Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

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Hallo,

bin grad relativ gefrustet.
Mein Flevo Racer hat nach >300km schon merkliches Spiel im Schwingenlager gehabt. Um mir mal anzusehen was genau los ist hab ich das Lager aufgemacht und dabei entdeckt, dass über 2/3 der linken Buchse nicht auf dem glatten Teil des Achsbolzens laufen, sondern das dieser viel zu viel Gewinde hat und das Lager fast vollständig auf dem Gewinde liegt. Mir ist schon klar, dass ein Flevo keine Mondrakete ist und dass das so auch eine Weile hält, aber trotzdem - das ist doch Pfusch, oder will mir einer erzählen das das so sauber konstruiert sein soll!?

Ich hab mal ein Foto gmacht mit einer Ersatzbuchse neben dem Bolzen an der Stelle an der die Buchse im Lager auf dem Bolzen läuft. Entsprechend zersägt sieht die Lagerbuchse innen auch schon aus.

Foto.jpg

In mir sträubt sich alles das so wieder zusammen zu bauen.

So jetzt bin ich mal gespannt, was die Fachleute hier dazu meinen. Wenn ihr mich davon überzeugt, dass das so original zusammengedängelt gehört, dann könnt ihr mich auch von der Existenz des Osterhasen überzeugen.

Peter (der jetzt nach einem neuen, längeren Bolzen sucht)
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Servus,

kauf einfach ne längere Edelstahlschraube und gut ist :)

Der derzeitige Zustand ist aber wirklich pfusch..

Gruß,
patrick
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Hallo Peter,

ich schätze mal, dass das eine 8er Schraube ist. Bei so einer Schraube hat der Schaft aber nicht einen Durchmesser von 8 mm sondern etwa 7,8mm bis 7,9mm (gerade nochmal an unterschiedlichen Schrauben nachgemessen). Die Buchse wird wahrscheinlich ein H Toleranzfeld haben, vielleicht H 9. Im Zusammenspiel mit einer normalen Schraube wird das Spiel auch dann zu groß sein, wenn der Schaft ganz durch die Buchse reicht. Bei einer guten Lagerung müßte eine Passschraube mit entsprechend kalibriertem Schaft verwendet werden. Ein bis zwei zehntel Spiel ist für eine Schwingenlagerung viel zu viel. Die Buchse müßte saugend über den Schaft zu schieben sein, ohne nennenswertes Spiel.

Gruß

Ingo
 
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AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Im Zusammenspiel mit einer normalen Schraube wird das Spiel auch dann zu groß sein, wenn der Schaft ganz durch die Buchse reicht
Das Spiel war eingentlich nur der Grund, warum ich das Lager aufgemacht hab. Dass das mit dem Gewinde nicht die Ursache ist, ist schon klar.
Ich hab noch ein paar Ersatzbuchsen. Bei denen spürt man das deutliche Spiel auf dem glatten Teil des Bolzens auch schon deutlich - von saugend kann da gar keine Rede sein.
Ich hatte eigentlich trotzdem gehofft, dass das am Fahrrad eventuell nicht so wild ist auch wenn es theoretisch nicht optimal ist.

Im Zusammenspiel mit einer normalen Schraube wird das Spiel auch dann zu groß sein, wenn der Schaft ganz durch die Buchse reicht. Bei einer guten Lagerung müßte eine Passschraube mit entsprechend kalibriertem Schaft verwendet werden. Ein bis zwei zehntel Spiel ist für eine Schwingenlagerung viel zu viel.
Was kann man denn als komplette Ersatzlösung machen? Ich hatte gedacht Kunststoffbuchsen wären gut. Leider find ich keine passenden. Bei Igus sind die Buchsen mit 8mm Innendurchmesser alle mit 10mm Außendurchmesser und bei Mädler sind die 8mm Buchsen aus Polyamid nur 6mm lang. Einen anderen Achsbolzen bräuchte ich dann aber trotzdem auch noch.

Die Schraube ist tatsächlich M8. Nach meinen Recherchen DIN 7991 M8-80.
Die Buchse ist 8mm Innendurchmesser, 12mm Außendurchmesser, 2mm Bundbreite, 16mm Bunddurchmesser und 16mm Länge.

Im Forum meine ich mal irgendwo gelesen zu haben, dass diese Sinterlager mit Edelstahlachse nicht so optimal sind und vor allem immer gefettet sein müssen. Das Ding war innen absolut trocken.

Tip des Verkäufers gegen das Spiel war übrigens, einfach die Achsmutter fester anzuziehen.
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Was kann man denn als komplette Ersatzlösung machen? Ich hatte gedacht Kunststoffbuchsen wären gut. Leider find ich keine passenden. Bei Igus sind die Buchsen mit 8mm Innendurchmesser alle mit 10mm Außendurchmesser und bei Mädler sind die 8mm Buchsen aus Polyamid nur 6mm lang. Einen anderen Achsbolzen bräuchte ich dann aber trotzdem auch noch.

Die Schraube ist tatsächlich M8. Nach meinen Recherchen DIN 7991 M8-80.
Die Buchse ist 8mm Innendurchmesser, 12mm Außendurchmesser, 2mm Bundbreite, 16mm Bunddurchmesser und 16mm Länge.

Im Forum meine ich mal irgendwo gelesen zu haben, dass diese Sinterlager mit Edelstahlachse nicht so optimal sind und vor allem immer gefettet sein müssen. Das Ding war innen absolut trocken.

Tip des Verkäufers gegen das Spiel war übrigens, einfach die Achsmutter fester anzuziehen.

Hallo Peter,

Passschrauben sind mit g6 toleriert. Das bedeutet bei einer 8mm Schraube 5 bis 14 tausendstel Millimeter Untermaß. Ein zehntel mm sind 100 tausendstel Millimeter. Dies, um mal die Unterschiede deutlich zu machen.
Ich habe nun auf die Schnelle keine Passschraube in der richtigen Länge gefunden. Trotzdem mal ein Link:
http://www.misumi-europe.com/lang/DE/inc/pdf/02_GFA_2011_Volume_2.pdf#page=30
Als weitere Möglichkeit sehe ich, eine Präzisionsstange 8mm in entsprechender Länge zu kaufen g6 oder h7 toleriert und an beide Enden Gewinde zu schneiden.
http://de.misumi-ec.com/eu/ItemDetail/10300229270.html

Die Schraube fester anzuziehen bringt nur kurzfristig Erfolg, da die Buchsen nur an den Flanschflächen führen. Das Grundproblem bleibt.

Sinterbuchsen gibt es mit Fettfüllung (poröse Struktur) und ohne. Die mit Fettfüllung braucht man nicht zu schmieren, Die anderen schon. Ich würde Fett dranmachen.

Edelstahl rostfrei hat ungünstige Gleiteigenschaften.

Gruß

Ingo
 
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Hast Du den Verkäufer schon darauf angesprochen?

Ich denke, dass ALexander da flexibel genug sein sollte einen passenden Bolzen aufzutreiben und zuzuschicken.
Er wird ja noch weitere Räder verkaufen wollen und braucht für das Thema wohl sowieso eine Lösung.

Gruß, Harald
 
einrad schrieb:
Hast Du den Verkäufer schon darauf angesprochen?

Nach dem Spiel hatte ich gefragt. Das mit dem Gewinde hatte ich da noch nicht bemerkt. Da hab ich jetzt noch nicht nachgefragt.

Meinst du er weiß das nicht? Ich bin davon ausgegangen, dass er diese Räder selbst baut oder irgendwo in Auftrag gibt. Kann mir schwer vorstellen, dass er noch nie in so ein Lager geschaut hat.
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Hallo
...Edelstahl rostfrei hat ungünstige Gleiteigenschaften.

...

So ist es. Eine sehr ähnliche Schwingenlagerung haben die (älteren?) Trikes von sinner. Der bolzen hatte zwar eine günstigere Länge, aber er wollte sich dann lieber im Bereich der Befestigung drehen als in der Buchse. Das Schadensbild auf dem ersten Foto (in diesem Beitrag: https://www.velomobilforum.de/forum...inner-Trike-instandsetzen&p=235648#post235648 ) und meine provisorische Lösung, die jetzt keinen übermäßigen Verschleiß mehr hat, auf den weiteren.

Bei einem anderen Rad, wo der Schaden noch nicht entstanden war, habe ich ein kleineres Blech nachgerüstet das verhindert das sich der Bolzen in der Befestigung dreht.

Gruß Heiko
 
rikschaprofi schrieb:
.
Bei einem anderen Rad, wo der Schaden noch nicht entstanden war, habe ich ein kleineres Blech nachgerüstet das verhindert das sich der Bolzen in der Befestigung dreht.

Kann man davon auch ein Foto haben?
Wir hatten einen ähnlichen Punkt schon mal in einem Thread über das Schwingenlager meiner Hornet. Früher hatten da die Bolzen wohl sinnigerweise eine extra Nase gegen das Verdrehen. Bei neueren Rädern spart man sich das anscheinend. So eine Nase ist imho eigentlich eine saubere Lösung.
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Habe bei meinem orginal Flevo nachgemessen.
Dort ist auch eine M8 Schraube verwendet, und auch hier liegt das Gewinde soweit in der Buchse.
Im Orginal haben aber die Buchsen eingebaut ein Innnendurchmesser von 7,8mm passend zur Schraube mit 7,8mm Aussendurchmesser.

Messfehler sind nicht auszuschließen.

Bei www.ligfietsshop.nl gibt es noch Ersatzteile (Kraaglager brons, 10/15 * 20.) sind vieleicht die Lösung.
 
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AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Nach dem Spiel hatte ich gefragt. Das mit dem Gewinde hatte ich da noch nicht bemerkt. Da hab ich jetzt noch nicht nachgefragt.

Meinst du er weiß das nicht? Ich bin davon ausgegangen, dass er diese Räder selbst baut oder irgendwo in Auftrag gibt. Kann mir schwer vorstellen, dass er noch nie in so ein Lager geschaut hat.

Ich kenne Alexander nicht, denke mir aber, dass es wohl so ähnlich gelaufen sein wird, wie Du annimmst.

Die Buchsen sollten für Normalbedarf ordentlich überdimensioniert sein, sodaß man es anfangs vielleicht auch etwas großzügiger sehen kann (nicht muß) wenn Randbedingungen mal ungünstig sind (freundlich bezeichnet).

Auch mir selbst sind schon einfach Fehler passiert. Wäre ja auch hier möglich. wir wissens nicht, wie's zu dieser Situation gekommen ist.
Auch die Häufigkeit des Auftretens ist nur eine Vermutung.

Was kann draus werden?
1) Wenn's ein Einzelfall ist, hat er die Lösung sowieso zur Hand.
2) Wenn's ein Fehler war, der häufiger aufgetreten ist, wird er für weiteres Geschäft und Reklamationsbehandlung eine Lösung brauchen.
Ich sehe also keinen Grund, warum man ihn nicht einfach drauf ansprechen sollte.
Neue Schraube (ggf. mit Buchse) in ein Kuvert, das kostet sehr wenige EUR und die Sache ist positiv erledigt.
Mich würd's wundern, wenn das schwierig sein sollte.

In einem positiven Ton sind nach meiner Erfahrung die meisten Reklamationen nicht wirklich problematisch.
Vor allem in so kleinen Communities (wie Liegeradlern) haben ja auch beide Seiten oft den guten Willen etwas weiterzubringen.

Gruß, Harald
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Update:

Ich habe jetzt eine Weile überlegt und gesucht und keine bessere Alternative gefunden als einfach den gleichen Bolzen aber in passender Länge zu nehmen.
Wegen den Problemen im Zusammenspiel von Sinterbronze und Edelstahl, die hier im Forum auch schon an anderer Stelle beschrieben worden, würde ich gerne die Buchsen gegen Kunststoff tauschen.
Mit den gleichen Abmaßen wie die jetzigen Buchsen habe ich bei Mädler welche aus Polyamid gefunden. Dazu hab ich mal 2 Fragen an die maschinenbaulich mehr bewanderten Forumsmitglieder.

1.) Ist Polyamid geeignet für den Verwendungszweck in einem Schwingenlager oder sind die Kräfte zu groß?

2.) Die Buchsen sind leider nur 6mm lang. Beim Flevo-Racer sind die Buchsen in ein Rohr eingepresst welches ca. 9mm aus dem Rahmen herausragt. D.h. die Buchsen würden komplett außerhalb des Rahmens die Kräfte aufnehmen, bzw. das Rohr alleine müsste alle Kräfte aufnehmen und weiterleiten.

2a) Wäre das ein Problem, oder ist das technisch ok?

2b) Es gäbe die Möglichkeit zusätzlich zu der Bundbuchse rechts und links noch die gleiche Buchse ohne Bund in 10mm Länge vorher mit einzupressen. Ist das eine gute Idee, oder ist bei 4 einzelnen Teilen im Schwingenlager die Gefahr von Verkantung des Bolzens zu groß?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

Gruß, Peter

Hier die Links zu den Teilchen:
Bundbuchse: http://www.maedler.de/Article/62380800.aspx
Buchse: http://www.maedler.de/Article/62370800.aspx
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Hallo Peter,
Wegen den Problemen im Zusammenspiel von Sinterbronze und Edelstahl, die hier im Forum auch schon an anderer Stelle beschrieben worden, würde ich gerne die Buchsen gegen Kunststoff tauschen.
Eigendlich sollte das kein Problem sein ...

Mit den gleichen Abmaßen wie die jetzigen Buchsen habe ich bei Mädler welche aus Polyamid gefunden. Dazu hab ich mal 2 Fragen an die maschinenbaulich mehr bewanderten Forumsmitglieder.
1.) Ist Polyamid geeignet für den Verwendungszweck in einem Schwingenlager oder sind die Kräfte zu groß?
Das ist bei praeziser Fertigung, Lagerspiel 1/500mm kein Problem, es ist ein reinenes Flaechenproblem.
Denn POM traegt 18N/mm^2 und Sinterbronze 36N/mm^2 also sollte Deine Buchse die doppelte Laenge haben ...

2.) sind die Buchsen in ein Rohr eingepresst welches ca. 9mm aus dem Rahmen herausragt. D.h. die Buchsen würden komplett außerhalb des Rahmens die Kräfte aufnehmen, bzw. das Rohr alleine müsste alle Kräfte aufnehmen und weiterleiten.
2a) Wäre das ein Problem, oder ist das technisch ok?
Hmm, zumindestens eigenwillig aber warum nicht ... hauptsache Du hast genuegend Tiefe eine laengere Buchse einzusetzen ...

2b) zusätzlich zu der Bundbuchse rechts und links noch die gleiche Buchse ohne Bund in 10mm Länge vorher mit einzupressen. Ist das eine gute Idee ?
Naja, sicherlich wuerde das irgendwie gehen, aber "schoen" ist anders ... besorge ein Stueck POM und gehe in einen Mechanikerbetrieb und lasse Dir pasende Buchsen auf Mass drehen ...
Oder schreibe mal bei Maedler ins Formular, ob die Dir gleich eine passende Buchse besorgen koennen ...

mfG
Matthias
 
AW: Flevo-Racer Schwingenlager Pfusch

Eigendlich sollte das kein Problem sein ...

Hmm, ok. Dann hab ich das falsch verstanden.

In einem anderen Thread hier hattest du geschrieben:
...dann wandern Legierungselemente des Edelstahls vor allem Nickel zum Lager, diffundieren in das Lagermaterial, und dieses quillt, die vielen Bronzekoerner haben eine gewaltige Oberflaeche, auf, und klemmt irgendwann fest. Ein halbwegs gebildeter Konstrukteur weis dass V2A/V4A und Sinterbronze ein NoGo ist, das...

Das hab ich so verstanden, dass die Kombination generell nicht günstig ist, bzw. ständig Wartung wegen des Schmierstoffes erfordert.

Hmm, nugut, dann werd vorerst ich einfach bei den Bronzebuchsen bleiben und nen längeren passenden Bolzen einbauen. Vielleicht findet sich mit der Zeit noch eine besser Lösung.

Danke trotzdem für die Tips.
 
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