Einspurer-VMs - gibt es die noch?

Ein POB ist nicht gerade billig. Selber was von null auf zu bauen das besser/schneller ist als ein DF, und was funktioniert wird auch nicht gerade billig sein. Könnte aber sein, wenn mann sehr geschickt ist und schon einiges an handwerkliche fahigkeiten und werkstatt hatt das mann das fur 5000 euro oder so schafft. Macht mann die methode, urform, negatif form, und dann das endresultat, ist mann schon 30-40 liter epoxid und fuller weiter, schatze ich so.

Obwohl ich schon drei Carbonlieger gebaut hatte, vor ich mit das Holzvelomobil anfing, hab ich ganz bewust fur ein dreirad Velomobil gewahlt.

Erste reactionen auf Seitenwind, als ich die Lenkung noch nicht richtig hatte, wahren schon sehr beangstigend. Ich fahr in sehr offenes flaches Land. Neben mit die Strasse, und ich lenke in denn Seitenwind. Kommt ein LKW auf die Strasse 4 meter neben mir und blockt die Seitenwind weg, und als er vorbei war, Bamm da war der Seitenwind wieder. Und ich lag fast im Graben. Bei geschwindigkeiten knapp unter 50 hatte ich mehrmals probleme das ding zu halten, und 3 meter Radweg war einfach zu eng. Jetzt mit veranderte Lenkung ist es deutlich besser. Die Lenkungsanderungen gehen aber nur bei 3 Rader. ( sehe DF neue lenkplatten und EVO nervose lenkung) Bei Velomobile geht es dabei nur um Seitliche verschiebungen. Umfallen ist dabei meist noch nicht das thema. Beinahe unfalle, Adrenalinpegel erhöhende vorfalle sind es aber. Bei ein verkleidetes zweirad wirdst du das öfters haben, und dann ohne die Gleichgewichtssicherheit vom Dreirad.

Bei 50 km/h brauchte ich schon die 3 meter. Bei 70 wird es also erheblich mehr seitlichen Freiraum sein die mann braucht um ein verkleites Zweirad unter allen Umstande sicher zu fahren. Bisst du sicher du kriegt so viel Platz?
 
Moin 2Fast,

es sieht auch alltagstauglich aus:

Schade dass der aus meiner Sicht wesentlichste Aspekt und Unterschied Streamliner zu VM, Fahren bei Wind, nicht gezeigt wird.
Die Alltagstauglichkeit ist ja sehr spannend wenn es um Trainingskilometer geht, zum Einkaufen oder Alltagspendeln sind die VMs einfach "narrensicherer".
Mal sehen wie unser Geschoss geht wenn es fertig ist, leider noch eine ganze Menge Arbeit dran...:X3:
 
Moin Ralsch,
Schade dass der aus meiner Sicht wesentlichste Aspekt und Unterschied Streamliner zu VM, Fahren bei Wind, nicht gezeigt wird.
Das hängt auch sehr von der Lenkung ab. Der Lenkeinschlag schein ja relativ groß zu sein (kleiner Wendekreis), nicht zu vergleichen mit meinem Ultratief in Originalzustand mit Kette neben dem Vorderrad und einer Doppelrolle unter der vorderen Sitzkante. o_O
Wenn dann die Lenkgeometrie paßt, reagiert die Karosse wie von selbst gegenlenkend auf Seitenwind.

Gruß
Felix
 
Meine Carnard Verkleidung hat mich bei Seitenwind ordentlich versetzt. 1m bei einer ordentlichen Boe ist schon vorgekommen.

Ich fahre da lieber meine MEUFL Verkleidung, hoffentlich ab Ende November mit neuen Rahmen. Der Plan ist, damit die kommenden Winter Brevets zu fahren.
 
Wenn neben das seitliches Verschieben auch noch ein Rad in die Luft geht, und mann hofft nicht um zu kippen, dann nähert mann vielleicht die situation im zweirad Velomobil.
 
Das ist was völlig anderes. Beim Einspurer musst einen Haken fahren um die Schräglage wieder grade zu richten. Das VM verhält sich im besten Fall wegen schlau gewähltem Windruckschwerpunkt bei konstantem Seitenwind neutral. Nur beim hinein und herausfahren in den Seitenwind wo Karosse nur vorn oder nur hinten Seitenlast sieht solltest etwas merken, aber nicht sobald Du voll im Seitenwind bist.
 
Ich besitze zwei Vollverkleidungen für Einspurer. Eine Carnard Verkleidung von Staubach und Klar aus Erlangen aus Glasfaser und eine MEUFL Verkleidung aus Isomatten Schaum.

Momentan ist die Carnard Verkleidung (Bj. 1995) an kein Liegerad gebaut bzw. kein Liegerad in die Verkleidung gebaut. Ursprünglich war sie an einem klassischen Kurzlieger montiert, vorne 20" mit Federgabel, hinten 28" ungefedert. Zum Einstieg nimmt man einen Deckel ab, der Deckel ist auf der einen Seite weiter nach unten gezogen. Dann muss man ein Bein recht hoch schwingen und neben das Loch für das Vorderrad stellen, dann das zweite Bein. Hinsetzen, Deckel nehmen und befestigen. War für mich schon eine sportliche Übung.

Beim Anhalten immer rechtzeitig mit einem Fuß auf den Boden, der darf auch nicht wegrutschen, weil man sonst umfällt. Man kann den Stand nicht verbreitern, d.h. ab einem bestimmten Punkt kann man das Umfallen nicht mehr verhindern. Bei Look-Klickpedalen und den glatten Rennradschuhen war anhalten immer Stress.

Zum Fahren, zu Beginn einer neuen Saison hatte ich bei den ersten Fahrten immer Angst zu stürzen. Hat sich aber dann etwas gelegt, aber Respekt sollte man immer haben. Durch die fehlende Federung hinten, ist man bei hohen Speed bei Bodenwellen auch schnell mal abgehoben. Man muss immer sehr aufmerksam fahren, Bodenwellen, Spurrillen, Gullideckel und beobachten woher der Wind kommt. Also auf Flaggen, Gräser und Blätter achten. In der Stadt muss man bei Kreuzungen aufpassen, wenn man aus einem Windschatten von Häusern kommt. Wenn man plötzlich von starken Seitenwind erwischt wird, besteht große Sturzgefahr, weil man mit dem Vorderrad leicht wegrutschen kann.

Stürze gehen meist glimplich aus, ich hatte aber durch die Vibrationen beim Rutschen über den Asphalt schon Schürfwunden an den Armen (die in der Verkleidung waren). Ich bin auch schon mal bei einem Sturz im Straßengraben gelandet und dabei komplett über den Kopf abgerollt (Eskimorolle?). Nach einem Sturz fühlt sich dann erstmal wie eine Schildkröte auf dem Rücken, muss den Deckel lösen und rauskriechen. Nicht lustig.

In der Ebene kam ich mit der Carnard leicht auf 40km/h, 50km/h mit gefühlten 200-250W. Ich bin meine Verkleidungen nie mit Powermeter gefahren, daher diese vage Angabe.

Später wurde die Carnard an ein ungefedertes, tiefes Liegerad gebaut, eine Kopfhutze nachgerüstet und die Lufteinlässe vorne verschlossen. Dadurch stieg die Geschwindigkeit deutlich, mit gefühlten 200W-250W waren ungefähr 60km/h drinnen. Auf der Radrennbahn in Köln ist die Carnard max. ca. 80km/h schnell gewesen. Der Ein- und Ausstieg mit dem tiefen Liegerad war deutlich angenehmer und auch der Stand besser. Es war geplant das recht große Loch für Vorderrad und Füsse durch Klappen zu verschließen, ist nur beim Plan geblieben, weil das ungefederte tiefe Liegerad ausgebaut wurde und nie durch ein gefedertes, tiefes Liegerad ersetzt wurde. Ist seit ca. 10 Jahren mein Projekt für nächstes Jahr im Sommer...

Die MEUFL Verkleidung (folgt Meufl genannt) wurde zusammen mit Harald W. gebaut. Bauzeit Samstag Nachmittag, Preis 150 DM. Ursprünglich als Wetterschutz an einem Kurzlieger mit 16" vorne und 20" hinten (vollgefedert) genutzt. Später wurde die Verkleidung hinten weiter runtergezogen und an meinem voll gefederten tiefen Liegerad (Bj. 1996) genutzt. Sie passt auch an mein fully Tief aus Aluminium mit Cyclone Motor. Die MEUFL wurde im Inneren durch zusätzliche Isomatten, Alurohr und etwas Sperrholz ausgesteift.

Die Meufl wird vorne an einem T-förmigen Rohr befestigt, das an den Tretlagerausleger geschraubt ist. Dann liegt die Verkleidung noch auf den Schultern auf und wird mit zwei Gummischnüren am Sitz befestigt. Der Kopf ist vollständig außerhalb der Verkleidung.

Einstieg im klassischen Sinne gibt es nicht, man zieht die Meufl an. Also Meufl neben das Liegerad stellen, sich auf das Liegerad setzen, Meufl nehmen und vorne auf das T-Rohr einfädeln (dabei ist die Meufl hinten über dem Kopf) und dann hinten runterlassen und Kopf durch das Kopfloch stecken, Gummischnüre festmachen, fertig. Hat was von Pullover anziehen. Mir wollen immer Leute helfen, stört aber nur.

Losfahren und anhalten ist unkritisch, weil die Verkleidung weich ist, kann man die Beine auch breiter spreizen im Stand. Deshalb fehlt dieser Punkt, ab dem man beim Anhalten unweigerlich umkippt (siehe Carnard).

Die Meufl fängt bei sehr schneller Fahrt an zu Beulen, deshalb ist sie bergab auch nicht so schnell. Bei Seitenwind muss man schon mal mit einer Hand fahren und mit der anderen Hand die Verkleidung stützen. Wenn man plötzlich von Seitenwind erwischt wird, ist der Versatz deutlich kleiner als bei der Carnard, wahrscheinlich weil die Meufl nachgiebt und beult.

Da die Meufl unten komplett offen ist, saugt sie auch Dreck von der Straße, d.h. nach einer langen Tour hat man ein Gemisch aus Staub und Schweiß auf der Haut. Während der Fahrt ist die Meufl selber fast lautlos, die Fahrgeräusche durch Reifen und Kette sind aber deutlicher zu hören, obwohl der Kopf draußen ist. Durch den höheren Speed hat man deutlich mehr Windgeräusche in den Ohren. Bei Regen ist es sinnvoll sich einen Handtuch um den Hals zu wickeln, dann läuft das Regenwasser nicht durch das Kopfloch in die Verkleidung. Bei Pausen kann man die Meufl auf die Seite legen und gut drinnen schlafen. Sie besteht an der Seite aus 2 Lagen Schaum und der Schlitz unten fällt fast komplett zu, wenn man das Kopfloch verschließt, wird es durch die Körperwärme sogar etwas warm.

Zur Geschwindigkeit, die Meufl hat meinen Speed um ca. 10-13km/h vergrößert. D.h. mit einem Tief statt ca. 28km/h bin ich dann ca. 38km/h schnell. Sjaeland Rundt PA Cycel 1998 (ich meine damals waren das 317km) habe ich in 11h reiner Fahrzeit geschafft. Mit gefühlten 200W-250W fahre ich ungefähr 45km/h. Der Tieflieger mit Cyclone Motor fährt unverkleidet max. ca. 45km/h und mit Meufl ca. 60km/h.

Ich will die Meufl für die kommenden Winter Brevets nutzen. Deshalb hatte ich das tiefe Liegerad von 1996 restauriert und tauglicher für Steigungen gemacht. Um jetzt festzustellen, das es meine heutigen Ansprüche an Steifigkeit des Rahmens und Sitzposition nicht mehr erfüllt. Deshalb habe ich dieses Wochenende angefangen ein neues tiefes TBB (TischBeinBike) zu bauen, diesmal aus runden 60x1mm TB, das ich am Straßenrand gefunden habe. Das TB fühlt sich auch deutlicher härter an, als das bisher verwendete TB 60x0,8mm vom Brevetrad mit Heckverkleidung bzw. 60x0,6mm vom Stickbike.

Statt die im nächsten Jahr ein Rad die Carnard zu bauen, habe ich mir vorgenommen nächstes Jahr eine schnellere und steifere Meufl Verkleidung zu bauen.
 
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@bottleneck

Der Schaum kam von einer 1m breiten Rolle, der Kleber ist wie Pattex, nur besser. Aber die Fabrik ist abgebrannt und es gibt den Kleber nicht mehr.

Fotos habe ich gemacht, so gut es heute ging.

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Meufl steht auf Boden

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Meufl auf Rad

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Meufl von innen mit zusätzlichen Aussteifungen. Öffnung durch Schwerkraft und fehlenden Zug der Gummischnüre deutlich zu groß.

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Aufhängung für T-Rohr, Verkleidung liegt auf dem Kopf
 
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Moin,
die Erfahrungen von @jensNBG kann ich voll teilen,insbesondere was die schmale Fussbasis bei GFK Hülle angeht. Mein Bumble on Flux Projekt wird wohl als nächsten Versuch die Kombi GFKNase plus Schaum Heck sein.Vorne aufklappbar über die Leitra-Kupplung.
Beste Grüße
MG
 
Welchen Schaum und welchen Kleber habt ihr da verwendet?
Material gibs in unterschiedlichen Härten bei Gaugler Lutz. Muss aber in gewisser Mindestmenge bestellt werden und kostete als ich angefragt hatte über 200€. Falls Du da bestellen willst, wäre es nett von Dir, wenn ich eine kleine Menge über Dich mitbestellen könnte.
 
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