Differential zerlegen - Samagaga

roland65

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Hallo,

weil es im Quadantrieb sehr ruckelte und alles andere als Ursache raus fällt, hab ich jetzt das Samagaga Differential mal zerlegt und neu gefettet, obwohl das noch rel. neu sein dürfte.
Für die, die ein Differential verbaut haben erst mal die entspannende Nachricht - ein Differential ist ziemlich simpel aufgebaut und selbst ICH konnte das wieder korrekt zusammensetzen. :D

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Beim Öffnen stelle ich fest, dass es fast randvoll mit Fett gefüllt ist, was es sicher nicht besonders leichtgängig macht.
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Also erst mal ein passendes Fett besorgt - war bei mir wegen schneller Verfügbarkeit LiquiMoly LM47. aber erst mal alles gereinigt und geordnet.
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Danach dann etwas dezenter mit Fett versorgt. Lt. Recherche im Netz soll es zwar gut Überstand geben, aber nicht komplett gefüllt sein, weil das den Widerstand extrem erhöht. So sieht das jetzt aus.
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Jetzt muss ich probieren wie es funktioniert. Allerdings hat es axial noch ca. 1 mm Spiel und das gefällt mir gar nicht. Das werde ich wohl vorher noch shimmen und suche jetzt erst mal passende Scheiben.

Das Getriebe ist allerdings weiter rel. schwergängig, was ich den Dichtungen auf der Freilaufseite zuschreibe. Da konnte ich auch durch diese Aktion nichts ändern. Gehört halt auch zu den rel. günstigen Differential. Da das Quad einen Motor hat ist das nicht so dramatisch, aber Leichtlauf wäre mir natürlich lieber gewesen.

VG, Roland
 
Das Differential arbeitet ausschließlich, wenn die Hinterräder unterschiedliche Geschwindigkeiten aufweisen. Und da diese Unterschiede selbst in kurven minimal sind, ist der Leistungsverlust durch das Differential ebenso minimal. Ich gehe von sehr niedrigen einstelligen Watt aus, bei normalem Fahrbetrieb. Könnte man aber auch mal ausrechnen (Schleppmoment des Diff messen, Drehzahldifferenz bei kurvenfahrt ermitteln, Verlustleistung errechnen)

Ps. Die Differentiale von Samagaga sind qualitativ überraschend gut. Alle anderen Fahrraddiffs waren deutlich schlechter. Die hier haben schräg verzahnte und gehärtete Zahnräder, solide Nadellager und sind vollständig gedichtet.
 
Die Arbeitsweise ist mir inzwischen klar geworden.
Es ruckelte jedoch so stark, dass der Motor "jammert" weil der Widerstand innerhalb einer Pedaldrehung stark wechselte. Ich werde beim Einbauen nochmal penibel drauf achten, dass die Wellenlager exakt ausgerichtet sind, sonst muss ich vorbei kommen, weil mir nichts mehr anderes als Quelle einfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ruckelte jedoch so stark, dass der Motor "jammert" weil der Widerstand innerhalb einer Pedaldrehung stark wechselte. Ich werde beim Einbauen nochmal penibel drauf achten, dass die Wellenlager exakt ausgerichtet sind
Das kann ich zumindest bei Green Mamba auch teils bestätigen. Es gibt scheinbar auch immer mal wieder Drehzahlen, wo es irgendwie zu so einer Art Vibration kommt. Woran das genau liegt ist uns auch noch nicht ganz klar.

Entweder es liegt wirklich am Differential, ich vermute aber eher, das es am Achskäfig liegt, der zu schwach ausgelegt ist.
Die Flanschlager sind eigentlich selbstausrichtend. ( Das Lager lässt sich im Flanschgehäuse um bis zu ca. 45 Grad bewegen ).

Ich bin mal sehr gespannt, was da bei raus kommt. Wir bleiben da auch dran und werden berichten.
 
Dieses Ruckeln ist aber auch im Leerlauf bei entlasteten Rädern. Mir nicht erklärlich.
 
Nur in kurven? Wie fühlt sich das ruckeln an? Gibt's zusätzlich Geräusche?
 
Hallo
Also wenn das Ruckeln schon bei gerader Fahrt auftritt hat es mit dem Differential nicht wirklich was zu tun . Da dreht sich kein Zahnrad im Inneren sondern nur das ganze Gehäuse . Wenn natürlich eine der Antriebswellen eiert könnte ein schwerer Punkt zum ruckeln führen .
Wie ist eigentlich der Rest der Achse aufgebaut ? hast du ein Bild davon ?
Grüße
 
Wie fühlt sich das ruckeln an?
Beim Treten (auch ohne Motor) wie ein grobes Zahnrad oder wie ein nicht rund drehender Motor. Anfangs vllt 10 Ruckler pro Umdrehung, zuletzt noch gröber. Sehr komisch. Das Differential war innen völlig unauffällig. Freilauf dreht rel. schwer, aber wer braucht schon einen Freilauf. ;)
Wenn es um die Kurve geht ist das Ruckeln weniger.
Differential ist noch nicht wieder eingebaut - schaffe ich vmtl erst morgen. Dabei werde ich - wie geschrieben - die außen liegenden Lager erst genau axial und - falls das Ruckeln dann immer noch da ist ist - mal in verschiedenen Abweichungen von dieser Achse einstellen. Etwas anderes wüsste ich jetzt nicht mehr, da ich meines Wissens sonst alle Komponenten geprüft habe - Kette, Umlenkrollen, Lager der Gelenkwellen. Da das Ruckeln zuletzt auch ohne jede Last auftrat - hinten sogar aufgebockt - kann es auch kein Phänomen sein, das nur unter Last auftritt.

Anfangs fiel da nichts auf, allerdings war da ein Lager so verkippt, dass die Vielzahn-Welle gar nicht richtig im Differential steckte. Seit die Welle korrekt greift fällt das Phänomen zunehmend auf.
 
Wenn es bei Geradeausfahrt auftritt, ist es nicht das Differential. Dann dürften es die Wellen oder Lager sein. Alternativ auch eine schlecht aufs Ritzel auflaufende Kette.
 
Dieses Ruckeln ist aber auch im Leerlauf bei entlasteten Rädern. Mir nicht erklärlich.
Da würde ich das eigentliche Differentialgetriebe eher nicht in den Fokus nehmen.
Da drinnen an den Zahnrädern bewegt sich nur was, wenn die Raddrehzahlen unterschiedlich sind, und solange das Drehmoment am Antrieb oder an einem der beiden Abtriebe nicht sein Vorzeichen wechselt, sollte sich auch Spiel zwischen den Zahnrädern oder in der Lagerung der kleinen Kegelräder nicht bemerkbar machen. Ich würde eher da gucken, wo die Last auf dem Umfang umläuft: Freilauflager, evtl. Abtriebswellenlager. Das Getriebe ist ja nicht selbst abgestützt, sondern stützt den Kettenzug auf den Abtriebswellen ab. Deren Anschluss ans Getriebe und deren Lagerung könnten was mit dem Ruckeln zu tun haben.
 
Sende doch mal ein paar Fotos vom Achsaufbau und ein paar mehr Details zu den den verbauten Komponenten.
Wenn Du z.B. die gleichen Flanschlager wie ich hast ( sind von Dold Mechatronik ) dann können es die Lager sein. Die gehen schon mal kaputt, allzu hochwertig sind sie nicht, wichtig wäre auch zuwissen welcher Freilauf und wie sieht z.b. die Kraftübertragung von den Wellen auf die Räder aus, wie sieht der Achskäfig aus etc. All dies kann einen Einfluss haben.
Aber auch im Motor kann was defekt sein. Lager der Motorwelle etc.
Ist das Ruckeln z.b. auch da, wenn nur der Motor mit z.B. Daumengas läuft ohne das die Kurbeln gedreht werden. Wenn es dann z.b. nicht auftritt, da ist es wahrscheinlich die Lagerung der Motorwelle.
Da wäre so einiges möglich, sollte aber doch eigentlich gut einzugrenzen sein.

Du hattest oben geschrieben dass das eine Lager so schräg saß, dass das die Welle gar nicht richtig im Diff saß. Wie das gehen soll ist mir eigentlich schleierhaft:
Das Diff hat doch einen ziemlich exakten Vielzahl, wo es eigentlich unmöglich ist eine Welle deutlich schräg einzuführen, oder meintest Du dass die Welle da nicht komplett drin sitzt. Das dürfte aber eigentlich absolut nicht passieren.
Das würde ja letztendlich bedeuten, dass der Achskäfig einweder total verzogen ist, die Lager locker sind oder komplett falsch sitzen....
 
Die Lager neben dem Differential fühlen sich in der Hand unauffällig an.
Ich vermute ja div. Einflüsse. Den stärksten scheinen aber nach heutiger Änderung der Einstellung die Wellen zu haben. Wenn die Kreuzgelenke nur minimal zu weit von axial weg kommen, dann wird das Ruckeln extrem stärker. Ich werde mal eine noch tiefere Einstellung hinten probieren, so dass die Kreuzgelenke nur sehr wenig arbeiten müssen und dann nochmal testen. Aktuell ruckelt es noch etwas, aber deutlich weniger und nicht durchgängig.
Welle da nicht komplett drin sitzt
Die Welle griff anfangs vllt 1 cm, was natürlich zu wenig ist und ich diese erst durch einen anderen Winkel der Lager komplett einschieben konnte - betraf aber nur die Seite ohne Freilauf.

Das Ruckeln war so wenig lokalisierbar, dass ich den Motor inzwischen zerlegt und auch Teile getauscht hatte. Aber das war nur das Symptom und nicht die Ursache. :( Teure Fehlersuche so was, wobei die Leistungsabgabe auch nicht mehr gepasst hatte. Nebenbei habe ich wenigstens eine top Controllereinstellung, die noch dazu legal ist. :whistle:
 
Hallo
Du schreibst hier was von Kreuzgelenken , also sind die Verbindungen zwischen Radlager und Differential mit Gelenkwellen gelöst ?
Prüfe mal ob die in beiden Richtungen leicht gehen . Ich kenne sowas vom Sprinter , wenn da ein Gelenk der Kartanwelle schwer geht bebt das ganze Fahrzeug .
Grüße
 
Prüfe mal ob die in beiden Richtungen leicht gehen . Ich kenne sowas vom Sprinter , wenn da ein Gelenk der Kartanwelle schwer geht bebt das ganze Fahrzeug .
Danke für den Hinweis. Schwergängig ist da keines. Ich hatte bei einem von zwei ausgebauten Gelenkwellen erst das Gefühl, es würde hakeln beim Drehen. Daraufhin hab ich auch die Manschette mal kurz runter genommen und es mir genauer angeschaut - war unauffällig. Das werde ich aber auf jeden Fall nochmal bei den anderen beiden anschauen. Die Rückkopplung solcher Effekte ist offensichtlich nicht genauso zuzuordnen, wie ich das sonst von Antriebsteilen gewohnt war und können offensichtlich an ganz anderer Stelle zu Störgeräuschen führen. o_O
 
Hallo
Nur mal so als Beispiel
DSCN5108 (3)_LI.jpg
Wenn da jetzt einer der gelb markierten Bolzen schwer ging würde das beim drehen ruckeln sofern die Linie nicht kerzengerade wär .
Also so wie der rote Pfeil zeigt hin und her schwenken und prüfen . Wenn es in einer Richtung schwer geht ruckelt das später wenn es dreht

Grüße

PS noch ein Tipp , einfach einseitig anheben und das Rad drehen und jede Seite dabei prüfen .
 
Noch nicht wirklich, da ich keine Zeit hatte. Ein paar Km bin ich gefahren, Ruckeln gibt es zwischendrin noch und ich untersuche das die nächsten Tage weiter.
 
Jetzt mal die aktuelle Erkenntnis - die Wellen mit insgesamt 4 Kreuzgelenken vertragen kaum Winkel. Sobald nur leichte Winkel anfallen fängt es sofort an zu ruckeln, was sich dann leider auch hörbar auf den Motor auswirkt. :( Jetzt habe ich alles so eingestellt, dass die Wellen fast linear sind und es tritt nichts auf. Leider ist damit auch das Schaltwerk recht knapp über dem Boden, was mir so überhaupt nicht behagt, weil mit 4 Rädern schnell was mittig kommen und das Schaltwerk zerstören kann.
 
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