschränkte Bergfähigkeit) campingmäßig verreisen.
Ich habe Knieprobleme - aber das bisherige Gewicht (ca. 20 kg incl. 4,5l Wasser) war vertretbar, auch
habe ich die "Bergvariante" = 1,5 m Entfaltung nachrüsten lassen.

Frage: Was seht ihr als die bessere Lösung an, ca. 30 kg zu transportieren:
- 2 Backroller Plus und 2 Backroller Front (vaude) - auf der Spezi wird der Lowrider-Halter für die GreenMachine vorgestellt
- 1 Cyclone IV-Anhänger
Der Vorteil des Anhängers ist natürlich, dass ich nur eine Tasche habe - allerdings bin ich beim Transfer
mit dem Zug unterwegs...etwas sperrig.

Knackpunkt ist - wie seht ihr die zusätzliche Belastung der Knie durch den Anhänger - bei gleichem Gesamtgewicht?
euer Michl
 
AW: Gepäcktransport - Radical-Anhänger oder 4 Taschen

Der Anhänger ist schwerer als Gepäcktaschen und er bringt etwas mehr Rollwiderstand. Der Windwiderstand hingegen dürfte vergleichbar zu Packtaschen sein. Einen großen Vorteil hat der zweispurige Anhänger: Das Fahrverhalten des Liegerads wird fast nicht beeinflusst. Ich bin letztens mit etwa 10 kg Gepäck auf dem Gepäckträger 80 km gefahren. Das Hinterrad wird belastet, das Vorderrad entlastet, das Fahrverhalten deutlich nervöser, der Schwerpunkt wanderte in diesem Fall weiter nach oben und hinten. Es war gut fahrbar, aber gewöhnungsbedürftig.

Einen Einspuranhänger würde ich nicht unbedingt nehmen. Ich habe einen, und er belastet das Fahrrad bzw. vor allem den Hinterbau auf Torsion, gerade wenn er voll beladen ist. Im ungünstigsten Fall schwingt er die ganze Fahrt über immer schön nach links und rechts hin und her. Mit einem Liegerad würde ich das nicht fahren wollen. Es gibt aber durchaus Leute, die das erfolgreich tun.

Ich bin einen Urlaub (letztes Jahr) mit viel Gepäck (ein Erwachsener und ein Kind) mit Packtaschen und Einspuranhänger gefahren. Mein Fazit: Ich hatte viel zu viel Gepäck dabei. Danach habe ich also angefangen, überall zu reduzieren, und zwar Volumen und Gewicht. Kleineres, viel leichteres Zelt, leichtere LuMas, leichterer Schlafsack (Daune), andere Kleidung. Statt Baumwolle habe ich nun Merino, wobei ich statt Wechselsachen für sieben Tage nur drei Mal komplett Wechselsachen dabei habe. Einmal zum Anhaben, einmal zum Trocknen, wenn es gerade gewaschen wurde, und eine dritte Garnitur als Notreserve. Wenn es kälter wird, ziehe ich die Sachen übereinander an. Kleidung aus guter Merinowolle fängt zudem selbst beim mehrtägigen Tragen und Schwitzen kaum an zu müffeln. Kochutensilien habe ich nicht dabei, es gibt nur kaltes Essen bzw. sind wir hier dicht genug besiedelt, dass sich immer ein Restaurant oder Imbiss oder ein Einweggrill findet. Zudem finde ich es viel interessanter, die regionalen Spezialitäten zu probieren. Den nächsten Urlaub werde ich mit Packtaschen aber ohne Anhänger fahren. Ich überlege sogar, ob ein Heckkoffer statt Gepäckträger und acktaschen Sinn macht. Vom Gewicht her dürfte es in etwa gleich sein.

Ein Zweispuranhänger hat noch einen Vorteil gegenüber einem Einspurer: Das Gewicht liegt zwischen den Rädern. Beim Einspurer lastet die Hälfte des Gewichts auf dem Hinterrad des Fahrrads. Ich habe das deutlich gespürt, weil der Urlaub trotz nur 400 km recht viel Reifenprofil gefressen hat. Vorteile hat der Einspurer bei "Singletrails".

Beim Zugfahren ist es ohne Anhänger zwar weniger umständlich, aber dafür ist das Rad mit Gepäck dran viel schwerer. Wenn man das nicht die Treppen hoch bekommt, muss man die Packtaschen abhängen, da ist der Anhänger wieder leichter abgekoppelt. Ich musste einmal beim Umsteigen in weniger als zehn Minuten einen Anhänger, ein Kinderfahrrad und mein Fahrrad (mit Packtaschen dran) von einem Bahnsteig über Treppen und durch eine Unterführung zum anderen Bahnsteig in den Zug wuchten. Hat geklappt, ich war aber hinterher erschöpfter als am Abend nach dem Radfahren.

Beim Anhänger solltest Du im Zug die Räder abnehmen und auf den Anhänger schnallen. Dann gilt er als Tasche (Traglast) und Du brauchst keine extra Fahrkarte. Anhänger sind nämlich im Zug nur "zusammen geklappt" erlaubt. Manche Zugbegleiter akzeptieren es aber auch, wenn man für den Anhänger eine zweite Fahrradkarte kauft. Den Diskussionen geht man aber mit der Demontage der Räder (und Deichsel) aus dem Weg. Beides geht mit dem Cyclone in wenigen Sekunden.
 
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Danke, henkie!
Allerdings geht das mit der GreenMachine nicht, da das Hinterrad nur einseitig aufgehängt ist...sonst sieht das extra wheel sehr interessant aus!
 
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... GreenMachine...

Verschiedene Räder reagieren auf Beladung verschieden. Daher wird es vermutlich keine verlässliche Auskunft geben, das wäre alles wie erzähltes Mittagessen. Ich kann natürlich nur Aussagen zu meinen Rädern machen, für dein Rad ist das Probieren m.E. unverzichtbar. Allgemeine Aussagen über Vor- und Nachteile des Anhängers sind ungenau, da es immer auch vom Zugpferd abhängt.
Wenn das Rad mit schwerem Gepäck wacklig wird, würde ich den Anhänger nehmen.

Der Grasshopper z.B. ist ein echter Packesel, bei dem man den Eindruck bekommt, je mehr Gepäck man dran hängt, um so stabiler läuft er. Schwer beladen ist der Grasshopper perfekt zu fahren und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Also wird er vollgepackt - bei bester Fahrfreude. Ein perfektes Touren- und Reiserad.

Mit dem Azub Max sieht es anders aus: Die größte Fahrfreude habe ich ohne oder mit leichtem Gepäck. Schwer beladen wird das Rad hecklastig und instabil. Das ist nicht schlimm, man kann natürlich so reisen, aber im Vergleich zum Grasshopper fehlt das satte Sorglos-Gefühl der guten Straßenlage, um entspannt zu fahren. Das Azub Max (2x26") nehme ich für die Spazierrunde, durch den Wald oder Tagestouren. Und sehr gerne im Stadtverkehr. Da ziehe ich das Rad dem Grasshopper vor. Mit großem Gepäck nehme ich den Radical Cyclone-Anhänger.

Letzteren finde ich auch fürs Bahnreisen ideal, egal mit welchem Zugpferd.
Beim Bahnreisen sehe ich Vorteile für den Anhänger (aber nur für den Cyclone!), da man nicht 4 unhandliche Gepäckstücke abhängen, verstauen, herumtragen muss. Bei jedem Umsteigen... hab' ich alles??? Und wie kriege ich das alles schnell auf den anderen Bahnsteig? - Schnell das Rad beladen, das schwere beladene Rad hineinheben oder alles wieder abhängen und einzeln reingeben? Der Cyclone wird schnell zur Tasche, man hat nur ein Gepäckstück, das Rad muss nicht mehrmals be- und entladen werden, und außerdem hat man mit dem Cyclone einen perfekten Hackenporsche, der obendrein nicht ohrenbeleidigend rumpelt.

Mehr Belastung für die Knie wegen dem Anhänger sehe ich nicht. Das Gesamtgewicht muss getreten werden, so oder anders. Gewiss, beim Anhänger kommt dessen Leergewicht und etwas Rollwiderstand dazu. Aber auch mehr Stabilität und Bahnreisekomfort.
 
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Nachtrag: ich habe von "Nachläufern" gehört, welche an der Sitzstange montiert werden und - ähnlich Bobyak - eine
starre Fläche (für Taschen o.ä.) haben - mit nur einem Rad!
Kennt jemand diesen Anhänger? Ich habe leider im net nichts gefunden - vielen Dank!
 
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Ich würde niemals 30 kg mit schleppen, schon gar nicht, wenn alles in Züge hinein- und herausgeschafft werden muss. Bisher hatte ich nie mehr, als 10 - 13 kg dabei und mir hat es an nichts gefehlt.

Gruß Christine
 
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Frage: Was seht ihr als die bessere Lösung an, ca. 30 kg zu transportieren:
- 2 Backroller Plus und 2 Backroller Front (vaude) - auf der Spezi wird der Lowrider-Halter für die GreenMachine vorgestellt
- 1 Cyclone IV-Anhänger

Hallo Michl,

ich bin letztes Jahr mit der Greenmachine zur Spezi gefahren.
Ich hatte eindeutig zu viel Gepäck dabei, einiges davon am selbstgebauten Lowrider.
Das Fahrverhalten war dabei hervorragend, das höhere Gewicht war nur beim Beschleunigen und an Steigungen spürbar.

Familie Vrielink hat meinen Lowrider-Halter mit wachsendem Interesse fotografiert.
Sollte der neu Lowrider-Halter ähnlich aussehen, kann ich ihn nur empfehlen.

Mit Anhänger habe ich allerdings keine Erfahrungen.

Gruß
Bernd
 
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Hallo Michl,

auf den Beitrag von Bernd habe ich gestern schon gewartet. Bei der Tour bin ich ja mit meinem Mango auch mitgefahren.

Ich kann dir nur dringend raten, dein Gepäckgewicht drastisch zu reduzieren. Du hast mehr Fahrspass und kannst alles locker am Rad mitführen. Bei der Tour zur Spezi betrug das Gewicht meiner nahezu kompletten Campingausrüstung (mit Zweipersonenzelt, Isomatte und Schlafsack ohne Kocher) 9,5 kg (wobei ich noch längst nicht alles ausgereizt hatte). Das hat locker gereicht. Bernd hatte, glaube ich rund 20 kg mit.

Gruß

Ingo
 
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Hallo Ingo,

Ich kann dir nur dringend raten, dein Gepäckgewicht drastisch zu reduzieren.

dem kann ich nur zustimmen, gebe aber auch zu, dass das nicht so einfach ist ...

Mir hat es geholfen, wenn ich wirklich radikal x kg als Limit gesetzt habe, weil man sonst doch wirklich dieses & jenes mit einpackt und sich nachher wundert, wenn man nicht vorwärts kommt / das Gepäck nicht unterbekommt.
 
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Beim Packen hilft es auch, drei Haufen zu machen:
1. Absolut notwendiges
2. Nützliches
3. Luxus

Wobei man bei jedem Teil dreimal überlegen sollte, ob es wirklich auf Haufen 1 gehört.
 
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Die Gewichtung kann man natürlich auch anders sehen.;) (Prinzessin Vespa, die ihren gigantischen Haarfön durch die Wüste schleppen ließ. - Spaceballs)
"Ich kann ohne dieses Ding einfach nicht leben".:D

C.
 
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Beim Packen hilft es auch, drei Haufen zu machen:e
1. Absolut notwendiges
2. Nützliches
3. Luxus

Wobei man bei jedem Teil dreimal überlegen sollte, ob es wirklich auf Haufen 1 gehört.

oder anders ausgedrückt:
1. ist meine Radreise in Gefahr oder droht Abbruch, wenn ich dieses Teil nicht mitnehme?

Ansonsten stimme ich 100% zu

mfg
michiq_de
 
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Hallo Michl,

meine erste längere Liegeradreise habe ich auch mit ca.30 kg Gepäck gestartet.
Nach 5 km habe ich beim erst besten Campingplatz angehalten und radikal aussortiert. Ein drittel habe ich deponiert und später zurückgeschickt. Mit soviel Gepäck zu fahren macht überhaupt keinen Spass.
Mittlerweile bin ich bei 8 kg Gepäck angekommen (inkl. Zelt, Isomatte, Schlafsack, ...) und kann nur sagen, dass das Reisen dadurch eine ganz neue Qualität bekommen hat.

Meine Tips für dich:

1. Mach dich schlau, wie man mit einfachen Mitteln sein Gepäck drastisch reduzieren kann. Eine gute Einstiegslektüre ist das
Buch "Trekking Ultraleicht" von Stefan Dapprich: http://www.amazon.de/dp/3866861842/?tag=velomobil-21
oder z.B. hier: http://qbloggt.blogspot.de/p/leitfaden-trekking-ultraleicht.html

2. Nimm wenige und leichte Packtaschen mit. Ich habe z.B. für jede Reise nur noch meine Radical Seitentaschen in Größe S + die Radical Toptasche mit dabei. Die Seitentasche wiegen 660 Gramm und die Toptasche 540 Gramm. Zudem habe ich mir dadurch den Gepäckträger gespart. Wenn du wenig Platz zum Packen hast wirst du automatisch gezwungen bei jedem Teil drüber nachzudenken ob du es wirklich brauchst oder nicht.

3. Mach dir eine Liste und wieg jedes Ausrüstungsteil vor der Reise. Notiere nach der Reise, ob du es gebraucht hast und wie wichtig es war.

4. Falls du nicht gerade durch eine Wüste fährst wird das Thema "Wasser mitnehmen" völlige überschätzt. Nimm nur soviel mit, dass es bis zum nächsten Ort reicht, dort kannst du es wieder auffüllen. Für längere Etappen nehme ich immer eine zwei 2 Liter Platypus-Faltflasche mit (eine wiegt 38 Gramm). Die werden nur vollgemacht, wenn es absolut notwendig ist.

Viel Spass beim Aussortieren wünscht,
Sandro

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Familie Vrielink (Flevobike) hat meinen Lowrider-Halter mit wachsendem Interesse fotografiert.
Sollte der neu Lowrider-Halter ähnlich aussehen, kann ich ihn nur empfehlen.

Hallo Michl,

ich bin eben über Bilder meines "Lastesels" gestolpert.

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Gruß
Bernd
 
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