DIY Taschen für Liegerad wasserdicht

[Karl42]

Hallo @Michael 2.0,
Ich will mir jetzt mal so ein Modellbau-Bügeleisen von Jamara bestellen. Die meisten Bügeleisen von denen scheinen immer noch mehrere cm breit zu sein, also eigentlich breiter als ich mir die Nähte bei den Taschen vorstelle. Wie passt das zusammen? Wie breit sind die Nähte die Du damit machst?
Könntest Du mal ein Detailfoto von Deinem Bügeleisen zeigen, und von einer Naht die Du damit geschweisst hast, damit ich mir besser vorstellen kann wie das so wird?

 

[Karl42]

Ok, ich hab die Anleitungen dazu nochmal gelesen. Also soll man wohl eine Holzlatte unter die geplante Naht legen, und kann damit auch schmale Nähte (1-2 cm breit) bügeln, auch wenn das Bügeleisen breiter ist. Machst Du das auch so?

Und verwendest Du Backpapier, damit das Bügeleisen nicht anklebt?

 

[irg]

Ich bin zwar nicht der Angesprochene, aber: ja, in beiden Fällen. (Ich bügle die Nahtdichtstreifen auf.) Bei den Streifen, die ich verwendet habe, ließ sich übrigens Kleberreste sehr einfach vom Bügeleisen entfernen. Es geht in diesem Fall also auch ohne Backpapier. Eine Rolle zum Aufpressen des heißen Streifens ist übrigens auch hilfreich. Rollen, die fürs Tapezieren verwendet werden,gehen dafür gut. Wie ich das Reinigen gemacht habe, fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

Lg!
georg

 

[Michael 2.0]

Die Spitze des Bügeleisens ist vorne etwas hochgebogen. Dadurch liegt nicht immer die gesamte Fläche des Eisens auf und man kann mit etwas Übung auch kleine Flächen bearbeiten.
Wenn du zwei Stücken direkt durch Aufeinanderlegen der TPU-Seiten verbindest, leg die Teile so, dass du mit dem Eisen über der Stoffseite bist. Dann kannst du genau an der Kante entlang schweißen und zerstörst nicht aus Versehen die TPU-Seite.
Wenn du zwei Teile mittels Streifen verbindest, ist eine Latte oder so eine gute Hilfe. Oder halt ein schmales Bügeleisen.
Wenn du die Temperatur richtig wählst, schmilzt eigentlich nichts und es backt auch nichts am Eisen an. Falls doch mal, reibe ich es vom noch heißen Eisen mit einem Baumwoll-Lappen ab.
Die Teflonbeschichtung auf der Unterseite hält insbesondere an der Spitze nicht sehr lange. Aber, wie gesagt, mit der richtigen Temperatur ist das kein Problem.
Backpapier ist natürlich auch eine Option. Das benutze ich immer wenn es eng wird zum Abdecken von Bereichen, die nicht mit dem heißen Eisen in Kontakt kommen sollen. Zum Schweißen direkt nur selten.
Ich kann hier nur nochmal empfehlen, sich den Blogbeitrag von DIY Packraft zum Thema anzuschauen, Viele gute Tipps, Videos und Bilder.
Wenn ich am Wochenende etwas Zeit finde, will ich versuchen, auch ein paar Bilder zu liefern. Mal sehen...

 

[Michael 2.0]

Tut mir leid, ist nix geworden mit Bildern und Videos. Da fehlen mir Technik und Skills, um das brauchbar umzusetzen.

 

[flx]

soll man wohl eine Holzlatte unter die geplante Naht legen

Ich nehme zum Unterlegen Vierkantprofile aus Stahl (ca. 2 x 5 cm), die ich in diversen Längen habe. Nach dem Bügeln lege ich zum Anpressen mit der Rolle ein anderes Stück zum schnelleren Abkühlen darunter.

 

[Michael 2.0]

Neues aus der Schweißerwerkstatt...
Wie bereits erwähnt, erfordert diese Taschenschweißerei andere Planung und Arbeitsabläufe wie das herkömmliche Nähen.
Ein Punkt, an dem ich lange Zeit verzweifelt bin, ist das saubere Verbinden in Rundungen.
Während man beim Nähen die Stoffteile so in die Nähmaschine führt, dass ein sauberer Bogen entsteht, ist das beim Schweißen ohne vorherige Fixierung der zu verbindenden Teile kaum sauber hin zu bekommen. Auch die kleinen Falten, die entstehen, wenn man was um die Kurve schweißen will, nerven.
Hat ne Weile gedauert, aber ich denke, es gibt eine Lösung, um auch kleine Radien sauber zu schweißen.
In diesem Video hab ich mal mal an einer kleinen Demonstration versucht. Ich hoffe, man kann erkennen, um was es geht. Alles quick and dirty, wenn man sich Zeit nimmt, geht das auch sauberer.
Wer ähnliches vorhat, sollte tatsächlich versuchen, so eine Holzform zu verwenden. Der Durchmesser der Rundung der Form im Video beträgt 6cm. Die schräge Kante ist ca. 12mm breit. Breiter geht auch, man muss dann aber mehr Falten ausbügeln. Fixiert werden die Stoffteile mit Doppelklebeband.

 

[Krischan]

quick and dirty

wie wird es, wenn Du Dir Zeit nimmst?? Eine Tasche €500,- und immer noch unter Mindestlohn
Tolles Video, es zeigt mal wieder: Das Beste muss man selber machen, dann taugt es was und passt perfekt.
Meine alten Ortlieb sind jetzt über 20 Jahre alt, die neuen hatten nach 2 Jahren die ersten Auflösungserscheinungen...
Und wenn sie perfekt zu unseren Rädern passen sollen, dann s.o. DIY
Gruß Krischan

 

[Michael 2.0]

In diesem Video hab ich mal mal an einer kleinen Demonstration versucht.

Youtube hat mir angeblich das Konto gekündigt und will jetzt meine Telefonnummer. Am Arsch...
Ich hab das Video jetzt bei mir untergebracht.

 

[Marc]

Ich bin den Weg des geringeren Widerstands gegangen (bin Schrauber, nähen ist nicht so meine Stärke) und hab wasserdichte Ortlieb X-Press Umhängetaschen zu Liegeradtaschen umgerüstet.

Ortlieb X-Press Pannier Conversion

Once upon a time, Ortlieb sold a waterproof shoulder bag that can be converted to rather perfect recumbent bike rear panniers with little effort and cost. Once converted, the X-Press panniers provi…

etrike.wordpress.com

Leider werden die X-Press schon seit fast 20 Jahren nicht mehr hergestellt, aber bei Kleinanzeigen und Ebay tauchen die relativ regelmässig im guten bis neuwertigem Zustand auf. Mag daran liegen, das der originale 3-Punkt Tragegurt recht unbequem und fummelig ist. Die Preise haben in den letzten Jahren leider merklich angezogen (von €15-40 auf ca €30-50 oder mehr). In bestimmten Hipster-Kreisen scheinen die mittlerweile "Kult" zu sein.

X-Press (klein, 15 Liter) am ICE Sprint

 

[Michael 2.0]

Um einer drohenden Betriebsblindheit vorzubeugen...
Was meint ihr, kann man das so machen?



Die Hecktasche ist jetzt ca. 3 Liter größer und wiegt 406g, die Seitenrollen haben jetzt jeweils ca. 1 Liter mehr und wiegen mit den beiden Fixplus-Riemen jeweils 208g. Das sind gerade mal 822g für ca. 45 Liter Nutzvolumen, ohne zusätzliches Gewicht für Gepäckträger oder ähnliche Halterungen. Also, ich war schon deutlich weniger optimiert unterwegs.
Das Gewicht ist ohne zusätzliche Befestigungspunkte wie D-Ringe oder Schlaufen. Da muss ich erst mal sehen, ob, wo und wie viel da sinnvoll ist.
Aerodynamisch dürfte das Setup relativ unauffällig sein, verschwindet es doch fast vollständig hinter mir.

 

[Beinarbeit]

Was meint ihr, kann man das so machen?
...
Fixplus-Riemen

Sind die da nur zur Kompression oder halten die auch die Säcke am Rad fest? In ersterem Fall würde ich einfache Textilriemen mit Leiterschnalle bevorzugen (leichter, schneller). In letzterem RokStraps.

 

[Michael 2.0]

Sind die da nur zur Kompression oder halten die auch die Säcke am Rad fest? In ersterem Fall würde ich einfache Textilriemen mit Leiterschnalle bevorzugen (leichter, schneller). In letzterem RokStraps.

So als auch wohl...
Die Wahl fiel auf die Fixplus, weil die eine gewisse Steife haben. Ich kann sie sehr einfach mit einer Hand durch die Schlitze im Sitz einfädeln, spannen und schließen, während ich mit der anderen Hand die Rolle an den Sitz drücke. Die 66cm Version wiegt 38g das Stück und sie sind trotzdem ausreichend elastisch und haltbar. Und sehr simpel gemacht. Vor allem die Farbe gefällt mir ausgesprochen.

 

[velolieger]

Was meint ihr, kann man das so machen?

Ich finde das sehr gelungen! Lediglich die über-/abstehenden Enden der Riemen würde ich noch mit so einer Schlaufe zum Durchfädeln am Rest befestigen. Die Kontrastfarbe gefällt mir ebenfalls. Vielleicht gibt's noch zwei, drei andere Bereiche am Rad, um die zu verwenden?