Edelux am Akku

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In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag habe ich meine erste komplette Nachtfahrt mit dem Quest gemacht, dabei bestand natürlich das Problem, dass meine 24W-HID an meinem Akku "nur" ca. 7-8 Stunden durchhält - zu wenig für eine ganze Nacht radeln.

Daher hab ich mir endlich mal die Zeit genommen und meinen Edelux vor dem Quest-Spiegel verbaut. Angeschlossen war er an einer Konstantstromquelle, so dass er auch bei meiner Akkuspannung von 11,1V nicht durchbrennen konnte. Laut Hersteller sind die Maximalwerte 600mA für den Strom und knapp über 8V für die Spannung. Bei 8,4V soll die LED des Edelux wohl aus dem Leben scheiden. Im Edelux ist eine Schaltung verbaut, die den Strom verdoppelt und die Spannung halbiert. Über 8V und 600mA heißen für mich 5 Watt Leistung, wie kann das sein? Es ist doch nur eine einzige LED verbaut?

Da ich nicht an die Grenze gehen wollte, hab ich an der Konstantstromquelle die Lötbrücke bei 350mA geschlossen. Es flossen nachher aber nur 250mA, wahrscheinlich ist die Lötstelle nicht optimal und hat etwas mehr Widerstand als sie haben sollte. Egal. Auch bei 250mA setzt der Edelux 2W Leistung um und es kommt schon ordentlich Licht raus.

Die Anbringung des Scheinwerfers vor dem Spiegel hat einige prinzipielle Nachteile: Zum Einen verschattet die Quest-Nase die rechte Seite, was aber nur in scharfen Rechtskurven ein Problem ist. Die Blendung durch das auf der Quest-Nase auftreffende Licht ist kein Problem, da ich so tief im Quest sitze, dass ich das gar nicht sehe. Nebel hatte ich keinen, das war gut. Bei Nebel sieht man mit einer Lampe in dieser Position wohl nur noch eine weiße Wand.

Die Nacht war zum Radeln ideal. Trocken, sternenklar und vom Vollmond beleuchtet, der kurz nach Sonnenunterganz aufging und die ganze Nacht prächtig seine Bahn zog. Bei diesen Idealbedingungen konnte ich allein mit dem Edelux biws ca. 50km/h gut auskommen. Darüber habe ich dann kurzzeitig HID oder/und LED-Fernlicht zugeschaltet. Bei Regen und Gegenverkehr wären aber wohl schon 30km/h gewagt, denn in der Ferne lässt die Leuchtdichte doch stark nach. So schön das Licht auch ist, ein E6 ist vom Leuchtbild einfach besser, da er das Licht stärker in die Ferne bündelt.

Die Lampe hat die gesamte Fahrt über 301km gebrannt, von 18:30 Uhr am Abend, bis 09:30 Uhr am nächsten Morgen, inclusive dreier kleiner Schlafpausen, mehrerer Pinkelpausen und einem Verpflegungsaufenthalt an einer Tankstelle, als ich den dort herumlungernden Halbwüchsigen wie ein Ufo vom Mars vorgekommen sein muss. Bei den kurzen Schlafpausen habe ich wieder einmal das Quest schätzen gelernt. Wenn du merkst, dass die Augen zu zittern anfangen, suchst du dir eine schöne Stelle, wo du kurz von der Straße runterfahren kannst, bleibt stehen, machst die Augen zu und schläfst sofort ein. Eine Viertelstunde später wachst du wieder auf, weil es allmählich kühl wird und fährst erfrischt weiter. Von solche einem Luxus können Randonneure auf Rennrädern nur träumen, die müssen durch die Müdigkeit einfach durch.

Fazit: Als Notlicht und Tagesfahrlicht hat sich der Edelux am Quest absolut bewährt. Als alleiniges Licht wäre er mir bei schnellerer Fahrt deutlich zu wenig. Meine Maximalgeschwindigkeit auf dieser Fahrt waren 85km/h+x (Tacho steigt oberhalb aus) auf der Abfahrt der B13 von der Frankenhöhe bei Marktbergel hinunter. Das geht nur mit richtig gutem Licht.

Was mich sehr freut, ist, dass ich tatsächlich gelernt habe, mit gleichmäßiger Leistung zu fahren und mich am Berg nicht zu verausgaben. Herzlichen Dank an Jens Buckbesch, dem ich das abschauen durfte. Ohne ihn würd ich wahrscheinlich heut noch mit rotem Kopf und zitternden Knien oben am Berg ankommen und niemals auch nur daran denken können, richtig lange Strecken zu fahren. Das einzige Problem, das ich jetzt noch habe, sind aufgescheuerte Stellen im Schritt, beginnend bei etwa 200km aufwärts. Dagegen hab ich leider bisher kein probates Mittel gefunden.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Edelux am Akku

Laut Hersteller sind die Maximalwerte 600mA für den Strom und knapp über 8V für die Spannung. Bei 8,4V soll die LED des Edelux wohl aus dem Leben scheiden. Im Edelux ist eine Schaltung verbaut, die den Strom verdoppelt und die Spannung halbiert. Über 8V und 600mA heißen für mich 5 Watt Leistung, wie kann das sein? Es ist doch nur eine einzige LED verbaut?
Meine Vermutung:
Entweder 8,4V (und damit ca. 350mA) oder 600mA (und damit ca. 5V). Der Edelux gibt ja schon bei niedrigen Geschwindigkeiten die volle Ladung ab. Also wenig Spannung am Dynamo -> Stromverdopplung.
Damit die LED dann bei Vollgas (hohe Spannung am Dynamo) nicht verglüht, wird der Strom entsprechend reduziert. Ich vermute mal, es ist eine 3W-Diode verbaut ?

...hat die gesamte Fahrt über 301km...

2286.png


...na dann Gute Nacht...

;)

Markus
 
AW: Edelux am Akku

Hallo Martin,

Das einzige Problem, das ich jetzt noch habe, sind aufgescheuerte Stellen im Schritt, beginnend bei etwa 200km aufwärts. Dagegen hab ich leider bisher kein probates Mittel gefunden.

Pflaster auf die entsprechenden Stellen kleben, sodass Pflaster auf Pflaster reibt und nicht Haut auf Haut. Ich empfehle die Sensitiv-Pflaster der DM-Drogeriemarkt-Hausmarke. Die kleben nicht so stark, sodass man die Pflaster ohne Schmerzen vom Sack abziehen kann.

Gruß
Andreas
 
AW: Edelux am Akku

Das einzige Problem, das ich jetzt noch habe, sind aufgescheuerte Stellen im Schritt, beginnend bei etwa 200km aufwärts. Dagegen hab ich leider bisher kein probates Mittel gefunden.

Viele Grüße,
Martin
sofort nach der Tour klares Wasser drauf. Brennt kurz. Keinesfalls Seife. Die Reizung kommt vom Salz. Maßnahme: trockene Kleidung.
 
AW: Edelux am Akku

Meine Vermutung:
Entweder 8,4V (und damit ca. 350mA) oder 600mA (und damit ca. 5V).
Du kannst nur einen Wert vorgeben, der andere stellt sich dann von alleine ein. Da aber LEDs eine sehr steile Kennlinie haben, ist es sinnvoll, den Strom vorzugeben, um nicht Gefahr zu laufen, ganz kurz ein ganz helles Licht zu sehen...

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Edelux am Akku

das ist mir schon klar, ich bezog mich auch auf die Stromaufnahme der Elektronik vor der Diode. Und dieser im Edelux verbauten Elektronik kannst Du Strom vorgeben und mit den Beinen wackeln soviel Du willst, die macht trotzdem daraus, was sie für richtig hält ...solange Du nicht über 8.4V anlegst ;)

deswegen habe ich den Sinn der externen Konstantstromquelle vor dem Edelux immer noch nicht verstanden :confused: (ich muß aber auch nicht immer alles verstehen :eek:)

Markus
 
AW: Edelux am Akku

Fazit: Als Notlicht und Tagesfahrlicht hat sich der Edelux am Quest absolut bewährt. Als alleiniges Licht wäre er mir bei schnellerer Fahrt deutlich zu wenig.

das wundert mich ein bischen.
An einem Bülk fahre ich zwei IQ fly mit Serienkondensator auf SON20R. Das Licht ist nachts enorm hell. Es hat sich sogar bei Tage als Lichthupe gegen Motorradfahrer bewährt, die zum Überholen ansetzen - 100% Erfolgsquote.

Ich brauche definitiv nicht mehr Licht (bin sehr lichtverwöhnt). Allerdings merke ich dafür spürbar den Antriebsverlust bei eingeschalteter Beleuchtung - es fehlen ein paar km/h, was beim Brevetrad aber auszuhalten ist.
 
Nachtfahrt

In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag habe ich meine erste komplette Nachtfahrt mit dem Quest gemacht
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Was mich sehr freut, ist, dass ich tatsächlich gelernt habe, mit gleichmäßiger Leistung zu fahren und mich am Berg nicht zu verausgaben. Herzlichen Dank an Jens Buckbesch, dem ich das abschauen durfte. Ohne ihn würd ich wahrscheinlich heut noch mit rotem Kopf und zitternden Knien oben am Berg ankommen und niemals auch nur daran denken können, richtig lange Strecken zu fahren.
...

gut 300 km in einer Nacht -- wieviel Höhenmeter waren das?
das ist interessant -- könntest du dieses Geheimnis mit uns teilen? Worauf muss man besonders achten?

Jupp, der diese Woche sein Quest gute 200 km über Tag gefahren hat mit 1540 Höhenmetern und deshalb solche Ratschläge gerne lesen würde, zjmal sein Quest die Standard 3x9 Entfaltung hat
 
AW: Edelux am Akku

das ist mir schon klar, ich bezog mich auch auf die Stromaufnahme der Elektronik vor der Diode. Und dieser im Edelux verbauten Elektronik kannst Du Strom vorgeben und mit den Beinen wackeln soviel Du willst, die macht trotzdem daraus, was sie für richtig hält ...solange Du nicht über 8.4V anlegst ;)

Von Andreas Oehler hatte ich eine Mail mit folgendem Inhalt erhalten:
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Der Edelux ist nur und ausschließlich auf den Betrieb am Nabendynamo
ausgelegt. Er "verläßt sich" auf die Strombegrenzung im Nabendynamo (auf
unter 600mA). Für andere Anwendungen geben wir keine Garantie.
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Die interne Elektronik ist also explizit KEINE Schutzschaltung für die LED. Daher muss diesen Part eine externe Konstantstromquelle übernehmen.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Edelux am Akku

das wundert mich ein bischen.
An einem Bülk fahre ich zwei IQ fly mit Serienkondensator auf SON20R. Das Licht ist nachts enorm hell. Es hat sich sogar bei Tage als Lichthupe gegen Motorradfahrer bewährt, die zum Überholen ansetzen - 100% Erfolgsquote.

Naja, vielleicht bin halt auch nur ich ein bisschen eigen. Wenn ich aber mit über 60km/h einen Berg runterfahre, möchte ich in der Ferne auch noch was erkennen und da wird's halt auch mir dem Edelux mager. Der hat halt eine sehr konstante Leuchtdichte über eine große Fläche, was beim Upright noch ok ist, beim Lieger mit den flachen Blickwinkeln aber schnell dazu führt, dass die Nähe überstrahlt ist, während die Ferne im Dunkeln liegt.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Nachtfahrt

gut 300 km in einer Nacht -- wieviel Höhenmeter waren das?

Keine Ahnung. Aber da ich ja nicht auf einem Brevet bin, kann ich mir getrost möglichst ebene Strecken raussuchen. Ich schätze mal, irgendwas zwischen 1000 und 2000 Höhenmetern werden es gewesen sein.

könntest du dieses Geheimnis mit uns teilen? Worauf muss man besonders achten?

Ist kein Geheimnis dabei. Langsam fahren (Mund zu), an den Anstiegen runterschalten und sich nicht verausgaben. Dazu sollte man natürlich einen ordentlichen Berggang haben. Viele fahren gern stundenlang durch, ich brauche immer wieder kurze 2min-Pausen, damit meine Füße nicht brennen. Nachts ist es angenehm, größere Straßen zu fahren, weil es die Navigation einfacher macht und sie wesentlich hindernisfreier sind. Tagsüber fahr ich auch gern kleine Landsträßchen.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Edelux am Akku

wieder was dazugelernt... :eek:

aus allem, was ich bisher über den Edelux hören und lesen konnte, habe ich den Schluß gezogen das sich die Unterschiede zum IQ auf den Reflektor und eine bessere Kühlung der (handverlesenen ?) LED beschränken (von der Optik abgesehen)

Ich nehme also alles zurück und behaupte das Gegenteil :rolleyes:. Es ist wie so oft im Leben: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten :cool:

Markus
 
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AW: Edelux am Akku

Naja, vielleicht bin halt auch nur ich ein bisschen eigen. Wenn ich aber mit über 60km/h einen Berg runterfahre, möchte ich in der Ferne auch noch was erkennen und da wird's halt auch mir dem Edelux mager. Der hat halt eine sehr konstante Leuchtdichte über eine große Fläche, was beim Upright noch ok ist, beim Lieger mit den flachen Blickwinkeln aber schnell dazu führt, dass die Nähe überstrahlt ist, während die Ferne im Dunkeln liegt.

Viele Grüße,
Martin

nur 60km/h bergab? Nachts bin ich bergab deutlich schneller unterwegs. Übrigens sind meine IQ flys noch hinter einem Gutagliss-Kunststoffglas. Das ist schräg und ich erkenne etwas Restlicht als Reflektion auf der Straße. Auch deucht mich aus dem Parallelbetrieb fly und Edelux an der 26" Liege, das der fly vom Lichtkegel etwas anders als der Edelux ist. Eher günstiger für mein VM.

{an der Alltagsliege beschlägt mein EL von innen bei kalten Wetter. Das relativiert die bessere Optik wiederum. Würde im VM vermutlich nicht passieren}
 
CYO am Akku

Hallo,
wo schon der Vergleich Fly und Edelux erfolgt. Weiß jemand mehr über den CYO am Akku? :confused: Was wäre hier die beste Lösung, 6V ohne Strombegrenzer? So habe ich immer den Fly und den D-Lomotec im FAW betrieben. Leider hatte der Fly dann aber nicht volle Helligkeit, aber auch nur 100mA Strom. Also an meinem 4Ah/6V Bleiakku Licht für eine ganze Nacht (mit Rücklicht ca. 14h).
Was mir direkt beim CYO-Test aufgefallen ist: Der Fly leuchtet nur, wenn er "falsch" angeschlossen wird (Plus auf Masse). Bei dem CYO hab ich beim ersten Test gesehen, der leutet immer, egal wie ich die Pole anklemme. Weiß jemand ob da nicht nur die Diode, sondern auch die Elektronik geändert wurde? Und bei was für einer Spannung kann ich das Teil ohne Strombegrenzung noch gefahrlos betreiben?

Danke für Infos!
 
AW: CYO am Akku

Hallo Arno,

bei Christines Cab-Bike habe ich 2 Cyos per DC/DC-Wandler (7,5 V) an einem 13,2 V LiFePo-Akku (Bordspannung) angeschlossen. Funktioniert hervorragend :).
 
AW: Edelux am Akku

Servus Martin,

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Der Edelux ist nur und ausschließlich auf den Betrieb am Nabendynamo
ausgelegt. Er "verläßt sich" auf die Strombegrenzung im Nabendynamo (auf
unter 600mA). Für andere Anwendungen geben wir keine Garantie.
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Die interne Elektronik ist also explizit KEINE Schutzschaltung für die LED. Daher muss diesen Part eine externe Konstantstromquelle übernehmen.

wenn ich mir dieses Diagramm http://www.weli.org/themen/technik/Licht/Diagramm_vergleich_Halogen_zu_IQ.gif ansehe, verstehe ich, dass von der internen Elektronik keine Schutzfunktion ausgehen kann, weil der Strom durch die LED mit zunehmender Eingangsspannung immer größer wird. Das führt natürlich zur Zerstörung der LED. Daraus aber den Schluß zu ziehen, den Eingangsstrom zu begrenzen, halte ich für falsch.
Ich denke, im Edelux und den B&M Lampen befindet sich eine spannungsgesteuerte Stromquelle, deren Ausgangsstrom von der Differenzspannung zwischen Eingang und Ausgang gesteuert wird. Deshalb halte ich es für sinnvoller, vor dem Edelux eine Konstantspannungsquelle zu verwenden, die ihre Ausgangsspannung auf einen Wert von < 8,4V begrenzt.
Wenn du schon eine externe einstellbare Stromquelle hast, dann hau die Interne weg und regle den LED Strom durch die Externe. Das ist vom Wirkungsgrad und der Betriebssicherheit besser.

Schönen Gruß Stephan
 
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