Die seltsame Form des Milan

Jag

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Hallo,
ich wundere mich über die komplizierte Form des Milan, konkret über die vielen Einbuchtungen wo grade Linien möglich wären. Vielleicht weiß ja jemand, warum das so ist.
Ich hab mal das, worüber ich mich wundere, in den folgenden Bildern markiert:
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Zuletzt bearbeitet:
Links gehen nicht.

Die Form ist der Aerodynamik geschuldet. Dazu müssen auch die Beine und die Füße, sowie Teile des Fahrzeugs einen Platz haben. Siehe hier.

Dir sei dieser Faden ans Herz gelegt. Und hier der Link zum Bildband.
 
Ich hoffe jetzt gehen die Bilder.
Die Form ist der Aerodynamik geschuldet.
Ja, und es ist ja auch gut gelungen. Nur ich versteh es nicht. Warum z.B. vor den Vorderrädern diese Einbuchtung am Unterboden? Warum an der Seite dies Bogenlinie? Warum die Fußbeulen auch zur Außenseite hin eingeschnürt?
 
Wenn die Stirnfläche möglichst klein sein soll, muss man die Dinge,die da nicht rein passen, nach außen ausbeulen, und möglichst so, dass die Strömung nicht abreißt oder verwirbelt wird. So kommen solche Ausformungen zustande.
 
Teilweise wird auch da, wo eine Ausbuchtung ist, eine Einbuchtung daneben gesetzt, damit die Luft nicht beinfach "weg" muss und weiter verdrangt wird, sondern sie gezielt geführt wird, ohne eben die Fläche des Querschnittes an der Stelle zu vergrößern und zu verwirbeln, abzureißen und sich zu stauen.
 
Achso, die Kante vor dem Radkasten könnte aber genau dafür sein, die Strömung doch abreisen zu lassen (Abrisskante, Spoiler), damit sie weniger in den Radkasten gesogen wird, wo sie von hinten an der vorderen Wand des Radkastens saugt, stark verwirbelt und gegen dessen Rotation am Rad entlang strömt. Hatte nur am Hinterrad von dem Traum nach "Turbulatoren" gelesen, aber vorne sind sie vielleicht bereits Serie?

Und abgesehen von der Aeronynamik geben mehrdimensional gebogene Flächen dem Material Steifheit. Bei einer Zigartenform eines Quest, die gerade im Bereich der Knie schon nah ans Zylindrische geht und recht flache Biegung aufweist, muss man wahrscheinlich mehr Material verwenden, um die Gleiche Resistenz z.B. gegen Verwinden oder Eindrücken zu erreichen.
 
So schöne Kurven! Der Milan ist und bleibt ein wunderbar geformtes Fahrzeug.

Ich denke auch, dass diese Einbuchtungen nicht nur zur Aerodynamik, sondern auch zur Stabilität bei Sturm, bzw Seitenwinden beitragen.
Ich denke nur. Wissen tun es wohl eher Jens oder Helge...
 
Servus,

weiterer Vorteil der "komplexen Geometrie" : Die sehr dünnwandige Karosse wird durch ihre Form stabil und beulsteif, im Vergleich zu Flächen mit sehr großen Radien.
Die Kante am Radkasten ist genau für das was HenriP sagt. Ein umleiten der Strömung, damit diese möglichst wenig das Rad trifft. Die Luft wird zwischen Fahrbahn und Fahrzeug nennenswert beschleunigt, da "hindurchgepresst", das soll nicht gegen das drehende, aber trotzdem stehende Rad strömen. Stehend, weil das Rad auf Fahrbahnhöhe eine Geschwindigkeit nahe 0 aufweist.

Die Grundform kommt aber aus dem Ansatz : Minimale Stirnfläche.
Das sehr gute Verhalten bei Seitenwind, ist auch der Form geschuldet.
 
ohne diese Dellen und Beulen wäre er ja ein Quest ;)

könnte auch für die mechanische Stabilität der Schale gut sein, kleinere "unverwölbte" Flächen
 
der Name Eggert Bülg klingt für mich auch schon nach lauter Erhebungen und Einbuchtungen...
 
Leider verrät Eggert in dem Fotobuch nicht, wie er zu der Form gekommen ist. Aber mir ist jetzt selber eine Antwort eingefallen: Die Grundform ist von der Seite ausgesehen ein (gecambertes (weiß das deutsche Wort nicht)) Tragflächenprofil. Das würde die gebogene Linie in Bild 3 erklären. Von oben aus gesehen ist die Grundform natürlich auch ein Tragflächenprofil, dort ein symmetrisches. Der Rest sind Ausstülpungen für die Körperteile, die in die Grundform nicht passen: Hutze, Knie- und Fußbeulen.
 
Die Grundform ist von der Seite ausgesehen ein (gecambertes (weiß das deutsche Wort nicht)) Tragflächenprofil. Das würde die gebogene Linie in Bild 3 erklären.
Jein. Das hat nichts mit einer Tragfläche zu tun, sondern ist bei jedem strömungsgünstigen Körper so: keine scharfen Kanten, sondern sanfte Übergänge. Und vorne muss die Luft weggeschoben werden, also zur Seite und nach oben, und deshalb ist es kein Wunder, dass die Linie ansteigt. Und hinten wird der Querschnitt kleiner, d.h. da ist es auch kein Wunder, dass die Kurve langsam abfällt. Müsste natürlich keine Kante sein, sondern könnte auch seitlich runder sein, aber dann würde die Querschnittsfläche wieder anwachsen. Es ist eben immer die Kombination aus aerodynamischer Grundform + minimale (zu kleine) Querschnittsfläche + wo nötig Ausbeulungen.
 
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