Elementare Fragen zur Beleuchtungselektrik 6 Volt Gleichstrom

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Ich bin endlich daran, meine Leitra wieder auf die Straße zu bringen. Für die Beleuchtung suche ich gerade Produktempfehlungen aus der Praxis.

Die Beleuchtung der Leitra ist spürbar "vintage", das heißt Frontscheinwerfer Glühobst, Blinker auf den Radverkleidungen mit Soffittenröhrchen, auch Glühfaden, alles für 6 Volt. Hinten war ein winziges Batterierücklicht. Die Batterie ist ein Panasonic Bleiakku 6 Volt, 4,5 Ah, mit dem Frontlicht und Blinker versorgt wurden, er dürfte aber angesichts seines Alters Ersatz brauchen. Das Ding wiegt 700 Gramm. Gibt es spürbar Leichteres in der Leistungsklasse?
Da ich keine vergleichbar schmalen aktuellen Blinker gefunden habe, will ich die bisherigen beibehalten. Bilder anbei. Die Röhrchen sind 40mm lang, 10mm Durchmesser. Es gibt inzwischen auch LED-Äquivalente. Die bräuchten vermutlich einen neuen Blinkgeber Der vorhandene (siehe Bild) ist von Bosch und trägt u.a. die Aufschrift 6 Volt, 21 Watt
Ich möchte kein Frontlicht, das wie ein Tacho mit einem Gummiband um den Lenker gelegt wird, sondern Carl-Georgs in die Karrosserie laminierte Standardaufnahme weiterverwenden und den Scheinwerfer aus dem Akku für die Blinker speisen. Ich müsste also nach einem Licht für E-Bikes suchen. Richtig? Gibt ja einiges z.B. von Busch und Müller.
Für hinten suche ich ein möglichst schmales Rücklicht, das ich in den spitz auslaufenden Heckabschluss integrieren möchte: Zwei LED-Streifen auf beiden Seiten?

Schon jetzt vielen Dank für alle Hinweise!

Viele Grüße, Martin
 

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Die Frage ist, wieviel Du umbauen oder tauschen willst.
Diese Blinker haben ja einen unbestreitbaren Vintage-Look, da würde ich auch eher zu LED-Leuchtmitteln greifen, bevor ich da so einen modernen LED-Ersatz nehme.
Die Spannung könnte ein Problem werden. 6 V macht nicht unbedingt Sinn, weil vieles aus dem Motorrad-/KFZ-Bereich eher 12 V mag.
Blinkrelais ist recht einfach. Solche Micro-Dinger wie das hier sind lastunabhängig und winzig klein. "Klicken" aber nicht. Also muss entweder die optische Kontrolle reichen oder man baut sich mit zwei Dioden noch einen Summer dazu.

Mit 3 zelligen Lithium-Ionen Batterien hast Du eine hohe Energiedichte (also geringes Gewicht) als mit Blei und lägst nominell bei 11,1 V - also noch da, wo die meisten Lampen aus dem KFZ-Bereich noch funktionieren (muss man aber im Einzelfall testen, dass das gegen 10 V bei leerem Akku immer noch so ist).
4 Zellen gehen meist auch, liegen dann aber ein wenig über dem Spannungsbereich eines 12 V KFZ Bordnetzes. Muss man schauen, ob das alle verwendeten LEDs abkönnen.
Günstig konfektionierte Akku-Packs gibt es zum Beispiel hier in 3S oder halt in 4S.

Licht für vorne klappt mit E-Bike-Leuchten meist gut - das ist korrekt. Die sind für Gleichspannung in einem großen Bereich gemacht.
Zum Beispiel der IQ-XS hier mal blind rausgegriffen kann 9 - 48 V ab und hat auch noch Fernlicht-Funktion.
Rücklicht genau so: E-Bike. Wenn man regelkonform sein möchte, müsste es halt ein zugelassenes sein. Einfache LED-Stripes gingen zwar auch, sind aber dann manchmal bastelig.
 
Hallo @ChristianW ,

danke für Deine ausführliche Antwort samt konkreten Empfehlungen! Damit komme ich ein gutes Stück weiter.
An meiner X-Stream kann ich die Blinker auch nur visuell kontrollieren, bin das also gewöhnt. An der Leitra sind die Radverkleidungen m.E. der sinnvollste Ort, da sie weit außen liegen, von drei Seiten her sichtbar sind und sowohl mit als auch ohne Fronthaube verwendbar sind.
Das von Dir genannte Blinkrelais wird meines Verständnisses einfach in eine Zuleitung eingesetzt, die Rückleitung bleibt unberührt, richtig? Ich werde einfach die Anschlüsse von dem bisherigen auf das neue Relais umstecken.
Den einen Rezensenten hatte die Verwendung zweier unterschiedlicher Farben für die ein- und ausgehenden Leitungen irritiert und dadurch hat er "Knalldioden" produziert. Die trotzdem sehr freundliche Antwort des Kundenservices beeindruckt.

Viele Grüße, Martin
 
Das von Dir genannte Blinkrelais wird meines Verständnisses einfach in eine Zuleitung eingesetzt, die Rückleitung bleibt unberührt, richtig?
Genau.
Der Strompfad ist:
  • (+) vom Hauptschalter
  • ins Blinkrelais (Rot ist Eingang - entspricht Klemme 49)
  • vom Blinkrelais (Schwarz ist Ausgang - entspricht Klemme 49a) in den Blinkerschalter
  • von dort beim Blinken in Linke oder Rechte Lampe
  • von da nach Masse (-)
Die Blinkrelais sitzen einfach im Strompfad und brauchen keine eigene Masse.
 
Ich verfolge das Ganze mal, da auch bei meinem Alleweder die Beleuchtung + Blinker etwas liebe benötigen.
Bin vor allem gespannt wie deine Erfahrung mit dem Frontlicht aussieht, da ich mir auch noch eins in die Fronthaube einsetzen möchte. Freu mich auf dein Feedback, gerne mit Benennung der Komponenten die du verbaust.
 
Sofern die LED-Ersatzleuchtmittel (hab selber ganz billige im AW verbaut, aber Bajonett, keine Sofitten, bisher seit Jahren problemlos) keine Strombegrenzung haben und 6V bleiben soll, würde ich zu nem 2 oder 3S LiIon mit Step Down auf 6V raten. Bei mir tut es der alte 5S NiMH problemlos (selbst für die Hupe), der hat aber auch nen Spannungsbereich bis max. 7V.

Neues zweipoliges Billigblinkrelais war damals auch dran, funzt einwandfrei (mit 2x3 LED und einem einfach dranverbliebenen Birnenblinker...).
 
6V-Stromversorgung: Leichter als der Bleiakku, billiger und einfacher zu handhaben wäre ein einfacher Batteriekasten für 4x AA oder C (Mignon oder Baby) NiMH-Zellen... (oder 5x, damit man immer min. 6V herbringt). Kann man dann mit jedem normalen Ladegerät laden und im größten Notfall unterwegs auch mal an der Tanke ein Päckchen Mignon-Alkaline kaufen.
 
AA/Batterien mit Halter aber nur, wenn man Minimalbeleuchtung hat, mehr als 0.5A machen die i.A. nicht mit. Außerdem werden alsbald Kontaktprobleme auftreten (Feuchtigkeit und Salznebel).
Und sollten natürlich Eneloop o.Ä. Zellen sein, sonst muß man vor jeder Fahrt laden
Dann ev. lieber gleich einen 2S LiIon mit Spannungsanzeige, ist kostenmäßig sehr ähnlich, wie NiMh Akkus, bei höherer Kapazität.
 
Beim Wechsel auf 12V geht auch LiFePo gut von der Spannungslage als 4s
4 x 3,2V (Nennspannung) = 12,8V
4 x 3,6V (Ladeschlussspg)= 14,4V
4 x 2,5V (Entladeschluss)= 10V (niedrig, wenn Abschaltung durch Spannungswächter 12V Blei da ist, erfolgt Abschaltung irgendwo bei 11,x V)

Ist alles Nah am Bleiakku... Laden z.B. mit Modellbaulader z.B. IMAX B6 Mini am Netzteil.
Dann braucht es kein BMS, sondern nur Spannungswächter/cut off am Akku oder an Board...
Nicht ganz Voll, nicht ganz leer sorgt für Lebensdauer.
Das ganze ginge auch mit 2 S bei 6V..



Gruß
Jan
 
vorgestern bekam mein Kastenliegerad 'nen zweiten Scheinwerfer verpasst(desi-Nbg-Johannis) - nun die Auswahl, wo der Strom herkommen soll:
in der „Schublade" noch die Schaltung des Brücken-Gleichrichters mit gemeinsamer AC-DC Masse durch schaltenden Transistor (Bandverluste der Dioden ca. 0,7...1.4 Volt oder Shottky's). Dazu Halogen'birne' (wegen angenehmerem Spektrum als LED) und dazu schaltendem Fernlicht von Leuchtdiode - evtl. L.E.D. (0,58 µm) direkt als Gleichrichter verwendbar. Zwölf Volt sind bei der geringen drei Watt-Leistung eines Seitenläufers gar nicht nötig!
Rücklicht mit Akku ('Standlicht') und zwei roten „Led's", evtl. Bremslicht oder Parkleuchte.
Blinker (ochsenaugen) muss vor Sonnenuntergang nicht sein, wenn beide Hände zum Winken frei sind.
 
Noch einmal eine doofe Frage zur Elektrik:
Der Akku meiner Leitra hat 6 Volt, 4,5 Ah, meine Beleuchtung 6 Volt, Gesamtverbrauch die klassischen 6 Volt 3 Watt, also gesamt 0,5 Ampere.
Die rechnerische Leuchtdauer beträgt also 9 Stunden. Richtig?
 
Noch einmal eine doofe Frage zur Elektrik:
Der Akku meiner Leitra hat 6 Volt, 4,5 Ah, meine Beleuchtung 6 Volt, Gesamtverbrauch die klassischen 6 Volt 3 Watt, also gesamt 0,5 Ampere.
Die rechnerische Leuchtdauer beträgt also 9 Stunden. Richtig?
Richtig, wobei man je nach Akku damit rechnen muß, daß die Spannung beim Entladen mehr oder weniger stark sinkt und das ggf. einige Verbraucher nicht mögen; klassische Glühbirnen werden dunkler, LEDs könnten abschalten.
Außerdem ist das ja nur eine rechnerische Leuchtdauer, die tatsächlich zur Verfügung stehende Energie hängt auch vom Entladestrom ab und ist bei höheren Strömen tendenziell eher niedriger.
Aber wenn Du Dich äußerst, was für einen Akku Du jetzt hast, dann kann man da mehr Details raussuchen und verraten.
4.5 Ah bei 6V sind ja gerade mal 27 Wh, das ist für heutige Verhältnisse und Technologien relativ wenig.
 
Hallo Felix (Name richtig erinnert?),
danke für Deine Antwort! Der Akku ist ein Fiamm FG10451 Bleiakku.
Viele Grüße, Martin
 
Hallo Martin, ja, der Name stimmt. ;)
Das ist ein relativ normaler Bleigel-Akku. Geladen hat der ein wenig mehr als 6V, entladen noch etwa 5.2V, danach ist Schluß. Das Ding wiegt aber 750g, das ist ja enorm schwer. Wenn man praktikabler und weniger historisch akkurat sein will, kann man sowas auch durch moderne Akkus ersetzen, die weniger wiegen und eine geringere Selbstentladung aufweisen. Ich glaube, es müßte sogar Nachrüstlösungen mit LiFePO4-Akkus geben, die optisch genauso aussehen wie der Bleigelakku, den sie ersetzen, aber deutlich leichter sind.

Und nun, um Deine Frage zu beantworten: Je nach Temperatur, Alter, letztem Ladezeitpunkt (wie gesagt, Selbstentladung!) und angeschlossener Elektrik sind rechnerisch bis zu 9 Stunden möglich, ich würde mich aber nicht darauf verlassen, daß er länger als 6-7 Stunden hält. Da bist Du dann auf der sicheren Seite, da die Kapazität von vielen Dingen abhängig ist. Wenn Du mal hupst, wird sehr viel Strom gezogen, das entlädt den Akku dann gleich immer sehr stark, bei unterschiedlichen Temperaturen kann auch nur unterschiedlich viel Kapazität genutzt werden uswusf.
 
Der Akku meiner Leitra hat 6 Volt, 4,5 Ah, meine Beleuchtung 6 Volt, Gesamtverbrauch die klassischen 6 Volt 3 Watt, also gesamt 0,5 Ampere.
Die rechnerische Leuchtdauer beträgt also 9 Stunden. Richtig?
Wie alt ist der denn? Du hast ja wahrscheinlich von früher etwas Erfahrung mit Autobatterien, daran kannst Du dich orientieren, nur halt bzgl. Spannung und Strom auf das konkrete Datenblatt schauen.
Das ist ein relativ normaler Bleigel-Akku.
Google spuckt Treffer mit "Vlies" aus, das wäre wohl AGM (was gegenüber Gel aber kein Nachteil ist).
 
Wie alt ist der denn? Du hast ja wahrscheinlich von früher etwas Erfahrung mit Autobatterien, daran kannst Du dich orientieren, nur halt bzgl. Spannung und Strom auf das konkrete Datenblatt schauen.

Google spuckt Treffer mit "Vlies" aus, das wäre wohl AGM (was gegenüber Gel aber kein Nachteil ist).
Der Akku ist frisch gekauft. Ich habe ihn vor allem genommen, weil er baugleich mit dem vorhandenen ist und ich ein passendes Ladegerät habe. Es ist ein Bleivliesakku, weil der mehr Erschütterungen etc. abkann.
 
Moin,
Wichtig ist dein Nutzungsverhalten, der akku sollte wenn möglich nicht tiefenenladen werden. Also eure Rechnung mit den Amperestunden und den Strom hinkt da etwas.
Ich denke du wirst ein normales kleines ladegerät haben. Da kann im Normalfall eigentlich nach der Fahrt eingesteckt werden und gut ist.

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und mir eine 6v Solarzelle kaufen und diese montieren.

Immer wenn das velo dann in der Sonne steht wird der akku geladen.

Bastian
 
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und mir eine 6v Solarzelle kaufen und diese montieren.
Hängt dann auch wieder vom Nutzungsverhalten ab. Mein Vater hatte in seinem Boot Solarzelle+Bleiakkus, und die ständige langsame Ladung in Verbindung mit nicht sehr häufiger und ebenfalls eher langsamer Entladung hat dazu geführt, dass die nutzbare Kapazität stark gesunken ist.
Das hatte irgendwas mit der Bildung von größeren Sulfatkristallen zu tun. Er hat dann eine Zusatzekeltronik gekauft, die durch Strompulse diese Kristalle wieder aufgelöst hat (etwas Ladung langsam in interne Kondensatoren verschoben und schnell wieder in den Akku zurückgepumpt, oder andersherum, funktionierte jedenfalls ohne externe Quellen). Die hat die nutzbare Kapazität wieder verbessert, meinte er.
 
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